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Liebe lasst sich nicht erzwingen: Der Bergpfarrer 322 – Heimatroman
Liebe lasst sich nicht erzwingen: Der Bergpfarrer 322 – Heimatroman
Liebe lasst sich nicht erzwingen: Der Bergpfarrer 322 – Heimatroman
eBook110 Seiten1 Stunde

Liebe lasst sich nicht erzwingen: Der Bergpfarrer 322 – Heimatroman

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Über dieses E-Book

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.
Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Thomas Schaffner traf Max Trenker in der Polizeidienststelle an. Es handelte sich um eine Außenstelle der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, die der Bruder des Bergpfarrers leitete. »Guten Morgen«, grüßte Thomas. Max erwiderte den Gruß und fragte: »Was wünschen S' denn?« Thomas stellte fest, dass die Ähnlichkeit der beiden Brüder geradezu frappierend war. Er hatte Max bisher nicht persönlich kennengelernt, doch hätte er ihn irgendwo im Ort in Zivil angetroffen, würde er ihn wahrscheinlich für einen Zwillingsbruder des Pfarrers gehalten haben. Thomas wusste, dass Max jünger war als Sebastian. »Mein Name ist Schaffner«, stellte Thomas sich vor. »Ich möchte eine Anzeige erstatten.« »Ah, der Herr Schaffner«, stieß Max hervor. »Freut mich, dass ich Sie nun auch persönlich kennenlerne. Mein Bruder hat mir von Ihnen erzählt. Sie haben sich ja ganz schön was vorgenommen hier in St. Johann. Donnerwetter! Vor so viel Unternehmergeist ziehe ich den Hut.« Kaum dass das letzte Wort über Max' Lippen war, schoben sich seine Brauen etwas zusammen.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Aug. 2022
ISBN9783740998141
Liebe lasst sich nicht erzwingen: Der Bergpfarrer 322 – Heimatroman

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    Buchvorschau

    Liebe lasst sich nicht erzwingen - Toni Waidacher

    Der Bergpfarrer

    – 322 –

    Liebe lasst sich nicht erzwingen

    Warum Siegfried seine Niederlage nicht einsehen wollte...

    Toni Waidacher

    Thomas Schaffner traf Max Trenker in der Polizeidienststelle an. Es handelte sich um eine Außenstelle der Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen, die der Bruder des Bergpfarrers leitete.

    »Guten Morgen«, grüßte Thomas.

    Max erwiderte den Gruß und fragte: »Was wünschen S’ denn?«

    Thomas stellte fest, dass die Ähnlichkeit der beiden Brüder geradezu frappierend war. Er hatte Max bisher nicht persönlich kennengelernt, doch hätte er ihn irgendwo im Ort in Zivil angetroffen, würde er ihn wahrscheinlich für einen Zwillingsbruder des Pfarrers gehalten haben. Thomas wusste, dass Max jünger war als Sebastian.

    »Mein Name ist Schaffner«, stellte Thomas sich vor. »Ich möchte eine Anzeige erstatten.«

    »Ah, der Herr Schaffner«, stieß Max hervor. »Freut mich, dass ich Sie nun auch persönlich kennenlerne. Mein Bruder hat mir von Ihnen erzählt. Sie haben sich ja ganz schön was vorgenommen hier in St. Johann. Donnerwetter! Vor so viel Unternehmergeist ziehe ich den Hut.« Kaum dass das letzte Wort über Max’ Lippen war, schoben sich seine Brauen etwas zusammen. »Anzeige wollen S’ erstatten? Um was geht’s denn?«

    »Jemand hat die ganze linke Seite meines Autos zerkratzt. Es muss in der vergangenen Nacht geschehen sein.«

    »Haben S’ das Auto dabei?«, fragte Max betroffen.

    »Es steht vor der Tür«, antwortete Thomas.

    Max erhob sich. »Das möcht’ ich mir anschauen«, erklärte er und ging zur Tür. Thomas folgte ihm nach draußen.

