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Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7)
Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7)
Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7)
eBook259 Seiten3 Stunden

Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7)

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Über dieses E-Book

Tarik Connars Kampfboot wird von feindlichem Feuer getroffen und stürzt auf einen namenlosen Planeten ab. Er überlebt und muss sich unter den wilden, katzenartigen einheimischen Lebensformen behaupten. Connar ist in einer Traumphase der VR-Strahlen gefangen und sieht sich in einer fantastischen, exotischen Welt, die er zunächst für Wirklichkeit hält.
Auch Syeel befindet sich in einer neuen Traum-Sequenz. Als er endlich wiedererwacht, kann er sich zunächst nur schwerlich zurechtfinden.
SpracheDeutsch
HerausgeberS. Verlag JG
Erscheinungsdatum25. Feb. 2024
ISBN9783966742467
Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7)
Autor

Jens Fitscher

Jens Fitscher war bereits als kleiner Junge begeisterter Leser von Science-Fiction und Fantasy Büchern. Insbesondere liebte er die gängigen Taschenbücher der 70er und 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Ein starkes Interesse zeigte er dabei für die Protagonisten mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Seine Geschichten handeln immer von starken Persönlichkeiten, die durch ungewöhnliche Umstände über sich selbst hinauswachsen und dafür mit übernatürlichen Fähigkeiten belohnt werden.

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    Buchvorschau

    Im Bann der Illusion (Verfemung der Sterne 7) - Jens Fitscher

    Im Siebengestirn

    Der Sternhaufen MAMMALIA mit seinen etwa 350 Sternen besaß einen Durchmesser von 22 Lichtjahren und befand sich lediglich 410 Lichtjahre von der Erde entfernt.

    Das Sonnensystem SOSEMT mit dem Planeten Soleit war der Sitz der Chron-Bastion TILMUN.

    MAMMALIA war einer von drei nahe beieinanderliegenden Sternhaufen, die zusammen das Sternenreich Bahrein bildeten.

    Das waren eher spärliche Informationen, die uns von der Chron-Bastion TILMUN übermittelt worden waren.

    Ich stand neben dem Steuerpult und beobachtete Carolins Gesichtsausdruck, als sie auf dem Zentralschirm den Start der KLONDIKE mitverfolgte.

    Staunend blickte sie auf die schnell kleiner wertende, blaue Erdkugel.

    Sie saß in einem der bequemen Sessel, in der Sitzecke direkt neben dem Steuerpult, welche durch eine Bodenvertiefung von der übrigen Zentrale etwas abgegrenzt wurde.

    Trotzdem hatte man von dort einen guten Überblick über den ganzen Raum.

    Jet’ha stand etwas seitlich zwischen der Sitzecke und dem Steuerpult und beobachtete ebenso wie ich den Start des Schiffes über den Zentralschirm.

    Auf den vier kleinen Displays am Pult wechselnden sich Datenreihen und analytische Kurven in schneller Folge ab.

    Sie interessierten mich jetzt wenig. Die wirkliche Faszination ging von der Erde aus. Es war immer wieder überwältigend, aus dem All auf den ‚Blauen Planeten‘ zu blicken.

    Was mochte Carolin jetzt wohl fühlen? Für sie war es das erste Mal die Erde aus dieser Perspektive zu sehen und zu erleben.

    Überhaupt war es ihr erster Weltraumflug. Ich schaute zu ihr hinüber und bemerkte sofort ihre Unsicherheit und Nervosität.

    In mir kam spontan das Gefühl auf, sie in den Arm nehmen zu müssen. Hatte ich das Richtige getan, als ich mich entschloss, wieder Kontakt zu ihr aufzunehmen?

    Aber dieser Entschluss war bereits Vergangenheit gewesen, bevor ich ihn überhaupt getroffen hatte.

    Ich wandte mich vom Pult ab und ging langsam auf sie zu. Carolin hatte mich damals verlassen, das war Fakt.

    Dass ich es selbst gewesen sein könnte, der sie mir wegnahm, daran habe ich niemals gedacht noch denken können. Aber es war eben geschehen, damals.

    Verfluchte Zeitkorrelation. Man blickte irgendwann nicht mehr wirklich durch.

