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Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13
eBook124 Seiten1 Stunde

Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13

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Über dieses E-Book

Die deutsche Führung hatte die Operation "Zitadelle" bei Kursk Mitte Juni 1943 abbrechen müssen. Der bei Orel mit der Stoßrichtung Kursk angetretenen Nordgruppe der deutschen Streitkräfte war es nicht gelungen, das von den Russen festungsartig ausgebaute Verteidigungssystem zu durchbrechen. Dazu kam, dass die Sowjets ihrerseits einen breit angelegten Gegenstoß vorbereitet hatten, der vor allem das südlich gelegene rohstoffreiche Donezbecken wieder in ihren Besitz bringen sollte. Das hatte zur Folge, dass Teile der deutschen Kräfte eilig umgruppiert werden mussten, um diese Bedrohung abwehren zu können. Ohne es voneinander zu wissen, waren Fred Beyer und Günther Weber mit ihren Einheiten an diesen Abschnitt verlegt worden. Die Kämpfe dort waren brutal, verbissen und äußerst verlustreich. Über allem stand die Gefahr, dass die deutsche Ostfront mit ihren ausgezehrten Truppen nunmehr wieder zum Rückzug gezwungen werden könnte. Glücklicherweise waren die sowjetischen Armeen ebenfalls erschöpft, so dass deren Schlagkraft für eine sofortige und durchschlagende Offensive nicht ausreichte. Martin Haberkorns Boot war ein Einsatzgebiet im Mittelatlantik zugewiesen worden, aber es kam dort nicht an.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum26. Feb. 2018
ISBN9783746703251
Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13

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    Buchvorschau

    Drei Musketiere - Eine verlorene Jugend im Krieg, Band 13 - Frank Hille

    Fred Beyer, 27. Juli 1943, bei Slawjansk

    Das auf den ersten Blick strategisch vollkommen unbedeutende Dorf Golaja Dolina sollte Fred Beyer und den Männern seiner Besatzung noch lange als Ort einer bitteren Niederlage im Gedächtnis bleiben. Nachdem sich die Lage an der Mius-Front etwas übersichtlicher dargestellt hatte waren sie von der Truppenführung als mit in den Bestand der 17. Panzervision eingegliedertes Kampffahrzeug – zusammen mit den wenigen anderen bei „Zitadelle noch davongekommenen „Panther - gemeinsam mit der SS-Panzergrenadierdivision „Wiking" zum Angriff auf den sich nun klar zu erkennenden Brückenkopf der Russen in ihrem Bereich am 21. Juli befohlen worden. Die deutschen Stäbe hatten allerdings kostbare Zeit verstreichen lassen und den Russen damit die Möglichkeit gegeben, immer mehr Truppen und schwere Waffen über den Fluss zu bringen, und das von ihnen bis dahin eroberte Gebiet zügig weiter auszudehnen. Aus den ersten kleinen und noch voneinander isolierten Geländeabschnitten heraus waren die gegnerischen Infanteristen immer weiter vorgerückt und wurden dabei durch die Artillerie und Bomber unterstützt. Anfangs war der von den Russen eingenommene Raum noch auf das Gebiet direkt am Fluss begrenzt gewesen, aber die Sowjets hatten mit der ihnen eigenen Rücksichtlosigkeit auch den möglichen ungewollten Beschuss der eigenen Truppen in Kauf genommen und versucht, knapp auf den Bereich vor ihnen zu feuern. Die schwere Artillerie war der ganze Stolz der Roten Armee und in Bezug auf deren Ausstattung und Schlagkraft war diese Auffassung vollends gerechtfertigt, auf die Zielgenauigkeit bezogen allerdings nicht. Erwartungsgemäß waren etliche russische Soldaten dem eigenen Feuer zum Opfer gefallen, aber auch die Deutschen hatten erhebliche Verluste gehabt und mussten sich bald auf die zweite Verteidigungslinie zurückziehen. Über die schnell errichtete 60-Tonnen-Ponton-Brücke der Russen waren schon ungefähr 30 T 34 und einige gezogene Geschütze über den Fluss gebracht worden, die die Infanteristen jetzt im Gefecht unterstützten. Mit der Unterstützung dieser schweren Waffen hatten die Russen den Brückenkopf bis auf Golaja Dolina erweitern können. Der Ort lag vom Terrain her gesehen für die dort in Verteidigungsstellung gegangenen russischen Einheiten recht günstig, denn er befand sich auf einer kleinen Anhöhe, und die angreifenden Deutschen würden bergan kämpfen müssen. Das Gelände war nahezu deckungslos und die Sowjets hatten sich in aller Eile eingegraben und auch ihre Geschütze in Stellung bringen können. Die deutsche Aufklärung hatte nur Truppenbewegungen des Feindes dorthin feststellen können aber konnte nicht genau einschätzen, über welche Kräfte und Waffen der Gegner dort verfügte. Um die Ausweitung der russischen Positionen zu verhindern, waren die beiden deutschen Panzerdivisionen zum Angriff auf den Ort angesetzt worden. 84 Panzer rollten mit dem Befehl an, einen weiteren Einbruch der Russen in die deutschen Stellungen zunächst zu stoppen, und den Ort dann im Gegenangriff wieder in die eigene Hand zu bekommen.

