Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller
Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller
Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller
eBook297 Seiten4 Stunden

Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane

von Ann Murdoch:



Das Geheimnis des Pharaonengrabs

Der Fluch des Totengottes

Tödliche Schatzsuche









Ein Traum geht für sie in Erfüllung: Die junge, frisch gebackene Archäologin Theora wird Teil eines wissenschaftlichen Teams, das in Ägypten eine Ausgrabungsstätte erforschen will. Neben dem Abenteuer selbst kommt auch die Romantik nicht zu kurz, denn unversehens sieht sich Theora zwischen zwei Männern: Professor Hamilton und Achmed al Sabun. Es kommt jedoch auch zu Spannungen und Missverständnissen, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Als die Neugier die drei Forscher in eine schier ausweglose Situation bringt, entdeckt Theora etwas unglaublich Faszinierendes – und muss einer schicksalhaften Entscheidung ins Auge blicken.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum2. Mai 2022
ISBN9783753203072
Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller

Mehr von Ann Murdoch lesen

Ähnliche Autoren

Ähnlich wie Geheimnisse in der Gruft

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Geheimnisse in der Gruft

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Geheimnisse in der Gruft - Ann Murdoch

    Geheimnisse in der Gruft: Sammelband 3 geheimnisvolle Thriller

    Ann Murdoch

    Dieser Band enthält folgende Romane

    von Ann Murdoch:

    Das Geheimnis des Pharaonengrabs

    Der Fluch des Totengottes

    Tödliche Schatzsuche

    Ein Traum geht für sie in Erfüllung: Die junge, frisch gebackene Archäologin Theora wird Teil eines wissenschaftlichen Teams, das in Ägypten eine Ausgrabungsstätte erforschen will. Neben dem Abenteuer selbst kommt auch die Romantik nicht zu kurz, denn unversehens sieht sich Theora zwischen zwei Männern: Professor Hamilton und Achmed al Sabun. Es kommt jedoch auch zu Spannungen und Missverständnissen, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Als die Neugier die drei Forscher in eine schier ausweglose Situation bringt, entdeckt Theora etwas unglaublich Faszinierendes – und muss einer schicksalhaften Entscheidung ins Auge blicken.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN

    © dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

    Zum Blog des Verlags!

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    DAS GEHEIMNIS DES PHARAONENGRABS

    von Ann Murdoch

    Der Umfang dieses Buchs entspricht 101 Taschenbuchseiten.

    Ein Traum geht für sie in Erfüllung: Die junge, frisch gebackene Archäologin Theora wird Teil eines wissenschaftlichen Teams, das in Ägypten eine Ausgrabungsstätte erforschen will. Neben dem Abenteuer selbst kommt auch die Romantik nicht zu kurz, denn unversehens sieht sich Theora zwischen zwei Männern: Professor Hamilton und Achmed al Sabun. Es kommt jedoch auch zu Spannungen und Missverständnissen, und plötzlich überschlagen sich die Ereignisse. Als die Neugier die drei Forscher in eine schier ausweglose Situation bringt, entdeckt Theora etwas unglaublich Faszinierendes – und muss einer schicksalhaften Entscheidung ins Auge blicken.

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

    © by Author

    © dieser Ausgabe 2017 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Prolog

    Die Gestalt, die in dem Sarkophag lag, schien dort erst frisch aufgebahrt worden zu sein, die Binden, die den toten Körper umhüllten, hatten ein etwas verblichenes Weiß, auf dem Kopf trug der Gesalbte eine Krone in Form eines Diadems in verschiedenen Goldtönen, mit eingelegten Edelsteinen. Und in der linken Hand hielt er das Zepter, das irdische Zeichen der Macht: einen goldenen Stab, am oberen Ende verschlungen und bedeckt von eingravierten Inschriften, die keiner der drei jetzt auf Anhieb entziffern konnte. Das merkwürdigste aber war die rechte Hand. Zwar war auch sie ganz mit Binden umwickelt, doch zwei Finger waren abgespreizt und schienen auf irgendetwas zu deuten. Als die Wissenschaftler sich ein wenig von der Anstrengung und der Freude erholt hatten, begannen sie wild darüber zu spekulieren. »Er will uns etwas zeigen«, behauptete Hamilton. »Eine neue tödliche Falle«, mutmaßte Theora misstrauisch ...

