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Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3
eBook138 Seiten1 Stunde

Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3

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Über dieses E-Book

Nach den überragenden Anfangserfolgen im Russlandfeldzug im Sommer 1941 ist die Wehrmacht immer tiefer in die Weite des Landes eingedrungen. Der Heeresgruppe Mitte wurde die Aufgabe übertragen, große Teile der Roten Armee einzuschließen und zu vernichten. Diese Kämpfe fordern auch Fred Beyer und Günther Weber alles ab, sie sind seit vielen Wochen schon ununterbrochen im Einsatz. Der Zeitplan der Heeresführung gerät spätestens mit dem Beginn der Schlammperiode ins Wanken, da die Truppenbewegungen nahezu erstarren. Zu dieser Zeit sind auch die Nachschubketten hoffnungslos überdehnt. Erst mit Einsetzen des Winters kommen die Deutschen wieder in Gang, aber sowohl Soldaten als auch Material fehlen aufgrund der hohen Verluste. Beyer und Weber kommen mit ihren Einheiten bis kurz vor Moskau, dann treten die Russen zum Gegenangriff an. Martin Haberkorn erlebt diese Zeit an Bord eines U-Bootes und bereit sich auf seinen Einsatz als LI vor.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum10. Juni 2016
ISBN9783737547161
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3

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    Buchvorschau

    Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 3 - Frank Hille

    Günther Weber, 2. Oktober 1941, Russland

    Obwohl der Dauerregen nicht aufgehört hatte und die Wege weiterhin extrem verschlammt waren, waren die deutschen Truppen wieder zum Vormarsch angetreten. Günther Weber verstand diesen Entschluss, denn jeder weitere Tag des Anhaltens spielte den Russen in die Hände, die Reserven sammeln und neue Verteidigungsstellungen aufbauen konnten. Dass der Geländegewinn nur gering war nahm man in Kauf, alles war aber besser als den Vormarsch einzustellen. Die Schützenpanzerwagen kämpften sich mühsam durch den aufgeweichten Boden vorwärts und die SS-Männer an Bord unterhielten sich.

    „Die Panzergruppen 3und 4 gehen auf Wjasma vor" sagte einer der Männer.

    „Vor zwei Tagen hat Hoth einen Brückenkopf mit der Panzergruppe 3 über den Dnepr errichtet und der Iwan hat ihm mächtig Zunder gegeben, musste sich aber wieder zurückziehen. Die gesamte Front wackelt, die Russen ziehen sich großräumig zurück und das bedeutet, wenn wir schnell genug sind, dass wir sie wieder überflügeln und einkesseln werden. Es sind keine 350 Kilometer mehr bis Moskau."

    „Das stimmt alles erwiderte Günther Weber, der jetzt den Rang eines Unterscharführers trug „aber es sind eben noch 350 Kilometer und der Winter steht vor der Tür. Außerdem kriegt ja jeder von uns mit wie schwierig schon die Versorgung mit Treibstoff und anderen Dingen geworden ist.

    Weber war nach dem Kampf um den Bahnhof in Minsk befördert worden und er trug jetzt auch die Nahkampfstange. Sein Rang entsprach dem eines Unteroffiziers der Wehrmacht. Es beeindruckte ihn immer noch, wie dieses riesige russische Reich innerhalb eines Vierteljahres jetzt scheinbar vor dem Kollaps stand, denn offensiv waren die Sowjets kaum aktiv, vielmehr zogen sie sich immer mehr nach Osten zurück. Dass sie Moskau um jeden Preis halten würden wollen stand für ihn fest, denn der Verlust der Hauptstadt würde die Niederlage bedeuten, zumindest im moralischen Sinne. Ob ein militärischer Zusammenbruch damit verbunden wäre war nicht sicher, denn den Russen standen immer noch gewaltige Rückzugsräume zur Verfügung. Weber hatte beim Vorrücken durch das Land auch wahrgenommen, dass wohl viele der Industrieanlagen demontiert worden waren und vermutlich weit im Osten wieder aufgebaut wurden. Wenn der Gegner noch über diese Mittel verfügen würde könnte es durchaus sein, dass die Idee des Blitzkrieges diesmal nicht verwirklicht werden könnte, sondern alles auf eine langwierige Auseinandersetzung herauslaufen würde. Weber schob diesen Gedanken von sich, er als einfacher Soldat hatte nur Einblick in einen winzigen Teil des Geschehens. Dass nördlich von ihnen die Heeresgruppe auf Leningrad vorging und südlich von ihnen der Kaukasus erreicht werden sollte wusste er zwar, aber welche Kräfte sich wo befanden und welche Operationen geplant waren, darüber hatte er keinen Überblick und es war auch nicht seine Aufgabe, den zu haben.

