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4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020
4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020
4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020
eBook422 Seiten5 Stunden

4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende SF-Romane:
(499)




Bio-G.A.U. (Wilfried A. Hary)

Der verlorene Krieg (Wilfried A. Hary)

Die sterbende Welt (Wilfried A. Hary)

Mission Sternenstaub (Jo Zybell)





Seit Tausenden von Jahren bekämpfen sich zwei Völker, ohne dass ein nennenswerter Vorteil für eine Seite erlangt werden kann. Erst als durch Zufall ein Raumschiff des Kelradan-Imperiums auftaucht, eskaliert die Lage, denn das Schiff wird von einer automatischen Station beschossen und zur Notlandung gezwungen. Die Kelradan versuchen die Station zu erobern und finden Alien-Technik. Die Kämpfe alarmieren auch das Raumschiff Sternenstaub unter Ryan Whittaker. Aus dem kleinen begrenzten Konflikt droht eine intergalaktische Auseinandersetzung zu werden, denn die Kelradan wollen nicht einfach abziehen. Die Menschen müssen nicht nur gegen die Außerirdischen kämpfen, sondern auch die Yuparen retten, denen im wahrsten Sinne des Wortes der Himmel auf den Kopf zu fallen droht.
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum11. Feb. 2024
ISBN9783753212661
4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020

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    Buchvorschau

    4 Science Fiction Abenteuer Sonderband 1020 - Wilfried A. Hary

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    Alles rund um Belletristik!

    Bio-G.A.U.

    1

    Merrin-kläck, der Adept der Psychonauten-Mannschaft der Bahrns auf Clarks-Planet, empfing den Weltpräsidenten persönlich. Man hatte erst Minuten zuvor eine Mitteilungssonde von der Erde geschickt. Sie war im Gaarson-Gate an Bord des Schiffes materialisiert und sofort aktiv geworden, um über den Bordcomputer Mitteilung zu machen.

    Merrin-kläck war vom Bordgehirn informiert worden: telepathisch, damit nur er es erfuhr. Das hatte er sich ausbedungen, denn Bahrns und die Drillinge waren an Besuchern nicht interessiert.

    Obwohl die Sonde um die Anwesenheit von Bahrns gebeten hatte, um den Präsidenten zu empfangen, entschied sich Merrin-kläck dagegen.

    Breitbeinig stand er zum Empfang. Er ballte die sehnigen, blaugeäderten Hände zu Fäusten. Niemand wußte, wie alt der Wissenschaftler und Adept war. Er hatte den sehnigen Körper eines bei schwerer körperlicher Arbeit ergrauten Mannes, doch wenn er sich bewegte, tat er dies mit der Geschmeidigkeit einer Katze. Die grauen Haare und die tiefen Kerben in seinem rauhen, graubärtigen Gesicht waren die sichtbaren Folgen eines leidvollen Lebens.

    Das FluoreszenzFeld zuckte für eine Nanosekunde auf, und danach war der engmaschige Gitterkäfig nicht mehr leer.

    Sie waren zu zweit. Der Weltpräsident war Merrin-kläck bereits bekannt. Seine Begleiterin war eine hochgewachsene, schmutzigblonde Frau mit ungewöhnlichen Augen, die einen zu durchdringen schienen. Sie war schlank und wirkte sehr sportlich. Als sie gemeinsam mit dem Präsidenten den Gitterkäfig verließ, bewegte sie sich wie eine geübte Kämpferin, aber Merrin-kläck war überzeugt davon, daß sie nicht zur Bodyguard des Präsidenten gehörte. Dieser war völlig ohne gekommen. Wieso eigentlich? Nur, weil er vollstes Vertrauen in die Sicherheit des Schiffes und seiner Restbesatzung hatte?

    Merrin-kläck vermutete vielmehr, daß der Besuch einen wichtigen Anlaß hatte, bei dem es keine Zeugen geben durfte. Das hatte von der Sonde nicht extra betont werden müssen.

    Welche Angelegenheit war denn so wichtig - und vor allem so geheim?

    Die Verschollenen? durchzuckte es Merrin-kläck.

    Aber dann fragte er sich: Wieso sollte Bahrns mit anwesend sein?

    Ehe der Präsident ihn begrüßte, schaute er sich suchend um.

    »Wo ist Bahrns?« erkundigte er sich.

    Merrin-kläck blieb die Antwort schuldig. Er ließ die Frau nicht aus den Augen. Diese erwiderte ruhig seinen Blick.

    Merrin-kläck spürte einen Schauer über seinen Rücken rieseln. Diese Augen... Merrin-kläck war telepathisch begabt, und seine Neugierde war so groß, daß er seine telepathischen Fühler ausstreckte, ganz unbewußt.

    Sie trafen auf einen Block.