    1

    Unter den vorgeschriebenen rituellen Gesängen wurde der Sarkophag in die vorbereitete Grabkammer gebracht. Der Hohepriester persönlich überwachte die Zeremonie und auch, dass der Sarg auf den Millimeter genau an der Stelle abgesetzt wurde, die die Orakel als die wiederauferstehungsverheißende angegeben hatten. Die Grabeingaben, irdene Krüge mit Wein, Honig und Brot, hunderte von Amuletten und kleinen Statuen, sowie die Abbildungen der Götter Anubis und Horus, ein goldener Thron, sowie viele andere Lieblingsdinge des toten Pharaos wurden sorgfältig auf die angewiesenen Plätze gestellt. Zu guter Letzt kamen Schriftrollen, in denen das den Göttern wohlgefällige Leben des Königs aufgeführt war, damit er sich vor dem Totengericht bei Isis verantworten konnte. Dann wurden die Sklaven herbeigeschafft, die den Toten auf seiner Reise in die Unterwelt begleiten sollten.

    Kurz und schmerzlos wurden sie getötet, damit der König eine ansehnliche Dienerschar im Jenseits besaß und nicht wie ein jämmerlicher Bettler auftreten musste.

    Und zu guter Letzt blieb der Hohepriester für drei Tage und Nächte allein in der Grabkammer. Ihm oblag es, die Schutzzauber zu schreiben und auszusprechen, die dafür sorgen sollten, dass kein Grabräuber jemals die Ruhe des Toten stören würde. In dieser Zeit fastete der Hohepriester, denn diese heilige Aufgabe durfte durch nichts Menschliches gestört werden, da sonst der Zauber nach alter Überlieferung nicht mehr wirken konnte.

    Hohläugig, müde, körperlich und geistig erschöpft wurde er dann am Abend des dritten Tages aus der Grabkammer entlassen. Die Türen wurden versiegelt und vor neugierigen Augen verborgen.

    Am nächsten Tag starben bis auf den Hohepriester alle, die sich jemals in der Nähe des Grabes aufgehalten hatten. Dies war die einzige Möglichkeit sich ihres Schweigens auf ewig zu versichern.

    Und kaum einen Monat später starb auch der Hohepriester unter ungeklärten, mysteriösen Umständen. Niemand außer ihm wusste, wo der tote Herrscher seine letzte Ruhe gefunden hatte, und das Wissen um diesen Herrscher, sein Leben und Wirken verblasste im Laufe der Zeit immer mehr, bis niemand auch nur noch wusste, dass es ihn überhaupt einmal gegeben hatte.

    Das aber änderte sich dann im 20. Jahrhundert, als ehrgeizige und vielleicht auch neugierige Menschen daran gingen, die letzten Geheimnisse der Geschichte aufzulösen.

    2

    An der Tür schellte es mit unbeugsamer Hartnäckigkeit. Theora kam aus ihrem tiefen Schlaf hervor, brauchte einige Sekunden, bis sie sich zurechtfand und feststellte, dass sie in ihrem eigenen Bett lag. Nur hätte sie nicht zu sagen vermocht, wie sie dorthin gekommen war. Die Graduierungsfeier am vorigen Abend müsste wohl doch etwas ausgeartet sein.

    Noch immer schellte es. Unwillig kam sie aus den Decken empor, stand ein wenig taumelnd auf und tapste auf nackten Füßen zur Tür. Es war der Postbote, der dastand und sie mit einem unverschämten Grinsen von oben bis unten anstarrte. Theora beschloss, dieses Grinsen einfach zu ignorieren.

