Chihuahua: Ernährung, Erziehung, Charakter, Training und vieles mehr über den Chihuahua
Von Roland Berger
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Über dieses E-Book
Sie sind intelligent!
Sie sind zuckersüß!
Chihuahuas! Diese kleine und beliebte Hunderasse wird gerne auch liebevoll „Chi“ genannt. Was für ein Zufall, dass das Qi (Chi gesprochen) im asiatischen Raum „Energie“ bedeutet. Die kleinste Hunderasse des Planeten ist der Chihuahua, was auch kein Wunder ist. Denn er ist nicht nur wild, intelligent und zuckersüß. Er ist ein Rabauke, kann ein Wach- oder auch Familienhund sein.
Erfahren Sie durch dieses Buch,
was den Chihuahua von anderen Hunderassen unterscheidet.
Hintergrundwissen zum Hundeverhalten.
wie Sie Ihren Chihuahua-Welpen erziehen.
was es über erwachsene Chihuahuas zu wissen gibt.
was Sie bei der Anschaffung eines Chi beachten sollten.
Tipps, wie Sie Ihren Chihuahua beschäftigen oder ihm Kunststücke beibringen.
was es mit dem Tierarzt, den Impfungen und anderen Gesundheitsmaßnahmen auf sich hat.
dass es sich lohnt, einen echten Mexikaner oder eine kleine Mexikanerin nach Hause zu holen.
was Sie tun können, wenn Ihr Chi sich mal danebenbenimmt.
Für Chihuahua begeisterte Hundefans und die, die es noch werden wollen, ist das Buch perfekt geeignet. Denn strenges Erziehen ist Schnee von gestern. Erziehung geht heute über Beziehung.
Der Inhalt des Buchs lautet:
- Die Hunderasse Chihuahua
- Erziehung und Sozialisierung
- Gesundheit und Ernährung
- Die Hundepflege
- Charakter, Training und vieles mehr
- Viele Abbildungen
Also schnappen Sie sich das Buch und dann geht es los: die faszinierende Reise mit Ihrem neuen vierbeinigen Familienmitglied. Viel Spaß beim Lesen!
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Buchvorschau
Chihuahua - Roland Berger
Einführendes
Ein Hund ist ein Begleiter des Menschen, der nie nörgelt, immer gut gelaunt ist und einen so nimmt, wie man ist. Hunde spüren, wenn man aufgeregt, traurig oder ja, sogar schwanger ist. Forscher haben herausgefunden, dass Hunde eine wohltuende Wirkung auf uns haben. Und das stimmt. Wer einmal den warmen und weichen Kopf eines Hundes auf seinen Füßen spürte, empfindet Glückseligkeit. Es gibt kein schöneres Gefühl! Und dieses Gefühl ist genauso wenig zu beschreiben wie die Liebe zu seinem Partner, seinen Eltern oder Geschwistern. Kein Wort in keiner Sprache kann das Gefühl beschreiben. Weil Hunde heilsame Wesen sind, lieben wir sie so sehr.
Der kleine Chihuahua ist eine von 246 Hunderassen, die nach der FCI (Fédération Cynologique Internationale) definiert werden. Er zählt auch zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland. Jede Hunderasse bringt einen besonderen Charakter mit und deshalb sollte unbedingt vor der Anschaffung eines Vierbeiners geschaut werden, worauf es ankommt und ob die Rasse zu einem passt. Erfahren Sie deshalb in diesem Buch ganz viele wichtige, witzige und faszinierende Dinge über den drolligen Chihuahua und wieso er so viele Menschen mit seinen Kulleraugen in den Bann zieht.
Dieses Buch eignet sich besonders für Chihuahua-Liebhaber und Chihuahua-Anfänger. Denn eines steht fest: Wenn Sie nach einem stressigen Arbeitstag nach Hause kommen, wird Ihr Chihuahua Sie jedes Mal so begrüßen, als hätte er Sie monatelang nicht gesehen. Er wird Sie anspringen, Ihnen Spielzeug vor die Füße werfen und Sie mit seinen freudigen „Ich hab dich vermisst"-Augen anschauen und die Welt ist wieder in Ordnung. Hunde geben einem so viel zurück.