    Sie blinzelte überrascht.

    »Das sollten Sie nicht tun, Merrin-kläck!« tadelte sie, aber es klang gutmütig. »Sie sollten nicht in den Gedanken von fremden Menschen herumschnüffeln. Das gehört sich nicht.«

    Tipor Gaarson gab sich erschrocken. Er faßte sich in einer Reflexbewegung an den Kopf, als könnte er damit feststellen, ob auch schon jemand darin herumspionierte.

    Er verzog das Gesicht zu einer schmerzlichen Grimasse, als es ihm bewußt wurde.

    »Nein, das sollten Sie wirklich nicht!« Aus seinem Munde klang es schon ernster.

    Merrin-kläck deutete eine Verbeugung an.

    »Ich bitte um Vergebung. Es war keine Absicht, und es betraf auch nicht Sie, verehrter Sinjoro Präsident, sondern nur Ihre Begleiterin.« Er wandte sich voll an die Frau: »Ich habe einen PSI-Block bemerkt. Sind Sie eine Psychonautin?«

    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, keine PSI-Begabung! Das weiß ich definitiv, weil ich schon einmal mit meinem PSI-Block aufgefallen bin. Aber es ist nicht einmal ein echter PSI-Block, mein lieber Merrin-kläck. Es ist einfach so, daß ich meine Gedanken im Griff habe. Sonst nichts. Wenn ich weiß, daß ich einem Telepathen begegne, richte ich mich darauf ein. Es ist eine Frage der Konzentrationsfähigkeit. Mit PSI hat das im Grunde genommen überhaupt nichts zu tun.«

    »Ach ja?« Jetzt hielt sich Merrin-kläck nicht mehr länger zurück.

    Er wollte es genauer wissen. Er wollte nicht nur wissen, wer diese Frau war und wieso der Präsident mit ihr allein hierher kam, sondern er wollte wissen, ob sie wirklich keine Mutantin war. Er konnte sich nur davon überzeugen, wenn er keinerlei Zurückhaltung mehr übte. Er war ein trainierter Adept, ein Spezialist, der die Gedanken der Besatzung im Psychonauteneinsatz koordinierte. Ihm konnte kein Mensch etwas vormachen. Wenn jemand auch nur latente PSI-Begabung besaß, fand er das heraus.

    Sein Extrasinn griff rücksichtslos zu.

    Nein, sie hatte recht: Das war kein PSI-Block! Sie beherrschte die Fähigkeit der Leere. Sie verbannte jeden bewußten Gedanken von der Oberfläche hinunter ins Unterbewußtsein, wo kein Telepath mehr Zugriff darauf hatte.

    Merrin-kläck war höchst beeindruckt. »Das ist mir noch niemals begegnet!« gab er zu. »Sie sind eine ganz und gar ungewöhnliche Frau. Wie schaffen Sie das? Nur durch Konzentrationsfähigkeit? Dann sind Sie ein Genie, wie es nur selten eins gibt. Ich habe jedenfalls noch niemals ein solches erlebt wie Sie!«

    »Soll ich das jetzt als Kompliment auffassen oder was?« fragte sie mißtrauisch.

    »Es ist die Wahrheit, kein Kompliment. Wozu sollte ich Ihnen Komplimente machen? Auch noch bevor ich erfahre, was Sie hier wollen? Nein, ich bin ehrlich beeindruckt. Nicht mehr und auch nicht weniger!«

    »Wo ist Bahrns?« erkundigte sich der Weltpräsident erneut.

    Die beiden schienen sich jetzt erst wieder an ihn zu erinnern.

    Merrin-kläck entschuldigte sich: »Ich bitte um Vergebung, Sinjoro Präsident, wenn ich unaufmerksam war. Aber ich habe Bahrns noch nicht in Kenntnis gesetzt. Mit Verlaub, Sinjoro Präsident, Sie wissen ja, daß er sehr menschenscheu ist. Ich wollte ihn erst in Kenntnis setzen, wenn ich ihm sagen kann, wozu man ihn sprechen will.«

    Tipor Gaarson runzelte die Stirn und überlegte kurz. »Ein Telepath, Sie?« Er nickte vor sich hin. »Natürlich, ich bin ja im Bilde. Also ist es eigentlich unsinnig, vor Ihnen etwas verheimlichen zu wollen.« Er schaute die Frau an. »Weißt du, Doris, schon die nächste Seance würde es an den Tag bringen. Einmal abgesehen davon...

