Schafe: Ideale Weidetiere an Haus und Hof
Von Dorothee Dahl
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Buchvorschau
Schafe - Dorothee Dahl
Danke
Einleitung
Schafe sind freundliche, neugierige Tiere, die das Leben auf dem Land bereichern. Und sie sind manchmal ganz schön flott! (Foto: JBTierfoto)
Das Leben auf dem Land liegt im Trend und viele Menschen suchen einen ruhigen Ort, an dem sie sich vom hektischen Alltag erholen können. Ist einmal das ländliche Domizil gefunden, richtet man sich häuslich ein und entdeckt, welche Möglichkeiten das Leben im Grünen bietet. Es steckt zwar viel Arbeit dahinter, Haus und Hof zu pflegen und zu unterhalten, man merkt aber schnell, wie gut es tut, draußen tätig zu sein und sich mit Tieren und Pflanzen zu beschäftigen.
Wer eine Wiese hat, muss mähen, deshalb entscheiden sich viele Menschen für Schafe als lebendige Rasenmäher. Eine Entscheidung, die sie sicher nicht bereuen, wenn sie die Bedürfnisse der wolligen Vierbeiner berücksichtigen, sie artgerecht versorgen und lernen, mit diesen relativ großen Tieren richtig umzugehen. Wer glaubt, ein Vorgarten oder eine winzige Weide reiche für Schafe aus, wird den munteren und bewegungsfreudigen Wollknäueln allerdings nicht gerecht. Dieses Buch erklärt alles, was man wissen muss, um Schafe richtig zu halten, und zeigt, dass sie mehr sind als lebendige Rasenmäher: freundliche, neugierige und interessante Tiere, die das Leben auf dem Land bereichern.
Schafe – mehr als Rasenmäher
Jedes Schaf ist ganz sicher mehr als ein „Rasenmäher" – es ist eine Persönlichkeit! (Foto: Paikert)
Schafe spielen schon seit Tausenden von Jahren eine Rolle im Leben der Menschen. Sie zählen zu den ältesten Haustieren und sind für Menschen, die von der Schafhaltung leben, nicht nur Lebensgrundlage, sondern auch Lebensinhalt. Bei Menschen, die in ein Haus auf dem Land gezogen sind, weil sie das Landleben so lieben, hat die Schafhaltung meist als Hobby Einzug gehalten.
Das Mufflon gehört zu den Urahnen der Hausschafrassen. (Foto: Tierfotoagentur/WS)
Manchmal sind es nur zwei bis drei Tiere, mit denen nicht selten der Aufbau einer eigenen kleinen Herde am Haus beginnt. Zu dem positiven Aspekt des „Rasenmähens" kommt dann meist noch viel mehr hinzu: die Freude an der Schafhaltung im Kleinen und der Ausgleich, den dieses Hobby im oftmals hektischen Alltag bietet.
So wurde das Schaf zum Haustier
Urahnen unserer Hausschafrassen sind das Mufflon und der Arkal. Daraus sind schon vor vielen Tausend Jahren Schafrassen entstanden, die im nahen Zusammenleben mit Menschen als domestizierte Haustiere vielfältigen Ertrag brachten. Zu Beginn war vor allem das Fleisch das wichtigste Produkt, das zum Lebensunterhalt beitrug. Erst später kam die Nutzung der Wolle hinzu.
Wildschafe, deren Nachkommen es noch heute gibt, sind Schafe, die nicht geschoren werden, sondern die ihr dünneres Fell im Frühjahr von selbst verlieren. Sie unterscheiden sich auch vom Verhalten her und sind beispielsweise viel flüchtiger als ihre dickwolligen Verwandten, die auf einen hohen Wollertrag gezüchtet worden sind und deshalb einmal im Jahr geschoren werden müssen. Das Merinoschaf mit seiner besonders feinen Wolle wurde im Mittelalter gezüchtet, eine Zeit, in der die Herstellung feiner Stoffe Hochkonjunktur hatte. Die Wanderschafhaltung hat deutlich abgenommen, gewinnt hierzulande aber in ökologischen Beweidungsprojekten mit dem Ziel der Landschaftspflege wieder an Bedeutung. Hobbyschafhaltung dagegen ist in den meisten Fällen Koppelhaltung am Haus, für die es andere Dinge zu beachten gibt, als wenn man mit Schafen unterwegs ist.
Schafrassen
Es gibt viele verschiedene Schafrassen, die in den jeweiligen Ursprungsländern meist aufgrund der Nutzungsanforderungen sowie der Haltungsbedingungen entstanden sind, bei denen auch das Klima eine große Rolle spielt. So gibt es noch sehr ursprüngliche Landschafrassen, aber es sind dies Rassen, die für eine optimale wirtschaftliche Nutzung als Woll- oder Fleischschaf gezüchtet worden sind.
Allgemeine Einteilung der Schafrassen
• Landschafe
• Bergschafe
• Fleischschafe
• Milchschafe
• Haarschafe
• Merinoschafe
Die Bezeichnungen geben Auskunft über den Lebensraum oder die vornehmliche Nutzung der Tiere.
In diesem Buch kann nicht auf alle Rassen eingegangen werden, es werden vor allem die genannt, die sich für die Hobbyschafhaltung besonders eignen. Außerdem werden Rassen beschrieben, die sich in den letzten Jahren zu ausgesprochenen Liebhaberrassen bei denen entwickelt haben, die Schafe vor allem deshalb halten, weil sie Freude daran haben.
Für die Hobbyschafhaltung besonders geeignete Rassen
Hält man Schafe als Hobby in kleinem Rahmen an Haus und Hof, sollte man sich für eine Rasse entscheiden, die keine außergewöhnlichen Haltungsbedingungen erfordert, pflegeleicht ist und mit der ein einzelner Mensch auch ohne Hilfe leicht umgehen kann.
Die im Folgenden genannten Schafrassen haben sich für diese Haltungsform bewährt und erfreuen sich unter Hobbyschafhaltern großer Beliebtheit. Sie unterscheiden sich nicht nur rein äußerlich, sondern auch bezüglich der Pflege und des Charakters.
Ouessant-Schaf
Das Ouessant-Schaf zählt zu den kleinsten Schafen der Welt. Es stammt ursprünglich aus der Bretagne und wird deshalb auch als Bretonisches Schaf bezeichnet. Diese kleine Rasse eignet sich für Anfänger aufgrund der Größe und der geringen Ansprüche, die diese Schafe stellen, ganz besonders. Die ursprüngliche Farbe der Ouessant-Schafe ist schwarz, für die Zucht zugelassen sind braun, weiß und schimmelfarben. Ouessant-Schafe sind sehr genügsam und kommen auch mit relativ kleinen Weiden aus. Wenn genügend Weidefläche zur Verfügung steht, ist eine Zufütterung nur im Winter erforderlich. Die Tiere müssen einmal jährlich geschoren werden und haben für ihre geringe Größe relativ viel Wolle.
Das ist Dagobert, ein besonders hübscher Ouessant-Schafbock in der selteneren Farbe Braun. Gemessen an den Beinen der Besitzerin kann man sehen, wie klein diese Rasse ist. (Foto: Striepe/www.ouessant.de)
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