    »Ich habe einen Brief für Sie, persönlich zu unterschreiben«, meldete der Postbeamte. ’

    Theora unterschrieb, nahm den Brief und schloss die Tür, ohne zu danken. Sie ging in die Küche und goss einen starken, heißen löslichen Kaffee auf. Erst danach riss sie den Umschlag auf. Während sie sich in kleinen Schlucken an dem heißen Gebräu die Zunge verbrannte, glitten ihre Augen über das Geschriebene. Und was dastand, konnte sie zunächst einmal überhaupt nicht glauben. Dann aber war sie mit einem Schlag hellwach. Noch einmal las sie den Brief, und ein Strahlen glitt über ihr Gesicht. Mit allen zehn Fingern fuhr sie sich noch immer ungläubig durch die brandroten Haare und machte vor Freude einen Luftsprung. Das war ja genau das, wovon sie geträumt hatte.

    Sehr geehrte Miss Cameron, stand in dem Brief, hiermit teilen wir Ihnen mit, dass wir Ihre Bewerbung für das Archäologen-Team zur Ausgrabung in Ägypten annehmen. Sie werden gebeten, sich so schnell wie möglich mit Professor Hamilton in Verbindung zu setzen, um die weiteren Modalitäten zu klären.

    Theora hatte die Ausschreibung in einer Fachzeitschrift an der Universität gelesen und sich spontan darauf beworben. Sie hatte gerade ihr Archäologiestudium abgeschlossen, war 26 Jahre alt, idealistisch eingestellt und ungebunden. Sie fand es einfach reizvoll, nach Ägypten zu gehen. Auch wenn sie zunächst nicht gedacht hatte, dass ihre Bewerbung berücksichtigt würde, so war es doch zumindest ein Grund für sie, etwas zu träumen. Und jetzt dies!

    Mit dem Brief in der Hand tanzte sie durch die Wohnung und freute sich. Und ausgerechnet Professor Kevin Hamilton würde der Ausgrabungsleiter des Teams sein. Darüber freute sie sich ganz besonders, denn insgeheim verehrte sie den Professor sehr. Schon während des Studiums hatte sie ihn ungeheuer attraktiv gefunden und mit Vorliebe seine Vorlesungen besucht. Manchmal hatte sie sich vorgestellt, wie es denn wäre, in seinen Armen zu liegen, aber immer wieder hatte sie sich diese Gedanken strikt verboten. Und nie hatte er Anlass gegeben an mehr zu denken als an ein ordentliches Verhältnis zwischen Professor und Studentin. Aber Theora war nicht die einzige gewesen, die den Professor anhimmelte, und nach einiger Zeit war diese Schwärmerei bei ihr auch wieder ein wenig abgeflaut. Aber jetzt würde sie zusammen mit dem Professor nach Ägypten fahren! Dennoch verbot sie sich sofort energisch, an mehr zu denken als an ein geordnetes Arbeitsverhältnis. Und immerhin war sie eine selbstbewusste junge Frau, die an jedem Finger zehn Männer hätte haben können, wenn sie es nur gewollt hätte.

    Theora war äußerst attraktiv. Blitzende grüne Augen befanden sich in einem schmalen, hellen Gesicht, eine unbändige Flut roter Haare umrahmte den feingeschnittenen Kopf, die Figur war schlank und sportlich, aber mit den richtigen Proportionen ausgestattet, und sie konnte zupacken, wenn es darauf ankam. Außerdem war sie hochintelligent, sie hatte das Studium mit Summa cum laude in Rekordzeit abgeschlossen.

    Und nun beruhigte sie sich wieder ein wenig. Noch immer mit dem Brief in der Hand ging sie zum Telefon, um Professor Hamilton anzurufen.

    3

    Ein anstrengender Monat voller Vorbereitungen lag hinter Theora. Es hatte Unmengen an Formularen auszufüllen gegeben, Impfungen machen zu lassen, Grabungsgeräte zu beschaffen und sie vorab zu verschiffen, damit bereits alles da war, wenn das Team in Ägypten eintreffen würde.