    Wenn Bahrns einwilligt, wird es wohl kaum vor der Mannschaft zu verbergen sein.«

    »Sie sind so eine Art Captain hier auf dem Schiff, nicht wahr?« fragte Doris. »Sie müssen entschuldigen, aber ich weiß nicht sehr viel über die Psychonauten-Raumfahrt, weil es eigentlich mich bisher nicht interessiert hat. Interessant ist es dennoch.«

    »Sie liegen mit Ihrer Vermutung schon richtig... Doris?«

    »Schon gut, Sie können ruhig Doris zu mir sagen. Mit Nachnamen heiße ich Markwort, aber das ist eigentlich unwichtig. Ich nehme an, daß wir in Zukunft öfter miteinander zu tun haben werden, wenn ich die Situation an Bord richtig einschätze. Eine Mannschaft, die zusammenhält. Sie bleiben hier, bis das Schicksal der verschollenen Besatzungsmitglieder geklärt ist. Weil es irgendwie eine Verbindung zwischen den Besatzungsmitgliedern gibt - normalerweise - und keinerlei Geheimnisse. Eine verschworene Gemeinschaft - mehr noch sogar. Denn alle sind während ihrer ungewöhnlichen Arbeit miteinander telepathisch verbunden und bilden eine Einheit - sogar gemeinsam mit dem Schiff. Die Besatzung ist das Schiff, einschließlich Bordgehirn. Absolut faszinierend!«

    Das war ehrlich gemeint, und jetzt hätte Merrin-kläck in ihren Gedanken forschen können, denn sie war so angetan von der Situation, daß sie sich nicht mehr länger beherrschen konnte. Aber er hielt sich zurück, weil er überzeugt war, daß sie es gemerkt hätte, und das wäre ihm jetzt peinlich gewesen.

    »Gut, daß ihr euch so gut versteht, aber könnten wir jetzt trotzdem zur Sache kommen, Doris?«

    »Oh, Tipor, wir tun nichts anderes als zur Sache zu kommen! Glaubst du nicht auch, daß es wichtig ist, eine gewisse Vertrauensbasis zu schaffen?«

    Tipor Gaarson mußte lachen. »Das ist die Doris, wie ich sie kenne und schätze. Merrin-kläck hat recht: Du bist eines der größten Genies, die die Menschheit jemals hervorgebracht hat.«

    »Nur nicht übertreiben!« bat sie lächelnd. »Mir sind in meinem Leben schon einige Menschen begegnet, denen ich nicht das Wasser reichen konnte.«

    »Das glaube ich dir gern: Eben auf gewissen Gebieten, die dich bis dato nicht interessiert haben und auf denen du daher bis dato schwach geblieben bist...«

    Tipor Gaarson wandte sich an Merrin-kläck. »Also gut, ich will es Ihnen kurz erklären, und Doris wird mich unterbrechen, wenn ich mich vielleicht auf falsche Fährte begeben sollte: Sie ist die neue Chefin von FEDERAL PUPPET. Es hat eine Katastrophe gegeben wegen dieser Firma. Sie stellt Cyborgs in Kindergestalt her, sogenannte Puppen, als Kinderersatz für kinderlose Ehepaare, und diese Puppen sind durchgedreht und haben Chaos erzeugt. An ihnen war nämlich genau zu diesem Zweck in verbrecherischer Absicht manipuliert worden. Zur Zeit haben wir das Problem allerdings wieder im Griff.«

    »Ich habe davon gehört«, sagte Merrin-kläck abwartend.

    »Kurz und gut: Sie hat nicht nur den Konzern übernommen, sondern leitet vor allem die Entwicklungsabteilung, und wir hatten die Idee, einen Erwachsenen-Cyborg zu konstruieren.«

    »Und was hat Bahrns damit zu tun?« erkundigte sich Merrin-kläck mißtrauisch.

    Tipor schickte einen hilfesuchenden Blick zu Doris. Diese zuckte nur mit den Achseln und schürzte die Lippen.

    Jetzt hätte Merrin-kläck gern in den Gedanken des Präsidenten spioniert, aber der Respekt vor dem mächtigsten Mann der Erde verbot es ihm.

    Tipor Gaarson schaute ihn an. In seinen Augen flackerte es. »Ich will es kurz machen und bitte Sie dabei, es nicht gleich Bahrns zu erzählen. Er soll es von Doris persönlich hören. Nun denn: Bahrns wäre der ideale Mutant, um einen solchen Cyborg auf PSI-Ebene zu steuern. Mehr noch: Er ist klein genug, um selber in diesem Cyborg-Körper zu hocken! Er wird jederzeit den Körper verlassen können, und der Cyborg ist so konstruiert, daß er die Wohlfühlbedingungen von Bahrns für längere Zeit befriedigt. Sozusagen maßgeschneidert. Zu diesem Zweck jedoch müßte er das Schiff verlassen und mit uns zur Erde kommen. Die entsprechende Anpassung und auch das Training, um den Cyborg steuern zu lernen, können nur dort im Entwicklungslabor erfolgen. - Glauben Sie, wir könnten ihn dazu überreden?«

    »Nein!« antwortete Merrin-kläck wahrheitsgemäß.