    Fred Beyer war klar, dass das Gelände die Verteidiger begünstigte. Die Angriffsformation wurde überwiegend von Panzern IV der Ausführung G und H gebildet, deren Höchstgeschwindigkeit im Gelände bei 16 Kilometern in der Stunde lag, und die auf dem leicht ansteigenden Terrain noch langsamer vorankommen würden. Auch die 24 Kilometer pro Stunde Geländegeschwindigkeit der „Panther würde sich deutlich reduzieren. Die Russen hätten somit gute Chancen, die nur langsam auf sie zurollenden Fahrzeuge unter gezielten Beschuss zu nehmen. Welche Kaliber dem Gegner zur Verfügung standen konnte niemand wissen, aber die weitverbreiteten 76-Millimeter-Divisionskanonen, die berüchtigten Ratsch-Bumm, wären sicher auch mit dabei, und diese Waffen waren immer noch äußerst gefährlich. Beyer war froh, dass ihr Panzer mit der abgeschrägten Panzerung deutlich besser geschützt war als die fortlaufend verbesserten Panzer IV. Aus der Not geboren, war dieser schon lange eingeführte und schon in den dreißiger Jahren entwickelte Typ am Bug mit zusätzlichen 30 Millimeter starken Platten auf insgesamt 80 Millimeter aufgepanzert worden, aber die Bugplatte war eben nicht homogen, sie wies keine durchgängig gleiche Stärke auf. Dieser Nachteil des Panzers wurde durch die erheblich verbesserte Kampfwagenkanone mit nunmehr 48 Kaliberlängen etwas ausgeglichen, denn die deutschen Standard-Panzergranaten konnten jetzt auch die Bugplatte des T 34 auf 1.000 Meter Entfernung durchschlagen. Beyer hoffte, dass die Russen von ihren höher liegenden Verteidigungspositionen Probleme haben würden, ihre PAK mit einer entsprechenden negativen Rohrerhöhung anrichten zu können. Dennoch waren sie im Vorteil. Der deutschen Angriffsformation waren die Grenadiere der „Wiking zugeordnet, die bis zum Absitzen auf dem Gefechtsfeld mit Schützenpanzerwagen transportiert wurden, und in den Fahrzeugen bis dahin zumindest vor Infanteriewaffenbeschuss geschützt waren.