    „Komm zu mir. Es ist alles in Ordnung!"

    Ich nahm Carolin in den Arm. Ihr Lächeln war gekünstelt, das sah ich sofort.

    Die Erde war mittlerweile vom Bildschirm verschwunden. Dort war nur noch ein dunkles Nichts zu sehen.

    „Die Koordinaten des Zielsystems weichen um 0,00000258 Prozent von den in meinen Altspeichern hinterlegten Daten ab. Nach Berücksichtigung der astronomischen Veränderungen seit Datenerfassung ergibt sich noch immer eine Abweichung innerhalb der Koordinaten. Kurs wurde auf Stand-by gesetzt. Erbitte nochmalige Freigabe der Zielkoordinaten."

    Die künstliche Stimme des Schiffgehirns schallte lautstark aus allen Richtungen.

    Ich fühlte, wie Carolins Körper sich kurz versteifte.

    „Was bedeutet das jetzt?"

    Ihre arglos gestellte Frage gab mir ebenfalls zu denken. Jet’has und mein Blick kreuzten sich. Trotz seines Schweigens konnte ich erkennen, dass er auch nicht so recht wusste, was es mit der Aussage des Schiffs auf sich hatte.

    „Ich weiß es selbst nicht", beantwortet ich kurz angebunden ihre Frage.

    „Es sind doch nur 410 Lichtjahre zu überbrücken. Wieso stimmen dann die Koordinaten nicht?"

    Jet’ha brachte es auf den Punkt.

    „KLONDIKE, du hast die Frage mitbekommen. Bitte antworte!"

    „Daten unzureichend. Erbitte Freigabe der Zielkoordinaten!"

    Unvermittelt verkrampfte sich mein Unterleib. Ich zuckte kurz zusammen.

    „Alles in Ordnung mit dir?"

    Carolins besorgter Blick ging mir durch und durch. Sie wusste immer noch nicht, dass mein Körper vollständig aus Naniten und Nanobots bestand, welche sämtlich Zellen wie auch Zellkerne ständig ersetzten, reproduzierten.

    Nicht nur das Altern meines Körpers fand somit nicht mehr statt, auch gehörten damit Infektionen oder Krankheiten für mich der Vergangenheit an.

    Selbst gewaltsam beigebrachte Verletzungen waren bis auf ein bestimmtes Maß nicht mehr lebensgefährlich. Ich lächelte sie an.

    „Es ist alles gut. Du musst wissen, ich habe sozusagen einen 5. Sinn in meinem Bauch. Immer wenn sich für mich in naher Zukunft eine gefährliche Situation ergeben sollte, beginnt mein Bauchgefühl sich zu melden."

    „Ja, ich kann mich erinnern, dass du früher auch öfters unter Bauchschmerzen geklagt hast. Aber daraus einen 5. Sinn zu machen, ist wohl etwas übertrieben."

    Normalerweise hatte sie damit natürlich recht. Aber durch die Aktivierung meiner besonderen Fähigkeiten hatte sich hier einiges verändert.

    „Du vergisst meine speziellen, neuen Fähigkeiten", antwortete ich ihr spontan.

    Ich hatte Carolin darüber informiert. Insbesondere wusste sie über meine telekinetische Veranlagung Bescheid und natürlich über die Fähigkeit des Distanzlosen Schritts.

    Ich hatte aber nicht den Eindruck gewonnen, dass sie die ganzen Konsequenzen, die sich daraus ergaben, wirklich hatte verstanden.

    „Tarik, hier stimmt etwas nicht. Ich schlage vor, dass wir zunächst nur eine Strecke von 380 Lichtjahren zurücklegen. Das Schiffsgehirn kann eine den Koordinaten entsprechende Richtung annehmen und eine etwas kürzere Strecke berechnen. Was meinst du?"

    Jet’has Anmerkung war aufgrund der aktuellen Informationen nur logisch und folgerichtig.

    Aber ich hatte mich bereits anders entschieden, trotz meines Bauchgefühls.

    „Wir werden uns nicht anschleichen, sondern Präsenz zeigen. Ich vertraue voll und ganz auf die Ellio’sh Technologie."

