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Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane
Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane
Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane
eBook313 Seiten4 Stunden

Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane:
(399XE)


Sprechende Steine (Ann Murdoch)

Galopp in die Hölle (Ann Murdoch)

Ein Deal mit dem Teudel (Ann Murdoch)





Nach dem Tod ihres Vaters will Jessica seine Arbeit fortführen… doch sie gerät in einen Strudel übernatürlicher Ereignisse. Absolute Macht; ein simpler Deal mit dem Teufel? Ihre Seele scheint ein geringer Preis dafür! Doch dann fordert der Teufel mehr: ihren Verlobten Robert!

Welche Rolle spielt die Dame Morgaine, die das ganze ins Rollen gebracht hat? Wird sie den beiden Liebenden helfen? Oder siegt das Böse?
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum9. Aug. 2023
ISBN9783753210254
Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane

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    Buchvorschau

    Romantic Thriller Spezialband 3037 - 3 Romane - Ann Murdoch

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Sprechende Steine

    von Ann Murdoch

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 102 Taschenbuchseiten.

    Faszinierend und mystisch: Die Externsteine mitten im Teutoburger Wald! Kurz vor Beltane strömen Hexen, Druiden und andere Kräfte zur nahen Ausgrabungsstätte, die auf vermeintlich geheiligten Boden liegt.

    Die Wissenschaftlerin Simone gerät in die Fänge einer Gruppe Hexen: doch ist Simone gar selbst eine Hexe? Oder warum träumt sie jede Nacht von den geopferten Kriegern? Wird es dem Druiden gelingen, Simones Kräfte mit der Natur zu bündeln, um das alte Wissen freizulegen?

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Alle Rechte vorbehalten.

    w ww.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Prolog

    Ihr ganzer Körper schien in diesem Moment außer Kontrolle zu geraten, Simones Glieder zitterten, und im Kopf breitete sich ein dunkler Druck aus, der den Schädel zu sprengen drohte. Sie musste raus hier, selbst auf die Gefahr hin, dass die Hexen sie in die Finger bekamen. Simone kletterte aus dem steinernen Grab. Als ihre Füße wieder festen Boden unter sich hatten, blickte sie entsetzt an sich herunter. Der ganze Körper war eingehüllt in ein blaues Leuchten, und sie schien nicht mehr Herrin ihrer Sinne. Ohne zu wissen, was sie tat, hob sie die Hände weit über den Kopf, blickte den heranstürmenden Frauen entgegen und rief laut ein Wort in einer fremden Sprache. Augenblicklich standen die Hexen still wie vom Donner gerührt. »Sie ist eine von uns«, flüsterte jemand ehrfürchtig...

    1

    »Bello, hierher, was machst du da schon wieder? Du kannst hier nicht einfach wild in der Gegend herumbuddeln.«

    Der offensichtlich verärgerte Mann, der mit seinem Hund auf einem Spaziergang war, bereute gerade, dass er die Leine am Hals des Bernhardiners gelöst hatte. Der Hund hatte sich selbständig gemacht und buddelte nun voller Hingabe und ohne auf die Rufe seines Besitzers zu achten, ein Loch in den Boden.

    Hier in der Nähe der Externsteine war es eigentlich verboten, Tiere ohne Leine laufen zu lassen, aber bisher war noch nie etwas passiert, und außerdem taten es fast alle Leute, die hier in der Gegend wohnten. Die Externsteine waren auch heute noch ein Anziehungspunkt für viele Touristen, was sicher auch daran lag, dass diese mächtigen Monumente ihresgleichen suchten. Die umliegenden Hotels und Gaststätten hatten ein gutes Geschäft daraus gemacht, was durch die Tatsache begünstigt wurde, dass sich auch das Hermannsdenkmal in der Nähe befand. Das Freilichtmuseum in Detmold zog ebenfalls viele Besucher an, und die schöne Landschaft tat ein Übriges.