    Die Russen hatten selbst erkannt, dass sie das Feuer auf die deutschen Panzer zeitig genug eröffnen mussten, ansonsten würden ihre Rohrwaffen die bergan fahrenden gegnerischen Fahrzeuge bald nicht mehr im Schussbereich haben. Die schwache deutsche Artillerie belegte die russischen Stellungen mit Sperrfeuer, aber es war mehr eine moralische Unterstützung für die eigenen Truppen, denn die Rohrdichte war an der langgezogenen Front am Mius ausgesprochen gering. Die Luftwaffe war für diesen Tag nahezu abgemeldet, denn die Russen beherrschten den Himmel. Das begünstigte auch den Einsatz der berüchtigten Iljuschin Il 2, die jetzt in 4 Rotten anflogen. Die Maschinen hatten sich gut gestaffelt und sie mussten weder deutsche Jäger noch Flakartillerie fürchten. Die Russen hatten das Muster mit der Version Il-2M-3 nochmals weiterentwickelt, die gefeilten Außenflügel sorgten jetzt für deutlich bessere Flugeigenschaften. Mit ihren zwei 23 Millimeter Maschinenkanonen, den beiden 7,62 Millimeter MG und dem 12,7 Millimeter MG des Bordschützen sowie ihrer enormen Panzerung stellten die Maschinen eigentlich eine potentiell hochgefährliche Waffe dar. Teilweise wurden ungelenkte Raketen unter den Tragflächen mitgeführt. Diesen guten Kampfeigenschaften standen allerdings die vollkommen unzureichenden Zielerfassungssysteme entgegen, denn die Flugzeuge verfügten als Visier nur über individuell an der Frontscheibe angebrachte Markierungen. Aufgrund des vorherrschenden Konstruktionsmerkmals der Maschine, der extrem starken Panzerung, war es auch nicht möglich, das Flugzeug in einen Angriff mit hohem Sturzflugwinkel zu bringen, so dass sich ein Anflug in einem flachen Winkel bis maximal 30 Grad als beste Variante herausgestellt hatte. All das schränkte die Treffgenauigkeit stark ein, sie lag bei nicht einmal 10 Prozent. Bei Kursk waren erstmalig und nur vereinzelt in Kassetten befindliche panzerbrechende Bomben mit gutem Erfolg auf die massiert vorgehenden deutschen Panzereinheiten eingesetzt worden, aber der Gegner hatte die Konzentration seiner Kräfte danach schnell aufgegeben und die Formationen weit auseinandergezogen und aufgelockert. Die

    Il 2 waren jetzt tiefer gegangen und hatten den Anflug eingeleitet. Die deutschen Jagdflieger hatten es zwar jetzt schwerer diese Maschine zu bekämpfen, da der Bordschütze nunmehr den rückwärtigen Raum deckte, aber während „Zitadelle" hatten die Russen wieder hohe Verluste hinnehmen müssen, da die deutschen Jäger nun vor allem von unten her angriffen. Rein materiell gesehen waren die Verluste für die in den Osten verlagerte sowjetische Industrie kein Problem, denn die Rüstungsproduktion lief dort auf Hochtouren. Weit schwerwiegender war die viel zu kurze Ausbildungszeit der Piloten.

    Kolja Valtenschuk hatte sich schon als Junge immer wieder am Flugplatz von Orel herumgetrieben und den startenden und landenden Maschinen zugesehen. Für ihn war es unverständlich, dass sich so ein stählerner Kasten einfach in die Luft erheben konnte und nicht gleich wieder auf den Boden krachte. Er war damals in der 5. Klasse gewesen und für ihn hatte festgestanden, dass er eines Tages Pilot werden würde. Mit 15 Jahren hatte er sich den Segelfliegern am Platz angeschlossen und nachdem er lange Theorie gebüffelt und für die anderen jungen Männer nur Hilfsarbeiten ausgeführt hatte, durfte er erstmals im Sommer 1939 in eine Maschine klettern. Als das Flugzeug abgehoben hatte und er durch die günstige Thermik schnell höher gestiegen war sah er seine Heimat das erste Mal aus der Vogelperspektive und war so ergriffen, dass er jetzt noch mehr Kraft einsetzen würde, um seinen Traum erfüllen zu können. Er war ein intelligenter und zielstrebiger junger Mann und das Lernen fiel ihm leicht. Außerdem brachte er viel Talent für das Fliegen mit und beherrschte das Segelflugzeug bald fast mühelos. Als der Krieg ausgebrochen war fand er sich zusammen mit seinen Eltern schnell nach der Evakuierung weit im Osten des Landes wieder. Als gelernter Dreher und Fräser wurde er in einem Betrieb zur Herstellung von Motorenteilen eingesetzt und bedrängte seine Vorgesetzten ständig, ihn doch endlich zur Ausbildung als Pilot abzustellen. Zu dieser Zeit war er 17 Jahre alt gewesen und ihm war mitgeteilt worden, dass er viel zu wichtig für den Betrieb wäre, denn die älteren Männer waren größtenteils schon eingezogen worden. Er ließ nicht locker, und da die Deutschen im Jahr 1943 weitestgehend gestoppt worden waren und die Rüstungsproduktion jetzt wie ein Uhrwerk und auf Hochtouren lief, aber der Front die Piloten ausgingen, erinnerte man sich an seine Ausbildung zum Segelflieger, und rief ihn zur russischen Luftwaffe ein. Natürlich war die Beherrschung der von 1.700 PS angetriebenen und 400 Kilometer in der Stunde schnellen und mehr als 5 Tonnen wiegenden Il 2 eine ganz andere Sache als der antrieblose

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