Chihuahua – die kleinste
Hunderasse der Welt
Der Chihuahua ist die kleinste Hunderasse der Welt. Neben dem Malteser, dem Russkiy Toy und ein paar wenigen anderen kleinen Hunderassen ist der Chihuahua mitunter der kleinste von ihnen. Manche Vertreter seiner Rasse werden nur 15 cm klein und wiegen um die 1000 Gramm. Diesen Titel zu tragen, macht den Chihuahua zu einer beliebten Rasse und natürlich hochinteressant. Allen voran ist die Rasse durch Paris Hilton erst so richtig viral gegangen, was dazu führte, dass irgendwie jeder einen Chihuahua haben wollte. Paris Hilton hatte teilweise bis zu 20 Hunde in ihrer Villa. Ein bunter Mix aus Chihuahua, Pinscher und Pomeranian tapste durch das Anwesen. Es gab sogar eine eigene TV-Show nur für ihre Hunde. Schnell wurde aus dem einfachen Chihuahua ein „Taschenhund, „Hiltondog
oder „Luxushund". Der Trend hat inzwischen nachgelassen, aber die Beliebtheit um den kleinsten Vierbeiner der Welt ist nicht abgebrochen. Ihnen wird nachgesagt, dass sie echte Zicken und Böcke seien. Kleine Hunde müssten sich eben anders behaupten. Ist das ein typischer Wesenszug des mexikanischen Chihuahuas oder ist es nur eine von vielen stereotypen Behauptungen? Gerne werden sie auf dem Arm getragen, mit niedlichem Overall angezogen, tragen Regenmäntel oder dürfen alles, weil sie ihre Besitzer mit ihrem kindchenhaften Schema um den Finger wickeln? Möglicherweise ist dies nur ein von Menschen gemachtes Trugbild à la Paris Hilton.
Herkunft und Geschichte
Der Wolf ist nicht immer der Vorfahre des Hundes gewesen. Der Chihuahua von heute hat seine Urahnen in Mexiko. Die Rasse wurde nach dem Bundesstaat Chihuahua benannt. Es gibt Aufzeichnungen, die besagen, dass bereits im 8. Jahrhundert Azteken die dort wildlebenden kleinen Hunde zähmten und mit ihnen zusammen lebten. Es gibt in den Malereien und als Staturen den Chihuahua zu sehen. Ab etwa dem 14. Jahrhundert betrachteten die alten Azteken den Chihuahua als Totenbegleiter. Der Legende nach wurden die Tiere als Begleiter des Menschen aufgezogen und wenn dieser Mensch starb, wurde der Chihuahua der Beerdigung hinzugefügt. Das bedeutet, wenn der Besitzer des Tieres verstorben war, glaubten die Azteken, dessen Hund müsse ebenso sterben, damit dieser der Menschenseele den Weg ins Paradies zeige. Die Hunde wurden verehrt und gut behandelt. Sie lebten mit den Priestern auch in Tempelanlagen. Für sie war es ein Akt der Liebe, den Hund zu opfern, damit der Verstorbene seinen Frieden im Jenseits fand. Die kleinen Vierbeiner gehörten in einigen Teilen der Provinz aber auch zum Bestandteil der Nahrungskette.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen Bauern, die Chihuahuas an Touristen zu verkaufen. So verbreitete sich die Rasse auf der ganzen Welt. Erst in Amerika, dann in Europa. Weil das Verzehren von süßen kleinen Hunden in den USA nicht der Fall war, wurden sie dort als Haustiere gehalten. Und erst hier wurden sie ganz gezielt gezüchtet. Wenn man heute in den Norden Mexikos reißt, findet man dort immer noch wild lebende kleine Hunde, die dem Chihuahua ähnlich sind.