    »Aber bedenken Sie nur die Möglichkeiten für ihn: Er wird den Körper... nun, sagen wir mal: wie eine Maske benutzen! Ein großer, stattlicher Mann, und er wird sich mit diesem Mann identifizieren, ja, er wird dieser Cyborg selber sein! Ist das denn nicht absolut faszinierend?«

    »Sie haben recht, Sinjoro Präsident: Es ist besser, wenn Sie ihm das selber sagen! Einen Augenblick bitte.«

    Es geschah nichts, was der Präsident hätte sehen können, denn Merrin-kläck nahm telepathisch Kontakt auf mit Bahrns. Auf diesem Wege erfuhr Bahrns jedoch nur, daß der Weltpräsident ihn dringend sprechen wollte - gemeinsam mit seiner Begleiterin. Daß es sich um eine hochbrisante Angelegenheit handelte, die nur ihn, Bahrns, etwas anginge.

    Nur die Tatsache, daß der Präsident persönlich mit ihm reden wollte, sorgte dafür, daß er überhaupt auftauchte. Er kannte den Präsidenten bereits von dessen letztem Besuch auf Clarks-Planet und konnte sich noch genau daran erinnern, daß der Präsident keineswegs über seine Erscheinung schockiert gewesen war.

    Es gab den Ausschlag.

    2

    Bahrns war wirklich eine äußerst ungewöhnliche Erscheinung, wie Doris zugeben mußte: Ein Fleischklumpen mit wässrigen Augen, Ohren und einem Mund, aus dem jedoch nur gutturale oder glucksende Laute kamen. Er bewegte sich auf vier Gliedmaßen fort, wie eine Spinne, aber mit ziemlichem Geschick. Tipor Gaarson hatte ihn Doris wirklich anschaulich beschrieben.

    Drei Schritte vor den Gästen von der Erde blieb Bahrns stehen und ließ sich zu Boden sinken. Seine wässrigen Augen starrten. Es war nicht genau erkennbar, wen sie direkt anschauten. Die vorderen Gliedmaße hob er wie zwei Arme.

    »Willkommen auf Clarks-Planet, Sinjoro Präsident!« Die Worte waren nicht aus seinem Mund gekommen, sondern waren direkt in den Köpfen der Anwesenden aufgeklungen. Bahrns war stumm. Er konnte sich nur auf PSI-Ebene unterhalten, und das konnte er auch mit Menschen, die nicht PSI-begabt waren.

    Für die meisten Menschen absolut erschreckend - mehr noch als die Erscheinung von Bahrns.

    Doris war froh, daß Tipor Gaarson Bahrns so anschaulich beschrieben hatte. Sie erschrak also nicht, sondern zeigte sich sehr fasziniert. So fasziniert, daß es Bahrns auffiel.

    »Gehe ich recht in der Annahme, daß eher Sie etwas von mir wollen, werte Frau?«

    Eine eigenartige Formulierung, die zu Bahrns und seiner ungewöhnlichen Erscheinung paßte.

    Doris Markwort lächelte ihn an. »Ich heiße Doris Markwort - und Sie haben recht, Bahrns: Es geht um uns beide - sozusagen. Eine Idee auch des Präsidenten, wenn ich das so sagen darf, aber ich soll sie in die Wirklichkeit umsetzen. Das wäre ohne Sie unmöglich.«

    Sie öffnete ihr Denken - ganz bewußt. Und sie sah vor ihrem geistigen Auge einen hochgewachsenen, muskulösen Mann mit Blondschopf. Ein wahrer Hüne, ziemlich beeindruckend.

    »Ich heiße Bahrns!« sagte er mit tieftönender, wohlklingender Stimme. Seine Augen blitzten. Er drehte sich um. Da öffnete sich in seinem Rücken der Overall, in den er gekleidet war. Darunter kam nackte Haut zum Vorschein. Über der Wirbelsäule befand sich eine Narbe. Sie reichte von der Taille bis fast hoch zum Nacken.

    Aber es war keine richtige Narbe, denn sie öffnete sich jetzt ebenfalls. Dahinter war... niemand anderes als der echte Bahrns.

    Bahrns nahm teil an dieser plastischen Vorstellung, sozusagen von Doris dazu eingeladen.

    Ein gutturaler Laut entrang seiner unmenschlichen Kehle. Seine vorderen Gliedmaßen klatschten zu Boden. Er vollführte einen Satz rückwärts, als wollte er fliehen. Doch dann verharrte er wieder.

