Kubanischer Wirbelwind: Ein Ratgeber für ein Leben mit dem Havaneser
Von Denise Fritsch
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Über dieses E-Book
In diesem Ratgeber finden Sie grundlegende Informationen über die Rasse des Havanesers, über die Pflege, Gesundheitsvorsorge, Ernährung und Beschäftigung.
Über 40 Farbfotos sowie zahlreiche Literaturempfehlungen zum Weiterlesen ergänzen diesen praktischen Ratgeber.
Leseprobe und Inhaltsverzeichnis unter www.havaneserbuch.de
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Buchvorschau
Kubanischer Wirbelwind - Denise Fritsch
Denise Fritsch
Kubanischer Wirbelwind
Ein Ratgeber für ein
Leben mit dem Havaneser
Books on Demand
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Der Havaneser – Erscheinungsbild und Charakter
Erscheinungsbild
Charakter
Havaneser und Kinder
Havaneser und ältere Menschen
Havaneser und andere Haustiere
Es soll ein Havaneser sein - worauf muss ich achten?
Vor dem Hundekauf
Fragenkatalog: Voraussetzungen für einen Hundekauf
Wo kauft man einen Havaneser?
Rüde oder Hündin?
Kosten eines Havanesers
Ein Havaneser zieht ein
Die Grundausstattung
Brustgeschirr vs. Halsband
Welche Leine?
Sicherheit in der Wohnung
Der Schlafplatz
Vor dem Abholen
Abholen
Ankunft im neuen Heim
Die erste Nacht
Die ersten Tage im neuen Heim
Stubenreinheit
Soziale Kontakte
Verhalten – Was will mir mein Welpe sagen?
„Ich muss Pipi"
Winseln und Fiepen
Aufforderung zum Spielen
Knurren – „Das ist mein Ball!"
Beißen
Entscheidung: Kastration oder nicht?
Kastration bei Hündinnen
Kastration bei Rüden
Sterilisation
Hundeerziehung - Was sollte ein Havaneser können?
Belohnung
Beginnen Sie sofort mit dem Training
Nicht immer auf den Arm nehmen
Grenzen setzen
Wichtige Erziehungsziele
Ausnahmesituation: Flegelphase
Üben für den Alltag
Allein zu Haus
Autofahren üben
Fordern und Fördern
Wie können Sie Ihren Havaneser geistig beschäftigen?
Sportliche Betätigung
Nicht zu unterschätzen: Die Pflege eines Havanesers
Fellpflege
Augenpflege
Zahnpflege
Ohrenpflege
Krallen kürzen
Pfoten frei schneiden
Pfotenpflege im Winter
Entleeren der Analdrüsen
Kot-Schneise
Unterbodenwäsche
Einen Havi baden
Gesundheit
Vorsorge
Regelmäßige Wurmkuren!
Hausapotheke
Tipps für die Gabe von Medikamenten
Alternative Heilmittel
Hundekrankheiten
Hilfe bei Juckreiz
Exkurs: Bindehautentzündungen
Parasiten und Ektoparasiten
Endoparasiten
Krankheitsanzeichen erkennen
Ernährung
Was braucht ein Hund?
Richtig füttern
Die Essgewohnheiten der Havaneser
Rohfütterung als Alternative
Sonstige Fragen rund um den Havaneser
Welpen alleine lassen?
Hund trotz Vollzeitstelle?
Ein Baby wird erwartet
Kotfressen (Koprophagie)
In Kot und Aas wälzen
Warum fressen Hunde Gras?
Kortisongabe
Über- oder Untergewicht?
Wie hoch ist die Körpertemperatur?
Wie alt werden Havaneser?
Warum markiert meine Hündin?
Wie finde ich eine gute Hundeschule?
Reisen mit Hund
Reisekrankheit – Übelkeit beim Autofahren
Gibt es auch Kurzhaarhavaneser?
Fell kürzen
Was bedeutet „Läufigkeit"?
Warum baut sich meine Havaneserhündin ein Nest?
