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Vampirmächte: entflammt
Vampirmächte: entflammt
Vampirmächte: entflammt
eBook447 Seiten5 Stunden

Vampirmächte: entflammt

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Über dieses E-Book

Wir haben alle etwas Wichtiges übersehen.

Raphael hat Denniz getötet, doch Hayley scheint sich sicher zu sein, dass Memphis' Sohn noch lebt.
Kann das wirklich möglich sein, wo er doch vor Lillys Augen verbrannt ist?
Sie selbst muss mit immer mehr Dämonen in sich kämpfen. Der Verlust ihres Seelenverwandten und dann noch die Ankunft von neuen, mächtigen Vampiren auf Green Manor treibt sie immer weiter Richtung Abgrund.
Wird sie dem entkommen können?
In Raphaels Zirkel laufen unterdessen seltsame Dinge ab. Was stimmt bloß mit dem Ältesten nicht?
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum3. Nov. 2019
ISBN9783750249202
Vampirmächte: entflammt
Autor

Stefanie Worbs

Geboren und aufgewachsen bin ich in einer Kleinstadt in Mitteldeutschland und ich lebe noch immer dort. Schon als Teenager schrieb ich Gedichte und kurze Texte. Diese wurden zu Kurzgeschichten und schlussendlich zu Büchern. Wer träumt nicht von einer Welt, in der man die eigenen Probleme beiseite schieben kann?

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    Buchvorschau

    Vampirmächte - Stefanie Worbs

    Prolog

    Lillien

    1

    2

    Memphis

    3

    4

    Zane

    5

    Lillien

    6

    Zane

    7

    Lillien

    8

    9

    Zane

    10

    Memphis

    11

    12

    Denniz

    13

    14

    Memphis

    15

    Lillien

    16

    Quentin

    17

    Lillien

    18

    19

    Zane

    20

    Lillien

    21

    22

    Denniz

    23

    Lillien

    24

    Memphis

    25

    26

    Lillien

    27

    28

    Zane

    29

    Lillien

    30

    31

    32

    Denniz

    33

    Memphis

    34

    35

    Denniz

    36

    Lillien

    37

    Epilog

    3 Monate später

    Bisherige Veröffentlichungen

    Stefanie Worbs

    Vampirmächte

    Band 3

    Vampirmächte

    entflammt

    Prolog

    Lillien

    Er war fort. Trotz Hayleys Worten, dass es Hoffnung gab und trotz Memphis’ ständigen Versuchen, diese wahr werden zu lassen, war Denniz noch immer fort. In Lillys Brust klaffte ein Loch, genau da, wo ihr bester Freund gewesen war. Ihr fehlten sein Lachen und seine Scherze. Ihr fehlte es, wenn er einfach ins Zimmer gestürmt kam und sie unterbrach, bei was auch immer sie gerade tat. War es nun einfach ein Buch zu lesen oder gerade mit Memphis zusammen zu sein. Ihr fehlten seine Umarmungen und ihr fehlte das Geräusch seines Herzens, das immer im Gleichklang mit ihrem geschlagen hatte, wenn sie zusammen gewesen waren.

    Lilly drehte sich auf die Seite, ihr Blick glitt durch die offene Balkontür nach draußen. Die Sonne stand hoch am Himmel und sandte ihre Wärme ins Zimmer. Noch ein paar Minuten und die Strahlen würden ihr Gesicht erreichen. Sie lag auf ihrem Bett und wartete darauf, dass Memphis wiederkam.

    Er war, wie sooft in den letzten Tagen aufgebrochen, um nach Denniz zu suchen. Normalerweise begleitete sie ihn dabei, doch diesmal war er allein gegangen, denn Lilly war auf der Jagd gewesen. Ein Zettel auf ihrem Kopfkissen hatte ihr verraten, dass er ohne sie losgezogen war.

    Ihre erste Reaktion war Verärgerung gewesen, denn er wusste genau, dass sie ihn mehr als ungern alleine weggehen ließ. Doch dann hatte sie resigniert festgestellt, dass er es wohl mit Absicht getan hatte. Sie war in diesen Tagen keine gute Gesellschaft. Nicht mal für sich selbst. Memphis zeigte das nicht, genau wie Hayley. Ihre Freunde verbargen ihre Gefühle besser, als Lilly es konnte.

    Jahrelange Übung, dachte sie und seufzte. Ihre Gedanken glitten zurück zu dem Tag, an dem alles geschehen war. Den Tag, an dem Raphael ihr einen Teil ihres Lebens gestohlen hatte. Als er Memphis sein Kind, besten Freund und Gefährten genommen hatte und Lilly ihren besten Freund und Seelenverwandten. Zu dem Abend, an dem Raphael Denniz getötet hatte. Doch war er wirklich tot?