    „Tarik, ist das aber wirklich klug? Ich meine, du weißt überhaupt nichts über die dortigen Verhältnisse. Wäre da nicht mehr Vorsicht angebracht?"

    Carolin hatte sich erhoben und kam auf mich zu. Jet’ha grunzte zustimmend. Normalerweise kannte ich den Zisslies Krieger eher als Draufgänger.

    Dass er sich nunmehr besonders vorsichtig verhielt, passte nicht so recht zu seinem Charakter.

    „Jet’ha, was ist los mit dir? Sonst bist du auch nicht so zimperlich!"

    Er schaut von mir zu Carolin.

    „Wir sind nicht allein, wie früher. Ich denke, du musst jetzt auch an deine Frau denken."

    „Ich kann gut auf mich selbst auflassen!"

    Ich musste spontan grinsen. Jet’ha war keineswegs in der Psyche einer menschlichen Frau bewandert. Sonst hätte er gewusst, welche Auswirkungen seine Aussage haben würde.

    „Wie kommst du darauf, mich wie ein Kind zu behandeln?"

    Carolins Gesichtszüge hatten sich tatsächlich leicht angespannt.

    Wieso grinst du mich so dümmlich an?"

    Jetzt bekam ich auch noch eine Zurechtweisung.

    „Jetzt bleibt mal ganz ruhig!"

    Ich zuckte wie unter einem Stromschlag unvermittelt zusammen.

    Ein stechender Schmerz im Magen ließ mich aufstöhnen. Sofort war Carolin neben mir.

    „Tarik, was ist mit dir?" Ihre Stimme war voller Sorgen.

    „Mein Bauchgefühl, schon wieder und diesmal noch heftiger. Ich glaube, Jet’ha hat nicht ganz Unrecht mit seiner Vorsicht."

    „Sag ich doch!"

    Ich schaute ihn etwas indigniert an.

    „In Ordnung. Ich gebe nach. KLONDIKE, substituiere die Zielkoordinaten durch die in deinem Altspeichern hinterlegten Daten."

    „Bestätigt!"

    Carolin machte immer noch ein betrübtes Gesicht.

    Mein Magen beruhigte sich und das unvermittelt ebenfalls aufgetretene Völlegefühl begann sich wieder aufzulösen.

    „Was schaust du jetzt so betreten? Alles wieder in Ordnung."

    Sie stand immer noch vor mir und blickte mich mit einem treuherzigen Augenaufschlag an.

    „Ich kann es immer noch nicht richtig fassen. Noch vor wenigen Wochen war mein Leben noch so eingefahren. Unsere Beziehung war durch deinen Unfall in Mitleidenschaft gezogen und stand vor dem Ende und nun das hier. Ich befinde mich in einem außerirdischen Raumschiff und verlasse die Erde zusammen mit einem Alien und mit dem Tarik aus der Zukunft. Ich glaube, ich habe das Ganze noch überhaupt nicht richtig verarbeitet. Es klingt wie ein Märchen oder wie ein absurder Albtraum."

    Sie wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Ich nahm sie spontan in den Arm, strich ihr über die Nackenhaare und es folgte ein langer Kuss.

    Raumkampf

    Der gigantische Gasball blähte sich plötzlich noch weiter auf.

    Er dehnte sich nach allen Richtungen aus und in Gedankenschnelle flammte am Rande des Sternhaufens mit dem Eigennamen ERC eine neue Sonne auf.

    Den beiden Repbs-Schiffen blieb keine Chance mehr, rechtzeitig ausweichen.

    Sie rasten direkt in die aufflammende Hölle hinein, in deren Zentrum Temperaturen bis zu vierzig Millionen Grad herrschten.

    Ihre Schiffshüllen verpufften so schnell, dass nicht einmal ein Lichtblitz zu erkennen war.

    Die KLONDIKE war gerade aus der Überlichtphase getreten, als sie auch schon in rotweiß zuckende Blitze eingehüllt wurde.

    Undeutlich schimmerte der glänzende Rumpf durch die gewaltigen Entladungen hindurch, als Energiestrahlen auf die Schutzschirme der KLONDIKE prallten.