Havaneserimpressionen
Register
Anhang
Vorwort
Ein lächelnder Flokati! Das war der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich im Internet auf einen Havaneser stieß. Da mein Mann Allergiker ist, haben wir nach einem Hund gesucht, der nicht haart. Nach langer Suche sind wir fündig geworden: Viele Hundehaarallergiker reagieren nicht auf Havaneser! Bis dahin hatten wir allerdings noch nie etwas von dieser Hunderasse gehört. Denn vor sechs Jahren hat es in Deutschland nur relativ wenige Havaneser gegeben. Diese Situation hat sich allerdings geändert: Mittlerweile erfreut dieser freundliche kleine Hund mit dem langen, seidigen Haarkleid immer mehr Menschen. Hat es vor gut 25 Jahren nicht einmal eine Handvoll Havaneser in der gesamten Bundesrepublik Deutschland gegeben, ist es heutzutage keine Seltenheit mehr, einen Havaneser anzutreffen. Das Interesse an dieser Kleinhunderasse wächst.
In der Aussage, dass Havaneser für Allergiker geeignet sind, haben wir unsere Chance gesehen. Bei weiteren Recherchen hat sich herausgestellt, dass auch die Charaktereigenschaften des Havanesers optimal zu uns passen: Sie wurden als geduldige, liebenswerte Familienhunde beschrieben, ideal für Anfänger, gesellig, gelehrig und treu. Für Hundeanfänger wie wir es waren also perfekt – dachten wir.
Einige Monate später haben wir unseren kleinen Welpen in die Arme schließen dürfen. Bei unserer Züchterin, bei der wir Havaneser erstmals live erleben konnten, sind wir bereits an der Tür stürmisch begrüßt worden! Fünf Havaneser in unterschiedlichen Farben freuten sich so ausgelassen, wie wir es noch nie erlebt hatten! Welch ein Gewusel! Im Wohnzimmer durften wir schließlich unser „Baby" kennen lernen: unsere Lotti. Schüchtern, aber zugleich neugierig, hat dieses zwölf Wochen alte Wollknäuel Kontakt mit uns aufgenommen. Und uns offenbar akzeptiert. Denn bereits auf dem Weg in ihr neues Zuhause hat sie sich voller Vertrauen in meinen Schoß gekuschelt und geschlafen. Seither ist sie festes Mitglied unserer Familie. Mittlerweile ist Lotti sechs Jahre alt. Es hat sich bestätigt, dass mein Mann symptomfrei mit Lotti zusammenleben kann.
Ich habe bereits angedeutet, dass wir „dachten", Havaneser seien optimal für Anfänger geeignet. Einerseits ist diese Aussage auch zu bestätigen: Denn charakterlich sind Havaneser eindeutig Anfängerhunde: Sie lassen sich sehr leicht erziehen und freuen sich darüber, etwas Neues zu lernen. Aber es gibt insbesondere zwei Eigenschaften, die jeden Havaneserhalter in den Wahnsinn treiben können – und diese haben wir eindeutig unterschätzt: die Pflege und die Ernährung. Denn Lottis Haare waren jahrelang immer wieder, trotz fast täglicher Fellpflege, verfilzt und stumpf. Essen wollte sie nur bestimmtes Futter, aber auch nicht täglich. Wir waren oft verzweifelt und haben nicht mehr weiter gewusst.
Die Pflege eines (nicht kurz geschnittenen) Havanesers beansprucht Zeit und Geduld. Die ersten zwei bis vier Jahre muss mehrmals wöchentlich, zeitweise täglich mindestens eine Stunde intensive Haarpflege betrieben werden. Erst nach und nach verändert sich das Fell und das Kämmen reduziert sich auf ein- bis zweimal pro Woche. Was man dabei alles beachten sollte, haben wir erst mühsam lernen müssen. Unsere falsche Pflege hat zu starken Verfilzungen und damit zum Griff zur Schere geführt. Leider. Denn Havaneser haben so schönes Fell – wenn es richtig behandelt wird.
Wie viele Havaneserhalter zu berichten wissen, muss auch die Ernährung von Zeit zu Zeit neu durchdacht werden: Viele Havis (wie sie oft genannt werden) sind nämlich mäkelige Esser, die lieber auf ihr Futter verzichten, als Ungeliebtes zu sich zu nehmen. Die dadurch bedingte schlechte Ernährungsgrundlage kann dazu führen, dass die Hunde stumpfes, schlecht kämmbares Fell bekommen, wodurch die Fellpflege für Havaneser und Mensch zu Tortur werden kann. Ein Teufelskreis.
Durch den Austausch mit anderen Havaneserbesitzern und durch viele Recherchen haben wir unter anderem gelernt, wie aus Verfilzungen wieder glattes Haar wird und welches Futter unserer Lotti – wie auch vielen anderen Hunden – schmeckt. Seitdem haben wir einen zufriedenen Hund, der sich täglich auf sein Futter freut und nur noch zweimal in der Woche gekämmt werden muss.