    Hayley hatte in den Vampiren im Haus Hoffnung geschürt. Sie war der Meinung, der Hexer hätte Denniz nicht getötet, hätte ihn stattdessen mitgenommen und würde ihn gefangen halten, wie er es mit Lilly getan hatte. Im ersten Moment hatte Lilly es geglaubt, hatte jeden Funken Hoffnung angenommen, den Hayley ihr geschenkt hatte. Doch diese Hoffnung wurde stetig kleiner. Mit jedem Tag, der verging, erlosch die Flamme etwas mehr und machte Platz für Trübsal und Trauer. Und für Wut.

    Lilly war wütend und ihr war selbst schon aufgefallen, wie nah sie am Abgrund stand. Allerdings nicht nur, weil ihr mit Denniz ein Teil ihrer selbst genommen worden war, sondern auch, weil die Situation sie erneut an ihren Zustand erinnert hatte. Vampirsein. Es war anstrengend, gefährlich, frustrierend und mit Denniz’ Verlust nun das erste Mal wirklich schrecklich, qualvoll und traurig. Dabei war sie doch erst ein paar Monate lang Vampir. Wie sollte Lilly die Ewigkeit so überstehen?

    Ihre Verzweiflung darüber machte sie ruhelos und dann wurde sie nervös, was sie wiederum wütend machte. Oft waren es dann kleine Belanglosigkeiten, die Lilly in Rage brachten. Ihre Macht entglitt ihr dann und sie hatte Mühe, sie im Griff zu halten. Ihr einziger Trost war Memphis. Er wich auch in diesen Phasen nicht von ihrer Seite.

    Im Gegenteil. Wenn er bemerkte, dass sie wieder im Begriff war, die Kontrolle zu verlieren, war er da. Er hielt sie dann einfach fest, sagte nichts. Allein seine Berührung hatte schon eine beruhigende Wirkung. Lilly legte dann all ihre Konzentration auf ihn, auf seine Atmung, seinen Herzschlag und seine Nähe.

    Hayley hielt sich sehr im Hintergrund. Zwar war sie der eigentliche Auslöser für alles gewesen, denn sie hatte Lilly statt Denniz gerettet. Aber sie hatte Lilly und Memphis dann die Hoffnung gegeben, dass ihr verlorener Freund noch leben könnte. Nun tat sie jedoch nichts. Sie zauberte nicht, sie suchte nicht, sie tat einfach nichts.

    Die Hexe war Schuld, dass die Vampire nun ohne ihren Freund leben mussten. Doch Lillys Wut galt nicht ihr, sondern dem Umstand, dass Raphael sie gezwungen hatte, zu wählen. Sie wusste, dass wenn Hayley sich für Denniz entschieden hätte, jetzt sehr wahrscheinlich er an ihrer Stelle sein würde und die Situation im Haus die Gleiche wäre. Nur das eben sie tot wäre.

    Wir haben vielleicht alle etwas Wichtiges übersehen.

    Die Worte hatten sich in Lillys Kopf festgesetzt. Immer wenn sie kurz davor war durchzudrehen, erinnerte sie sich daran, denn Hayley hatte recht. Sie hatten etwas übersehen. Sie hatten übersehen, dass sie alle eine Verbindung teilten. Speziell Denniz und Memphis. Sie waren Kind und Erschaffer und konnten sich finden, wo immer der andere auch gerade war. Als Hayley sie daran erinnert hatte, hatten sich Memphis’ Augen geweitet. Durch seine Trauer und Wut hatte er diesen Fakt vollkommen vergessen. Sofort hatte er nach der Verbindung zu Denniz geforscht und festgestellt, dass sie noch da war. Sehr, sehr schwach aber sie war da.

    Niemand von ihnen wusste, wie es sich anfühlte, wenn das Kind eines Vampirs starb. Sie wussten nur, wie es sich anfühlte, wenn der eigene Erschaffer getötet wurde, denn dieses Gefühl kannten Lilly und Memphis nur zu gut. Sie hatten überlegt, ob es sich andersherum genauso verhalten sollte, doch Lilly hatte den Einwand gebracht, dass Hendrik damals viele Kinder verloren hatte und er hatte nicht so gewirkt, als ob es ihm viel ausgemacht hatte.

    Trotzdem hielt Memphis sich an dem Strang der Hoffnung fest. Lilly bewunderte ihn dafür. So sehr sie sich selbst wünschte, dass Denniz noch am Leben war und zu ihr zurückkommen würde, so wenig konnte sie noch Hoffnung dafür aufbringen. Nicht mehr.

    In den ersten Tagen war sie genauso überschwänglich gewesen, hatte mit Euphorie gesucht und war jedem möglichen Hinweis gefolgt. Doch mit jedem Misserfolg war die Euphorie kleiner geworden und mittlerweile, war da fast nichts mehr. Nur noch Frust. Jetzt konnte Lilly sich so viel besser in die Lage der Jungs versetzen, als sie nach ihr gesucht hatten.