    Das waren aber alles Dinge, die denjenigen, die hier wohnten, niemals oder nur selten durch den Kopf gingen. Sie genossen es, in der wundervollen Gegend zu wohnen und fühlten sich wohl im Schatten des mächtigen Monuments, in dessen Umgebung angeblich besondere Kraftlinien zu spüren waren, was jedoch die wenigsten Menschen jemals bemerkt hatten.

    Der Mann näherte sich nun seinem Hund, um ihn wieder an die Leine zu nehmen, doch der kräftig gebaute Bernhardiner begann zu knurren und buddelte heftig weiter. Er benahm sich geradezu, als wollte sein Besitzer ihm das Futter wegnehmen, und das machte den Mann stutzig. Der Hund ging tatsächlich in drohende Angriffsstellung, und dem Mann blieb nichts anderes übrig, als einen kleinen Stock zu suchen und ihn weit von sich zu werfen. Auf dieses Spiel ging Bello immer ein. Dieses Mal jedoch hielt der Hund zunächst inne, versuchte weiter zu graben und schaute dem Stock nur hinterher. Offensichtlich wusste er nicht, was er tun sollte. Endlich entschied er sich dafür, auf das altvertraute Ritual einzugehen. Er bellte einige Male kurz auf und rannte dem Stock hinterher, während der Mann in das Loch starrte, um festzustellen, was das Tier so fasziniert hatte.

    Unwillkürlich zuckte er zurück. Tatsächlich lagen Knochen in der Erde, und das war auch der Grund, warum der Hund so seltsam reagiert hatte. Der Mann war kein Experte, eines war für ihn jedoch sicher: Knochen kamen nicht von allein an diese Stelle. Er lief hinter seinem Hund her, nahm ihn endlich an die Leine und informierte die Polizei.

    Rund zwei Stunden später stand als erste Tatsache fest, dass es sich bei dem Fund um menschliche Knochen handelte.

    2

    »Das ist eine ziemlich seltsame Art Geschichte zu lehren, Frau Frank«, bemerkte Jason Fitzpatrick, der in der letzten Stunde aufmerksam zugehört hatte.

    Simone Frank arbeitete als Gastdozentin für Archäologie und Historie an der Universität. Jason Fitzpatrick befand sich als Austauschdozent für drei Monate ebenfalls hier, er lehrte in London, stammte jedoch aus Schottland. Schon vom ersten Tag an hatten ihn die unorthodoxen Methoden der jungen Frau fasziniert, mal abgesehen davon, dass er auf den ersten Blick sein Herz an sie verloren hatte, jedoch ohne Hoffnung, jemals mehr als ein freundliches Wort von ihr zu bekommen. Bisher hatte sie auf alle zaghaften Annäherungsversuche reagiert, als wäre nichts gesagt worden.

    »Ich weiß nicht, was Sie daran so merkwürdig finden«, gab Simone ruhig zurück. »Ich verlange von den Studenten, dass sie ein fiktives Interview führen mit Karl dem Großen, über sein Leben, seine Feldzüge, seine Eroberungen. Und im Anhang erwarte ich, dass die Quellen offengelegt werden, um auf diese Weise festzustellen, ob sie ihre Arbeit gut genug gemacht haben. Das ist auf jeden Fall mal etwas anderes, und die Studenten werden so genötigt, sich gründlich damit zu beschäftigen.«

    Die noch recht junge Frau mit den schulterlangen dunklen Haaren, den ausdrucksvollen warmen Augen und dem fröhlichen Gesicht lächelte den Kollegen an, und er wünschte sich wieder einmal, mehr über sie zu erfahren. Vielleicht sollte er selbst einmal den Mut aufbringen, sie einzuladen.

    »Ich habe nicht gesagt, dass Ihre Methode falsch ist. Ich finde sie nur ungewöhnlich«, gab er zurück und versuchte seine Gedanken in Worte zu fassen. Doch sein Blick blieb wieder einmal an ihren ausdrucksvollen Augen hängen, und er seufzte innerlich, weil sie so unerreichbar schien.