    »Das...« Er brach ab. Er zitterte wie Espenlaub. »Ich verstehe nicht recht, Doris Markwort.«

    »Oh, Bahrns, Sie verstehen sogar recht gut, wie ich an Ihrer Reaktion sehe«, sagte Doris freundlich, aber absolut ohne jegliche Diplomatie. »Na, wie finden Sie es denn?«

    Tipor Gaarson war sprachlos. Er hatte natürlich nicht mitbekommen, was tatsächlich geschehen war, aber er konnte es sich denken - und das machte ihn halt eben so sprachlos. Er hätte nie gedacht, daß Doris so vorgehen würde.

    Und auch Merrin-kläck, der die Vision genauso gesehen hatte wie Bahrns, war sichtlich perplex.

    Er schaute nach Bahrns, auf das Schlimmste gefaßt, was dessen Reaktionen betraf.

    Aber Bahrns zitterte nur wie Espenlaub und reagierte ansonsten überhaupt nicht mehr.

    Und dann schickte er den Gedankenimpuls: »Sie sind sehr beeindruckend, Doris Markwort. Sie sind überhaupt keine Mutantin, haben nicht die geringsten PSI-Fähigkeiten und wurden wohl kaum öfter in Ihrem Leben mit PSI-Menschen konfrontiert, und dennoch handeln sie wie eine geübte Psychonautin. Eine Vision in einer solchen Eindringlichkeit, vergleichbar mit einem dreidimensionalen Film... Wieso können Sie das?« »Klang« es mißtrauisch oder bewundernd?

    Sicher beides! dachte Merrin-kläck bestürzt.

    Und auch Tipor Gaarson hatte den Gedankenimpuls aufgenommen. Er hielt unwillkürlich den Atem an und wagte schon gar nicht, auch nur einen Ton von sich zu geben. Er wollte sich heraushalten, als sei er gar nicht vorhanden, um Doris alles zu überlassen. Dabei ahnte er, daß das weibliche Genie Doris Markwort genau das Richtige getan hatte, um Bahrns auf ihre Seite zu bringen.

    »Ich bin Wissenschaftlerin und an Ungewöhnlichem interessiert, Bahrns. Und dazu gehört es, visionär zu denken. Ich bin sozusagen darauf trainiert.«

    »Sie sind ganz einfach ein Genie, kein gewöhnlicher Mensch. Ein solcher könnte das nie, auch mit dem umfassendsten Training nicht. - Darf ich es noch einmal sehen?«

    »Details, Bahrns? So zum Beispiel?«

    Er »sah« sich selbst aus dem Körper des »Mannes« klettern.

    »Ein Cyborg, von einem Menschen nicht zu unterscheiden!« kommentierte er beeindruckt. Geschickt turnte der Bahrns in der Vision aus dem Körper heraus, so daß man das Innere besser sehen konnte. Es war ziemlich kahl, schien aber bequem zu sein.

    »Nun, das ist meine Vision in ihrer vorläufigen Fassung, sozusagen, denn wie es dort drinnen aussehen soll, das liegt in erster Linie an Ihren Bedürfnissen, Bahrns. Sie werden vielleicht ziemlich lange an einem im Inneren des Körpers stecken. Dabei werden Sie sich vollkommen damit identifizieren. Ja, Sie werden dieser Körper sein. Sie sind nicht mehr der alte Bahrns, sondern ein neuer.

    Und Sie bestimmen, wie es innen aussehen soll, damit Sie jedwede Bequemlichkeit haben.«

    »Anschluß meines Kreislaufs an den Kreislauf des Cyborgs, um die Aufnahme von Nahrung zu vermeiden - beispielsweise!« sagten die Gedanken von Bahrns. »Wie das Embryo im Mutterleib. Das ist für mich kein Problem, denn ich habe meine Körperfunktionen unter Kontrolle. Ich könnte das also selbständig steuern.«

    »Oh, umso besser noch! Das wußte ich gar nicht - und kommt der Sache enorm entgegen.«

    »Sicher doch, aber einmal was ganz anderes: Sie sagten, ich hätte sozusagen Mitspracherecht, was das INNERE des Körpers betrifft?«

    »Ja, so meinte ich das.«

    »Und was ist mit dem Äußeren?«

    »Wieso?«

    »Blondy gefällt mir nicht. Ein Schönling... Das ist wohl eher Ihr Geschmack betreffend einer männlichen Erscheinung. Aber ICH werde das sein - und nicht nur um Ihnen zu gefallen, Doris Markwort.«

    »Oh!« machte sie überrascht - und als würde sie sich ertappt fühlen. »An was hätten Sie denn da gedacht, Bahrns?« Schon hatte sie sich wieder voll im Griff.

    Bahrns konnte nicht lächeln, aber er konnte einen Gedanken erzeugen, der den Eindruck vermittelte, als würde er jetzt verschmitzt lächeln. Und dann erzeugte er seinerseits eine Vision, an der diesmal allerdings auch der Präsident teilhaben konnte.

