Australian Shepherd: Ernährung, Erziehung, Charakter und vieles mehr über den Australian Shepherd
Von Roland Berger
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Über dieses E-Book
Lesen Sie alles über die
- Herkunft der Rasse
- Rassemerkmale
- Ansprüche an den Wohnraum
- Hundeernährung und Gesundheit
- Erziehung zu einem idealen Begleiter in der Freizeit
- Anschaffung des Hundes
- Training und Dressur
- Wichtige Tipps und Tricks im Umgang mit Hunden
Die Lektüre informiert Sie auch über typische Erbkrankheiten und mit welchen Maßnahmen gute Züchter darauf achten, dass Sie einen gesunden Australian Shepherd kaufen. Es beantwortet auch typische Fragen, die jeden Hundehalter interessieren.
- Wie wird ein Welpe stubenrein?
- Welche Befehle muss der Aussie lernen?
- Welche Maßnahmen helfen eine Trächtigkeit zu verhindern?
- Wie lassen sich Tierarztbesuche stressfrei gestalten?
- Wieso sind Automatikleinen schlecht für die Leinenführigkeit?
Der Australian Shepherd ist ein wundervoller Hund, wenn er gut erzogen wurde und regelmäßig gefördert wird. Erfahren Sie, wie Sie mit liebevoller Konsequenz der Boss im Rudel bleiben und verhindern, dass Ihr Aussie Ihre Autorität anzweifelt.
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Buchvorschau
Australian Shepherd - Roland Berger
Herkunft der Rasse
Der Australian Shepherd, den Liebhaber gerne Aussie nennen, ist ein kräftiger Hütehund, der nicht etwa aus Australien stammt. In dem Buch erfahren Sie alles Wichtige zu der Rasse von der Entwicklungsgeschichte bis zur Erziehung.
Vom Wolf zum Hütehund
Die meisten Haustiere wie Katzen, Schweine oder Pferde ähneln stark der Wildform. Beim Hund ist dies anders. Aus dem Wolf haben sich eine Vielzahl von Hunderassen herausgebildet, die sich sowohl im Aussehen als auch im Charakter deutlich von der Urform unterscheiden. Innerhalb der Unterart Haushund gibt es extreme Unterschiede. Der mini Chihuahua ist mit seinem Gewicht von maximal 3 kg genauso Nachkomme des Wolfs wie ein Fila Brasileiro, der mindestens 50 kg auf die Waage bringt.
Nachweislich begleiten Hunde den Menschen seit etwa 20.000 Jahren. Katzen schlossen sich den Menschen erst seit etwa 10.000 Jahren an. Während die Katze ihr Eigenständigkeit bewahrte und in erster Linie als nützlich galt, weil sie Schädlinge von den Vorräten abhielt, nahm der Hund bereits früh eine andere Stellung ein. Wie es zu der Freundschaft Wolf-Mensch kam, ist bis heute nicht geklärt. Denkbar ist, dass der Mensch den Wölfen die Beute abjagte und im Gegenzug den Tieren die Reste überließ, die er nicht verwerten konnte.
Der Wissenschaftler Francis Galton geht davon aus, dass Menschen Wolfswelpen aufzogen und diese so in menschliche Siedlungen einführten. Allerdings steht die Frage im Raum, wieso der Menschen dies getan haben soll, denn ein Wolfsrudel dürfte eher erschreckend auf ihn gewirkt haben. Es gibt auch die Theorie, dass Menschen außerhalb ihrer Niederlassungen Tierkadaver zurückließen und sich die mutigsten Wölfe trauten, diese zu nehmen. Auch bei dieser Annahme bleiben viele Fragen offen, denn wieso sollten die Menschen auf die Idee kommen, Wölfe für die Arbeit abzurichten.
Daher scheint es wahrscheinlicher, dass die Menschen sich schlicht und einfach am Jagdglück der Wölfe beteiligten. Es dürfte dem Urmenschen schnell aufgefallen sein, dass Wölfe das Wild leichter aufspüren können als Menschen. Außerdem sind sie schneller und ausdauernder bei der Verfolgung der Beute. Der Mensch brauchte die Wölfe lediglich von dieser zu verscheuchen, um das Fleisch für sich zu nutzen.
Wissenschaftler der Universität von Aberdeen in Schottland haben prähistorische Knochenfunde von Hunden untersucht. Sie bemerkten Abflachung der Spitzen der Rückenwirbel, die auf das Tragen schwerer Lasten auf dem Rücken hindeuten. Ihnen fiel auch auf, dass häufig die Mahlzähne im Unterkiefer fehlten, was sie als Indiz werteten, dass die Hunde ein Zaumzeug trugen, um Lasten zu ziehen. Tatsache ist, dass der Mensch schon früh Hunde zu unterschiedlichen Zwecken einsetzte. Sie wurden für die Jagd, das Bewachen des Heims und später der Viehherden eingesetzt. Bei der Zucht waren die Charaktereigenschaften meist wichtiger als das Aussehen. Der Australian Shepherd ist ein typischer Vertreter der Hütehunde.
Zucht der australischen Schäferhunde
Trotz des Namens hat der Australian Shepherd nichts mit dem 5. Kontinent gemeinsam. Als sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts Einwanderer in dem Gebiet der heutigen USA ansiedelten, brachten sie meist Vieh und Hütehunde aus der alten Heimat mit. Alle Hütehunde wurden damals üblicherweise als Shepherds (Schäferhunde) bezeichnet. Außerdem setzte man oft eine Bezeichnung über die Herkunft der Besitzer dazu. Ein Schottischer Schäferhund war beispielsweise der Hütehund eines Schotten.