    »Ich will Ihnen erklären, was ich mir dabei gedacht habe. Die Studenten versuchen auf diese Weise, sich in die Person selbst zu versetzen, oder in diesem Fall vielmehr in beide Personen. Auf der einen Seite müssen sie Fragen stellen, die sich mit dem geschichtlichen Hintergrund und der entsprechenden Person befassen. Auf der anderen Seite müssen sie detailliert antworten. Von daher müssen sie sich ausführlich informieren, um keine Fehler zu machen. Im Übrigen wird durch ein Interview die Person quasi zum Leben erweckt.«

    »Haben Sie Ihre Methode mit dem Dekan abgesprochen?«

    »Nein, warum sollte ich? Wollen Sie mich jetzt verpetzen?«

    Er schaute sie verständnislos an. Das Wort verpetzen gehörte offensichtlich nicht zu dem Wortschatz, den er sich angeeignet hatte, obwohl sein Deutsch hervorragend war und kaum einen Akzent besaß.

    »Verpetzen heißt, jemanden oder etwas zu verraten«, erklärte sie lächelnd.

    »Nein, ich denke nicht, dass ich etwas verpetzen will. Schließlich bin ich selbst gespannt auf das Ergebnis. Sie haben doch nichts dagegen, wenn ich dieses Projekt weiter verfolge?«

    Sie zuckte die Schultern. »Wenn Sie Wert darauf legen... aber nun muss ich los.« Sie ließ ihn stehen und eilte mit raschen Schritten davon.

    Jason schaute ihr noch eine Weile hinterher. Simone war eine schöne bemerkenswerte Frau, aber unglaublich spröde und abweisend. Konnte sie nicht mal ein bisschen entgegenkommender sein? Doch nun musste auch er sich um andere Dinge kümmern, er vergaß Simone für ein paar Stunden.

    Am nächsten Morgen fand die junge Frau in ihrem Fach eine Nachricht vor, dass sie sich beim Dekan melden sollte. Unwillkürlich schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass Jason vielleicht doch geplaudert haben könnte. Natürlich stand es jedem Dozenten frei, wie er seinen Lehrgang gestaltete, niemand konnte ihr verbieten, zu ungewöhnlichen Mitteln zu greifen. Außerdem fand Simone ihre Methode nicht so ungewöhnlich, denn sie regte die Studenten an, sich ernsthaft mit dem Thema zu befassen.

    Was sonst könnte der Dekan aber von ihr wollen? Ihr Vertrag als Gastdozentin lief noch bis zum Ende des kommenden Semesters, und es war eher unwahrscheinlich, dass er vorzeitig verlängert würde. Nein, sie würde es bestimmt nicht erfahren, wenn sie weiter hier stehenblieb und nur auf die Nachricht starrte.

    Auf der Stelle ging sie zum Sekretariat und hoffte, sofort einen Termin beim Dekan zu bekommen. Sie hatte Glück.

    Dekan Schnusenberg war ein Mann, der nur wenig für Humor übrig hatte, seine Arbeit und die anderer Leute dafür gewissenhaft ernst nahm. Es handelte sich um einen kleinen schmächtigen Mann, der hinter einem übergroßen, peinlich aufgeräumten Schreibtisch thronte. Simone hatte bisher nicht viel mit ihm zu tun gehabt, wusste jedoch, dass sie in seiner Gegenwart auf jedes Wort achten musste.

    Höflich begrüßte sie ihn, und er schaute sie über seine dicken Brillengläser hinweg an;

    »Ach, Frau Frank, gut, dass Sie gleich kommen konnten. Ich weiß nicht, ob ich in Ihnen die richtige Fachfrau gefunden habe. Aber es ist ein interessantes Projekt an mich herangetragen worden, und ich sollte eine Person benennen, die in der Lage ist, Untersuchungen vorzunehmen, ebenso wie die Datierung von Funden in einem vermutlich germanischen Grab. Es handelt sich, meiner Meinung nach, nur um Routine, könnte aber im Zuge der Forschung einen weiteren kleinen Einblick bringen.«