    „Wir werden die meisten Einheiten des Iwans bis Weihnachten besiegt haben meinte ein anderer Mann „und dann wird dieses Kartenhaus ganz von allein zusammenbrechen. Wenn die ihre Männer mit Waffengewalt gegen uns treiben müssen werden die bald gegen ihre kriminelle Führung aufstehen und meutern.

    „Vergiss nicht, dass wir uns erst gestern wieder mit Partisanen herumschlagen mussten antwortete ein anderer Soldat „sieht nicht so aus, als würden die Stalin beseitigen wollen.

    „Das hat mit Stalin wahrscheinlich nicht so viel zu tun gab ein weiterer Mann zu bedenken „was würdest du denn tun, wenn die Russen in Deutschland stehen würden?

    „Na mein Land verteidigen, keine Frage. Und zwar bis zum Letzten!"

    Die weit auseinandergezogene Reihe der Panzer, der Schützenpanzer, der LKW, der Pferdekarren und der Infanteristen war am Vortrag beim Passieren eines Waldstückes in einen Hinterhalt der Partisanen geraten. Zwei vornweg fahrende leichte Panzer II sollten die Lage ausspähen und bewegten sich langsam vorwärts, die Luken waren geschlossen. Ihnen folgte ein Panzer III, danach kamen die Schützenpanzerwagen und in unregelmäßigen Abständen die Infanteristen. Mitten im Zug fuhren die Trossfahrzeuge und ganz zum Schluss sicherten wieder Panzerfahrzeuge. Der Spitze fahrende Panzer II blieb nach einer Explosion auf dem Weg plötzlich ruckartig stehen, er war auf eine Mine gefahren. Die beiden Männer der Besatzung waren getötet worden oder verwundet, denn die Luken blieben zu. Das dem Panzer II folgende Fahrzeug drehte seinen Turm schnell um die Achse und im nächsten Moment flogen von rechts und links Brandflaschen auf den Panzer. Der Panzer war von dem bewegungsunfähigen Panzer II und dem Panzer III eingeschlossen. Da der Wald dicht war hatte er keine Möglichkeit in irgendeine Richtung auszuweichen. Die Luken flogen auf und die beiden Männer booteten aus. Beide wurden sofort aus automatischen Waffen vom Wald her unter Beschuss genommen. Der Fahrer wurde mehrfach getroffen und stürzte auf den Boden, der Kommandant warf sich schutzsuchend auf die Motorrraumabdeckung hinter dem Turm, aber eine weitere Brandflasche zerplatzte dort und setzte ihn augenblicklich in Flammen. Der Mann kroch zum Heck, ließ sich von dort herunterfallen und wälzte sich schreiend hin und her um das Feuer zu ersticken. Der Panzer III schoss mit dem Turm-MG auf Verdacht in die linke Waldseite und mähte so eine Anzahl von Zweigen ab. Der MG-Schütze von Webers Schützenpanzer feuerte ohne ein Ziel ausmachen zu können nach rechts. Vom Ende der Kolonne war ebenfalls Gefechtslärm zu hören und auch auf die Soldaten, die sich Deckung suchend an den Boden pressten, wurde geschossen, Handgranaten flogen auf die Männer.

    „Raus" brüllte Günther Weber.

    Die Männer rissen die zweiflüglige Tür am Heck auf und sprangen auf den Boden. Alles war vielmals trainiert worden und die 10 Soldaten schwärmten schnell aus um kein konzentriertes Ziel zu bilden. 5 von ihnen sprinteten nach links, die anderen nach rechts. Der ein ganzes Stück links vor Weber laufende Mann verschwand neben der Straße in einer Sprengwolke und fiel hin, dann brüllte er wie ein Tier. Der dichte Baumbestand machte einen freien Blick in den Wald unmöglich und Weber rief:

    „Ausschwärmen!"