    3

    Der Hüne hatte langes, ungepflegt wirkendes Haar. Er war altertümlich in Leder gekleidet, mit blanken Armen, die den Umfang von kräftigen Männeroberschenkeln hatten. Das Gesicht des Mannes wirkte irgendwie primitiv. Er schaute grimmig drein und hob mit beiden Händen ein mächtiges Schwert. Damit verstand er sehr gut umzugehen, wie er nach einem Ausfallschritt und ein paar Scheinattacken mit dem Schwert bewies.

    Szenenwechsel. Eine Art Tempel. Eine breite Treppe führte hoch hinauf zum Eingang.

    Dort stand ein Mann, offenbar der Anführer von vielen tausend Menschen am Fuße der Treppe. Und jetzt trat der Hüne von hinten an ihn heran, schwang das Schwert und köpfte den Mann vor den Augen seiner Anhänger. Der Kopf wurde glatt vom Rumpf getrennt, fiel auf die Treppe und sprang wie ein Ball wieder hoch, fiel tiefer, sprang und hüpfte. Die Menge schrie entsetzt.

    »Conan, der Barbar!« riefen die Gedanken von Bahrns begeistert. »So hieß der Film - der erste Film, den ich mit ihm sah.«

    »Conan?« echote Doris verständnislos.

    »Ein Film aus dem zwanzigsten Jahrhundert!« belehrte Bahrns sie nachsichtig. »Ich bin ein absoluter Fan von solchen alten Filmen.«

    »Ach ja?« wunderte sich Merrin-kläck, dem das neu zu sein schien - tatsächlich.

    »Ich habe sämtliche Filme von Arnold Schwarzenegger gesehen und auch ansonsten seine Biographie studiert. Eine absolut ungewöhnliche Figur der Menschheitsgeschichte, nicht nur als Schauspieler und Bodybuilder.«

    »Body... was?« Tipor Gaarson hatte das Wort noch nie zuvor gehört. Er konnte sich zumindest nicht daran erinnern.

    »Nun, egal«, sagte Bahrns leichthin. »Aber der wäre es: Arnold Schwarzenegger. Nicht nur in seiner Rolle als Conan, der Barbar. Ich kann die alten Filme besorgen, damit Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes das richtige Bild machen können, Doris Markwort. Und dann werden Sie Arnold Schwarzenegger zu neuem Leben erwecken - zumindest seinen Körper - weit über vierhundert Jahre nach den Höhepunkten seines Lebens! Ja, gewiß, Sie sind wirklich das größte Genie nach Tipor Gaarson, dem Entdecker des Gaarson-Effektes.«

    Tipor Gaarson war da zur Zeit anderer Meinung, denn auch er erinnerte sich an einen alten Film, den er irgendwann einmal gesehen hatte. Dieser Film hieß: »Frankenstein«. Und dieser Name schien ihm viel besser zu dem Vorhaben zu passen als der Name Conan oder Schwarzenegger.

    »Arnold Bahrns!« riefen die Gedanken von Bahrns indessen begeistert.

    Doris zuckte mit den Achseln und meinte:

    »Wieso eigentlich nicht? Blondy hätte mir persönlich zwar besser gefallen - und er hätte auch freundlicher ausgesehen... Aber wenn Sie wirklich solchen Wert darauf legen...«

    »Wann reisen wir zur Erde, Doris Markwort?«

    Merrin-kläck verschlug es erneut die Sprache. Hätte er noch vor Minuten jeden Eid geschworen, daß Bahrns niemals einwilligen würde, so wurde er jetzt in einem Maße eines Besseren belehrt, daß es ihm schier schwindlig wurde.

    »Gleich, wenn Sie wollen - und wenn Tipor Gaarson oder Ihr Captain nichts dagegen hat.«

    »Ach, Merrin-kläck hat nichts dagegen. Ich werde ja nicht aus der Welt sein. Mit dem Gaarson-Gate bin ich so schnell wieder zurück, als wäre ich nur nebenan gewesen. Und der Präsident?«

    »Er hat auch nichts dagegen!« seufzte Tipor Gaarson ergeben. Eigentlich hätte Triumph in ihm aufkommen sollen, aber er dachte jetzt nur noch mit äußerst gemischten Gefühlen an die Angelegenheit. Wohl, weil ihn die Szene mit der Enthauptung so sehr schockiert hatte.

    Bahrns schien seine Gedanken belauscht zu haben - oder er erriet sie nur: »Es war nur ein Film, Sinjoro Präsident! Wirklich nur ein Film! Der Schauspieler, der den Enthaupteten gespielt hat, machte danach noch einige Filme - und erschien darin putzmunter. Und im Conan hat er den absoluten Bösewicht gespielt, dem jeder Zuschauer dieses spektakuläre Ende doppelt und dreifach gönnte. Wie gesagt: Nur ein Film!«

    Das beruhigte Tipor Gaarson nur wenig. Vielleicht stellte er sich dabei auch vor, diesem Conan in persona zu begegnen, wenn das Projekt gelungen war?