    »Ein Grab? Ein germanisches Grab?«, fragte sie und machte ein erstauntes Gesicht. »Ich glaube, ich verstehe nicht ganz. Feldforschung war bisher nie meine Aufgabe, und bis auf ein Praktikum unter Professor Hartung habe ich noch nie etwas damit zu tun gehabt. Natürlich bin ich in der Lage Datierungen vorzunehmen, aber bisher habe ich das nur unter Laborbedingungen getan.«

    »Dann wird es höchste Zeit, dass Sie Ihr Wissen erweitern. Dazu sollte man keine Gelegenheit außer Acht lassen. Ich kann also davon ausgehen, Frau Frank, dass Sie ab nächste Woche, also, zum Ende des Semesters, den Auftrag übernehmen.« Das war eine Feststellung, keine Frage, und der Dekan wirkte zufrieden.

    »Halt, Moment, langsam, so schnell geht das auch wieder nicht«, versuchte sie zu protestieren, hielt aber schon einen Schnellhefter in der Hand und las als erstes den Begriff Externsteine. Sie wollte den Kopf schütteln und ablehnen, doch Dekan Schnusenberg schien mit seinen Gedanken bereits woanders und blickte sie nur fragend an.

    »Ist sonst noch etwas?« Das klang nicht sehr ermutigend.

    »Nein, nein, natürlich nicht.« Noch immer etwas verwirrt verließ sie das Büro und machte sich auf den Weg zu ihrer Vorlesung. Interessiert und doch neugierig musterte sie dabei die ersten Seiten der Unterlagen und fragte sich, ob sie tatsächlich die richtige Frau am richtigen Platz war.

    In unmittelbarer Nähe der Externsteine hatte man zwei Gräber gefunden. In beiden lagen offenbar rituell bestattet zwei Tote mit einigem Zubehör. Was nun die Polizei darauf gebracht hatte, ausgerechnet an dieser Universität nach Archäologen zu fragen, wurde in dem Moment klar, als Simone die Fotografien sah,

    Es handelte sich bei den Toten offenbar um Krieger, sie besaßen Schilde, die scheinbar germanischen Ursprungs waren, dazu kamen Grabbeigaben, die auf den ersten Blick nicht zuzuordnen waren. Jetzt war das Interesse in der jungen Frau vollständig erwacht.

    Simone war so fasziniert, dass sie nicht auf den Weg achtete und plötzlich jemanden heftig anrempelte.

    »Entschuldigung«, sagte sie unkonzentriert, blickte auf und schaute geradewegs in die Augen von Jason Fitzpatrick.

    »Was ist denn so interessant?«, erkundigte er sich. »Ein Krimi aus der Geschichte? Oder haben Sie schon eines der Interviews vorliegen?« Er lächelte sie entwaffnend an, und Simone musste unwillkürlich lachen.

    »Nicht ganz, aber faszinierend ist es trotzdem«, meinte sie. »Es gibt da ein paar alte Gräber mit interessanten Beigaben, die ich untersuchen soll…darf. Ich denke, diese Sache sollte ich mir tatsächlich näher ansehen.«

    »Ich glaube, da weiß ich, um was es geht«, gab er zurück. »Die Gräber bei den Externsteinen, nicht wahr? Der Dekan hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte, ebenfalls an der Forschung und Ausgrabung teilzunehmen. Da ich allein schon diese Art der Feldforschung interessant finde, habe ich natürlich zugesagt.«

    »Geht das denn einfach so? Ich meine, Sie sind als Dozent hier, es ist doch eigentlich nicht Ihre Aufgabe, bei uns die Archäologie in der Praxis zu betreiben?«, fragte sie erstaunt.

    »Aber ja, warum denn nicht. Und ich finde es eine reizvolle Aufgabe. Vor allen Dingen, wenn Sie auch dabei sind.« Er schaute sie mit einem hungrigen Blick an, den sie jedoch ignorierte.

    »Das bleibt abzuwarten«, gab sie spröde zurück und beeilte sich in ihre Vorlesung zu kommen.