    Max war ziemlich fassungslos, als er sah, welch immensen Schaden der Autokratzer angerichtet hatte. »Davon, dass Ihnen jemand versehentlich einen Kratzer ins Auto gemacht hat«, sagte er, »kann man hier gewiss net sprechen. Da ist einer mit Vorsatz und einer gewaltigen Wut im Bauch ans Werk gegangen. Der Schaden beläuft sich auf mindestens dreitausend Euro.«

    »Ich glaube zu wissen, wer der Täter ist«, äußerte Thomas.

    Max musterte ihn überrascht. »So, wer denn?«

    »Der Siegfried Grundler«, antwortete Thomas.

    Jetzt glitt der Schimmer des Begreifens über Max’ Züge. Sebastian hatte ihm von Thomas Schaffners Rettungsaktion auf der Wintermaid erzählt und ihm auch nicht verschwiegen, dass sich die Gerettete und ihr Retter ineinander verliebt hatten. »Andrea Brunners Ex-Verlobter«, meinte er versonnen. »Der Verdacht ist sicherlich net von der Hand zu weisen. Mein Bruder hat mir verraten, dass er das Verlöbnis mit Andrea gelöst hat. Ich weiß auch von Andreas Kurzschlusshandlung auf dem Berg und davon, dass Sie sozusagen Schutzengel gespielt haben, Herr Schaffner. Aus welchem Grund sollte der Grundler-Siegfried aber Ihr Auto beschädigen?«

    »Offenbar wissen Sie noch gar nichts von dem Vorfall von vorgestern Abend im Biergarten des Hotels«, erwiderte Thomas.

    Max musterte ihn mit erwartungsvoll-fragendem Blick.

    »Ich muss ein bissel ausholen«, erklärte Thomas. »Nachdem ich verhindern konnte, dass Andrea sich von dem Felsen stürzte, brachte ich sie ins Tal, und sie versicherte mir, sich auf keinen Fall mehr zu einer solchen Kurzschlusshandlung hinreißen zu lassen. Anders kann man ihren Suizidversuch nicht bezeichnen. Sie hatte sich, nachdem Grundler die Verlobung wegen einer anderen Frau gelöst hatte, dermaßen in die Sache hineingesteigert, dass sie in nichts mehr einen Sinn sah. Als ich sie zurückgerissen habe, war das, als erwachte sie aus einer Trance. Inzwischen sind Andrea und ich ein Paar.«

    »Ja, das hat mein Bruder, als ich am Freitag zum Mittagessen im Pfarrhaus war, erzählt«, sagte Max, als Thomas schwieg. »Ich glaub’ jetzt auch, einen gewissen Zusammenhang erkennen zu können«, fuhr Max fort. »Allerdings seh’ ich keinen Sinn in der Kratzaktion. Siegfried selbst war es doch, der die Verlobung mit der Andrea aufgelöst hat. Was interessiert es ihn noch, wie sie ihr Privatleben gestaltet?«

    »Ja, das könnte man sich fragen«, murmelte Thomas. »Das mit der anderen Frau, derentwegen er Andrea den Laufpass gegeben hat, scheint nicht geklappt zu haben. Denn am Samstagabend, Andrea und ich hatten im Biergarten gesessen, ist er plötzlich aufgetaucht. Er wollte mit Andrea reden, sich bei ihr entschuldigen und sie bitten, ihm eine zweite Chance zu geben. Als Andrea sein Ansinnen zurückwies, wurde er beleidigend, und als ihn eine der Reisingertöchter aufforderte zu verschwinden, stieß er Drohungen aus. In der vergangenen Nacht hat er, wie es scheint, mit dem Terror begonnen.«

    »Was Sie mir erzählen, klingt plausibel, Herr Schaffner«, sagte Max. »Gehen wir wieder hinein. Ich nehm’ eine Anzeige auf, und dann knöpf’ ich mir den Burschen …« Max brach ab, als wäre ihm unvermittelt in den Sinn gekommen, dass seiner Absicht etwas entgegenstand. »Er lebt und arbeitet doch in München«, sagte er. »Vermutlich ist er spätestens heut’ Morgen dorthin zurückgekehrt.«

    »Ihr Bruder hat versucht, mit ihm ein vernünftiges Gespräch zu führen«, gab Thomas zu verstehen. »Er hat auch kurz mit Frau Grundler gesprochen und erfahren, dass Siegfried eine Woche Urlaub genommen hat. Er dürfte also bei seiner Mutter in Waldeck anzutreffen sein.«

    »Der Sebastian hat auch schon mit ihm geredet?«, kam es fragend von Max.