    Unwillkürlich betastete er seinen Hals.

    Doris sah es und mußte lachen. Sie tat es jedoch sehr beherrscht. Schließlich wollte sie den Präsidenten nicht provozieren.

    »Nur noch eines«, meldete sich Bahrns ein letztes Mal vor ihrer Abreise zu Wort.

    »Ja?«

    »Laß dieses blöde Siezen, Doris. Ich meine, wenn wir ein Team werden wollen, dann finde ich das unangebracht. Tut mir leid, aber ich bin sowieso nicht gewöhnt, unter fremden Menschen zu sein. Aber ich bin nun mal so.«

    »Tre bone, Bahrns! Allerdings unter einer Bedingung.«

    »Die wäre?«

    »Sage niemals mehr Doris Markwort zu mir, sondern einfach nur Doris. Doris Markwort finde ich als Anrede einfach zum Kotzen!«

    »Du bist nicht nur ein Genie, sondern die sympathischste Frau, die ich jemals kennengelernt habe. Schade, daß ich nicht dein Typ bin. Ich werde es auch nicht werden können - als Arnold Bahrns. Hm, ich hätte es mir wirklich überlegen sollen. Wo dir doch Blondy so gut gefällt...«

    Es war ein Scherz gewesen. Jeder begriff es, auch Tipor Gaarson, und er konnte endlich wieder lachen. Der Alpdruck wich von ihm.

    Na ja, dachte er im stillen, war ja wirklich nur ein Film. Da gibt es kein Blut und wird die Gewalt sowieso nur gespielt. Und wenn der Typ ein Bösewicht war, dann spielte Arnold Schwarzenegger ja wohl den Guten. Also gut, Arnold, du sollst meinetwegen wieder leben. Aber nur, wenn du das mit der Köpferei endgültig sein läßt!

    Er mußte abermals lachen, und diesmal wußte niemand warum. Es sei denn, man hatte seine Gedanken belauscht, was er nicht hoffte...

    Und dann dachte er an etwas anderes: Er dachte an die Verschollenen. Sie waren irgendwo dort draußen im Universum, möglicherweise Tausende von Lichtjahren entfernt, vielleicht sogar Millionen von Lichtjahren... und niemand wußte um ihr Schicksal. Drei davon hießen Cora Stajnfeld, John Millory und Petro Galinksi. Was erlebten sie gerade? Ja, lebten sie denn überhaupt noch?

    4

    »Draußen ist es dunkel!« Petro Galinksi deutete auf die Panoramagalerie in der Empfangsstation. Der Ausgang aus der Gitterpyramide, in der sie materialisiert waren, hatte sich automatisch geöffnet, so daß keine Entmaterialisierung mehr möglich war. Um diese Empfangsstation wieder zu verlassen, mußten sie erst einmal hinaus und den Stationscomputer dazu auffordern.

    Aber erst einmal wollten sie wissen, wo sie hier gelandet waren. Sie vermuteten schon: Nicht auf Vetusta, ihrem ursprünglichen Startpunkt!

    Sie verließen vollends die Pyramide. Sie erschien kleiner als in der Sendestation. Aber das war eine Täuschung - mußte es sein, denn wäre diese Pyramide wirklich kleiner, hätten sie nicht hier materialisieren können. Soviel war zumindest klar.

    Die Panoramagalerie zeigte außer den Dunkelheit zeigenden Monitoren nur glimmende Kontrollichter. »Wäre schön, wenn mal jemand Licht machen würde!«

    Zwar waren diese Worte in der Sprache gesprochen, die ihnen der Stationscomputer auf Vetusta beigebracht hatte - und waren eindeutig an den Stationscomputer hier gerichtet, der offensichtlich aktiviert war, sonst hätten sie hier nicht auftauchen können -, aber: »Nur gut, daß du deinen Obersklaven John Millory in Reichweite hast«, brummte John und drückte ein paar Kontakte, ohne wirklich zu wissen, woher er die Informationen hatte, um solches überhaupt zu wagen. Offensichtlich hatte der Stationscomputer auf Vetusta ihnen außer der nötigen Sprache noch einiges andere in das Unterbewußtsein gepflanzt, von dem sie vielleicht noch gar nichts ahnten. Eine solche Hypnoschulung hatte seine Vor- und Nachteile: Man war eigentlich nie sicher, ob man es wirklich so gelernt hatte oder ob es purer Lichtsinn war, seinen »inneren Eingebungen« zu folgen...

    Aber erstens reagierte der Computer überhaupt nicht auf Franks Worte, und zweitens wirkte es, was John tat: Die Dunkelheit auf den Monitoren erhellte sich.

