Projekt: Emma
Von Florian Milder
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Über dieses E-Book
Psychotherapeuten sind Quacksalber!
Psychische Erkrankungen können nicht geheilt werden!
Alles Sprüche, die sich Frau Dr. Maas als psychologische Psychotherapeutin anhören muss. Sie liebt ihren Job, aber möchte endlich etwas gegen diese Abwertung unternehmen...
Nachdem ihr selbst ein schweres Schicksal widerfährt, wird der Wunsch nach einem Projekt zur Verringerung des negativen Images der Psychotherapie umso größer!
Gemeinsam mit ihrer Kollegin Lena entwickeln sie das
Projekt: Emma
Florian Milder
Florian Milder ist 1997 geboren und Student in Bochum. Er interessiert sich sehr für gesundheitliche Themen und hatte schon immer Spaß daran, zu schreiben und kreativ zu arbeiten. Nun hat er beide Interessen verbunden und schreibt Geschichten, die mit gesundheitlichen Themen verbunden sind.
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Buchvorschau
Projekt - Florian Milder
Ein riesiges Dankeschön an alle Psychotherapeuten! Ihr leistet hervorragende Arbeit!
Die vorliegende Erzählung ist rein fiktiv und basiert nicht auf wahre Begebenheiten!
Dazu dient sie zur Veranschaulichung des Problems und soll nicht psychologisches Fachwissen vermitteln!
Inhalt
KAPITEL EINS: AM MORGEN
KAPITEL ZWEI: 1. SITZUNG
KAPITEL DREI: 2. SITZUNG
KAPITEL VIER: PAUSE
KAPITEL FÜNF: 3. SITZUNG
KAPITEL SECHS: 4. SITZUNG
KAPITEL SIEBEN: MITTAGSPAUSE
KAPITEL ACHT: 5. SITZUNG
KAPITEL NEUN: ZWISCHENDURCH
KAPITEL ZEHN: 6. SITZUNG
KAPITEL ELF: TEAMBESPRECHUNG
KAPITEL ZWÖLF: DER PLAN
KAPITEL DREIZEHN: ENDLICH ZUHAUSE
KAPITEL VIERZEHN: EMMAS ANRUF
KAPITEL FÜNFZEHN: EIN ABEND MIT FREUNDEN
KAPITEL SECHSZEHN: WENDUNG
KAPITEL SIEBZEHN: NUR EIN TRAUM
KAPITEL ACHTZEHN:EINE WOCHE SPÄTER
KAPITEL NEUNZEHN: THE SHOW MUST GO ON
KAPITEL ZWANZIG: EIN LANGER WEG
KAPITEL EINUNDZWANZIG: WIE SOLL ES WEITERGEHEN?
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG: INNERES CHAOS
KAPITEL DREIUNDZWANZIG: REFLEKTION
KAPITEL VIERUNDZWANZIG: DIE ZEIT HEILT ALLE WUNDEN
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG: PROJEKT EMMA
KAPITEL EINS: AM MORGEN
Es ist 6:55 Uhr. Ich muss eigentlich los. Schnell renne ich noch eben ins Wohnzimmer. Dort müssten meine Bücher liegen. Die brauche ich heute auf jeden Fall! Ich habe nämlich heute eine Teambesprechung und möchte mir später noch etwas durchlesen.
Ich sehe die Bücher auf dem Esstisch, schnappe sie mir und renne wieder in den Flur.
Ich blicke kurz in die Tasche, um zu schauen, ob ich alles dabei habe.
Schlüssel, Geldbörse, Terminplaner, Essen, Trinken und Bücher. Das müsste alles sein.
Im Schnelldurchlauf gehe ich noch eben durch das Haus, um zu prüfen, ob ich alles ausgeschaltet habe.
Das habe ich aber! Na gut, dann kann es losgehen! Ich nehme meine Jacke und meine Tasche und ziehe die Tür hinter mir zu.
Mein Mann Marco und ich leben hier in Münster in einem großen Haus am Aasee. Wir sind hier erst letztes Jahr nach unserer Hochzeit eingezogen. Vorher haben wir in Münster Nienberge in einer Wohnung gelebt. Dort war es auch wirklich schön, aber hier am Aasee in unserem Neubau lässt es sich noch besser wohnen. Wir lieben es einfach hier!
Ich laufe zum Parkplatz und schließe mein Auto auf. Es ist ein schwarzer Audi A1. Ich setze mich hinein und lege meine Tasche neben mir auf dem Beifahrersitz ab. Sofort fahre ich los.
Ich blicke auf die Uhr. Es ist 7:20 Uhr. Ich brauche ungefähr eine halbe Stunde zur Arbeit, da die Praxis in Münster Hiltrup liegt. Das schaffe ich, da ich erst um 8 Uhr anfangen muss. Das Problem ist aber, dass mein erster Patient bereits um 8 Uhr kommt. Normalerweise komme ich aber gerne erstmal an, atme kurz durch, gehe meinen Terminplaner durch und starte den Tag mit einem Kaffee. Das wird wohl heute nichts. So entspannt kann ich den Tag heute nicht beginnen lassen.
…Egal! Es wird trotzdem ein guter Tag werden. Auf die Bewertung kommt es nämlich an! Bewerte ich die Situation als positiv, fühle ich mich auch besser. Das weiß ich, da ich psychologische Psychotherapeutin bin und das auch immer meinen Patienten als Tipp mitgebe.
Natürlich gelingt das mir auch nicht immer. Das ist aber gar nicht schlimm. Ich versuche es zumindest größtenteils zu berücksichtigen und meistens klappt es auch.
…Jetzt ist diese verdammte Ampel schon wieder rot! Ich kriege die Krise heute!