    Sie schüttelte den Kopf. Denniz hatte nicht aufgegeben. Er hatte weiter gekämpft und versucht, sie zu finden. Zwar hatte er sich ebenfalls aus der aktiven Suche zurückgezogen, doch er hatte die Hoffnung nie aufgeben. Andererseits hatte er sich so gut wie sicher sein können, dass Lilly noch am Leben war.

    Sie konnte das nicht, so sehr sie sich dazu zwang. Sie hatte ihn brennen sehen. Hatte sein Gesicht und Körper zerfallen sehen. Hatte die Asche auf der Haut gefühlt. Lilly hatte gesehen, wie sie verweht worden war, als ein Windstoß durch die Fabrik gefegt war. Das konnte sie nicht abschütteln. Sie würde es nie können, bis er wahrhaftig vor ihr stand. Wenn er es denn überhaupt jemals wieder tun würde.

    Die Haustür schlug zu und Lilly lauschte den Schritten, die die Treppe hochkamen. Sie hatte ihn sofort erkannt. Mittlerweile konnte sie jeden, den sie kannte, am Herzschlag erkennen. Memphis kam herein und legte sich ohne ein Wort zu ihr. Sein Arm um ihre Taille, das Gesicht in ihrem Haar vergraben, lag er einfach eine Weile da.

    „Wo warst du?", brach sie die Stille.

    „In London."

    „Hast du was gefunden?", wollte Lilly wissen, obwohl sie die Antwort kannte.

    „Nein."

    Sie schloss die Augen und schwieg.

    „Er ist da draußen. Ich weiß es. Ich finde ihn", fügte Memphis an.

    Er gibt nicht auf. Er ist so viel stärker als ich, dachte Lilly. Denniz hätte auch nicht aufgegeben. Ich darf es auch nicht. „Was können wir tun? Außer suchen, meine ich. Es muss doch noch mehr geben", fragte sie leise.

    „Solange wir keine neuen Hinweise bekommen, können wir nur das tun. Hayley ..."

    Lilly öffnete die Augen wieder und nun blendete die Sonne sie, doch sie blinzelte nicht und ertrug den Schmerz, den die Helligkeit ihr bescherte. „Hayley tut nichts!, unterbrach sie ihn. „Sie tut nichts! Sie hockt in ihrem Keller und tut gar nichts!

    Er zog sie enger an sich und legte seine Lippen an ihr Ohr. Sanft küsste er sie und erst jetzt bemerkte Lilly die Kälte im Raum. Wiedermal hatte sie ihre Macht unbewusst genutzt. Das musste aufhören. Es war eine Gefahr für sie alle, wenn es nach hinten losging. Abermals schloss Lilly die Augen und atmete tief durch. Die Kälte verschwand und wurde durch die Wärme der Sonne ersetzt, die nun sie beide erfasste.

    „Tut mir leid. Ich krieg das in den Griff. Ich muss nur ..."

    Doch diesmal unterbrach Memphis sie mit einem Kopfschütteln und meinte: „Ist schon okay. Ich weiß, wie nervenaufreibend das ist. Immerhin hatten wir vor nicht allzu langer Zeit schon mal so eine Situation."

    Sie spürte, wie sich seine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde zu einem Grinsen verzogen. „Ja. Aber ihr wusstet, dass ich noch lebe. Ihr konntet euch daran festhalten. Woran soll ich mich festhalten? Ich verstehe nicht, wie du das schaffst."

    Er zwang sie sanft, sich umzudrehen und sah ihr fest in die Augen.

    Sie erwiderte seinen Blick stumm und abwartend.

    „Ich weiß, dass er noch lebt!, sagte er mit Nachdruck und hielt den Blickkontakt. „Ich kann ihn fühlen.

    „Du sagst selbst, es ist nicht mehr so stark wie früher. Und du kannst ihn nicht finden. Was wenn das einfach nur noch so ein Nachklingen ist?"

    Seine Augen verengten sich.

    Sofort ruderte Lilly zurück. „Es ist nicht so, dass ich es nicht glauben will. Ich kann nur irgendwie nichts mehr finden, an dem ich mich festhalten kann. Wir suchen und suchen und finden nichts. Ich kann jetzt verstehen, wie ihr euch gefühlt habt, als ich weg war. So machtlos zu sein ist schrecklich. Ich würde gern mehr tun, aber ich weiß einfach nicht was."

    Memphis’ Gesicht entspannte sich wieder und abermals küsste er sie sanft, diesmal auf den Mund. „Ich denke, es ist an der Zeit, dass Hayley sich noch etwas aktiver beteiligt. Entgegen deiner Meinung tut sie nämlich schon was."

    „Ach. Und was bitte?"

    „Sie sucht auch, nach Zaubern."

    „Aha. Wie immer also."

    Memphis lachte auf. „Ja, stell dir vor."

    Lilly sah ihn nur skeptisch an.