    »Ja, gestern. Grundler blockte alles ab und war dem, was Ihr Bruder ihm zu sagen hatte, nicht zugänglich. Er habe die älteren Rechte bei Andrea, tönte er, und darum werde er um sie kämpfen.«

    »Indem er irgendeinen spitzen Gegenstand nimmt und Autos zerkratzt?«, knurrte Max. »Meint er, damit kann er was erzwingen?«

    »Weiß der Teufel, was in seinem Kopf vorgeht«, stieß Thomas hervor.

    Während sie sprachen, betraten sie wieder Max Trenkers Büro. Max setzte sich an den Computer und sagte: »Dann geben S’ mir doch bitte zunächst Ihre Personalien an, Herr Schaffner. Name, Vorname, Geburtsdatum und Anschrift.«

    Thomas begann zu sprechen, und Max bearbeitete die Tastatur des Computers …

    *

    Nachdem Thomas die Anzeige noch einmal durchgelesen und schließlich seinen Namen daruntergesetzt hatte, verabschiedete er sich von Max. Der verlor keine Zeit und fuhr nach Waldeck zum Haus von Karin Grundler.

    Karins Mann war vor drei Jahren verstorben, seitdem lebte sie alleine. Von ihren drei Kindern wohnte keines mehr im Wachnertal. Siegfried, der sich bis vor Kurzem in Engelsbach noch mit Andrea Brunner eine Wohnung geteilt hatte, befand sich die Woche über in München. Er hatte dort ein Zimmer. Nachdem er sich in der Landeshauptstadt neu verliebt hatte, war Karin davon ausgegangen, dass er künftig nur noch zu Besuch nach Waldeck kommen würde. Dass diese Liebe so schnell endete, hatte sie nicht erwartet.

    Überrascht musterte sie den Polizisten, der vor ihrer Haustür stand. »Sie, Herr Trenker!«, entfuhr es ihr. »Was führt Sie denn zu mir?«

    »Ich würd’ gern den Siegfried sprechen«, trug Max den Grund seines Kommens vor. »Ich hab’ mir sagen lassen, dass er eine Woche Urlaub hat, und da er gestern noch hier war, nehm’ ich an, dass er die ganze Woche bei Ihnen wohnt.«

    »Hat er was angestellt, der Bub?«, erkundigte sich Karin besorgt. »Ich hab’ mich gestern schon mit Ihrem Bruder über ihn unterhalten. Er hat schon großes Pech in der Liebe, der Siegfried. Dass er versucht, die Andrea zurückzugewinnen, ist doch kein Grund, ihm die Polizei zu schicken. Auch net, weil er am Samstagabend im Biergarten ein bissel renitent gewesen ist. Er war halt außer sich, als er sehen musst’, dass sich die Andrea schon anderweitig getröstet hat.«

    »Darum geht’s net, Frau Grundler. Ist er da? Wenn net, wo kann ich ihn antreffen?«

    »Er sitzt im Wohnzimmer und schaut fern«, erwiderte Karin. »Bitte, kommen S’ rein. Gütiger Gott! Was sollen denn die Nachbarn denken, weil die Polizei zu mir kommt?«

    »Was sollen die Nachbarn schon denken?«, kam Max’ Gegenfrage. »Sie werden sich ein paar Fragen stellen, auf die sie keine Antwort finden, und damit hat’s sich.«

    »Sie wissen doch, wie schnell eine Gerede entsteht, Herr Trenker«, lamentierte Karin und geleitete Max ins Wohnzimmer. Siegfried hatte in der Tat den Fernsehapparat eingeschaltet. Er lag auf der Couch und hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt. Auf dem Wohnzimmertisch stand ein

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