    Außer Theora Cameron und Professor Hamilton gehörten noch sechs weitere Männer, alle ebenfalls Archäologen, zum Team. Und keiner von ihnen war gerade von der Uni abgegangen, sondern sie alle waren bereits seit Jahren im Beruf tätig, zwei Deutsche und drei Franzosen an der Zahl. So war Theora das Nesthäkchen, aber wer geglaubt hätte, dass sie deswegen weniger von der Materie verstand, irrte gewaltig. Schon immer hatte die Archäologie die junge Frau fasziniert, und sie hatte sich mit Feuereifer in das Studium gestürzt. Und nun ging ihr großer Wunschtraum endlich in Erfüllung. Sie würde ganz sicher nichts davon vergessen, die Vorfreude, das begeisterte Hinfiebern auf den großen Tag, die Anstrengung und das Bangen, ob wirklich alles glattgehen würde.

    An einem schwülen Julitag flog das Team von Edinburgh ab, nonstop nach Kairo. Als sie aus dem Flugzeug stiegen, schlug ihnen sehr unangenehm heiße, trockene Luft entgegen. Theora hatte nie glauben können, dass Hitze wirklich wie ein Schlag wirken könnte. Aber genau so war es, und alle beeilten sich, in die klimatisierte Flughafenhalle zu kommen. Dann ging es mit zwei Taxen ins Hotel, wo Theora dankbar feststellte, dass auch hier die Klimaanlage auf vollen Touren lief.

    Den Rest des Tages ruhte das Team aus, und am nächsten Morgen würden Professor Hamilton und Theora Dr. Achmed al Sabun, den Leiter des Amtes für öffentliche Arbeiten, aufsuchen. Er war der Mann, dessen Wohlwollen sie sich unbedingt erhalten mussten, denn er war zuständig für die behördliche Leitung der Ausgrabungen.

    4

    Dr. Achmed al Sabun entpuppte sich für Theora auf den ersten Blick als ein faszinierender Mann. Er hatte schwarze, leicht gewellte Haare, ein schmales gebräuntes Gesicht mit einer geraden Nase, tiefbraunen Augen und einem kräftigen Mund. Er war hochgewachsen und schlank und besaß sehr lange kräftige Hände. Unwillkürlich verglich Theora die beiden Männer, und wenn sie die Wahl gehabt hätte zwischen dem Professor und dem Ägypter, wäre ihr diese sehr schwer gefallen.

    Al Sabun empfing die beiden in seinem Büro, und Theora wäre am liebsten in Freudenschreie ausgebrochen. Ringsum an den Wänden standen Vitrinen mit Ausgrabungsstücken, die man in Museum von Kairo schon nicht mehr hatte unterbringen können. Es war ganz einfach Kulturgeschichte pur, was sie sah, und sie wäre am liebsten von einem Stück zum anderen gelaufen, um es zu untersuchen und einzuordnen. Aber das ging natürlich nicht.

    Die junge Frau trug einen Leinenanzug, um so der größten Hitze entgegenzuwirken, und hatte ihr ungebändigtes Haar im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Al Sabuns Augen ruhten für einen Augenblick unwillkürlich auf der hübschen Frau, dann aber verdüsterte sich sein Gesicht. Ziemlich kühl begrüßte er seine beiden Gäste, dann ging er gleich zum Angriff über.

    »Ich bin überrascht, Professor Hamilton, dass Sie es für nötig erachten, eine Frau mit zu den Ausgrabungsarbeiten zu nehmen.«

    Theora blieb vor ärgerlichem Erstaunen der Mund fast offenstehen, und Professor Hamilton räusperte sich. Dann antwortete er, und auch seine Stimme klang recht kühl.

    »In unserem Land machen wir keine Unterschiede zwischen den Geschlechtern. Warum also soll eine Frau weniger qualifiziert sein als ein Mann?«

    Ein dünnes Lächeln spielte um al Sabuns Lippen.