    Jason blickte ihr wieder einmal lange hinterher. Er konnte sich selbst nicht so recht verstehen, dass er förmlich einen Narren an dieser Frau gefressen hatte, die ihn so abweisend behandelte. Gegen Gefühle konnte sich aber niemand wehren, und er wünschte sich sehnlichst mehr Zeit mit der jungen Frau zu verbringen. Dann würde es sich bestimmt ergeben, dass sie auch ihr Herz für ihn entdeckte. Aber er freute sich jetzt erst einmal auf die Ausgrabung. Vielleicht ergab sich dort endlich die Möglichkeit Simone näherzukommen, denn irgendwann musste sie ihre Ablehnung doch einmal ablegen.

    3

    Die rote Abendsonne schimmerte auf dem Schild des Mannes, spiegelte sich im Schwert wider und tauchte die riesigen Monumente in ein unwirkliches Licht. Stolz und Unbeugsamkeit sprachen aus der Haltung des Mannes, als er sein Schwert hob. Ihm gegenüber befanden sich zwei weitere Krieger und eine Person, die man als Priester, Schamane oder Druide bezeichnen konnte. Der hob nun eine Hand, und in seinen Augen war ein entschlossener Ausdruck zu erkennen.

    Die beiden Krieger zogen ebenfalls ihre Schwerter, und augenblicklich entbrannte ein gnadenloser Kampf, an dessen Ende der eine in seinem Blut am Boden lag.

    Mit einem Schrei schreckte Simone hoch und fand sich aufrecht im Bett. Was war denn das für ein verrückter Traum? Sie fand es nicht ungewöhnlich, dass die Externsteine in ihren Träumen auftauchten, immerhin beschäftigte sie sich damit. Aber was hatte dieses Gemetzel damit zu tun?

    Noch immer fühlte die junge Frau Todesangst, so sicher, als wäre sie in den Körper des Mannes geschlüpft, und der Schweiß stand ihr dicht auf der Stirn. Ein Blick zur Uhr zeigte, dass es gerade drei Uhr in der Früh war, ganz sicher keine Zeit zum Aufstehen.

    Dieser Traum hatte Simone so erschöpft, als wäre sie tatsächlich dabei gewesen, und sie fühlte sich völlig zerschlagen. Energisch knuffte sie ihr Kissen, drehte sich auf die andere Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Aber sie konnte nicht wieder einschlafen. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, und jedes Mal, wenn sie die Augen schloss, erschien der tote Mann in seinem eigenen Blut vor ihr und ließ sie immer wieder erschreckt zusammenzucken.

    So ging das nicht. Wütend stand sie auf. Dann eben nicht! Ebenso gut konnte sie sich vorbereiten auf die Aufgabe, die in einigen Tagen vor ihr lag.

    Eigentlich war es unglaublich. Die Externsteine galten als erforscht und unergiebig, wobei sich vieles auf Vermutungen stützte. Ganz einfach aus den Grund, dass es nicht genügend Funde gegeben hatte, um eine befriedigende Erklärung für den Bau der gewaltigen Monumente zu finden. Bekannt war nur, dass es in alten Zeiten hier eine Sternwarte gegeben hatte, ebenso wie eine heilige Eiche, die Irminsul. Ebenso war bekannt, dass hier Rituale zur Fruchtbarkeit abgehalten worden waren übrigens auch heute noch üblich, und selbst ernstzunehmende Wissenschaftler sprachen von Kraftlinien, die nicht zu erklären waren. Es handelte sich also um einen heiligen Ort, an dem alte germanische Götter verehrt worden waren, aber damit erschöpfte sich das Wissen auch schon.

    Simone war sicher, auch diese beiden Gräber würden keine weltbewegenden neuen Erkenntnisse bringen, aber es bestand durchaus die Möglichkeit, dass sie selbst in ihrer Karriere weiterkam. Wenn sie den Dekan richtig verstanden hatte, lag die Leitung der Ausgrabung bei ihr. Mit guter fundierter Arbeit konnte sie sich einen Namen machen, um demnächst bei anspruchsvolleren Aufgaben berücksichtigt zu werden. Sie war nicht darauf abonniert nur Lehraufträge wahrzunehmen, vielleicht machte es ihr sogar Spaß vor Ort zu arbeiten und die Ergebnisse direkt auszuwerten. Dazu war es auf jeden Fall schon vorher notwendig, alles an Unterlagen einzusehen, was bisher über dieses Thema vorhanden war.