Äusserliche Merkmale
Das Aussehen des Chihuahuas ist markant und dennoch gibt es Unterschiede. Am ehesten erkennen Sie den Chihuahua an seiner geringen Größe. Er ist im Schnitt zwischen 15 und 25 cm groß. Somit ist diese Rasse kleiner als eine Katze. Manche Exemplare können aber auch eine Größe von 30 cm erreichen. Laut Zuchtstandard wird keine direkte Größe vorgegeben. Bei den Chihuahuas geht man mehr nach dem Gewicht. Ein Chihuahua wiegt maximal 3 kg, die meisten jedoch wiegen weniger. Man unterscheidet zwischen Kurzhaar- und Langhaar-Chihuahuas. Dabei gibt es inzwischen unterschiedliche Züchtungen. Die Farbe des Fells kann verschieden ausfallen, da jede Farbe erlaubt ist. Es gibt Farbzeichnungen mit und auch ohne Maske, mit oder ohne Weißscheckung oder Stromung. Ihr Fell kann braun, rötlich, weiß, schwarz oder sandfarben sein.
Laut FCI gehört die Farbe „Merle nicht zu den standardisierten Chihuahua-Farben. Sie wird als Modefarbe eingestuft und Züchtungen mit dieser Farbzeichnung sind nicht erlaubt. Falls Sie sich darunter wenig vorstellen können: Die Farbgebung „Merle
ist bei einigen anderen Hunderassen vertreten, wie beispielsweise dem Australian Shepherd. Graublaue oder schwarze Tupfen auf weißem oder grauem Grund ist typisch für diese Modefarbe. Es sieht marmoriert aus. Bei Chihuahuas findet sich diese Farbzeichnung, weil sie durch Einkreuzung anderer Rassen hineingezüchtet wurde. Der FCI erkennt dies aber nicht an. Alle Farbzeichnungen besitzen Namen und jede weitere Form des Körperbaus besitzt ebenso eine. Wenn Sie sich damit genauer beschäftigen wollen und sich einen ganz bestimmten Typ des Chihuahuas vorstellen, ist es ratsam, sich mit den jeweiligen Züchtungen zu beschäftigen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Apfelkopf- und Hirschkopf-Chihuahua?
Die Züchtungen führten dazu, dass der Chihuahua ein unterschiedliches Aussehen bekommen hat. Es gibt zwei Arten von Chihuahuas: Apfelkopf-Chihuahuas und Hirschkopf-Chihuahuas.
Der Unterschied liegt, wie der Name schon sagt, an der Kopfform. Während der Apfelkopf-Chihuahua einen runden Kopf und eine hohe runde Stirn hat (der an einen Apfel erinnert), besitzt der Hirschkopf-Chihuahua eine eher gestreckte Kopfform mit längerer Schnauze. Letzteres entspricht dem natürlicheren Look, wie die Hunde einst in Mexiko gezähmt wurden.
Der Teacup-Chihuahua
Sie haben sich gewiss schon einmal Bilder von Chihuahuas angesehen. Darunter sind Sie womöglich auf eine besonders winzige Variation des Chihuahuas gestoßen, der sogenannte Teetassen-Chihuahua. Er ist klein gezüchtet, und zwar so, dass er tatsächlich in eine Teetasse passen würde, auch als ausgewachsener Hund. Diese Hunde wiegen meist nicht einmal einen Kilogramm. Diese Züchtung ist seit 2018 verboten. Teacup-Hunde finden sich aber auch bei anderen kleinen Rassen, wie Malteser oder Toy-Pudel. Weil die Überzüchtung dieser Miniaturhunde jedoch boomt, werden sie trotz Verbots angeboten. Teetassen-Chihuahuas haben im Vergleich zu ihren größeren Artgenossen eine geringere Lebenserwartung, neigen häufiger zu Verletzungen und Krankheiten, haben Zahnfehlstellungen und stammen fast immer aus einer Qualzucht. Dies muss nicht immer zutreffen, denn bei einem Wurf von Chihuahuas kann eine Unterentwicklung eines Welpen zu einem ungewollten Teacup-Chihuahua führen. Ein seriöser Züchter würde diesen Hund niemals zur Weiterzucht verwenden oder anbieten. Besonders bei dem Kauf eines Teacup-Chihuahuas sollten Sie unbedingt und mit größter Sorgfalt darüber nachdenken, ob Sie dem Tier ein Zuhause schenken. „Ungewollte Teacup-Hunde haben jedoch auch ein schönes Zuhause verdient. Informieren Sie sich besonders bei dieser Rasse darüber, wie der Hund lebt, wer die Eltern sind und ob bereits vor dem Kauf des Tieres Krankheiten festgestellt wurden! Aufgrund des ausgeprägten „Kindchen-Schemas
(großer Kopf, große Augen, kleiner Körper, dünne Beinchen) missachten manche Käufer die Tatsache, dass der Teacup-Chihuahua nicht nur knuffig und süß ist, sondern auch gegebenenfalls mehr Geld kosten wird, aufgrund der hohen Tierarztrechnungen.