    Cora Stajnfeld überprüfte die Anzeigen und bereitete sich innerlich schon auf das Verlassen der Station vor: Nichts schien dagegen zu sprechen. Aber konnte sie wirklich sicher sein, die Anzeigen richtig zu interpretieren? Jedenfalls war die Empfangsstation in einigen Punkte der auf Vetusta ziemlich ähnlich...

    John und Petro blickten auf die Bildschirme. Die Station umschloß das Gate so eng, daß kaum Platz zwischen dem Gitternetz und der Panoramagalerie blieb - und schien sich doch tatsächlich mitten in einer Art Höhlengang zu befinden.

    Ein recht eigenartiger Gang war das. Die Wände waren mit einer steinharten grauen Substanz überzogen, die sie am Einstürzen hinderten.

    »Künstlich?« fragte Cora nach einem Seitenblick.

    Petro zuckte die Achseln. »Möchte ich zunächst einmal bejahen. Vielleicht hat man neue Verfahren entdeckt?«

    John zog den Kopf zwischen die Schultern. »Hoffentlich befinden wir uns nicht in einem Verkehrstunnel. Wenn wir aussteigen und überrollt werden...«

    Cora Stajnfeld runzelte die Stirn und tippte auf ihren Radartimer am Handgelenk. »Wir haben keine Zeit zu verplempern. Wie weit seid ihr?«

    »Fix und fertig!« sagte John zweideutig.

    Petro Galinksi knurrte nur.

    »Was ist das?« rief Cora.

    Die beiden hielten lauschend inne.

    Jetzt hörten auch sie es: ein Schaben, Rasseln und Gleiten.

    »Verkehrstunnel!« rief John Millory erneut

    John erhob die Stimme: »He, Computer, hörst du mich? Wo bleibt die Begrüßung? Du bist aktiviert, also antworte gefälligst! Was ist los hier? Wo sind wir?«

    Sie lauschten. Allerdings vergeblich.

    Dann schielten sie nach der einladend offenen Tür des Gitterkäfigs. Vielleicht hatten sie mit dem Gedanken gespielt, einfach wieder dieser Szene den Rücken zu kehren? Aber wie - ohne die Unterstützung des Stationscomputers? Und die war nun einmal nötig, um das Gate entsprechend programmieren zu können. Denn wenn sie im Innern waren, konnten sie es nicht mehr bedienen. Es sei denn, einer von ihnen wäre zurückgeblieben...

    »Verdammt!« entfuhr es Cora Stajnfeld. Ihr war egal, daß sie damit gegen ihre Gewohnheit verstieß, nie zu fluchen - oder nur selten. »Wir müssen raus hier!«

    »Und wenn John recht hat und wir tatsächlich...?« warf Petro ein.

    Cora winkte ab. »Der Luftdruck verändert sich draußen nicht. Also kein heranschießender Gegenstand. Wir werden wohl ausweichen können.«

    »Ihr Wort in das weite Ohr der Götter«, sagte John zu Petro. »Hoffentlich verliert es sich darin nicht und wird gehört!«

    »Raus!« sagte Cora nur wieder. Sie befand sich schon an der aufschwingenden Luke. Elegant sprang sie hinaus. Weniger elegant landete sie unten. Das Zeug, mit dem die Wände überzogen waren, erwies sich als ziemlich glatt. Sie verlor den Halt und krachte auf ihr Hinterteil.

    Solchermaßen gewarnt waren Petro Galinksi und John Millory vorsichtiger. Hinter ihnen schloß die Luke automatisch.

    Draußen war es stockdunkel. Die Station machte kein Licht. Das hatten sie nicht erwartet, nachdem die Monitore ihnen Helligkeit simuliert hatten. Das einzige Licht hier draußen war durch die vorher offene Luke gefallen.

    Sie schalteten ihre Körperlampen ein. Das Licht reichte, die Umgebung gutzuerkennen.

    Trotzdem versuchte es John: »He, Computer der Station! Mach mal Licht hier draußen!« Es war sinnlos. Der Computer reagierte einfach nicht. Als hätte ihn jemand auf ein Minimum gedrosselt und so etwas wie eine Handsteuerung in der Station eingeschaltet - außer der Schließungsautomatik für die Luke, die dieser Jemand aktiviert gelassen hatte. Wieso eigentlich?

    Sie hatten keine Zeit, weiter darüber nachzudenken: Das Schaben, Rasseln und Gleiten näherte sich immer noch. Die Akustik des Höhlenganges erschwerte es, die Richtung zu bestimmen.

    »Das ist das Reparaturkommando«, vermutete John, »und wir sind die Fremdkörper, die es zu beseitigen gilt!« Niemand lachte über den ziemlich lahmen

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