    Jetzt zeigte sich, dass Connars Bauchgefühl wieder einmal recht behalten hatte. Die Schutzfelder des Schiffes hielten dem Beschuss jedoch mühelos stand.

    Lichtbündel zuckten durch den Raum.

    „Schutzschirmbelastung bei 35 Prozent. Die gescannten Energieentladungen ergeben keine unmittelbare Gefahrenlage für das Schiff."

    Wir beobachten nur und halten uns vollkommen defensiv. Es scheint, als wären wir inmitten einer Raumschlacht gelandet. KLONDIKE, wo befindet sich das Sonnensystem SOSEMT? Ich kann im Umkreis von mehreren Lichtjahren kein Planetensystem erkennen."

    Connars laut gesprochene Frage wurde von dem Schiffsgehirn sofort beantwortet.

    „Negativ. Die übermittelten Koordinaten sind nicht mit SOSEMT identisch. Nahbereichsortung läuft. Mit einer genauen Standortanalyse kann in 4,32 Minuten gerechnet werden."

    Carolin und Jet’ha beobachteten wie gebannt das Geschehen auf dem Zentralbildschirm.

    Immer wieder blitzte es dermaßen hell auf, dass die Bildschirmfilter eingriffen, um eine Blendung zu verhindern.

    Als die Anzahl der Lichtbündel unvermittelt in die Höhe schnellte, reagierte das Schiffsgehirn sofort und überschrieb die Echt-Wiedergabe des Raumkampfes mit animierten digitalisierten Realkörpers, sodass die Sehnerven der Besatzung nicht mehr so stark belastet wurde, wie zuvor.

    Die visuell übermittelten Darstellungen zeigten jedoch weiterhin das Geschehen in Echtzeit.

    Der plump wirkende Rumpf eines Fremdschiffes wirbelte in nur wenigen hundert Meter Abstand zur KLONDIKE durch den Raum, und es war deutlich zu sehen, dass der Körper mittschiffs in heller Rotglut aufstrahlte.

    Jet’has Augen strahlten regelrecht auf, während Carolin mehr oder weniger ängstlich immer wieder von dem Geschehen auf dem Zentralschirm zu Connar blickte.

    „Das Angreiferschiff dreht ab", sagte Jet’ha in dem Augenblick.

    Unvermittelt zuckte ein rotweißes Lichtbündel durch den Raum, und im nächsten Sekundenbruchteil wurde die KLONDIKE regelrecht durchgeschüttelt. Zuckende Blitze umhüllten den glänzenden Rumpf, als gewaltige Entladungen auf die Schutzschirme des Ellio’sh Schiffs prallten.

    „Zwei weitere Schiffe kommen von Backbord", meldete Jet’ha in dem Augenblick.

    „Die Schiffe haben eine vollkommen andere Bauart. Sie sind viel größer und augenscheinlich verfügen sie auch über eine bessere Bewaffnung!"

    „Schutzschirmbelastung 65 Prozent, kontinuierlich steigend", ertönte fast gleichzeitig die künstliche Stimme der Bordpositronik.

    Connar stand immer noch bewegungslos vor dem Steuerpult.

    Lediglich seine Augen blitzten mehrfach kurz auf, während er auf dem Zentralbildschirm das Geschehen beobachtete und gleichzeitig die ständig wechselnden Daten auf dem kleinen Display des Steuerpults betrachtete.

    Jetzt wechselte das sich zunächst abgewendete Schiff seinen Kurs und kam wieder direkt auf die KLONDIKE zu.

    Die aufflammenden Reflektoren seines Triebwerks bewiesen, dass es mit der vollen Kraft seiner Maschinen beschleunigte.

    Jet’ha gab ein glucksendes Geräusch von sich, als sich der Rumpf der KLONDIKE in eine gewaltige Glocke zu verwandeln schien.

    Ein Inferno von machtvollen Geräuschen klang auf.

    Es kreischte und brüllte durch alle Abteilungen, und im gleichen Augenblick begann das Schiff zu taumeln.

    Ein titanenhafte Strahlschuss traf die beiden anderen angreifenden Schiffe, bevor er mit voller Wucht im letzten Drittel des Rumpfes einschlug.