    »Eine Frau ist nun mal eine Frau, Professor. Sie besitzt nicht die nötige Härte und Ausdauer, um einen so schwierigen Beruf gewissenhaft auszufüllen.«

    In Hamiltons Stimme klirrte Eis, als er jetzt antwortete: »Ich denke, Dr. al Sabun, wir sollten dies Thema vorerst beiseitelegen, es ist schließlich meine Entscheidung, nicht die Ihre. Und wir sind nicht hier, um über die Fähigkeit oder Unfähigkeit von Frauen bei Ausgrabungen zu diskutieren.«

    »Ganz sicher haben Sie in diesem Punkt recht«, erklärte al Sabun mit einem dünnen Lächeln. Er beachtete Theora gar nicht mehr weiter, tat einfach so, als wäre sie ein Gegenstand, der nur irgendwo in der Ecke zu liegen hatte.

    In der jungen Frau aber kochte es mittlerweile. Sie war qualifiziert, und sie war eine Frau, und sie empfand das weder als Makel noch als Nachteil, und sie hatte auch nicht vor, sich von diesem Mann einfach zu übergehen zu lassen. Aber zunächst einmal wurde das Gespräch sachlich, drehte sich um die Ausgrabung, um Dinge, die dabei zu beachten waren, und auch um die Helfer, die gebraucht wurden. Al Sabun besaß hervorragende Verbindungen, und er bot diese an, um Hamilton zu ermöglichen, zuverlässige Helfer zu finden, worauf der Professor auch freudig einging. Dann drehte sich das Thema um vorhergegangene Ausgrabungen und ihre Schwierigkeiten, und schließlich kehrte al Sabuns Blick nachdenklich noch einmal zu Theora zurück. Die junge Frau fand diese Blicke abschätzig, und ihre Augen blitzten empört auf.

    »Professor«, meinte der Ägypter trocken, »ich empfehle Ihnen nochmals, diese Frau hier heimzuschicken. Frauen haben bei Ausgrabungen nichts zu suchen, sie lenken die Männer nur von der Arbeit ab.«

    Nun aber war Theora nicht mehr länger bereit, diese abwertenden Worte einfach hinzunehmen.

    »Dr. al Sabun«, sagte sie betont freundlich, bevor Hamilton etwas antworten konnte, »ich habe eine gründliche fachliche Ausbildung, bin kerngesund und nicht wehleidig, und es spricht auch nichts dagegen, dass ich meine Arbeit mache, wie jeder Mann auch, außer vielleicht Ihre völlig veralteten und überholten Vorurteile.«

    »Meine liebe Miss Cameron«, kam die amüsierte Antwort, »Warum fliegen Sie nicht zurück nach Edinburgh, lernen kochen und suchen sich einen netten jungen Mann, den Sie heiraten können? Wäre das nicht eine Lebensaufgabe für Sie?«

    Empört sprang Theora auf. »Es ist eine unglaubliche Frechheit, eine Kollegin in dieser Weise abzuqualifizieren, Doktor. Ich weiß nicht, welchen Grund Sie dafür nennen können.«

    »Der Grund liegt in der jahrtausendelangen Erfahrung der Ägypter, Miss Cameron. Es gibt Tage, an denen ich es bedaure, kein Moslem zu sein, der vier Frauen unter Verschluss halten kann, damit sie nicht ständig in der Fachwelt Unruhe stiften.«

    »Dann sind Sie auch einer von diesen Männern, die Frauen nur als Gebärmaschinen und Hausmädchen betrachten? Ich dachte eigentlich, Ihr Studium hätte Sie gelehrt, dass Frauen durchaus die gleichen Rechte und Pflichten wie Männer übernehmen können. Und außerdem stehen Sie im öffentlichen Leben, Sie können da nicht die eine Hälfte der Menschheit ignorieren.«

    »Ich ignoriere Sie durchaus nicht, Miss Cameron, ich stelle Sie nur an den Platz, wo Sie hingehören.«