Was sind Tanmarken?
Tanmarken bezeichnen die symmetrischen Flecken an Brust, Beinen, Fang, Augenbrauen oder dem Hinterteil.
Was bedeutet Tricolor?
Ist ein Hund mit dem Zusatz „tricolor" ausgeschrieben, bedeutet es, dass die Fellfärbung drei Farben besitzt.
Der Chocolate-Chihuahua
Hierbei handelt es sich um eine Fellfärbung, die markant durch das Braun ist. Der Hund ist also einfarbig und besitzt höchstens eine weiße Scheckung an Pfoten oder Bauch. Es gibt auch Varianten wie Chocolate-tan und Lilac-tan, die beispielsweise bei Kurzhaar-Chihuahuas zu finden sind. Sie besitzen oft eine Maske oder Tanmarken – also sind nicht komplett braun.
Schwarze und blaue Chihuahuas
Komplett schwarze Chihuahuas sind selten, genauso wie eine Mischung aus schwarz und weiß. Eine abgeschwächte Variante ist blaugrau oder blau-weiß. Besitzt der Hund Tanmarken, wird daraus ein „Black-and-tan oder „Blue-and-tan
.
Alle Chihuahuas können als Tricolor-Varianten auftreten. Der Weiß-Chocolate-Tricolor kann so zum Beispiel einen weißen Bauch und eine weiße Brust besitzen, mit einem schwarzen Rücken und braunen Tanmarken.
Fawn-Chihuahuas
Einfarbige Fawn-Chihuahuas haben eine rezessive Gelbfärbung. Hunde dieser Fellzeichnung kommen ohne ein dunkles Haar zur Welt. Einzig beim Nasenschwamm und im Hautpigment zeigen sich dunkle Färbungen. Auch hier gibt es unterschiedliche Nuancen. Der Fawn-Chihuahua kann dunkelrot bis hin zu weißgelb sein.
Creme- und beigefarbene Chihuahuas
Cremefarbige Chihuahuas sind fast weiß. Einen sandfarbenen Beigetouch kann eine dunklere Variante des Chihuahuas besitzen. Meistens hat dieser eine cremefarbene Brust und eine Maske. Es gibt sie in der Kurzhaar- und auch in der Langhaarvariante.
Rotbraune Chihuahuas
Ähnlich wie bei der Black-Variante gibt es auch eine rotbraune, kupferfarbene, goldene Farbzeichnung mit weißen Abzeichen.
Zobel-Chihuahua
Zobel ist eine eigenständige Farbe, die sich mit der Zeit beim Hund verändert. Das Fell hat einen hellen Grundton, meist Gold, creme oder gelb, mit dunklen Schattierungen (blau, schwarz, isabelle, braun).
Weitere Varianten des Chihuahuas sind:
Brindle: Das Fell der Hunde ist gestromt. Dies ist bei allen Zobel und auch Agoutis der Fall.
Agoutis: Hier spricht man von einer Wildfarbe, die besonders bei braun-schwarzen Chihuahuas zur Geltung kommt. Sie besitzen außerdem einen schwarzen Balken auf der Nase.
