Mini Aussie: Charakter, Erziehung, Gesundheit
Von Thorsten Wunsch
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Über dieses E-Book
Shepherd in ihnen steckt. So versteht es sich quasi von selbst, dass Mini Aussies eine Aufgabe brauchen
und rassegerecht beschäftigt werden müssen. Wie das am besten geschehen kann, erfährt der Leser in diesem Buch. Über die ausführlichen Informationen zu Aufzucht, Erziehung und Pflege hinaus beschreibt
der Autor, was es mit den unterschiedlichen Bezeichnungen - Miniature Australian Shepherd und Miniature American Shepherd - auf sich hat und wagt einen Ausblick für die Zukunft. Das Buch ist ein wertvoller Rat-geber für alle, die sich einen nicht so großen, aber dennoch "richtigen" Hund wünschen, mit dem sie aktiv
sein können und der ihnen ein unermüdlicher Begleiter sein will.
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Buchvorschau
Mini Aussie - Thorsten Wunsch
gedruckt.
Aussies
Aussies fallen den meisten Menschen als bunte, aufmerksame und quirlige Hunde mit hin und wieder stechend blauen oder gefleckten Augen auf. Vieles haben die Aussies gemeinsam, und dennoch sind sie alle verschieden!
Der erste Eindruck
Alle Aussies haben dieselben Wurzeln. Und ja – auch die ganz Kleinen dürfen sich nur „Aussie" nennen, wenn 100 Prozent Australian Shepherd in den Linien ist.
Für den flüchtigen Betrachter ist sicher schon das Äußere ein Blickfang. Aussies sind kraftvolle Hunde mit wunderschönem buntem Fell, beständige und begeisterte Arbeiter und treue Begleiter und Beschützer. Vielen Menschen bleiben besonders die oft sehr auffälligen Augen der Aussies in Erinnerung – zum einen entgeht dem wachen Blick nur sehr selten etwas und zum anderen sind die Augen häufig gesprenkelt oder völlig blau. Gerade nicht merlefarbene Aussies mit einem oder gar völlig blauen Augen stechen hier sehr heraus. Die Halter müssen allerdings mit der Frage leben, was denn da „außer Husky noch drinsteckt". Bei den kleinen Vertretern der Rasse kommt noch der lebenslange Niedlichkeitsfaktor hinzu, der dazu führt, dass auch erwachsene Hunde von vielen Menschen als Welpen angesehen werden.
Ein Aussie folgt seinen Besitzern am liebsten auf Schritt und Tritt, wie ein kleiner Schatten. Die ausgesprochen intelligenten Hunde wollen immer mit dabei sein und etwas tun. Bei vielen Gelegenheiten schauen die wachen Augen, als wollten sie die Gedanken ihrer Menschen lesen: „Was kann ich tun, um zu helfen? Wäsche in die Maschine, Geschirr in der Spüle vorreinigen, Blumen pflanzen oder Ölwechsel – kein Problem!"
Aussie-Liebe (Foto: Fairy Floss Aussies)
Charakter und Wesen
Die bestechendste Eigenschaft, die einen Aussie gleich welcher Größe ausmacht, ist seine Wesensstärke! Ein gut geprägter Aussie ist weder aggressiv noch ängstlich.
Zwar gefallen diese Hunde gern, jedoch nicht um jeden Preis. Sie wägen ab und treffen unter Umständen auch sehr schnell selbst Entscheidungen. Man sollte nie vergessen, dass diese Rasse für die Arbeit gezüchtet wurde. Im Gegensatz zu den meist sehr sensiblen Border Collies hat der Aussie kein Problem damit, Großvieh durch einen herzhaften Biss in die Fessel zur Bewegung zu motivieren oder auch seine Herde vor Gefahren und Fremden zu schützen.
Aussies sind laut Standard Fremden gegenüber eher reserviert. Dies ist jedoch sehr typabhängig; keinesfalls dürfen sie sich scheu zeigen. Auch können sich Aussies unter Umständen sehr territorial verhalten.
