Verfolgt von einem Fremden: Chefarzt Dr. Norden 1239 – Arztroman
Von Jenny Pergelt
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So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!
Rainer Wahl mochte die Cafeteria der Behnisch-Klinik. Im Erdgeschoss, neben der kleinen Einkaufspassage, war sie ein beliebter Treffpunkt für die Mitarbeiter, Besucher und Patienten der Klinik. Verborgen hinter Raumteilern und großen Grünpflanzen gab es viele lauschige Plätzchen, die den Gästen eine perfekte Illusion von Abgeschiedenheit und Ungestörtheit vermittelten. Helge Karberg, der Betreiber der Cafeteria, bewies zudem bei der Auswahl seiner Snacks und der köstlichen Backwaren ein glückliches Händchen. Das Essen schmeckte und der Kaffeeautomat lief immer auf Hochtouren. Als Vertreter einer kleinen, edlen Kaffeerösterei war Rainer Wahl der letzte Punkt besonders wichtig. Die Cafeteria gehörte neuerdings zu seinem Kundenstamm und sicherte ihm einen regelmäßig hohen Kaffeeumsatz mit besten Verkaufszahlen. Rainer überreichte Helge die neuen Thekenaufsteller für Espresso Macchiato und Espresso con panna. »Ich habe gesehen, dass Sie diese beiden Kaffeespezialitäten noch gar nicht auf Ihrer Karte haben. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sie in Ihr Angebot aufzunehmen. Je mehr Kaffeevarianten Sie haben, umso begeisterter werden Ihre Gäste sein.« »Ich weiß nicht so recht …« Helge Karberg besah sich skeptisch die bunten Aufsteller. »Ganz schön viel Gewese um einen simplen Espresso in zwei verschiedenen Varianten. Bei dem einen kommt aufgeschäumte Milch dazu, beim anderen ein Klecks Sahne obendrauf.« Rainer nickte eifrig. »Genau! Der Mehraufwand und der zusätzliche Wareneinsatz sind wirklich überschaubar und für Sie kaum spürbar. Doch Ihre Gäste werden von der Vielfalt Ihres Angebots begeistert sein und allein deswegen immer wieder gern bei Ihnen vorbeischauen. Als Kaffeelieferant unterstützen wir Sie natürlich bei der Einführung neuer Produkte mit kostenlosen Werbematerialien und dem passenden Knowhow.«
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Buchvorschau
Verfolgt von einem Fremden - Jenny Pergelt
Chefarzt Dr. Norden
– 1239 –
Verfolgt von einem Fremden
Fee Norden in Gefahr
Jenny Pergelt
Rainer Wahl mochte die Cafeteria der Behnisch-Klinik. Im Erdgeschoss, neben der kleinen Einkaufspassage, war sie ein beliebter Treffpunkt für die Mitarbeiter, Besucher und Patienten der Klinik. Verborgen hinter Raumteilern und großen Grünpflanzen gab es viele lauschige Plätzchen, die den Gästen eine perfekte Illusion von Abgeschiedenheit und Ungestörtheit vermittelten. Helge Karberg, der Betreiber der Cafeteria, bewies zudem bei der Auswahl seiner Snacks und der köstlichen Backwaren ein glückliches Händchen. Das Essen schmeckte und der Kaffeeautomat lief immer auf Hochtouren.
Als Vertreter einer kleinen, edlen Kaffeerösterei war Rainer Wahl der letzte Punkt besonders wichtig. Die Cafeteria gehörte neuerdings zu seinem Kundenstamm und sicherte ihm einen regelmäßig hohen Kaffeeumsatz mit besten Verkaufszahlen.
Rainer überreichte Helge die neuen Thekenaufsteller für Espresso Macchiato und Espresso con panna. »Ich habe gesehen, dass Sie diese beiden Kaffeespezialitäten noch gar nicht auf Ihrer Karte haben. Ich kann Ihnen nur empfehlen, sie in Ihr Angebot aufzunehmen. Je mehr Kaffeevarianten Sie haben, umso begeisterter werden Ihre Gäste sein.«
»Ich weiß nicht so recht …« Helge Karberg besah sich skeptisch die bunten Aufsteller. »Ganz schön viel Gewese um einen simplen Espresso in zwei verschiedenen Varianten. Bei dem einen kommt aufgeschäumte Milch dazu, beim anderen ein Klecks Sahne obendrauf.«
Rainer nickte eifrig. »Genau! Der Mehraufwand und der zusätzliche Wareneinsatz sind wirklich überschaubar und für Sie kaum spürbar. Doch Ihre Gäste werden von der Vielfalt Ihres Angebots begeistert sein und allein deswegen immer wieder gern bei Ihnen vorbeischauen. Als Kaffeelieferant unterstützen wir Sie natürlich bei der Einführung neuer Produkte mit kostenlosen Werbematerialien und dem passenden Knowhow.«
»Knowhow. Aha«, erwiderte Helge lahm.
Rainer hätte sich ein bisschen mehr Enthusiasmus von seinem Gegenüber gewünscht, aber auch so war er zufrieden. Er hatte kein klares Nein zu hören bekommen und das ließ ihn hoffen, dass auf der Cafeteria-Karte bald zwei neue Spezialitäten auftauchen würden.
›Steter Tropfen höhlt den Stein‹, lautete Rainers Devise, nach der er lebte, wann immer sich kleinere Widerstände auftaten. Hartnäckigkeit und Geduld hießen seine Lieblingswörter, denen er seinen beruflichen Erfolg zu verdanken hatte.