Domino: Eine Seltenheit ist der Chihuahua mit einer Husky-Zeichnung.
Charaktereigenschaften
Der quirlige kleine Vierbeiner hat einen ganz eigenen Charakter. Viele Menschen assoziieren den Chihuahua mit Luxus, sehen ihn als „Modehund" oder als unruhigen Kläffer. Fakt ist, dass, auch wenn der Chihuahua eine der kleinsten Hunderassen der Welt ist, er dennoch ein vollwertiger Hund ist, mit allen Dingen, die einen Hund ausmachen. Jede Rasse hat jedoch seine eigenen Facetten. Es gibt das Gerücht, Langhaar-Chihuahuas seien ruhiger als Kurzhaar-Chihuahuas. Ob das stimmt? Sicher ist, dass jede Hunderasse ihre ganz speziellen Ansprüche hat und selbst innerhalb einer Rasse die Hunde unterschiedliche Charaktere besitzen – die sind einen schüchtern, die anderen vorlaut. Das ist ja fast wie bei uns Menschen!
Sein Jagddrang ist minder entwickelt. Laut FCI wird er als Begleithund eingestuft. Mit etwas Training kann somit ein Chi auch als wertvoller Therapiehund eingesetzt werden. Die knuddeligen Hunde sind zuckersüß. Wenn Sie der Rasse verfallen sind und Sie überlegen, sich einen Chihuahua ins Haus zu holen, sollte Ihnen bewusst sein, dass diese Rasse kein Anfängerhund ist.
Wieso sagt man das so – kein Anfängerhund?
Manche Hunderassen zeigen einen gewissen Wesenszug. So ist der Beagle beispielsweise sehr stur und verfressen, der Golden Retriever ist gemütlich und äußerst tolerant und Spitze können schnell eifersüchtig sein.
Der Chihuahua hat den Wesenszug, dass er aufgrund seiner Herkunft ein feuriges Temperament besitzt. Das heißt, sie erfüllen das Klischee: „Kleine Hunde sieht man nicht. Man hört sie."
Sie sind insofern nichts für Hundeanfänger, als sie einen starken Willen besitzen, zum Bellen neigen und kein Problem damit haben, ihren Kopf durchzusetzen. Ihr Aggressionspotenzial ist mittelmäßig, was nicht bedeutet, dass jeder Chi problematisch und schwer zu erziehen ist. Es bedeutet lediglich, dass er dazu neigt, aufmüpfig zu reagieren und gerne den Harten heraushängen zu lassen. Ist sein Menschenrudel nicht konsequent genug, reißt er das Zepter an sich und dominiert sein Menschenrudel.
Bei Chihuahuas ist die konsequente Erziehung ein Muss, sonst ernennt er sich schnell zum Chef der Bande. Mit einer einfühlsamen Erziehung und genügend positiv geprägten Momenten eignet sich der Chihuahua als Familienhund. Er besitzt einen ausgeprägten Rudelsinn und verteidigt gerne mal seine Menschen und sein Heim. Auch wenn er nicht die angsteinflößende Erscheinung hervorbringt, wie etwa ein Schäferhund oder ein Rotweiler, ist er ein aufmerksamer Wachhund. Chihuahuas sind sehr kontaktfreudig und finden – sofern Frauchen oder Herrchen es zulassen – Körperkontakt wundervoll.
Natürlich gibt es immer Ausnahmen. So kann ein Chihuahua auch sanft, ruhig und devot sein. In den meisten Fällen aber ist er sehr selbstbewusst, mutig und als Welpe und Junghund waghalsig und übermütig. Selbst große Hunde schüchtern den Winzling nicht ein. In ihm fließt mexikanisches Blut. Wenn Sie glauben, dass er aufgrund seiner kleinen Körpergröße weniger Auslauf braucht als größere Hunde, täuschen Sie sich. Sein Bewegungsdrang ist mäßig. In ihm steckt viel Power. Deshalb kann er genauso weite Strecken laufen wie andere Hunde auch.