    »Sie behaupten also allen Ernstes, dass Frauen zu nichts anderem gut sind, als Kinder zu kriegen und zu kochen? Glauben Sie denn eigentlich, das männliche Geschlecht wäre der Herrscher über das weibliche Geschlecht?«

    »Nun, im ersten Buch Mose in der Bibel steht: Und Gott nahm eine Rippe von Adam, um Eva zu erschaffen, das beweist doch wohl die Richtigkeit meiner Theorie, oder etwa nicht?«

    Ein spöttisches Lächeln glitt über Theoras Gesicht. »Das beweist nur eines, Dr. al Sabun, dass der Mann nicht vollkommen war, denn sonst hätte Gott ja keine Frau mehr erschaffen müssen.«

    Nun aber griff Hamilton ein. Dieses Gespräch war ihm zutiefst peinlich, und er befürchtete, wenn Theora mit ihrer unbestreitbaren Logik noch weiterging, könnte sie den wichtigen Mann völlig verärgern, und es würde unweigerlich zu Schwierigkeiten kommen. Außerdem war das Gespräch unsachlich und für beide in keiner Weise angemessen, immerhin handelte es sich hier um ansonsten ernsthafte Wissenschaftler. Diese Diskussion über Männlichkeit und Weiblichkeit schlechthin ging ihm sehr gegen den Strich.

    »Ich denke, wir sollten dieses Thema jetzt beenden«, warf er daher sehr vernünftig ein. »Es bringt uns allen nichts.«

    »Sie haben recht, Professor«, lenkte al Sabun ein. »Und immerhin ist es Ihre Entscheidung, mit einer Frau zu arbeiten.«

    »Ich möchte über Miss Cameron nicht diskutieren. Ihre fachliche Kompetenz steht außer Frage, sonst wäre sie nicht hier.«

    Al Sabun erhob sich, um seine Gäste zu verabschieden. Zwei Tage würde es jetzt noch dauern, um die notwendigen Helfer zu verpflichten und vorauszuschicken, und das Team würde einen Tag noch im Tal der Könige Halt machen, um die dortigen Ausgrabungen, die nur teilweise für Touristen zugänglich waren, zu begutachten.

    5

    Die Hitze ließ auch in der Nacht nicht nach. Manchmal dachte Theora wehmütig an eine richtige kalte Dusche, doch so etwas hätte sie höchstens im Hotel haben können. Aber hier draußen, südlich von Gizeh, war es nichts anderes als ein unerfüllbarer Wunschtraum für sie.

    Seit einer Woche schon war das Team an der Arbeit, hatte sich hier mit anderen Wissenschaftlern aus aller Welt getroffen, die auf Einladung der ägyptischen Regierung ebenfalls an der Arbeit waren. Nach den ersten Funden hatte man geglaubt, einem großen neuen Grab auf der Spur zu sein, doch bisher hatte sich diese Hoffnung absolut nicht erfüllt.

    Man hatte das vermessene Land, in dem Funde vermutet wurden, in viele kleine Quadrate unterteilt, mit Stricken eingegrenzt, um so einen genauen Überblick zu erhalten. Mit winzigen kleinen Schaufeln wurde der Sand vorsichtig abgetragen und in Eimern weggebracht. Und jeder einzelne Stein wurde mit einem Pinsel von Sand und Unrat befreit, denn es konnte ja immerhin eine Scherbe, ein Skarabäus oder gar etwas Wertvolleres darunterliegen. Bislang aber waren gerade mal ein paar Tonscherben gefunden worden, und diese waren nicht einmal besonders kostbar. Als Grabbeigaben waren sie nur minderwertig und deuteten ganz sicher nicht auf einen bedeutenden Fund hin.

    Theora hatte ebenso wie die anderen in den ersten Tagen mit wahrem Feuereifer ihre Arbeit ausgefüllt, aber es schien ihr, als ginge hier gar nichts richtig voran. In ihren Semesterferien hatte sie an einer Ausgrabung in Deutschland teilgenommen und wusste daher, dass viel Geduld vonnöten war, um überhaupt etwas zu finden. Aber hier waren gleich zu Anfang große Versprechungen und Hoffnungen geäußert worden, die sich jetzt jedoch überhaupt nicht erfüllten. Theora seufzte ein weiteres Mal und fuhr dann fort mit ihrer Arbeit, die sie heute jedoch nicht befriedigte.

