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Herzen in Fehde: Leni Behrendt Bestseller 41 – Liebesroman
Herzen in Fehde: Leni Behrendt Bestseller 41 – Liebesroman
Herzen in Fehde: Leni Behrendt Bestseller 41 – Liebesroman
eBook164 Seiten2 Stunden

Herzen in Fehde: Leni Behrendt Bestseller 41 – Liebesroman

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Über dieses E-Book

Leni Behrendt nimmt längst den Rang eines Klassikers der Gegenwart ein. Mit großem Einfühlungsvermögen charakterisiert sie Land und Leute. Über allem steht die Liebe. Leni Behrendt entwickelt Frauenschicksale, wie sie eindrucksvoller nicht gestaltet werden können.

»Herr Baron, hier ist ein Einschreibebrief.« Hellersen, der arbeitend am Schreibtisch saß, nahm der alten Barbe den Brief ab und setzte seinen Namen auf den Zustellungsschein, mit dem die Alte wieder hinausging. Gleich­gültig öffnete er das Schreiben; doch schon bei den ersten Zeilen trat ein Ausdruck höchster Überraschung in sein Gesicht. Baron von Hellersen, Verwalter auf Rittergut Lorren, wird gebeten, nach Empfang dieses Schreibens unverweilt nach Waldwinkel zu kommen. Die Aufforderung geschieht auf ausdrücklichen Wunsch des Herrn Leopold von Hellersen, des Besitzers von Waldwinkel, der schwer erkrankt ist. Unten stand der schlecht leserliche Namenszug des Notars. Swen schüttelte zweifelnd den Kopf: Wenn dem Herrn Justizrat da nur nicht ein Irrtum unterlaufen war! Waldwinkel, das sagenumwobene. So konnte man es wohl nennen, weil viele davon sprachen, wenige es jedoch mit eigenen Augen erschaut hatten. Ein wundervoller Besitz sollte dieses Waldwinkel sein, zu dem noch einige Vorwerke und die Güter Jagen und Trollen gehörten. Es war der Stammsitz der Hellersen, der immer auf den erstgeborenen Sohn vererbt wurde. Das war im letzten Falle der verwachsene Leopold von Hellersen gewesen. Seinem jüngeren Bruder Ewald waren das naheliegende Rittergut Hirschhufen und die beiden Nebengüter Wallen und Lutzen als Erbteil zugefallen. Er hatte jedoch ein so verschwenderisches Leben geführt, daß sein Besitz unter den Hammer gekommen war. Sein Bruder Leopold hatte die Familiengüter ersteigert, weil er sie nicht in fremde Hände übergehen lassen wollte. Ewald erschoß sich, und seine Familie, die nun mittellos dastand, wurde von Leopold von Hellersen unterhalten. Er fühlte sich dazu verpflichtet, weil sie seine nächsten Anverwandten waren. Swen von Hellersen entstammte einer entfernten Seitenlinie. Er hatte Leopold von Hellersen nur einmal gesehen und ihn als unfreundlichen, stark verwachsenen und grundhäßlichen Mann in Erinnerung, der einsam auf seinem herrlichen Besitz lebte und nicht einmal seine nächsten Verwandten und Erben um sich duldete. Und da sollte der alte Herr ausgerechnet ihn, Swen, der so entfernt mit ihm verwandt war, daß er eigentlich nur den Namen mit ihm gemein hatte, zu sich rufen?
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum23. Aug. 2022
ISBN9783740998226
Herzen in Fehde: Leni Behrendt Bestseller 41 – Liebesroman

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    Buchvorschau

    Herzen in Fehde - Leni Behrendt

    Leni Behrendt Bestseller

    – 41 –

    Herzen in Fehde

    Leni Behrendt

    »Herr Baron, hier ist ein Einschreibebrief.«

    Hellersen, der arbeitend am Schreibtisch saß, nahm der alten Barbe den Brief ab und setzte seinen Namen auf den Zustellungsschein, mit dem die Alte wieder hinausging. Gleich­gültig öffnete er das Schreiben; doch schon bei den ersten Zeilen trat ein Ausdruck höchster Überraschung in sein Gesicht. Der Bogen trug links oben die Anschrift eines Notars, und der Inhalt des Schreibens lautete dann:

    Baron von Hellersen, Verwalter auf Rittergut Lorren, wird gebeten, nach Empfang dieses Schreibens unverweilt nach Waldwinkel zu kommen. Die Aufforderung geschieht auf ausdrücklichen Wunsch des Herrn Leopold von Hellersen, des Besitzers von Waldwinkel, der schwer erkrankt ist.

    Unten stand der schlecht leserliche Namenszug des Notars. Swen schüttelte zweifelnd den Kopf: Wenn dem Herrn Justizrat da nur nicht ein Irrtum unterlaufen war!