    „Komm mit. Wir gehen sie besuchen. Es ist wohl an der Zeit, dass sie dir einige Antworten gibt." Er stand auf und zog sie mit sich. Seine Hand in ihrer, ließ Lilly sich nach unten und in Hayleys Keller ziehen. Erstaunlicherweise stand die Tür offen, was untypisch für die Hexe war.

    „Seit wann lässt sie die Tür auf?", wollte Lilly wissen und runzelte die Stirn.

    „Schon eine ganze Weile. Es ist dir nur nicht aufgefallen."

    Sie überlegte kurz, warum sie es nicht bemerkt hatte. Dann fiel ihr auf, dass sie in letzter Zeit überhaupt sehr unaufmerksam war. Außerdem hatte sie sich selten im Wintergarten oder hinter dem Haus aufgehalten. Es waren Denniz’ Lieblingsorte gewesen und Lilly hatte es gewollt vermieden, ihnen zu nahezukommen. Da der Kellereingang im Wintergarten lag, hatte sie es also nicht sehen können.

    Nun folgte Lilly Memphis die Treppe hinunter. Wie immer wurde der große Raum nur von Kerzen erhellt. Hayley saß an dem großen Tisch in seiner Mitte und war in ein Buch vertieft.

    Sie schaute erst auf, als die beiden am Tisch ankamen. „Hey ihr zwei. Was verschafft mir die Ehre?", fragte sie und senkte den Blick sofort wieder auf die Seiten vor sich.

    „Wir wollten sehen, was du so treibst", antwortete Memphis gelassen.

    Die Hexe schaute wieder auf. „Das weißt du doch."

    „Ich schon. Lilly hat allerdings einen anderen Eindruck."

    „Aja. Und welchen?"

    „Dass du nichts tust", erwiderte Lilly knapp und schaute Hayley direkt an.

    „Aber ich tue nicht nichts."

    „Und was genau machst du dann?"

    „Ich suche nach Zaubern, die uns helfen, Denniz zu finden."

    „Und? Bist du erfolgreich?" Die Worte kamen barscher, als Lilly es beabsichtigt hatte, doch sie entschuldigte sich nicht dafür.

    Die Hexe sah sie mit verengten Augen an. „Noch nicht", antwortete sie und schien abzuwägen, wie tief Lillys Laune gerade war.

    „Ich kann dir auch sagen, warum, giftete Lilly weiter. „Weil es keinen solchen verdammten Zauber gibt! Hast du nicht schon nach so was gesucht, als ich verschwunden war? Wie lange willst du noch so tun, als würde in deinen paar Büchern hier, was zu finden sein? Du kannst mir nicht erzählen, dass du sie noch nicht alle durch hast.

    Hayleys Augen wurden groß und ihr Blick glitt zu Memphis. Er zuckte nur mit den Schultern.

    Lilly sah es und fühlte sich bestätigt. „Also habe ich recht. Du vergräbst dich hier unten, weil du keine Ahnung hast, was du tun sollst. Und statt zu überlegen, was uns helfen könnte, tust du so, als würdest du was suchen, was es gar nicht gibt." Sie warf der Hexe einen wütenden Blick zu.

    Hayley hielt ihm stand und schwieg kurz, dann fasste sie sich und holte Luft. „Jetzt pass mal auf, Lillien. Ich weiß vielleicht nicht, was wir im Moment noch tun können und ich habe vielleicht auch noch keinen Zauber gefunden, der uns hilft. Aber behaupte nicht, ich würde hier nur Däumchen drehen! Raven fliegt schon seit Tagen über das Land und sammelt Informationen für uns. Und vielleicht hast du recht, dass ich diese Bücher alle schon kenne. Trotzdem heißt das nicht, dass ich vielleicht doch etwas übersehen haben könnte! Deswegen lese ich sie immer und immer wieder! Damit nicht so ein unwissender Vampir wie du daherkommt und mir sagt, ich hätte was übersehen!" Sie fauchte ihre Worte mehr, als dass sie sie laut sagte, doch die Botschaft war unmissverständlich.

    Lilly richtete sich auf, hielt den Blick aber auf die Hexe geheftet. „Gut. Dann erzähl mir was."

    Jetzt sah Hayley verwirrt aus. „Was soll ich dir denn erzählen?"

    „Memphis meinte, es wäre an der Zeit, dass du mir ein paar Antworten gibst."

    „Ach so?" Die Hexe schaute nun von ihr zu ihm und zurück.

    „Ja. Dann schieß mal los."

    Wieder schwieg Hayley kurz. Sie schien zu überlegen, was Memphis von ihr erwartete zu sagen, doch dann seufzte sie und meinte: „Ich kenne Raphael, besser als du denkst. Wir waren lange in einem Zirkel."

