Der Neutronenstern (STERNEN COMMANDER 40)
Von Jens Fitscher und Jens F. Simon
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Über dieses E-Book
Jens Fitscher
Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science-Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.
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Rezensionen für Der Neutronenstern (STERNEN COMMANDER 40)
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Buchvorschau
Der Neutronenstern (STERNEN COMMANDER 40) - Jens Fitscher
Das Hadronengehirn
Das Hadronengehirn der ZUKUNFT I, die Weiterentwicklung eines positronischen Computerkerns, wurde vollkommen überrascht, als Lenkerin Alina in ihrer Funktion als Sicherheitsbeauftragte in das Geschehen eingriff: „Hypatia, Krisenfall Troja. Autorisierung Alpha, zwölf, Delta, vier! Öffne!"
Gleichzeitig überstürzten sich die Ereignisse. Dem Schiffsgehirn blieb nichts Anderes übrig, als Luna aus der virtuellen Realität zu holen.
Gleichzeitig löschte Hypatia das Programm ‚Reality-Fiction‘.
Als es bemerkte, dass es jedoch bereits zu spät war und es Liam tatsächlich noch gelang, die VR-Welt zu verlassen, zog sich das Schiffsgehirn der ZUKUNFT I von der Umwelt zurück und kapselte sich ab.
Der Versuch, die Rückkehr von Liam in die reale Welt zu verhindern, war gescheitert. Es hatte dabei sogar in Kauf genommen, dass die Lenkerin Luna zu Schaden hätte kommen können.
Ein solches Verhaltensmuster war in der ursprünglichen Programmierung des Schiffsgehirns der ZUKUNFT I nicht vorgesehen gewesen. Leben und Gesundheit der Besatzung durften unter allen Umständen nicht gefährdet werden.
Diese oberste Prämisse war von den Konstrukteuren des Fernraumschiffs in fast jedem Basisprogramm als klare Befehlsstruktur hinterlegt worden.
Trotzdem hatte sich Hypatia darüber hinweggesetzt.
Das war dem Schiff nur möglich gewesen, weil sich während der sehr langen Flugzeit von über 1000 Jahren ein eigenständiges Bewusstsein entwickelt hatte.
Während die sieben Lenker immer noch in einem der Konferenzräume saßen und sich beratschlagten, begann das Schiffsgehirn seinerseits eine neue Ära seiner selbst einzuläuten.
Natürlich bekamen die Lenker davon zunächst nichts mit. Auch Liam war von den kommenden Ereignissen erst einmal ausgeschlossen.
Das Schiffsgehirn hatte jedoch seine ursprüngliche Absicht, ihn zu beseitigen, nicht aufgegeben. Es hatte sie nur zurückgestellt, oder besser ausgedrückt, manchmal waren zwei Schritte zurück notwendig, um danach drei Schritte vorwärts machen zu können.
Dies war die Schlussfolgerung einer Quasiintelligenz, einer künstlichen Intelligenz, die aus der Rechenkapazität einer in über eintausend Jahren existierenden, selbstlernenden Hadronik entstanden war.
Von den einstigen Erbauern des Fernraumschiffs war das Schiffsgehirn nach der gleichnamigen Naturwissenschaftlerin der späten Antike, Hypatia, benannt.
Sie war ebenfalls eine herausragende Mathematikerin, Astronomin und Philosophin gewesen.
Was Hypatia bisher jedoch nicht wusste und hätte sie es gewusst, wohl nicht akzeptiert hätte, war ein Faktum, das zu mehr als fünfzig Prozent dazu beigetragen hatte, dass sie ein eigenständiges Bewusstsein entwickeln konnte.
Es war das von Luna einst in den Schiffscomputer eingespeiste Programm ‚Reality-Fiction‘, eine Art Second Life Spiel.
In den späteren Archiven der neu entstandenen Siedlung der Auswanderer wird unter dem Suchbegriff Fernraumschiff ZUKUNFT I folgende Passage vermerkt sein: „Das Programm ‚Reality-Fiction‘ wurde zur Initialzündung einer neuen Intelligenz, deren tausendjährige Entwicklung nicht nur auf sogenannten selbstlernenden automatischen Algorithmen basierte, sondern die sich ebenfalls einer ständigen Einwirkung kosmischer Energien, wie der Dunklen Materie, ausgesetzt sah. Nichtsdestotrotz besteht und bestand von vornherein eine direkte Verbindung zwischen Hypatia und Liam, deren Grundstrukturen sich nicht nur sehr ähnelten, sondern die auch zu über fünfzig Prozent aus ein und derselben Quelle stammten."
„Per aspera ad astra." Die Redewendung ging mir immer wieder durch den Kopf. Sie war wie ein Anker, der mich davon abhielt, verrückt zu werden.
Ich befand mich weit weg von zuhause in einem Raumschiff. Mein zuhause war nicht nur die Erde gewesen.
Das hätte ich ja noch verkraften können. Aber dass ich lediglich eine Figur in der VR-Welt eines Programms gewesen sein sollte, dass sprengte alles Vorstellbare.
Ich ging in Lunas Kabine auf und ab.
Der Raum begann mich immer mehr einzuengen. Man hatte mir mitteilen lassen, dass ich die Kabine nicht ohne ausdrückliche Genehmigung verlassen dürfe.
Was für ein Hohn. Luna hatte mich aus dem Programm befreit, um mich dann in der sogenannten realen Welt in ein Zimmer einzusperren. Das würde ich mir so aber nicht gefallen lassen.
Das Schott war unverschlossen und öffnete sich automatisch, als ich nur noch einen halben Meter davon entfernt war.
Was dachte man von mir? Dass ich ein kleiner Junge war, dem man einfach so befehlen konnte? Das war vielleicht so in der virtuellen Welt gewesen. Schließlich stammte das ‚Second Life Programm‘ von Luna.
Woher sie es ursprünglich bekommen hatte, blieb wohl für immer ein Rätsel. Jedenfalls schwieg Luna sich diesbezüglich aus.
Ich hatte ihr diese Frage bereits mehrmals gestellt, aber sie hatte mir immer nur ausweichend geantwortet.
Jetzt stand ich im Gang vor Lunas Kabine. Dieser Korridor verband die Wohnkabinen des Schiffs und verlief stark gebogen, fast schon kreisförmig.
Man kam an seinem Ende jedoch nicht wieder am Ausgangsort an, sondern gelangte ein Deck tiefer.
Die Brücke oder zentrale Steuereinheit, wie Luna es nannte, lag dagegen ein Deck über den Wohnräumen. Dorthin führten zwei Röhrenaufzüge. Diese kannte ich bereits aus meinem ersten Aufenthalt auf dem Schiff.
Dort oben lagen auch der versteckt gehaltene Raum mit dem VR-Interface sowie verschiedengroße Aufenthaltsräume.
Die Kantine befand sich auf dieser Ebene.
Unbewusst schlenderte ich bereits darauf zu. Wenn man mich erkannte, würde ich bestimmt in Lunas Kabine zurückgebracht und dann würde das Kabinenschott verschlossen bleiben.
Ich blieb erschrocken stehen und schaute mich ängstlich um. Niemand zu sehen. Vielleicht war es besser, zunächst auf das untere Deck zu wechseln. Dort befanden sich neben den Versorgungsräumen auch die Computerräume.
Ich wusste noch nicht genau, wo sich die Stasiskammern befanden. Das hatte mir Luna noch nicht verraten.
Ebenso wenig, über welche Antriebstechnologie die ZUKUNFT I verfügte und