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Nur geduldet – nicht geliebt: Sophienlust Extra 102 – Familienroman
Nur geduldet – nicht geliebt: Sophienlust Extra 102 – Familienroman
Nur geduldet – nicht geliebt: Sophienlust Extra 102 – Familienroman
eBook129 Seiten1 Stunde

Nur geduldet – nicht geliebt: Sophienlust Extra 102 – Familienroman

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Über dieses E-Book

In diesen warmherzigen Romanen der beliebten, erfolgreichen Sophienlust-Serie ist Denise überall im Einsatz. Denise hat inzwischen aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle geformt, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt. Doch auf Denise ist Verlass.
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.

Als helles Tageslicht ins Zimmer flutete, kniff Heidi noch einmal ganz fest die Augen zusammen. »Steh auf, du Faulpelz«, hörte sie Henriks Stimme. »Es ist schon spät.« Heidi setzte sich im Bett auf und rieb sich die Augen. »Wie spät?«, fragte sie und blinzelte den hübschen Jungen mit den grauen Augen und dem braunen Haarschopf an. »Gleich halb acht. Und heute ist Sonnabend. Da haben wir doch schulfrei. Deshalb kann ich ja auch mit dir und Mutti nach Maibach fahren.« Heidi fiel nun wieder ein, dass sie an diesem Tag ein neues Kleid bekommen sollte. Sie wünschte sich ein rotes mit weißen Punkten. Oder sollte sie sich vielleicht doch lieber für ein himmelblaues mit bunten Blümchen entscheiden? »Ich stehe schon auf«, sagte sie voller Freude und schob die Bettdecke zurück. Mit Schwester Regines Hilfe war die Kleine schnell angezogen. Kritisch musterte sie sich im Spiegel. »Findest du nicht auch, dass dieses Kleid schon sehr abgetragen ist?«, fragte sie geringschätzig und rümpfte die Nase.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum30. Mai 2023
ISBN9783987578656
Nur geduldet – nicht geliebt: Sophienlust Extra 102 – Familienroman

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    Buchvorschau

    Nur geduldet – nicht geliebt - Gert Rothberg

    Sophienlust Extra

    – 102 –

    Nur geduldet – nicht geliebt

    Unveröffentlichter Roman

    Gert Rothberg

    Als helles Tageslicht ins Zimmer flutete, kniff Heidi noch einmal ganz fest die Augen zusammen.

    »Steh auf, du Faulpelz«, hörte sie Henriks Stimme. »Es ist schon spät.«

    Heidi setzte sich im Bett auf und rieb sich die Augen. »Wie spät?«, fragte sie und blinzelte den hübschen Jungen mit den grauen Augen und dem braunen Haarschopf an.

    »Gleich halb acht. Und heute ist Sonnabend. Da haben wir doch schulfrei. Deshalb kann ich ja auch mit dir und Mutti nach Maibach fahren.«

    Heidi fiel nun wieder ein, dass sie an diesem Tag ein neues Kleid bekommen sollte. Sie wünschte sich ein rotes mit weißen Punkten. Oder sollte sie sich vielleicht doch lieber für ein himmelblaues mit bunten Blümchen entscheiden?

    »Ich stehe schon auf«, sagte sie voller Freude und schob die Bettdecke zurück.

    Mit Schwester Regines Hilfe war die Kleine schnell angezogen. Kritisch musterte sie sich im Spiegel. »Findest du nicht auch, dass dieses Kleid schon sehr abgetragen ist?«, fragte sie geringschätzig und rümpfte die Nase.

    »Dieses karierte Kleid kannst du gut noch tragen«, meinte die Kinderschwester von Sophienlust lächelnd.

    »Aber es ist doch schon an der Tasche gestopft. Auf dem Heimweg ziehe ich aber schon mein neues Kleid an.«

    »Das kannst du tun, aber nun komm endlich. Die anderen Kinder sitzen schon beim Frühstück. Tante Isi wird in ungefähr einer halben Stunde da sein.«

    »Dann werde ich mich beeilen.« Das kleine Mädchen mit den hellblonden Haaren und den blauen Augen verließ das Zimmer und sprang dann übermütig die Treppe hinab, die in die Wohnhalle mündete.

    Henrik saß schon auf seinem Platz, als Heidi den Speisesaal betrat. Es kam nur selten vor, dass er zum Frühstück in Sophienlust war. Er wohnte ja in Schoeneich bei seinen Eltern. Doch die letzte Nacht hatte er in Sophienlust verbracht. Sein älterer Bruder Nick hatte ihm sein Zimmer abgetreten. Nick wohnte sonst auch in Schoeneich, aber als zukünftiger Besitzer von Sophienlust hatte er auch hier ein Zimmer, in dem er jederzeit übernachten durfte. Um dieses Zimmer beneidete Henrik ihn glühend. Er fand es ungerecht, dass er nicht auch ein eigenes Zimmer in dem Kinderheim bekam.