    Waldwinkel, das sagenumwobene. So konnte man es wohl nennen, weil viele davon sprachen, wenige es jedoch mit eigenen Augen erschaut hatten. Ein wundervoller Besitz sollte dieses Waldwinkel sein, zu dem noch einige Vorwerke und die Güter Jagen und Trollen gehörten. Es war der Stammsitz der Hellersen, der immer auf den erstgeborenen Sohn vererbt wurde.

    Das war im letzten Falle der verwachsene Leopold von Hellersen gewesen. Seinem jüngeren Bruder Ewald waren das naheliegende Rittergut Hirschhufen und die beiden Nebengüter Wallen und Lutzen als Erbteil zugefallen. Er hatte jedoch ein so verschwenderisches Leben geführt, daß sein Besitz unter den Hammer gekommen war. Sein Bruder Leopold hatte die Familiengüter ersteigert, weil er sie nicht in fremde Hände übergehen lassen wollte. Ewald erschoß sich, und seine Familie, die nun mittellos dastand, wurde von Leopold von Hellersen unterhalten. Er fühlte sich dazu verpflichtet, weil sie seine nächsten Anverwandten waren. Swen von Hellersen entstammte einer entfernten Seitenlinie. Er hatte Leopold von Hellersen nur einmal gesehen und ihn als unfreundlichen, stark verwachsenen und grundhäßlichen Mann in Erinnerung, der einsam auf seinem herrlichen Besitz lebte und nicht einmal seine nächsten Verwandten und Erben um sich duldete.

    Und da sollte der alte Herr ausgerechnet ihn, Swen, der so entfernt mit ihm verwandt war, daß er eigentlich nur den Namen mit ihm gemein hatte, zu sich rufen?

    Das war doch wohl kaum denkbar.

    Es war wohl am besten, wenn er den Notar anrief; seine Telefonnummer stand ja auf dem Briefbogen.

    Der Justizrat war jedoch nicht in seinem Büro zu erreichen. Er wäre in Waldwinkel, erhielt Hellersen als Auskunft. Und erst, als er dort anrief, bekam er den Herrn an den Apparat.

    Nein, es wäre absolut kein Irrtum, lautete der Bescheid. Das Kommen des Barons wäre dringend, sehr dringend. Es hinge der Frieden eines Sterbenden davon ab; denn Leopold von Hellersen erwartete ihn mit Ungeduld.

    Swen wurde die Angelegenheit immer rätselhafter. Was hatte er mit dem Frieden dieses fremden Mannes zu tun?

    Nach Waldwinkel mußte er fahren, das konnte er wohl nicht umgehen. Es hieß also zuerst den Reiseplan aufstellen; er wußte ja nicht einmal, wohin er eigentlich zu fahren hatte, mußte erst die Station ausfindig machen.

    Nach einiger Mühe war sein Plan fertig. Bis Königsberg konnte er mit dem D-Zug fahren, dann einige Stationen mit der Nebenbahn, dann mit der Kleinbahn, und schließlich hatte er noch ungefähr vier Kilometer zu Fuß zu gehen. Dieses Waldwinkel schien ja ein ganz gottverlassener Winkel zu sein. Gut, daß die Anschlüsse paßten, sonst käme er heute überhaupt nicht mehr ans Ziel.

    Hellersen packte einen kleinen Koffer und ging dann nach dem Herrenhause hinüber, um sich Urlaub zu erbitten.

    Als Hellersen sein Anliegen vorbrachte, sagte Herr Hungold: »Den Urlaub sollen Sie selbstverständlich haben.«

    »Gehorsamsten Dank für die Urlaubsbewilligung. Ich komme wieder, sobald es mir möglich ist.«

    Der alte Herr reichte seinem Verwalter mit betonter Herzlichkeit die Hand.

    »Kommen Sie recht bald wieder!« verabschiedete er ihn.

    *

    Der Zug lief in einen Bahnhof ein, und Hellersen fuhr aus seinen Gedanken auf. Er spähte hinaus und las den Namen der kleinen Station, an der er zum zweitenmal umsteigen mußte. Rasch verließ er den Zug und wollte sich gerade nach dem Weg zur Kleinbahn erkundigen, als ein Herr auf ihn zutrat.

    »Ich habe wohl Herrn Baron von Hellersen vor mir?« fragte er höflich, und der Gefragte war überrascht.

    »Woher kennen Sie mich denn, mein Herr?«

    Ein leichtes Lächeln ging über das ausdrucksvolle Gesicht des Mannes.

    »Es steigen nicht viele Menschen auf dieser Station aus, und da dürfte es nicht schwerfallen, einen Hellersen herauszufinden. Gestatten: Roger Wieloff, Sekretär des Herrn von Hellersen-Waldwinkel«, stellte er sich mit einer respektvollen Verbeugung vor. Swen streckte ihm die Hand hin.