Anschaffung und Eingewöhnung
Gut, Sie haben sich entschieden: Es soll ein Chihuahua sein, der in Ihre Familie kommt. Die Anschaffung und auch die Eingewöhnung sollten gut vorbereitet werden. Denn vom ersten Tag an steigen Sie direkt ins Abenteuer ein. Informieren Sie sich unbedingt lange vor einer Anschaffung des Hundes, welche Ausrüstung Sie benötigen und wie im besten Fall die Eingewöhnung ins neue Zuhause ablaufen kann. Sie sollten auf alles vorbereitet sein und sich vorher einige Fragen stellen:
Soll es ein Welpe, Junghund oder älterer Chihuahua sein?
Kommt er vom Züchter, aus dem Tierheim, einer Pflegestelle oder haben Bekannte einen Wurf im Sinn?
Wie viel kostet mich ein Hund in der Anschaffung? Und die Folgekosten?
Wo und welche Dinge muss ich für meinen Chihuahua besorgen? Muss es alles neu sein oder kann es auch gebraucht sein?
Wer soll dabei sein, wenn der Chihuahua zum ersten Mal das Haus erblickt?
Was ist mit dem eventuell bereits vorhandenen Hund? Wie stelle ich die Vergesellschaftung an?
Bin ich mir vollkommen bewusst, dass ein Hund Arbeit, Zeit, Mühe, Geld und manchmal Nerven kostet?
Wie viel Zeit bin ich bereit, dem Hund für Bewegung, Beschäftigung und Pflege zu geben?
Passt der Chihuahua in meine aktuelle Lebenssituation?
Ist mir bewusst, dass der Chihuahua mich im besten Fall bis zu 20 Jahre lang begleiten wird?
Den richtigen Zeitpunkt festlegen
Sobald Sie den Entschluss gefasst haben, sich einen Chihuahua anzuschaffen, überlegen Sie sich den Zeitpunkt. Wenn Sie vorhaben, den Chihuahua zu Weihnachten anzuschaffen, spricht erst einmal nichts dagegen. Ihnen sollte nur bewusst sein, dass sehr viele diesen romantischen Traum hegen, ihren Kindern oder der Familie einen Hund unter den Weihnachtsbaum zu setzen. Wenn Ihnen diese Idee gefällt, könnten Sie überlegen, den Chihuahua einige Tage oder Wochen vorher schon nach Hause zu holen und nicht direkt an Heiligabend, wenn die ganze Familie eh schon aufgeregt ist. Geben Sie Ihrem Hund die Chance, in Ruhe bei Ihnen anzukommen und nicht gleich vom Weihnachtstrubel erschlagen zu werden. Wenn Sie Ihren Kindern eine Freude mit dem Tier machen möchten, dann haben Sie so viele andere Möglichkeiten. Denken Sie auch daran, dass Ihr neuer Familienhund eh schon aufgeregt ist. Vielleicht überraschen Sie die Kinder einfach damit, wenn Sie sie auf eine geheimnisvolle Fahrt mitnehmen und die Kinder dann bemerken, dass sie dabei sein dürfen, wenn der Hund ausgesucht oder abgeholt werden soll.
Auch sollten Sie sich unbedingt in den ersten Tagen intensiv Zeit für Ihren Vierbeiner nehmen. Besonders Welpen brauchen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung. Ideal wäre ein Zeitraum, in dem Sie Urlaub oder zumindest frei haben. Wenn Sie sich den ganzen Tag um ihn kümmern können, steigern Sie die Chance auf eine gute und intensive Bindung. Die müssen Sie ja schließlich auch aufbauen.
Puppy versus Adult Chihuahua
Es gibt Vor- und Nachteile dafür, sich einen Welpen oder auch einen erwachsenen Hund anzuschaffen. Die Frage sollte für Sie ganz oben stehen, denn ein Welpe braucht zu Beginn sehr viel mehr Zuwendung. Manche Hundebesitzer vergleichen das Einziehen eines Hundewelpen mit dem Heimkommen des neuen Babys. Es ist nicht nur total aufregend