    Es wurde Abend. Die brütende Hitze ließ nach, der Mond stand in voller Größe und Schönheit am Himmel, und die Truppe traf sich im großen Kantinenzelt, um die Abendmahlzeit einzunehmen. Es wurde trotz der bisherigen Misserfolge viel gelacht, geredet und spekuliert, wobei sich die Spekulationen letztlich doch in Grenzen hielten. Es ging eben einfach nicht voran.

    Nach einiger Zeit sonderte sich Theora von den anderen ab und ging ein wenig in die Wüste hinein, vorsichtig darauf bedacht, sich nur nicht zu weit zu entfernen. Sie setzte sich auf einen Hügel und starrte in die Nacht hinein. Fast hätte sie die leisen Schritte überhört, die sich ihr näherten. Ein wenig erschrocken blickte sie dann aber auf und erkannte im fahlen Mondlicht Professor Hamilton.

    »Sind Ihnen die Menschen auch zu viel?«, fragte er sanft.

    Theora nickte. »Hier draußen allein ist es schön«, erklärte sie ein wenig träumerisch.

    Hamilton ließ sich neben ihr auf den Boden sinken und starrte ebenso wie sie versonnen in den Himmel, der so völlig andere Sternenkonstellationen zeigte, als sie gewohnt waren. Es kam ganz von selbst, ohne dass einer von beiden darauf abgezielt hätte, aber plötzlich legte Hamilton seinen Arm um Theoras Schulter und zog sie an sich. Sanft trafen sich ihre Lippen zu einem Kuss, der beide wie eine Explosion traf. Wie Ertrinkende klammerten sie sich aneinander, und ihre Lippen waren heiß wie Feuer.

    Dann aber löste sich Theora mit einem Ruck von ihm.

    »Es ist bestimmt falsch, was wir tun«, stammelte sie.

    »Aber warum denn?«, fragte er fast hilflos. »Wie kann etwas falsch sein, was wir beide wollen, Theora?«

    Er griff nach ihr, um sie wieder an sich zu ziehen, doch sie wich ihm aus und lief noch ein Stück in die Wüste hinein.

    »Theora, was hast du?«, fragte Hamilton. »Komm zurück, da ist es gefährlich im Dunkeln.«

    Aber die junge Frau hörte nicht auf ihn. Sie hatte in dieser Situation ein wenig den Kopf verloren, sie hatte Angst vor dem eigenen Mut und vor dem, was aus einer Affäre mit dem Professor werden könnte oder würde. Sie lief weiter, bis sie plötzlich stolperte und fiel. Ein Loch hatte sich vor ihr aufgetan, in das sie nun mit einem erstickten Aufschrei hineinstürzte. Sand rieselte nach und verstopfte ihr schnell Augen und Mund, aber sie fiel noch immer weiter, bis sie plötzlich ziemlich hart auf festem Boden aufschlug. Eine ganze Sandkaskade folgte ihr, und sie schlug um sich wie eine Ertrinkende. Wie aus weiter Ferne hörte sie Hamilton nach ihr rufen und öffnete den Mund, um ihm zu antworten. Doch die widerlichen Sandkörner verhinderten, dass sie sprechen konnte.

    Nun aber spürte sie, dass sie sehr wohl aufstehen konnte, ohne im Sand unterzugehen, und Theora brachte ein wenig mühevoll ihre schnell aufsteigende Panik unter Kontrolle. Mit noch immer wilden Bewegungen schlug sie sich den Sand vom Kopf, hustete und spuckte, bis sie wieder einigermaßen in der Lage war, artikulierte Worte hervorzubringen.

    »Professor«, ächzte sie. »Hören Sie mich?«

    »Theora«,

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1