Abbildung 2: Australische Hirten
Shepherds waren eine Mischung aus unterschiedlichen Rassen wie Altdeutscher Tiger, Schottischer Schäferhund und diverse spanische und irische Hütehunde.
Der Zusatz „Australian" bezieht sich nicht auf die Herkunft der Halter, denn diese stammten meist aus dem Baskenland. Diese Viehzüchter hatten robuste Hunde aus ihrer Heimat dabei und züchteten Merinoschafe. Die aus Nordafrika stammenden Schafe wurden bis zum 18. Jahrhundert ausschließlich in Spanien gezüchtet. Auf die Ausfuhr drohte Todesstrafe. Trotzdem gelangten einige Tiere nach Australien und von dort nach Amerika. Die Schafe wurden daher Australian Sheep genannt. Das führte zu dem Namen der Hunderasse.
Eine gezielte Zucht fand am Anfang nicht statt. Aber die Hütehunde dieses Schlages bewährten sich, als immer mehr Siedler den Aufbruch in den Westen der USA wagten. Die meisten Hunde vertrugen das heiße und trockene Wetter im Westen und die extreme Kälte im Nordwesten schlecht. Nur die Australian Shepherds kamen sowohl mit dem Klima als auch mit dem unwegsamen Gelände gut zurecht.
Als bedingt durch den Goldrausch die Siedlungen größer wurden, stieg auch der Bedarf an Fleisch und Wolle. Für die großen Herden brauchte man robuste und kluge Hunde, die eigenständig denken und agieren konnten, sich aber auch gut trainieren ließen und auf Zuruf präzise Kommandos ausführten. So kristallisiert sich der heutige Aussie heraus.
Der Australian Shepherd Club of America (ASCA) eröffnete 1957 das erste Zuchtbuch für die Rasse, aber erst 1996 erkannte die Fédération Cynologique Internationale (FCI) die Rasse an.
Rassemerkmale
Bei Zucht haben sich zwei Linien herausgebildet: Die Arbeits- und Showlinie. Züchter, die sich dem Züchten von Arbeitshunden verschrieben haben, legen Wert auf eigenständiges Denken, hohe Aufmerksamkeit und gute Hüteeigenschaften. Ihnen ist der Charakter wichtiger als das Aussehen. Bei der Showlinie bevorzugen die Züchter ruhigere Hunde, die sich besser als Familienhund eignen. Außerdem bemühen sich die Züchter, neue Farbschläge zu entwickeln. Erkundigen Sie sich beim Züchter, nach welchen Kriterien er züchtet, denn einen Hütehund zu halten, der nicht für die Arbeit eingesetzt wird, ist wenig ratsam.
Kopf und Körperbau
Deutschland gelten die Standards des Australian Shepherd Club of America (ASCA) und der FCI, die sich aber nur unwesentlich unterscheiden.
Australian Shepherds sind gut proportioniert, etwas länger als hoch und von mittlerer Größe und Knochenstärke. Die Widerristhöhe soll beim Rüden zwischen 51 und 58 cm liegen. Hündinnen dürfen mit 46 bis 53 cm etwas kleiner sein.
Kopf und Nacken sollen in guten Proportionen zum Körper stehen. Muskulöse Oberarme und Schultern und Vorderbeine mit den kurzen, dicken und starken, aber flexiblen Fesseln, die senkrecht zum Boden stehen, werden bei Shows als Merkmale verlangt. Alle Pfoten sind oval mit eng verbundenen, gut gewölbten Zehen und dicken elastischen Ballen. Wichtig ist ein geschmeidiger Gang mit einem harmonischen, raumgreifenden Bewegungsablauf.
Die Rute kann bei dieser Rasse unterschiedlich ausbildet sein. Neben einem langen Schwanz ist auch eine Stummelrute erlaubt, die nicht länger als 10 cm sein darf. Eine natürlich verkürzte Rute ist auch in Deutschland erlaubt, kupieren ist aber verboten.
Die Schnauze verjüngt sich leicht zu einer gerundeten Nasenspitze und weist einen mittelmäßig ausgeprägt, aber deutlich erkennbaren Stop auf.
Die mandelförmigen, ausdrucksstarken Augen sind braun, blau, bernsteinfarben oder haben eine Kombination dieser Farben, auch gefleckt oder marmoriert. Beim Farbschlag Bluemerle und bei schwarzen Hunden sind die Augen schwarz umrandet. Redmerle und die Hunde mit rotem Haarkleid haben lederfarbene Augenränder.
Die hoch angesetzten Ohren sind dreieckig und weisen leicht gerundete Spitzen auf. Bei voller Aufmerksamkeit fallen die Ohren zwischen einem Viertel und der Hälfte vom Ansatz gerechnet nach vorne. Aussies sollen weder Steh- noch Hängeohren haben.
Fell und Färbung
Das Haarkleid der Australian Shepherds ist von mittlerer Textur und darf gewellt sein. Es soll wetterbeständig und von mittlerer Länge sein. Die Unterwolle muss den klimatischen Bedingungen entsprechen. Am Kopf, an den Ohren, an der Vorderseite der Vorderläufe und unterhalb der Sprunggelenke ist das Haar kurz. Die Hinterseiten der Vorderläufe und die „Hosen" sind dagegen mäßig befedert. Mähne und Halskrause sollen nur mäßig ausgebildet sein.
Viele unterschiedliche Fellfarben sind erlaubt. Prinzipiell existieren die beiden Grundfarben schwarz und braun. Die Grundfarben dürfen mit Weiß oder mit weißen und kupferfarbenen Abzeichen kombiniert sein.
Zusätzlich gibt es eine Merlefärbung, die sich durch eine willkürliche, fleckige Farbaufhellung auszeichnet. Das