Aussies müssen eine Aufgabe im Alltag haben. Die enthusiastischen Arbeiter sind nur ungern längere Zeit beschäftigungslos allein zu Hause. Ein gelangweilter Aussie wird sich selbst eine Aufgabe suchen, und diese kann dann sehr zum Missfallen der Besitzer sein. Die vielseitigen Hunde bleiben bis ins hohe Alter lernfähig und fordern ihre Halter. Die kleineren Aussies stehen ihren großen Geschwistern in puncto Agilität in keinster Weise nach, im Gegenteil! Die Kleinen sind aufgrund ihres leichteren Körperbaus meist agiler und flinker als die Großen.
Den Aussie gibt es in verschiedenen Größen, aber im Charakter unterscheiden sie sich nicht. (Foto: S. Hindorf)
Die Größenvarietäten
Aussies wurden schon immer in unterschiedlichen Größen gezüchtet. Die Größe des „Arbeitstieres" Aussie war in den Anfängen der Rasse niemals ein entscheidendes Kriterium für die Zuchtauswahl. Raue Zeiten der Cowboys und Farmer prägten einen körperlich und geistig robusten Arbeitshund. Erst mit den Rassestandards sind auch Größen festgelegt worden:
Auf sogenannte „Teacup"-(Teetassen-)Züchtungen gehe ich im Weiteren nicht detaillierter ein. Es gibt in den USA Züchter, die auch noch Größen unter 25 Zentimetern anstreben. Diese Zwergzüchtungen haben jedoch, abgesehen von der Fellfarbe, nicht mehr viel mit einem Aussie gemein.
Beim Miniature Australian Shepherd liegt die bevorzugte Größe zwischen 36 und 46 Zentimetern. Die Qualität des Hundes hat jedoch vor kleinen Abweichungen in der Größe Vorrang – so kann ein körperlich herausragender Mini Aussie durchaus auch einmal 48 Zentimeter groß sein! Die Körperlänge (vom Brustbein bis zum Sitzbein) ist etwas größer als die Widerristhöhe. Das ideale Längen-/Höhenverhältnis liegt bei 5 : 4.
FEHLER:
Zu kleine Aussies mit weniger als 36 Zentimetern Schulterhöhe entsprechen nicht dem Mini-Aussie-Standard. Diese Aussies fallen in die Größenrichtlinien für Toy Aussies.
Der Miniature Australian Shepherd –
Die Entstehung der Rasse
Ob man ihn nun Miniature Australian Shepherd oder Miniature American Shepherd nennt: Fest steht, dass der Mini Aussie aus dem Standard Australian Shepherd hervorgegangen ist.
Standard Australian Shepherd und Mini Aussie – gemeinsame Wurzeln
Die Geschichte des Miniature Australian Shepherds, des Miniature American Shepherds und des Toy Australian Shepherds begann mit dem Standard Australian Shepherd. Über den Ursprung der Aussies gibt es unterschiedliche Theorien und Geschichten.
Seit mehreren Tausend Jahren nutzen Menschen Hunde zum Hüten und Bewachen ihrer Herden. Wahrscheinlich begann die Geschichte des Aussies um 1700 in Spanien und Frankreich, wo die Basken ihre Schafe mithilfe ihrer Hunde hüteten. Mit dem Export der Schafe nach Australien gingen auch manche Basken mit ihren Hunden auf die Reise. Im späten 18. Jahrhundert, als Rancher Schafe aus Australien nach Nordamerika importierten, kamen neben den Schafen (Australian Sheeps) auch deren Hirten mit ihren Hunden. Die herausragenden vierbeinigen Arbeiter beeindruckten die amerikanischen Farmer, die sie aufgrund der vorherrschenden Bluemerle-Zeichnung „little blue dogs" – kleine blaue Hunde – nannten und mit ihren eigenen Hunden verpaarten.
Eine weitere Theorie geht davon aus, dass sich der Australian Shepherd aus dem English Shepherd entwickelte, der um 1700 mit den britischen Immigranten nach Nordamerika kam. Der ursprüngliche English Shepherd, der noch als