    1

    Unfähig, die Worte ihrer Freundin zu verarbeiten, stand Lilly da. Jetzt war sie nicht mehr wütend. Nun war sie einfach nur noch verwirrt. Die Hexe schwieg wieder, ebenso wie Memphis. Doch ein Blick zu ihm verriet Lilly, dass er tief in Gedanken versunken war.

    Er kannte Hayleys Geschichte natürlich und wusste um die Zusammenhänge, doch Lilly musste einfach noch mal fragen. „Du kennst ihn? Also, ich meine, so richtig?"

    Die Hexe warf ihr einen vorsichtigen Blick zu. „Ja", antwortete sie, etwas kleinlauter als sonst. Sie kannte Raphael. Wirklich gut sogar, wie es schien. Und Memphis wusste offensichtlich auch über diesen Umstand Bescheid.

    „Du verarscht mich doch? Ihr beide tut das! Das kann nicht euer Ernst sein!" Lillys Blick flog ungläubig zwischen den beiden hin und her. Endlich tauchte auch Memphis wieder aus seinen Gedanken auf. Lillys nun wieder zornige Stimme musste der Auslöser gewesen sein. Er sah sie lange an, dann wandte er den Blick ab.

    Sie funkelte ihn wütend an. „Ich will alles wissen! Sofort! Sie trat auf ihren Freund zu, doch er sah sie nicht an, was Lilly nur noch wütender machte. „Memphis! Ich will das jetzt wissen! Warum habt ihr uns das nicht gesagt? Sie war sich sicher, dass auch Denniz keine Ahnung davon gehabt hatte. Denniz, ohne den sie nun leben musste, weil Raphael Rache genommen hatte und ihn hatte verbrennen lassen, vor ihrer aller Augen. Lillys Augen brannten, denn nun stiegen Tränen in ihnen auf. Tränen der Wut.

    „Memphis!, forderte sie erneut, denn er rührte sich nicht. Sie wandte den Blick zur Hexe, die genauso schuldbewusst aussah, wie ihr Freund. „Dann eben du! Binnen eines Wimpernschlages stand sie vor Hayley und hielt den Blick starr auf sie gerichtet. „Sprich!"

    Hayley hielt ihrem Blick abermals stand, schwieg noch kurz, dann schien sie zu entscheiden und endlich redete sie. „Ich kann und will dir das jetzt nicht alles erklären. Es wäre zu viel und es sind Dinge dabei, die ich einfach nicht erzählen will."

    Lilly öffnete schon den Mund, um zu protestieren, doch Hayley hielt sie auf.

    „Ich werde dir alles erzählen, was du wissen musst und ich werde versuchen, dir alle deine Fragen zu beantworten. Aber du musst verstehen, dass es eine wirklich schwere Zeit für mich war. Eigentlich wollte ich nie wieder einen Gedanken daran verschwenden."

    Sie musterte die Hexe kurz, dann nickte sie. „Ist gut", sagte Lilly knapp und nahm ein Stück Abstand. Mit verschränkten Armen wartete sie darauf, dass ihre Freundin zu erzählen begann.

    „Ich kenne Raphael schon sehr lange. Du wolltest mal wissen, wie alt ich bin. Es werden dieses Jahr 248 Jahre."

    Lilly klappte der Mund auf. Sie wusste, dass die Hexe alt war. Aber so alt?

    „Es gibt einen Zauber, der unser Leben verlängert. Wir sind nicht unsterblich wie ihr. Außerdem altern wir. Als ich diesen Zauber für mich gewirkt habe, war ich 17."

    Lilly verstand, was sie meinte. Hayley wirkte keinesfalls wie 17. Eher ungefähr so alt wie sie selbst war, also etwas um die 20.

    „Ich gehörte schon immer zu der stärkeren Sorte Hexen, weil ich in eine Magierfamilie geboren wurde. Meine Eltern und Geschwister waren Magier und so habe ich schon im Kleinkindalter das Zaubern gelernt."

    Lilly nickte abermals nur, um sie nicht unnötig zu unterbrechen.

    Hayley fuhr fort. „Als ich alt genug war, musste ich mir einen Zirkel suchen. Damals galt es als unrein und abtrünnig, wenn man keinem angehörte. Ich war naiv, dumm und überheblich und habe mich für einen entschieden, den meine Familie nicht guthieß.

    Sie verstießen mich daraufhin, aber es war mir egal. Ich hatte meinen Zirkel gefunden und Raphael gehörte dazu. Er war ein normales Mitglied wie ich und wir haben uns wirklich gut verstanden. Bis der damalige Älteste starb. Seine Nachfolgerin stellte alles auf den Kopf und verwarf die alten Regeln. Sie schuf neue, zu denen unter anderem der Zauber der Langlebigkeit gehörte. Ich fand das nicht schlecht und habe ihn studiert, bis ich herausfand, dass man ein Menschenopfer dafür bringen muss. Es ist dunkle Magie und was sonst schenkt einem das Leben, wenn nicht das Blut eines anderen?"