Durch Probieren, Austausch und Recherchen haben wir uns Wissen angeeignet, das unser Zusammenleben mit Lotti noch schöner und leichter macht, als es am Anfang war. Da dies viel Zeit beansprucht hat, die ich Ihnen als Havaneserinteressierten oder – besitzer gerne ersparen möchte, habe ich mich entschieden, dieses Buch zu schreiben. „Kubanischer Wirbelwind – Ein Ratgeber für ein Leben mit dem Havaneser" soll Ihnen diese aufwendige Suche ersparen. Es versteht sich als hilfreicher Ratgeber, der auf Erfahrungswerte zurückgreift und die Antworten so präsentiert, dass ein kurzer Blick genügt, um die passende Auskunft zu erhalten. Da nicht alle Themen in aller Ausführlichkeit behandelt werden können, werden am Ende eines Kapitels weiterführende Literaturtipps gegeben. In erster Linie thematisiert das Buch den Havaneser und soll damit als Begleiter für Havaneserinteressierte oder –besitzer dienen. Aber auch andere Hundehalter können profitieren, da allgemeine Themen wie zum Beispiel Ernährung und Gesundheit von Hunden behandelt werden.
Ich möchte mich auf diesem Wege bei allen bedanken, die mir ihre Fotos zur Verfügung gestellt und das Buch mit ihrem Erfahrungsschatz bereichert haben, namentlich: Diana Baur, Andrea Einzig, Sabine Fiausch-Kopperberg, Jac Goldsmits, Janina Kula, Susanne Marquardt, Martina und Klaus Quolke, Efthimia Simon, Olaf Streich, Hans Surfer, Clementine Vranken, Jörg Welz, Nicola Zauner, Tina Zeil und meinem Mann Christian Fritsch.
Havaneser lieben gemeinsame Aktivitäten.
Besuchen Sie meine Homepage www.havaneserbuch.de! Hier werden Sie regelmäßig neue Artikel zum Thema Havaneser finden.
Der Havaneser – Erscheinungsbild und Charakter
Ihren Namen haben Havaneser der kubanischen Hauptstadt Havanna zu verdanken, ihre Wurzeln jedoch liegen in Westeuropa: Wie die Malteser, Bologneser, Bichons Frisé, Coton de Tulear und Löwchen gehören die Havaneser der Familie der Bichons an.
Havaneser sind sehr freundliche Hunde aus dem fernen Kuba.
Als Bichons werden kleine, menschenbezogene Hunde mit langen Haaren bezeichnet, deren gemeinsame Vorfahren aus der westlichen Mittelmeergegend stammen. Etwa im 15./16. Jahrhundert, während der Renaissance, konnten sich verschiedene Rassen ausdifferenzieren, da die kleinen Hunde aus der Mittelmeergegend von Kolonisten in unterschiedliche Teile der Welt gebracht wurden. Hier wurden sie mit anderen Rassen gekreuzt, wodurch sich nach und nach die heute bekannten Kleinhunderassen entwickelt haben.
Die genaue Herkunft der Havaneser ist zwar nicht bekannt, aber es wird davon ausgegangen, dass seine Vorfahren von Seefahrern nach Kuba gebracht und hier mit einheimischen oder anderen europäischen Kleinhunderassen gekreuzt wurden.
Besonders beliebt waren die Havaneser bei aristokratischen Kolonialfamilien und bei reichen Kubanern. Die gesellschaftlichen Umbrüche, die durch die Kubanische Revolution 1959 forciert wurden und in einer sozialistischen Gesellschaftsordnung endeten, führten dazu, dass die Havaneser, die als Symbol für den verachteten Kapitalismus galten, nahezu ausgerottet wurden.
Einige Kubaner jedoch konnten ihre Hunde retten und mit ihnen zusammen in die Vereinigten Staaten flüchten. Insbesondere der Züchterin Dorothy Goodale aus Colorado ist es zu verdanken, dass diese liebenswerte Rasse erhalten blieb: Sie hörte in den 1960er Jahren von den kleinen Exilkubanern und begann, nach der erfolgreichen Suche nach geeigneten Zuchthunden, in den 1970er Jahren, Havaneser zu züchten. Seit den 1980er Jahren werden Havaneser