    Heidi wünschte allen fröhlich einen guten Morgen. Dann setzte sie sich an den Esstisch.

    »Ich freue mich sehr auf mein neues Kleid«, sagte sie zu Pünktchen, die neben ihr saß.

    »Das kann ich verstehen«, erwiderte die Gymnasiastin mit den goldblonden Haaren und den veilchenblauen Augen, wobei sie ihre mit Sommersprossen übersäte Stupsnase krauste. »Was für eine Farbe suchst du dir denn aus?«

    Nun mischten sich die anderen Mädchen in das Gespräch ein und erteilten Heidi bezüglich der Farbe Ratschläge. »Am besten würde dir Himmelblau stehen«, meinte Angelika nachdenklich.

    »Das finde ich auch«, rief ihre um zwei Jahre jüngere Schwester Vicky.

    »Ich finde rot sehr schön«, erklärte Henrik. »Heidi hatte schon einmal ein rotes Kleid. Das hat mir sehr gefallen.«

    »Vielleicht werde ich mir ein rotes Kleid kaufen.« Heidi strahlte übers ganze Gesicht. Sie fand es wunderschön, im Mittelpunkt einer Unterhaltung zu stehen.

    »Mutti kommt!«, rief Henrik, der ein Auto gehört hatte. »Darf ich aufstehen, Schwester Regine?«

    »Steh nur auf«, erlaubte die Kinderschwester freundlich.

    »Es ist Mutti. Und Nick ist auch da!«, rief Henrik fröhlich.

    Kurz darauf wurden Denise von Schoenecker und Nick von den Kindern von Sophienlust voller Freude begrüßt.

    »Seid ihr fertig?«, fragte Denise Heidi und Henrik. »Ich möchte gleich losfahren.«

    »Wir sind fertig, Mutti. Komm, Heidi!«, rief Henrik dem kleinen Mädchen zu, das sogleich angelaufen kam.

    Es war ein sehr schöner Junitag. In den kleinen Vorgärten der Häuser von Wildmoos blühten die Blumen in prachtvollen Farben. Später wechselte das Bild. Sie hatten den Ort bereits hinter sich gelassen und fuhren nun an Wiesen und Feldern vorbei.

    Aufgeregt rutschte Heidi auf dem hinteren Sitz hin und her. »Glaubst du auch, dass mir Rot besser steht als Blau?«, fragte sie Denise schon zum x-ten Male. Und zum x-ten Male antwortete diese geduldig: »Das wird man sehen. Es kommt auf den Tort der Farben an.«

    »Eigentlich ist es ungerecht, dass Mädchen mehr neue Sachen als Jungen bekommen«, beschwerte sich Henrik. »Immerzu wollen die Mädchen etwas Neues haben. Findest du das nicht auch?«

    »Das ist nun einmal so«, erwiderte seine Mutter lächelnd. »Mädchen schmücken sich gern. Und später, wenn sie erwachsen sind, brauchen sie ebenfalls mehr Garderobe als die Männer.«

    »Das verstehe ich nicht. In der Tierwelt ist doch meist das Männchen schöner.«

    »Das schon, mein Junge. Aber bei den Menschen ist es eben anders.«

    »Na ja, das ist wahr«, gab Henrik zu. »Du hast auch einen viel größeren Kleiderschrank als Vati. Er trägt fast immer die gleichen Hosen und die gleiche Jacke und zieht nur dann einen eleganten Anzug an, wenn er irgendwohin fährt. Aber du hast fast jeden Tag etwas anderes an.«

    »Siehst du, mein Junge. Darum wollen auch schon kleine Mädchen immer etwas Neues haben. Das steckt nun einmal in uns drin.«

    »Fahren wir zum Kaufhaus?«, fragte Henrik.

    »Nein, ich möchte das Kleid für Heidi in dem neuen Kindermodengeschäft kaufen. Heidi hat sich doch etwas besonders Hübsches gewünscht.«

    »O ja, Tante Isi.« Dem kleinen Mädchen wurde ganz feierlich zumute, als sie Maibach erreichten. »Ist das Geschäft am Marktplatz?«

    »Ja, Heidi. Wir waren doch schon einmal dort.«

    »Ach ja, nun weiß ich es wieder. Es ist in dem neu angemalten bunten Haus.« Sie meinte damit eines der renovierten alten Giebelhäuser, die den Marktplatz der Kreisstadt Maibach umrandeten.