    Lilly ließ die Arme sinken und starrte die Hexe mit offenem Mund an. „Du hast jemanden umgebracht?"

    „Ja, kam die kurze Antwort. „Und ich bin nicht stolz darauf. Ich war es nie und werde es nie sein. Aber bitte lass mich weiter erzählen, dann kannst du Fragen stellen. Hayley warf ihr einen fragenden Blick zu und Lilly nickte wieder.

    Dann sprach die Hexe weiter. „Ich habe mich lange gewehrt, den Zauber zu wirken. Doch unsere Älteste hatte ihre Methoden, um uns unterwürfig zu machen, also haben wir ihn schlussendlich alle gewirkt. Neun Opfer gab es damals. Zwei davon gehörten zu Raphael und mir. Wir veränderten uns. Nicht wegen des Zaubers, sondern wegen des Opfers. Während ich eine lange Phase der Depression durchgemacht habe, wurde Raphael fast ein wenig größenwahnsinnig. Er strebte den Nachfolgeposten der Ältesten an. Du kannst dir vorstellen, wie sie reagiert hat, als sie es herausfand.

    Auch sie hatte den Zauber gewirkt und nur ein Mord an ihr, hätte die Stelle für ihn freigemacht. Da fing das Chaos an. Raphael wandte sich vom Zirkel ab und der Rest von uns sollte von nun an für den Schutz der Ältesten sorgen, denn er trachtete ihr offen nach dem Leben. Sie band uns magisch an sich und verlangte die dunkelsten Zauber von uns. Schwarze Magie ist das unreinste Mittel, um zu schützen, aber leider auch das effektivste. Ich konnte das nicht. Ich wollte es nicht und versuchte ebenfalls auszusteigen, doch sie ließ es nicht zu." An dieser Stelle brach Hayleys Stimme.

    In Lilly stiegen Schuldgefühle auf. Sie wusste, die Hexe hatte eine schwere Vergangenheit, doch es schien, als würde die Last noch heute auf ihren Schultern liegen.

    Memphis schaltete sich ein. „Ich fand Hayley."

    Lillys Blick glitt zu ihm.

    Er schaute sie ebenfalls an und setzte dann die Geschichte fort. „Es war in meiner Rüpelphase." Die Hexe lachte nun doch kurz und Memphis lächelte. „Ich hatte nichts gegen Magier. Immerhin wäre ich selbst einer geworden und so dachte ich mir, ich könnte sie aufheitern, indem ich sie ein wenig mit auf Reisen nehme, doch sie wollte nicht. Ihr Zirkel und die damit einhergehenden Verpflichtungen ließen es nicht zu, sagte sie.

    Ich wollte natürlich wissen, welche genau sie damit meinte und konnte nicht verstehen, dass ein Hexenzirkel so einnehmend sein konnte. Vor allem wo sie noch so jung war und lernen sollte, statt zu dienen. Sie erzählte mir von ihrem Problem und ich beschloss, ihr zu helfen. Der einzige Weg war, die Älteste zu töten. Nur so kann ein Zirkel aufgelöst werden. Zumindest solange kein Nachfolger ernannt wurde."

    „Moment, unterbrach Lilly ihn. „Das verstehe ich nicht. Solange es keinen Nachfolger gibt? Aber Raphael wäre es doch gewesen? Oder wollte er nur gern?

    „Er wollte nur gern, antwortete Hayley. „Ein Zirkel hat eine Rangfolge. Einen Ältesten, seinen Nachfolger und die Mitglieder. Der Älteste muss einen Nachfolger bestimmen, noch während er den Zirkel führt. Ein spezielles Ritual hält die Wahl dann fest. Sie kann nicht geändert werden. Unser erster Ältester, Deneyr, hatte seine Nachfolgerin, Svea, schon früh bestimmt. Sie war in ihren jungen Jahren ganz anders gewesen. Er selbst hatte seine Wahl noch kurz vor seinem Tod bereut. Svea hatte jedoch niemanden zu ihrem Nachfolger ernannt. Sie wollte ewig leben, da braucht man so was nicht.

    „Und wenn es keinen Nachfolger gibt, löst sich der Zirkel mit dem Tod des Ältesten automatisch auf", wiederholte Memphis.

    „Wie wollte Raphael dann Nachfolger werden, wenn der doch bestimmt werden musste?", hakte Lilly nach.

    „Schwarze Magie. Er hätte uns ebenfalls mit Zaubern an sich gebunden, wenn wir ihm nicht freiwillig hätten folgen wollen", antwortete Hayley.

    „Aha." Mehr wusste Lilly nicht dazu zu sagen. Sie schaute von einem zum anderen und bedeutete ihnen, dass sie weitererzählen konnten.