Es klopfte an der Tür, und Jette Köpcke, die in der Cafeteria als Konditorin und Bedienung arbeitete, tauchte auf. »Tut mir leid, wenn ich störe, Helge. Die Lieferung vom Großmarkt ist gerade gekommen.«
Helge sprang sofort auf. »Na, endlich. Angekündigt hatten sie sich für den frühen Morgen, noch vor der Öffnung. Jetzt bei vollem Betrieb passt es eigentlich gar nicht.«
»Stimmt«, seufzte Jette. »Die meisten Sachen müssen sofort in die Kühlung. Ich habe nun mit den Gästen zu tun und leider keine Zeit dafür.«
»Das weiß ich doch. Keine Sorge, ich erledige das gleich.«
Für Rainer Wahl war dies das Signal, sich zu verabschieden. Der Cafeteria-Chef musste sich um sein Geschäft kümmern und hatte keine Zeit mehr für ihn.
»Ich möchte Sie nicht länger stören, Herr Karberg«, sagte er mit einem leutseligen Lächeln. »Sie haben zu tun und ich muss auch wieder los. Die Thekenaufsteller lasse ich Ihnen schon mal hier und falls Sie sich entschließen, die beiden Espresso-Varianten auf die Karte zu setzen, bringe ich noch mehr Werbung vorbei.«
Helge Karberg nickte abwesend und lief dann auch schon los, um sich seiner neuen Ware anzunehmen.
Mit einem zufriedenen Lächeln ging Rainer Wahl durch die Lobby seinem Feierabend entgegen. Heute war ein sehr erfolgreicher Tag gewesen. Er hatte zehn seiner Kunden besucht und überaus gute Verkaufsgespräche geführt. Bei fast allen standen jetzt die neuen Verkaufsaufsteller gut sichtbar auf dem Tresen, sodass die Gäste sie gar nicht übersehen konnten. Dass sich der Karberg noch ein wenig sträubte, machte überhaupt nichts. Irgendwann würde der Mann schon einsehen, dass er mit der Zeit gehen musste, um seine Gäste bei Laune zu halten. Die Menschen liebten neue Trends und gierten ihnen geradezu entgegen. Es machte ihnen nichts aus, erheblich mehr für einen läppischen Espresso und einen Klecks Sahne zu bezahlen, wenn das Ganze nur einen wohlklingenden Namen hatte und die Werbung dafür gut platziert war. Seiner Kaffeerösterei würde das einen Mehrumsatz an Kaffee bescheren und ihm einen saftigen Bonus.
Ja, Rainers Welt war in schönster Ordnung. Er hatte einen lukrativen Job, ein gut gefülltes Bankkonto und erfreute sich bester Gesundheit. In seinem Alter war das keine Selbstverständlichkeit. Er hatte seinen Fünfzigsten vor drei Jahren gefeiert, und er kannte viele gleichaltrige Männer, die schon das eine oder andere Zipperlein plagte; denen ein hoher Blutdruck oder die ersten Anzeichen einer Arthrose zu schaffen machte. Um so etwas musste sich Rainer keine Sorgen machen. Er war fit, ernährte sich vernünftig und trieb regelmäßig Sport. Sein gesunder, sportlicher Körper lohnte es ihm, und er konnte ohne falsche Bescheidenheit von sich behaupten, ein äußerst attraktiver Mann zu sein, der so manchen anerkennenden Frauenblick auf sich zog.
Rainer setzte sich in seinen Wagen und klappte gleich die Sonnenblende hinunter, um einen Blick in den Spiegel zu werfen. Obwohl die Haare perfekt saßen, strich er mit einer Hand darüber und zupfte an ein paar Strähnen herum. Dann befeuchtete er einen Zeigefinger und fuhr damit die Augenbrauen entlang, um sie in Form zu halten. Er wusste, dass ihn einige Leute für eitel hielten, aber das war ihm egal. Was war verkehrt daran, auf ein gepflegtes Erscheinungsbild zu achten? Nichts. Absolut nichts.
Er schnallte sich an und dachte an den Papierkram, der ihn nun zu Hause erwartete. Sein Chef war ein ziemlicher Kontrollfreak, der von seinen Außendienstmitarbeitern verlangte, dass sie ihm zum Feierabend die Besuchsprotokolle zuschickten. Auf ihnen war genau dokumentiert, bei wem sie gewesen waren, worüber und wie lange sie gesprochen hatten und ob dabei eine neue Bestellung herausgesprungen war. Für Rainer war das in Ordnung. Es störte ihn nicht, die Unterlagen einzuscannen und an die Firma zu mailen. Er hatte genügend Zeit; ihm saßen keine nörgelnde Ehefrau oder ein halbes Dutzend Kinder im Nacken, die seine Aufmerksamkeit forderten. Er konnte tun und lassen, was er wollte und wann er es wollte. Rainer war ein unabhängiger, freier Mann in den besten Jahren. Wohl situiert, intelligent und sein eigener Herr. Sein Leben war perfekt und es gab nichts, was er daran ändern wollte.
In diesem Moment schoss ihm ein, dass er vergessen hatte, sich von Karberg eine Unterschrift auf dem Protokoll geben zu lassen. Das war natürlich nicht seine Schuld gewesen. Es lag allein an Karberg, der es eilig gehabt hatte, seine Ware in die Kühlung zu bringen. Er hatte sich ja kaum anständig von ihm verabschiedet!
Rainer ärgerte sich plötzlich über diesen unmöglichen Mann. Nicht nur, dass er sich gegen neue, lukrative Geschäftsideen sperrte. Nur ihm hatte er nun einen weiteren Gang in die Behnisch-Klinik zu verdanken.
*
Helge Karberg war nirgends zu sehen, und Rainer vermutete, dass er