    Simone holte aus den Regalen alles hervor, was sie selbst darüber besaß, und nahm sich vor, gleich nach dem Öffnen der wissenschaftlichen Bibliothek auch dort alles an Unterlagen einzusehen.

    Im Übrigen musste sie sich darum kümmern, wer sonst noch zu dieser Ausgrabung gehörte, denn bisher war ihr nur Jason Fitzpatrick als Mitarbeiter bekannt. Ein paar Studenten würden sie noch als Helfer brauchen, und sie hatte schon einige im Auge, die sicher Spaß an der Aufgabe finden würden. Als sie die Unterlagen vom Dekan näher musterte, stellte sie fest, dass außer Jason und ihr kein weiterer Wissenschaftler beteiligt sein würde, also hegte niemand den Verdacht, es könnte sich hier um ein ergiebiges Forschen handeln.

    Langsam erwachte der Ehrgeiz in der jungen Frau, sie nahm sich vor, alles zu tun, um diese scheinbare Routineuntersuchung bestens zu erledigen.

    Sie konnte nicht wissen, dass sie auf unverhoffte Schwierigkeiten von einer Seite stoßen würde, an die sie bisher nicht gedacht hatte.

    4

    Simone fühlte sich vom ersten Augenblick an wohl in der kleinen Pension, die von zwei älteren Leuten geführt wurde. Das Budget der Universität war knapp, auch die staatlichen Zuschüsse änderten nichts daran, die Unterbringung in einem großen Hotel wäre zu teuer. Das hätte die junge Frau auch gar nicht gewollt. Sie mochte die familiäre Atmosphäre, wo sie und auch Jason rundum verwöhnt wurden.

    Wie sie schon vermutet hatte, war diese Ausgrabung in jeder Form sparsam ausgestattet. Sie und Jason waren die Fachleute, dazu gab es vier Studenten, die für die Hilfsarbeiten zuständig waren und für ihre Arbeit kein Geld bekamen, aber zumindest mit guten Noten rechnen konnten.

    Der hier ansässige Ortsheimatpfleger hatte gleich am ersten Tag versucht der jungen Frau

    unendliche Geschichten über die Externsteine selbst sowie die Kraftströme und die zahllosen Legenden zu erzählen. Er hielt sich selbst für den absoluten Experten und wirkte ein wenig beleidigt, als sie freundlich, aber bestimmt ablehnte. Als Wissenschaftlerin hatte sie sich an die harten Fakten zu halten und konnte nichts darum geben, welche Märchen und Geschichten sich um die riesige Anlage rankten.

    Simone war jedoch beeindruckt, denn sie hatte nie vorher die Externsteine besucht, deshalb war ihr nicht bewusst gewesen, wie imposant und gigantisch sich die Anlage darstellte.

    Die Polizei hatte das Gelände um die Gräber abgesperrt, allerdings war es auf Dauer nicht möglich, eine ständige Wache einzurichten, um möglichen Grabräubern vorzubeugen. In Zukunft würde es so sein, dass zwei Studenten des Nachts in einem Zelt hierblieben und so der Anschein von Sicherheit aufrechterhalten wurde. Simone war nicht der Ansicht, dass es hier Reichtümer zu holen gab, aber sie wusste natürlich auch, dass eine ganze Reihe von Menschen wild darauf waren, in den Besitz historischer Gegenstände zu gelangen, selbst wenn sie damit nichts anfangen konnten. Um dem vorzubeugen, war die Wache notwendig.

    Notdürftig hatte man die Gräber wieder abgedeckt. Es war nicht sinnvoll, an diesem Abend noch etwas anzufangen, so sehr die Neugier in der jungen Frau auch drängte.