    Zusammen mit seinen Männern drang er in den Wald ein und ließ sich sofort wieder zu Boden fallen, als eine MPI Garbe in die Stämme vor ihm fetzte. Er meinte Mündungsfeuer gesehen zu haben und warf eine Handgranate in den Bereich vor ihm. Als diese explodiert war hörte er Schreie und da jetzt auch die Infanteristen den Wald durchkämmten entwickelte sich ein heftiges Feuergefecht. Es war zu erwarten, dass die Russen in der Minderzahl sein würden und die Deutschen waren soweit trainiert, dass die Soldaten an den Flanken schneller vorrückten als die im Zentrum und so einen Ring um den Gegner schlossen. Es handelte sich beidseits nicht um ein großes Waldstück, vielleicht mit einem Radius von jeweils 500 Metern. Aus dessen Zentrum wurde immer noch auf die Deutschen geschossen aber diese wussten jetzt, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, dass den Russen die Munition ausgehen musste, denn ein Fluchtweg war ihnen abgeschnitten worden. Es dauerte nicht lange, da war der von den Deutschen gebildete Kreis so eng geworden, dass sie die Gegner gut erkennen konnten. Es waren nicht mehr als ungefähr 6 Leute übrig, die aber weiterhin kämpften. Auf sie prasselten jetzt noch Handgranaten ein und nach einer Weile endete die Gegenwehr. Die Deutschen kamen vorsichtig näher.

    Günther Weber hielt seinen Karabiner im Anschlag. Auf dem Boden lagen 6 Leute herum, 2 schienen noch am Leben zu sein. Alle trugen Zivilkleidung, ein Mann und eine Frau bewegten sich noch.

    „Untersuchen" befahl Weber.

    Vier der Partisanen waren vielfach getroffen worden und auch durch die Splitter der Handgranaten getötet worden, die Frau hatte ein Schuss in den Oberschenkel bekommen, ein weiterer die linke Schulter durchschlagen. Dem noch lebenden Mann hatten Granatsplitter die Fellmütze vom Kopf gerissen und seinen halben Kopf skalpiert. Sein Gesicht schwamm im Blut und er hatte noch zwei Schüsse in die Brust bekommen und atmete mit blutigem Schaum vor dem Mund röchelnd.

    „Was machen wir mit denen" fragte einer seiner Männer Weber.

    „Mitnehmen antwortete er knapp „das muss der Kompaniechef entscheiden.

    Jeweils zwei SS-Männer packten die Verwundeten und rissen sie hoch, dann schleiften sie sie durch den Wald bis zum Weg.

    Die deutsche Einheit hatte sich wieder einigermaßen organisiert. Aus dem ersten Panzer II waren die beiden Männer geborgen worden. Die Splitter der Panzermine hatten die dünne Bodenpanzerung des Fahrzeugs mühelos durchschlagen. Dem Fahrer waren beide Beine abgerissen worden, ihn hatte man unter einer Zeltbahn am Wegrand abgelegt, er war bereits tot. Auch über den Kommandanten hatte man eine Zeltbahn ausgebreitet. Neben den Toten lag der Panzersoldat der in Flammen gestanden hatte, um ihn kümmerte sich ein Sanitäter. Der verwundete Mann lag auf einer Trage und krampfte die verbrannten Hände um die Stangen, er hatte die Augen in dem verkohlten Gesicht geschlossen und keuchte angestrengt. Weber ging näher.

    „Wie geht es ihm" fragte er den Sani leise.

    „Er kann vielleicht überleben, aber die Brandwunden sind schlimm. Er hat von mir Morphium bekommen, aber bevor er auf einem Verbandsplatz ankommen wird werden die Schmerzen höllisch sein. An seiner Stelle würde ich lieber sterben."

    Günther Weber sah den Mann an.

    Unter seiner Panzerhaube war das Gesicht wegen der Verbrennungen kaum noch zu erkennen, er dürfte nicht älter als Weber sein. Mit rollenden Augen starrte er in den Himmel und ab und an zuckte er. Weber wandte sich ab und ging zu dem Soldaten seines Trupps, der auf eine Mine getreten war. Dem Mann war der rechte Fuß abgerissen worden und der Sani hatte den Stumpf schon abgebunden und die Wunde notdürftig versorgt. Die Soldaten hatten die 6 in beiden Waldstücken gefangenen Partisanen zum Fahrzeug des Kompaniechefs gebracht. Der Obersturmführer stand vor der Reihe und schaute die Leute eine Weile an, dann schlug er einem der Russen mit der Faust voller Wucht ins Gesicht. Der Mann taumelte heftig, aber blieb auf den Beinen, dann spuckte er zwei Zähne aus.

    „Bringt diese Banditen zu einem LKW. Im nächsten Dorf knüpfen

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