    Die Schutzfeldgeneratoren tobten, als sie versuchten, die auftreffenden Kräfte zu neutralisieren.

    Die KLONDIKE wurde gewaltsam aus dem Kurs gerissen, und es schien Ewigkeiten zu dauern, bis die wilden Bewegungen von dem Schiffsgehirn aufgefangen werden konnten.

    Connar hatte alle Mühe, sich aufrecht zu halten.

    Carolin ballte ihre Hände fast reflexartig zu Fäusten. Sie wunderte sich, dass von den gewaltigen Energien, die auf das Schiff trafen, im Inneren so wenig zu spüren war.

    Sie hatte tatsächlich erwartet, dass alles, was nicht fest verankert war, durch die Zentrale fliegen würde.

    Die Schutzfelder hielten noch und der Andruckneutralisator, welcher die Beharrungs- und Trägheitskräfte in Inneren des Raumschiffs neutralisierte, arbeitete unter Volllast.

    Connar wurde ebenfalls von dem Angriff überrascht, hatte sich aber schnell wieder gefasst, als Jet’has Stimme hörbar wurde.

    „Hinter uns ist ein riesiges Schiff!"

    Mehr sagte er nicht, doch Jet’ha ahnte, dass es jetzt brenzlich wurde.

    Als die Daten der Nahbereichsortung endlich am Steuerpult eingeblendet wurden, erschien auf der Sichtfläche des Zentralschirms ein Schiffsgigant von solchen Ausmaßen, dass Jet’ha stöhnend die Augen schloss.

    Dagegen war die KLONDIKE ein Nichts.

    Entsetzt starrten sie auf den Zentralschirm. Connar warf noch einen Blick auf den halbrunden Bug des heranjagenden Riesen, dann gab er den Feuerbefehl.

    Aus den drei mittleren Werfe-Schächte der KLONDIKE zuckten drei schlanke Körper, die aber nur für Sekundenbruchteile auf den Sichtflächen erkennbar waren.

    Die drei Feuerpünktchen der mit voller Schubleistung laufenden Photonentriebwerke schrumpften zu einem einigen Pünktchen zusammen und dann war auch das verschwunden.

    Mit unheimlicher Präzision gesteuert von den autonom arbeitenden Steuerpositroniken, rasten die Fernkampfgeschosse auf den herankommenden Riesen zu, wodurch die gegenseitige Annäherung mit fast 75 Prozent der Lichtgeschwindigkeit erfolgte.

    Hinter der davonjagenden KLONDIKE zuckte ein glühender Ball auf.

    Er dehnte sich nach allen Richtungen aus und in Gedankenschnelle flammte im interstellaren Raum neue Sonne auf.

    Er dehnte sich nach allen Richtungen aus und in Gedankenschnelle flammte im interstellaren Raum neue Sonne auf.

    Connar sah, dass sich der ohnehin schon gigantische Gasball plötzlich noch weiter aufblähte.

    Aufatmend starrte er auf den Zentralschirm, dessen Bildfläche bereits automatisch vom Schiffsgehirn abgedunkelt wurde, da dieser in einer unerträglichen, blendenden Helligkeit erstrahlte.

    Plötzlich schien der Weltraum um die KLONDIKE herum von Raumschiffen wie leergefegt zu sein.

    Carolin stand neben Connar und hatte die ganze Zeit mit großen Augen das Geschehen auf dem Zentralschirm verfolgt.

    Sie konnte die lautlosen Blitze und sonnenhellen Explosionen, welche sie doch so hautnah miterlebte, geistig nicht wirklich zuordnen.

    Für sie war das, was sie auf dem Bildschirm, sah, vielmehr ein Spektakel wie aus einem Science-Fiction Film. Tricktechnik hervorragend umgesetzt, visuell jedoch etwas zu langatmig und farblos.

    Dass es sich dabei um in diesem Moment tatsächlich ablaufende Ereignisse handelte, konnte ihr Unterbewusstsein nur sehr schwer erkennen und akzeptieren.

    „Das war alles, was die KLONDIKE an Waffen zur Verfügung hat!"