    »Das freut mich, Herr Wieloff«, sagte er herzlich. »Sind Sie gekommen, um mich nach Waldwinkel zu holen?«

    »Jawohl, Herr Baron. Eile tut nämlich not.«

    Dabei schritt er schon auf ein elegantes Auto zu, neben dem der Fahrer in gestraffter Haltung stand.

    »Darf ich den Herrn Baron bitten, Platz zu nehmen?« bemerkte Wieloff höflich und wollte sich neben den Führersitz setzen; doch Hellersen winkte ihn an seine Seite.

    »Kommen Sie zu mir, Herr Wieloff. Sie müssen mir erzählen, was eigentlich in Waldwinkel los ist.«

    Der Wagen sprang an. Obgleich aber Swen den Sekretär, der nun neben ihm saß, vieles fragen wollte, blieb er doch sehr schweigsam, erkundigte sich nur nach belanglosen Dingen, und Wieloff gab höfliche und klare Antworten.

    Aufmerksam sah Swen sich um. Zuerst ging es durch das Städtchen, das einen erstaunlich großstädtischen Eindruck machte. Jetzt ging es ungefähr fünfzig Meter durch einen alten Park, und dann hielt der Wagen endlich vor dem Schloß. Ein alter Diener öffnete den Schlag. Swen stieg zögernd aus, und seine Blicke gingen an dem stattlichen Gebäude hoch. Mit einem Gefühl der Ehrfurcht betrachtete er den wundervoll zusammengefügten Bau. Soviel er von diesem Schloß auch schon gehört hatte, so bedeutend hatte er es sich doch nicht vorgestellt. Und dann die ganze Umgebung, einfach unvergleichlich schön! Vor dem Schloß, nur durch einen breiten Kiesweg getrennt, streckten sich gepflegte Rasenflächen mit Baum­gruppen, Ziersträuchern und prachtvollen Blumenrabatten hin. Dahinter leuchteten die roten Dächer der hiesigen Wirtschaftsgebäude. Kleine Häuser lagen überall zerstreut; es waren wohl die Häuser der Gutsarbeiter. Und alles das eingerahmt von Wald – Wald und wieder Wald, so weit das Auge reichte. Herrlich, hier leben und schaffen, dieses Paradies sein eigen nennen zu dürfen. Beneidenswerter Leopold von Hellersen.

    Mit einem leisen Seufzer ging Swens Blick wieder zum Schloß zurück und blieb an zwei männlichen Gestalten haften, die unter der Portaltür standen – still und stumm wie ja alles hier ringsum war. Er stieg die breiten Stufen empor und stand nun vor den Herren, die sich tief vor ihm verneigten.

    »Justizrat Glang« – »Sanitätsrat Melch«, stellten sie sich vor. Schweigend gab Swen ihnen die Hand. Er wurde aus zwei Augenpaaren gemustert, sehr scharf, sehr eingehend, und fühlte sich beunruhigter von Minute zu Minute.

    »Sie sind wohl der Herr, der mich brieflich hierhergerufen hat?« wandte er sich höflich an den Justizrat, und der nickte.

    »Ganz recht, Herr Baron. Der Herr Onkel erwartet Sie schon ungeduldig. Wollen Sie mir bitte folgen.«

    Sie betraten die riesengroße Halle des Schlosses, und Hellersen überwältigte fast der durch einige Stockwerke gehende, feierlich wirkende Raum. Er hatte ein kirchenartiges Gepräge, und dieser Eindruck wurde noch durch die buntgemalten Glasfenster erhöht. Es ging über weiche Teppiche, die zum größten Teil den kunstvoll eingelegeten Steinboden bedeckten, und an sehr hohen und sehr breiten geschnitzten Türen vorbei. Swen er­schien das alles so unwirklich, beinahe märchenhaft. Er hatte das Gefühl, als ginge er schon stundenlang durch diese feierliche Stille, und er atmete wie befreit auf, als der Justizrat eine Tür öffnete und ihn mit einer höflichen Handbwegung einzutreten bat. Die Tür schloß sich hinter ihm; Swen wurde es recht unbehaglich zumute. Zuerst konnte er in dem Halbdunkel, das in dem weiten Raum herrschte, nichts unterscheiden. Es war so still um ihn her, daß er seine eigenen Atemzüge hörte.

    »Ein echter Hellersen, ganz so wie er«, sprach nun eine Stimme ganz in seiner Nähe, sehr langsam, sehr müde und schleppend. Swen fuhr herum und entdeckte zu seiner Erleichterung den Sprecher in einem Lehnstuhl am Kamin.