…Da haben wir es wieder! Nicht immer klappt es, positiv zu denken! Halb so schlimm…
Der Weg zieht sich wie Kaugummi und ich nehme jede rote Ampel mit, die möglich wäre. Endlich erreiche ich die Praxis. Zum Glück haben wir Therapeuten einen Parkplatz direkt vor dem Gebäude. Dann brauche ich mir wenigstens darüber keine Gedanken machen.
Ich parke schnell, nehme meine Sachen, schließe das Auto ab und eile hinein. Die Praxis befindet sich im zweiten Obergeschoss. Also darf ich noch die wunderbaren, steilen Holztreppen hochlaufen.
Mein Puls liegt bestimmt bei 180 und ich schwitze, als wenn ich einen Marathon gelaufen wäre. Wie ich es liebe!
Ich atme tief durch und ziehe die knatschende Praxistür auf. Keiner ist zu sehen, zum Glück. So gestresst, wie ich gerade aussehe, bin ich froh, dass mich keiner sieht. Ich betrete die Praxis und biege sofort rechts auf den langen Flur ab. Hier sind den ganzen Flur entlang links und rechts Behandlungszimmer der Therapeuten. Mein Zimmer ist zum Glück das Zweite auf der linken Seite. Somit muss ich nicht weit laufen. Ich schließe die Tür auf und ziehe sie schnell wieder hinter mir zu.
Ich lege meine Tasche und meine Jacke ab, atme kurz durch und nehme den Terminplaner aus der Tasche.
Ich setze mich auf meinem Therapeutenstuhl. Es ist ein großer, sich drehender, gemütlicher Sessel. Ich liebe es, hier zu sitzen. Meine Patienten haben gegenüber von mir auch so einen gemütlichen Stuhl. So können sie sich hier einigermaßen wohlfühlen. Das ist auch wichtig, denn Psychotherapie hat immer einen bitteren Beigeschmack. Deshalb ist die Wohlfühlatmosphäre umso wichtiger.
Auch den Rest des Zimmers habe ich liebevoll eingerichtet. Zwischen den beiden tollen Sesseln ist einer kleiner Tisch mit einer Karaffe Wasser, einigen Gläsern und einer Taschentücherbox. Schöne Gemälde, ein Teppich, eine Stehlampe und einige Pflanzen geben dem Behandlungszimmer die gewisse Atmosphäre. Ich würde mich als Patient hier auch sehr wohlfühlen.
Ich blicke wieder auf die Uhr. Es ist 7:58 Uhr. Noch 2 Minuten habe ich, bis der erste Patient kommt.
Ich schlage den Planer auf und schaue nach, was heute alles ansteht.
Es ist der 08.06.2023. Heute habe ich sechs Sitzungen!
-Es klingelt.-
Das wird schon mein erster Patient sein. Na gut, dann wollen wir mal loslegen! Ich lege den Planer zur Seite, stehe auf, atme kurz durch und gehe in Richtung Praxistür. Die erste Therapiesitzung des Tages geht in einigen Minuten los. Ich habe es noch nicht einmal geschafft, einen Kaffee zu trinken, fällt mir soeben ein. Das hole ich dann nach der ersten Sitzung nach.
Der Patient erreicht die Praxis und steht unmittelbar vor mir.
«Hallo Frau Dr. Maas!», begrüßt er mich freundlich. »Hallo, Herr Klee! Schön, dass Sie da sind!», antworte ich sofort und bitte ihn mit mir mitzukommen.
KAPITEL ZWEI: 1. SITZUNG
Name des Patienten: Martin Klee
Alter: 58 Jahre
Beruf: Maler
In Therapie seit: 3 Wochen
Diagnose: Angststörung
«Herr Klee, wie kommen Sie heute hier an?», frage ich ihn und versuche dabei, möglichst Ruhe auszustrahlen. Stress wirkt sich nämlich negativ auf die Patienten aus. Das möchte ich unbedingt vermeiden!
«Joa, mir geht es ganz gut! Bin noch etwas müde und sitze jetzt hier!», erklärt er mir und lacht dabei. Ich bin mir ziemlich sicher, dass nicht alles so gut ist, wie er gerade meint. Es würde mich zumindest ziemlich wundern, da Herr Klee erst vor rund drei Wochen die Therapie begonnen hat.
«Möchten Sie vielleicht ein wenig von Ihrer Woche sprechen? Was ist besonders gut und was vielleicht nicht ganz so gut gelaufen?», frage ich ihn, um ihn aus der Reserve zu locken!
«Nun ja, wir haben gerade mal Mittwoch. So viele Tage gab es in der Woche noch nicht. Die letzten Tage waren aber ganz gut. Ich war viel arbeiten, der übliche Alltag halt. Heute habe ich einen Tag frei.», antwortet er und bleibt aber weiterhin oberflächlich.
Ich nicke, um ihm ein positives Gefühl zu geben und bohre weiter.
«Okay, das ist doch schön, dass Sie heute einen freien Tag haben. Gab es da etwas, was die letzten Tage etwas schwierig oder herausfordernd war?», möchte ich interessiert wissen.
Er überlegt einen Moment und runzelt seine Stirn. «Eigentlich war alles gut! Mir fällt gerade nichts ein, was nicht gut war!», erwidert Herr Klee und fasst sich an die Stirn.
Er wirkt etwas nervös.
«Herr Klee, wir kennen uns zwar erst seit drei Wochen, aber Sie dürfen mir alles sagen. Dafür sind wir hier. Sie wären doch bestimmt nicht hier, wenn alles so gut wäre, wie Sie es gerade sagen!»
Ich