    »Fahren wir nachher zum Sportstadion?«, wollte Henrik nun wissen. »Vielleicht spielen dort große Jungen Fußball. Nicht wahr, Mutti, später darf ich auch Fußball spielen?« Begeistert blitzte es in Henriks Augen auf.

    »Wenn du Lust hast, darfst du es.« Denise kannte ihren Jüngsten. Im Augenblick war er, wie die meisten Jungen in seinem Alter, ganz begeistert von diesem Sport. Im Winter dann würde er Skispringer werden wollen oder Abfahrtsläufer.

    »Wir sind da!«, rief Heidi selig, nachdem Denise das Auto geparkt und zwei Zehncentstücke in die Parkuhr gesteckt hatte.»Sieh doch, Tante Isi, dieses blaue Kleid mit den weißen Rüschen im Schaufenster ist doch süß.«

    »Es wird dir zu groß sein. Aber vielleicht haben sie dasselbe Kleid auch in deiner Größe. Kommt!«, rief Denise den Kindern zu und öffnete die Ladentür.

    Der helle Ton der Türglocke rief eine Verkäuferin herbei. Andere Kunden befanden sich um diese Zeit noch nicht im Geschäft.

    Heidi sah sich begeistert um. Überall hing hübsche Kindergarderobe. Zwei Stufen führten in die Abteilung hinab, in der ungezählte bunte Sommerkleidchen in allen Kindergrößen hingen.

    »Guten Tag«, begrüßte Denise die Verkäuferin freundlich. »Wir brauchen ein Kleid für Heidi.«

    »Guten Tag, Frau von Schoenecker«, erwiderte das junge Mädchen. »Wie schön, dass Sie uns wieder einmal beehren. Hat Pünktchen an der roten Trägerhose viel Freude?«

    »Sie ist ganz begeistert davon. Am liebsten würde sie die Hose jeden Tag anziehen. Also, Heidi, nun such dir ein Kleidchen aus.«

    »Dort auf der Stange hängen Kleider in deiner Größe«, sagte die Verkäuferin.

    »Haben Sie für Heidi auch so ein hellblaues Kleid wie draußen in der Auslage?«, fragte Denise.

    »Wir wollen einmal sehen.« Die Verkäuferin schob die Kleider auf der Stange hin und her. »Da ist so ein blaues Kleid!« rief sie und nahm es vom Bügel.

    Aber Heidi konnte sich nicht so schnell entscheiden. Geduldig brachte die Verkäuferin immer wieder neue Kleider, die Heidi alle anprobierte und sich kritisch im Spiegel musterte.

    Henrik langweilte sich währenddessen. Neugierig blickte er sich in dem Laden um. Plötzlich entdeckte er ein kleines Mädchen mit dunklen zerzausten Haaren und großen blauen Augen, das hinter einer mit Kleidern behangenen Stange hockte. Es trug abgetragene Jeans und einen grünweiß geringelten Pulli.

    Henrik sah sich nach einer erwachsenen Begleitperson um, aber die Kleine schien ganz allein hier zu sein. Sie starrte fasziniert auf Heidi, die so viele schöne Kleider anziehen durfte. Darum bemerkte sie auch Henrik nicht, der sich an sie heranpirschte. Als er dann vor ihr stand, zuckte sie zusammen und blickte ihn aus erschreckten Augen an.

    »Du brauchst vor mir keine Angst zu haben«, flüsterte der Junge. »Ich verrate dich nicht. Wie heißt du denn?«

    Das kleine Mädchen schien ihm nicht zu trauen, denn es zögerte mit der Antwort.

    »Bist du allein hier?«, fragte Henrik freundlich, um das Vertrauen der Kleinen zu gewinnen. Dabei schielte er zu seiner Mutter, der Verkäuferin und Heidi hinüber. Aber die drei achteten nicht auf ihn und das fremde kleine Mädchen.

    Diesmal nickte das Kind.

    »Wie heißt du?«, versuchte Henrik es wieder.

    »Corinna.« Plötzlich lächelte die Kleine. »Und du?«, fragte sie dann scheu.

    »Henrik von Schoenecker.«

    »Henrik«, wiederholte die Kleine sehr leise.

    Henrik nickte. Er stellte fest, dass die Kleine sehr ärmlich angezogen war. Er konnte verstehen, dass sie sich ein hübsches Kleid wünschte.

    Seine Mutti hatte doch viel Geld. Deshalb konnte sie diesem armen Mädchen doch auch ein Kleid kaufen, überlegte er. Genau wie Heidi. »Warte hier«, forderte er Corinna auf.

    Die Kleine nickte, doch ihr Blick folgte ihm ängstlich. Sie beobachtete, dass der nette Junge mit der lieben Dame sprach,

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