    »Komm näher, mein Junge!«

    Er trat rasch auf die Gestalt im Lehnstuhl zu und ergriff die ihm entgegengestreckte, kraftlose, fieberheiße Hand. Aus ihn verhüllenden Decken schaute ein unförmiger Körper, auf dem ein viel zu kleiner Kopf mit einem faltigen Greisengesicht saß, hervor. Die Augen blickten glanzlos und unstet, musterten den Besucher jedoch sehr eingehend.

    Das mußte wohl Leopold von Hellersen sein! Swen hatte Mühe, sein heftiges Erschrecken über diese Mißgestalt zu unterdrücken.

    »Herr von Hellersen, ich bin gekommen…«, begann er zögernd, doch der Kranke winkte mit einer matten Handbewegung ab.

    »Sag Onkel zu mir, mein Junge, wenn ich es auch dem Verwandtschaftsgrade nach kaum noch für dich bin. Zieh dir einen Sessel heran und nimm Platz! Ganz dicht, noch dichter! Ich kann nur leise sprechen und habe dir noch viel zu sagen.«

    Swen schob einen Sessel an den Lehnstuhl heran und bemerkte jetzt erst die mächtige Dogge, die an der Seite ihres Herrn lag, jede Bewegung des Besuchers aufmerksam verfolgend.

    »Harras hat schon längst erkannt, daß du gut Freund bist. Kannst ganz beruhigt hier sitzen«, ermunterte ihn der häßliche Mann, dessen kraftlose Greisenhände nun nach den jungen, nervigen des Neffen griffen. Wieder mußte Swen einen langen, prüfenden Blick über sich ergehen lassen. Die Musterung schien jedoch zur Zufriedenheit des Kranken ausgefallen zu sein. Er seufzte auf, ließ die festen Männerhände los und legte sich tiefer in den Lehnstuhl zurück.

    »Beneidenswerter Junge«, murmelte er mehr für sich und sank förmlich in sich zusammen. Doch gleich richtete er sich wieder auf, so gut es gehen wollte. Er begann mit Fragen, die ebenso rätselhaft waren wie alles, was Swen hier erlebte und die der seltsame Frager immer gleich selbst beantwortete. Er sprach mit brüchiger Stimme, leise und abgehackt und überließ es dem Zuhörer, angedeutete Dinge zu Ende zu denken.

    »Du warst verheiratet? Ich weiß, mit Ilse Neßling, der Tochter des Verwalters aus Lorren, dessen Stelle du nach seinem Tode bekamst. Zum Dank dafür heiratetest du seine Tochter.«

    »Das stimmt nicht ganz, Onkel, ich liebte meine Frau. Leider starb sie zu früh.«

    »Hast es dir eingebildet, mein Junge. Das weiß ich, der ich durch die Hölle der Liebe gegangen bin. War sie gut, deine Ilse? Ja, sie war lieb und nett, aber keine rechte Frau für dich. Du wirst an meine Worte denken, wenn du einmal die rechte gefunden hast.«

    Je länger der Kranke sprach, desto überraschter war Swen. Es war erstaunlich, wie gut der Onkel über ihn Bescheid wußte.

    »Du hast eine Tochter«, sprach nun wieder die dünne, brüchige Stimme. »Ich weiß, sie ist drei Jahre alt. Ist verzogen und verwöhnt.«

    »Ein Kind, das ohne Mutter aufwächst, Onkel!«

    »Brauchst dich nicht zu entschuldigen, Junge. Brauchst ja nur wieder zu heiraten, mußt überhaupt heiraten. Hörst du, du mußt! Du darfst nicht ohne Erben bleiben, das wäre Frevel an deinem Geschlecht. Versprichst du mir das?«

    »Aber, Onkel, ich weiß nicht.«

    »Nein, du weißt nicht – jetzt noch nicht. Aber du wirst es gleich wissen. Und du sollst mir versprechen…«

    Swen sah, wie der Kranke nach dem Herzen griff, wie er sich zu erregen begann, und nickte wie unter einem Zwang. Da wurde der Mann wieder ruhiger.

    »Ich habe deine Mutter geliebt, deinen Vater gehaßt«, flüsterte er. Swen zuckte zusammen.

    »Onkel Leopold!«

    »Laß nur, daran ändert dein ganzes Entsetzen nichts. Dein Vater war ein ganzer Mann, stolz und aufrecht – genau wie du, sein Sohn! Er besaß alles, wonach ich förmlich lechzte – Schönheit, Kühnheit. Auch die von mir bis zur Raserei geliebte Frau. Darum haßte ich ihn. Und dich auch, weil du ihm bis zur Lächerlichkeit gleichst. Das war unrecht von mir, das habe ich voll bitterer Not erkennen müssen.«

    Er brach unvermittelt ab und schien angestrengt über etwas nachzudenken. Swen hatte eine so eigenartige Stunde noch

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