    Jason ging neben ihr, als sie das Gelände besichtigte, auch ihm war die Erregung anzumerken. Der Abend war mild, die Luft sanft wie Seide, und der Erde entströmte ein kräftiger animalischer Geruch. Die Dämmerung war hereingebrochen, und aus dem Zelt schimmerte das Licht einer Lampe.

    Unvermittelt blieb Simone stehen. Sie schüttelte sich und schlang unwillkürlich die Arme um den Körper. Jason betrachtete sie aufmerksam.

    »Was ist mit Ihnen? Fühlen Sie sich nicht wohl?« Seine Stimme klang besorgt, und er hätte sie gern schützend in die Arme genommen.

    Die junge Frau blickte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. »Ich weiß nicht. Mir war gerade ganz komisch, so als... so als wäre jemand über mein Grab gelaufen.« Sie schüttelte sich wieder und versuchte dann ein verlegenes Lachen. »Verzeihen Sie, Jason, Sie müssen mich ja für verrückt halten.«

    »Aber nein, ganz und gar nicht«, widersprach er. »Es liegt sicher an der Atmosphäre. Im Schatten dieser wichtigen Steine wird man selbst ganz klein. Außerdem ist hier irgendetwas, eine Kraft, die ich auch nicht begreifen kann.« Er sprach nicht darüber, dass er noch ganz andere Empfindungen hegte, doch der Blick, mit dem er sie anschaute, sprach Bände. Und dieses Mal konnte sie nicht ignorieren, dass er seine Gefühle offen zur Schau trug.

    »Nun aber Schluss«, bestimmte sie mit fester Stimme. »Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Wissenschaftler sind. Gefühle haben für uns nichts zu bedeuten.«

    Jetzt lachte er leise auf. »Es wäre ausgesprochen schade, wenn wir vollkommen gefühllose Wesen wären, dann könnte man auch gleich Maschinen hierhin stellen. Ich denke, zu unserem Beruf gehört auch eine gehörige Portion Intuition und Instinkt. Erst im Zusammenhang mit dem fachlichen Wissen und den Erfahrungen unseren eigenen und denen der anderen wird Wissenschaft daraus.«

    »Das haben Sie sehr schön ausgedrückt, Jason. Manchmal muss man sich das alles wirklich wieder ins Gedächtnis rufen. Aber ich fürchte, mit all dem Diskutieren und Philosophieren kommen wir nicht weiter. Ab morgen werden wir uns an die harten Daten und Fakten halten und aufpassen, dass wir nichts übersehen. Ich hoffe, wir werden gut zusammenarbeiten.«

    »Davon bin ich überzeugt«, erklärte der Mann und schaute sie mit einem hungrigen Blick an. Sie

    spürte plötzlich seine Augen wie eine körperliche Berührung, und es war ihr nicht einmal unangenehm. Streng rief sie sich zur Ordnung.

    Simone schüttelte den Kopf. »Ich will nicht hoffen, dass Sie auf die verrückte Idee kommen, persönliche Gefühle könnten mit unserer Arbeit verbunden werden.«

    Auf diese plötzliche Zurückweisung war er nicht gefasst. Er hatte nicht einmal geahnt, dass sie etwas von seinen persönlichen Empfindungen wissen könnte. Aber erstaunlich schnell hatte er sich wieder unter Kontrolle und lächelte.

    »Wir sind Kollegen, die zusammenarbeiten, nicht mehr und nicht weniger«, schränkte er dann etwas mühsam ein und verwarf sogleich den Gedanken an eine Einladung heute Abend noch. Im Augenblick musste er zufrieden sein, dass er sie täglich sehen konnte. Wer wusste schon, was sich im Laufe der Zeit daraus ergeben würde.

    5

    »Ich verstehe das nicht. Das passt alles nicht zusammen.« Etwas ratlos hockte Simone an den beiden offenen Gräbern. Jason machte die dringend notwendigen Fotografien, während die junge Frau die Grabbeigaben näher musterte, um sich einen ersten Überblick zu

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