    Memphis nahm den Faden wieder auf. „Da Svea also keinen Nachfolger hatte, bot ich mich an, sie zu töten. Ich weiß, das klingt überheblich. War es auch, aber zu der Zeit war ich eben etwas, na ja, eben überheblicher. Jedenfalls startete ich, nach Hayleys Einwilligung, einen Versuch und scheiterte grandios. Zum Glück war sie aber nicht die Einzige, die aus dem Zirkel raus wollte. Zwei andere schlossen sich uns an und am Ende haben wir es geschafft und konnten Svea erledigen."

    „Danach musste ich verschwinden, sprach nun Hayley weiter. „Weil ich wusste, dass Raphael auch mich suchen würde. Er wollte mich für seinen Zirkel, das hatte er schon vor seinem Verlassen klargemacht. Also dankte ich Memphis, indem ich ihm eine, und es war überhaupt die einzige, Möglichkeit gab, mich zu finden. Ich wollte es ihm ausgleichen, wenn er mal meine Hilfe brauchen würde. Von da an blieb ich nie lange an einem Ort. Raphael verfolgte jeden von uns. Ich weiß, dass keiner zu ihm gehören wollte und er strafte alle mit dem Tod. Wie ich ihm so lange entkommen konnte, ist mir selbst ein Rätsel.

    „Deine Schutzzauber waren es", warf Memphis ein.

    „Vielleicht, gab die Hexe zu. „Jedenfalls hielt ich mich von ihm fern, bis Memphis’ Ruf mich erreichte. Wir schlossen uns zusammen und kamen hierher. Den Rest kennst du.

    „Also kennst du Raphael schon von der Zeit an, als er noch sterblich war?", hakte Lilly nach.

    „Ja."

    „Und er hat dich verfolgt, wie er auch Memphis verfolgt?"

    „Ja. Nur eben aus anderen Gründen. Ich denke, er würde auch heute noch nach mir suchen, wenn wir uns in der Fabrik nicht begegnet wären."

    „Ihr habt beide jemanden getötet, um diesen Lebenszauber zu wirken?"

    „Ja. Bei ihm scheint es etwas geändert zu haben. Vielleicht fand er Gefallen an der schwarzen Magie. Ich weiß nicht, warum er sich so verändert hat. Er war der Einzige, der so geworden ist."

    „Warum hast du dich ihm nicht einfach angeschlossen?"

    Jetzt war es an Hayley, Lilly ungläubig anzuschauen. „Du weißt doch, wie er ist. Denkst du, ich wollte von einem Übel zum nächsten wechseln?"

    „Er hat seltsame Methoden, Leute auf seine Seite zu ziehen. Aber ich glaube nicht, dass er so extrem ist, wie diese Svea."

    „Lilly. Er hat dich gefoltert", erinnerte Memphis sie und bekam dafür einen bösen Blick.

    „Danke, daran musst du mich nicht erinnern. Ich meine auch eher die Tatsache, dass die Leute, die jetzt in seinem Zirkel sind, offensichtlich nichts auszustehen haben. Lilly dachte an Quentin. „Klar, es ist vielleicht nicht perfekt, aber wenn du dich ihm freiwillig angeschlossen hättest, hätte er dich sicher nicht gefoltert wie mich. Sie warf Memphis einen vielsagenden Blick zu, wandte sich dann aber gleich wieder an die Hexe. „Und du hättest dir jahrhundertelanges Fliehen erspart", schloss sie.

    „Ich wollte aber nicht. Du hast keine Ahnung, wie es ist, in einem Zirkel festzuhängen. Das ist nicht wie eine Clique, bei der man einfach geht, wenn es einem nicht mehr passt. Raphael war auch noch Teil von Sveas Zirkel, auch wenn er sich von uns ferngehalten hat. Ich habe den Lebenszauber gewirkt. Wäre ich seinem Zirkel beigetreten, wäre ich heute auch noch da. Ob ich noch will oder nicht. Vielleicht bindest du dich gern für die Ewigkeit. Ich halte mir meine Zukunft lieber offen."

    „Was soll das denn heißen?" Wollte die Hexe auf ihre Beziehung zu Memphis anspielen?

    Die konnte durchaus eine Ewigkeit dauern, immerhin waren Lilly und er Vampire und damit unsterblich.

    „Gar nichts. Ich mein ja nur."

    „Verkneif dir deine Meinung über meine Zukunft", giftete Lilly nun wieder. Die Hexe dachte wirklich, sie könne sich ein Urteil erlauben! Die Wut darüber, dass Hayley nichts über den Hexer gesagt hatte, wurmte Lilly auch noch immer. Sofort war Memphis bei ihr und legte seine Hände auf ihre Schultern. Seine Berührung beruhigte sie etwas.

    „Wir sollten nicht streiten", sagte er ruhig und sah dabei auch Hayley an.

    Die Hexe wandte den Blick von ihm zum Tisch und schloss dann die Augen.

    Lilly atmete tief durch. Er hat recht. Ich muss ruhiger werden. Hayley hat keine Ahnung, was in mir vorgeht. Sie muss es auch nicht wissen. Es hilft sowieso keinem, dachte sie traurig und sagte laut: „Du hast recht. Tut mir leid, Hayley."