    Connar blickte zu Jet’ha hinüber, der vor der zweiten Steuerkonsole stand.

    Das Schiff war mit einem sehr starken Antrieb versehen und wurde von seinen Erbauern, den Ellio’sh, ursprünglich als reiner ‚Erkunder‘ eingesetzt.

    Seine Waffensysteme waren dementsprechend auf das Minimum reduziert und der freie Raum für den Antrieb genutzt worden.

    „Und jetzt?" Carolins Frage irritierte Connar nur kurz.

    Natürlich wollte sie damit nur zum Ausdruck bringen, wie es jetzt weiterging.

    „Wir werden nach dem Sonnensystem SOSEMT und dem Planeten Soleit Ausschau halten, wie geplant."

    „Wieso hat man uns überhaupt angergriffen? Ich meine, wir haben doch überhaupt keine Freundlichkeiten an den Tag gelegt."

    Carolin versuchte das Geschehen zu begreifen, hatte dabei anscheinend aber ihre Schwierigkeiten.

    „Welchen Tag meinst du?"

    Jet’has Frage irritierte sie.

    „Das ist bloß eine Redewendung und bedeutet so viel wie ‚erkennen lassen‘", kam Connar ihr zur Hilfe.

    Tatsächlich hatte der Zisslies-Krieger sie nicht richtig verstanden.

    „Wir sind doch inmitten einer Raumschlacht aus Überlicht gegangen. Es musste damit für jede der beiden kämpfenden Parteien zunächst so aussehen, als wären wir ebenfalls ein Gegner."

    Jet’ha justierte die Fernortung am Steuerpult auf einen größeren Wert, während er auf Carolins Frage antwortete.

    „Wir sollten jetzt etwas vorsichtiger sein. Zu viele Hunde sind des Hasen Tod!"

    Jet’ha blickte erstaunt von Carolin zu Connar.

    „Auch wieder eine Redewendung? Wieso sprecht ihr für mich in Rätseln?"

    Entschuldige, Jet’ha, da hast du wohl recht. Wir müssen hier mehr Rücksicht auf dich nehmen. Carolin meint, dass wir es uns nicht erlauben können, von zu vielen Schiffen angegriffen zu werden. Wie du bereits selbst festgestellt hast, verfügt die KLONDIKE über keine starke Bewaffnung. Auch die Schutzfeldstärke ist nur Ellio’sh Mittelmaß. Darauf sollten wir bei zukünftigen Aktionen besonders Rücksicht nehmen."

    „Umso seltsamer ist es, dass durch den Beschuss des Schiffes solch ein riesiges Raumschiff vernichtet werden konnte. KLONDIKE, gibt es eine Datenanalyse zur Waffenstärke, Energieemissionen etc. des vernichteten Riesenschiffs?"

    Connars Frage an das Ellio’sh-Schiffsgehirn wurde sofort beantwortet.

    Eine sonor-klingende Stimme ertönte durch die Zentrale: „Es wurden absolut keine Daten empfangen. Sämtliche Scanner waren aktiv, aber mit negativen Ergebnis. Das angreifende Schiff ließ keinerlei Emissionen erkennen."

    Nicht nur Connar wunderte sich darüber.

    „Welche Größe hatte das Schiff?"

    „Das Schiff hatte eine elliptische Form mit auseinanderliegenden Endpunkten von Länge 588,55 Metern, Breite 255,12 Metern."

    „Welche Form hatten die anderen Schiffe?"

    „Zylinder,- beziehungsweise Zigarrenform."

    „Also höchstwahrscheinlich von verschiedenen Spezies gebaut", ergänzte Jet’ha die Aussage des Schiffs.

    „Wir wissen leider noch viel zu wenig über die hiesigen Verhältnisse."

    „Vielleicht waren die durch das TOHIKUM übermittelten Koordinaten doch richtig!"

    Carolins Einwand war nicht ganz von der Hand zu weisen.

    „Wir werden es herausfinden!" Connar wandte sich an Jet’ha.

    „Was sagt die Fernortung?"

    „Negativ! Bis auf eine Entfernung von fünfzehn Lichtjahren keine energetischen Verwerfungen, die nach

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