    „Schon gut. Ich kann mir vorstellen, dass das etwas viel ist."

    „Es ist nicht viel. Es ist unerwartet. Zumal das wirklich was ist, was wir hätten wissen sollen."

    „Was hätte es denn geändert?" Jetzt schaute die Hexe ihr wieder direkt ins Gesicht.

    „Ich weiß nicht. Vielleicht hätten wir anders reagiert."

    „Nein, hättet ihr nicht. Raphael wusste bis zu diesem Tag ja auch nichts von mir. Wenn er es gewusst hätte, hätte er meine Schutzzauber sofort brechen können. Er kennt mich zu gut."

    Lilly runzelte die Stirn. „Soll das heißen, er kann es jetzt tun? Er weiß jetzt, dass du uns schützt."

    „Sehr wahrscheinlich hätte er es schon getan."

    „Hätte?"

    „Ich habe sie gelöst."

    „Was?! Warum denn?", fuhr Lilly erschrocken auf.

    „Weil sie nichts mehr nützen."

    „Aber ... was? Wir sind doch noch hier!"

    „Und er hat, was er wollte, warf Memphis ein. „Bis auf dich.

    Lilly erstarrte. Bis auf sie?

    Dann erinnerte sie sich. Er hatte ja gedroht, Memphis alles zu nehmen, was er liebte. Dazu gehörte auch sie.

    Memphis fing ihren ängstlichen Blick auf und fuhr ihr beruhigend mit den Fingerknöcheln über die Wange, dann sagte er: „Keine Sorge. Du hast noch Schutz."

    „Stimmt. Ich habe alle Schutzmaßnahmen, die das Haus geschützt haben, auf dich übertragen und dir angepasst. Er sollte nicht so schnell an dich rankommen."

    „Aber hast du nicht gesagt, er kennt dich und deine Zauber?"

    „Ja, das tut er. Allerdings habe auch ich mich weiterentwickelt und verändert. Er wird meine Zauber brechen, so viel ist sicher. Doch bis dahin haben wir etwas Zeit. Und da du, mhh, kleiner bist als das Grundstück, sind die Zauber konzentrierter und damit stärker."

    „Oh. Ehm, also, danke."

    „Kein Ding."

    „Erklär ihr auch die Sache mit dem Sammeln, forderte Memphis die Hexe auf, dann sah er Lilly an. „Wir hatten uns vorhin darüber unterhalten, als du jagen warst. Er versuchte offenbar, einem erneuten Ausbruch vorzubeugen.

    Hayley stieg sofort ein, bevor Lilly protestieren konnte. „Na ja. Also wir wissen, dass Raphael mächtige Magier und Vampire rekrutiert."

    Lilly nickte zustimmend.

    „Denniz wäre mächtiger gewesen, als alle im Zirkel zusammen. Er hatte zwei Elemente unter seiner Kontrolle und war dazu noch ein Unsterblicher."

    Wieder konnte Lilly nur nicken und wusste, dass es Memphis genauso sehr weh tat, an ihren Freund zu denken. Seine Hände lagen nun um ihre Taille, während sein Kopf an ihrem lag.

    „Ihr kennt meine Meinung zu Denniz’ Tod. Ich kann mir wirklich gut vorstellen, dass Raphael ihn nicht getötet hat. Ich meine, die Wahrscheinlichkeit, dass er noch lebt, ist wirklich groß. Dass Raphael ihn mitgenommen hat."

    „Aber Hayley. Er ist ... Lilly konnte es nicht sagen. „Ich habe ... Hayley, da war ... Asche.

    „Ja. Die Hexe klang traurig und sprach sehr leise, dann hob sie den Blick abermals zu den beiden. „Aber Denniz war mächtig. Und ich glaube einfach nicht, dass Raphael ihn einfach so auslöschen würde.

    „Er hat gesagt, so viel wäre er auch nicht wert, um sein Leben dafür zu riskieren", meinte Memphis leise.

    Trotz all seiner Hoffnung konnte Lilly hören, dass auch er Zweifel hegte. „Für uns war er alles", flüsterte sie erstickt und er zog sie enger an sich.

    „Trotzdem. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er ihn vernichtet hat." Hayley klang zuversichtlich und Lilly beneidete ihre Freundin dafür. Sie wünschte es sich ebenfalls. Sie wollte Denniz wiederhaben und ihr Herz tat verflucht weh bei der Erinnerung, an das Gefühl seiner Asche auf ihrer Haut und an seine letzten Worte. Sein Ich hab dich lieb und das sanfte Lächeln, bis er zerfallen war, wie eine Statue aus Sand im Wind.

    „Was macht dich so sicher?", wollte sie von der Hexe wissen.

    „Allein die Tatsache, dass Raphael ein Sammler

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