Akita Inu: Erziehung, Training, Ernährung, Charakter und vieles mehr über den Akita Inu
Von Roland Berger
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Über dieses E-Book
Lesen Sie in diesem Buch viele Grundlagen über den Akita Inu:
- Herkunft der Rasse
- Ansprüche an die Lebensbedingungen
- Anschaffung des Hundes
- Charakter der Akitas
- Den Welpen stubenrein erziehen
- Befehle, die jeder Akita lernen muss
- Eine gute Leinenführigkeit erreichen
- Umgang mit dem ausgeprägtem Jagd- und Schutzinstinkt
- Kommunikation unter Hunden
- Ernährung von Aktia Inus
Sie finden in dem Buch außerdem über 20 Abbildungen und viele nützliche Tipps und Tricks aus dem Alltag eines Hundehalters. In den meisten Büchern über Aktia Inus werden Sie lesen, dass es kein Hund für Anfänger sei. In Wirklichkeit geht es darum, dass Sie sich auf den speziellen Charakter der Tiere einlassen müssen. Akitas sind selbstbewusst und eigenständig. Sie werden nie in der Art und Weise aufs Wort gehorchen, wie z.B. ein Schäferhund tut.
Erfahren Sie jetzt in diesem Ratgeber, wie Sie mit liebevoller Konsequenz und einem respektvollem Umgang mit dem Aktia viel Spaß gemeinsam haben.
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Buchvorschau
Akita Inu - Roland Berger
Akita Inu – etwas mehr Wolf als vermutet
Akita Inus sind außergewöhnlich schöne Hunde, die auch als japanischer Spitz bezeichnet werden. Die Ahnenreihe und die Zucht in der Vergangenheit führt zu einem sehr untypischen Charakter für Hunde. Akitas sind daher ausschließlich für Menschen geeignet, die sich mit der Erziehung der Hunde intensiv vertraut machen und deren Wesen respektieren.
Abbildung 1: Akita Inu in voller Schönheit
Herkunft der Rasse
Die Vorfahren des Akita Inus dürften in Begleitung des Menschen die japanischen Inseln betreten haben. Dies bedeutet eine lange Entwicklung, bevor Mensch und Hund erstmals das Inselreich erreichten.
Vom Wolf zum Hund
Wann der Wolf zum Hund wurde, ist heute nicht mehr feststellbar. Funde belegen, dass seit etwa 20.000 Jahren die Menschen von Hunden begleitet werden. Die Entwicklung des Menschen begann vor mehr als 300.000 Jahren in Afrika. Heute gilt als erwiesen, dass sich die Menschen im Schnitt um 400 Meter je Jahr in Richtung Norden ausbreiteten. Vor 25.000 Jahren erreichten sie Sibirien und vor 15.000 Jahren überquerten sie die Beringstraße.
Japan wurde in der Zeit von 10.000 v. Chr. bis etwa 300 v. Chr. von Menschen, die vermutlich aus Zentralasien, Sibirien und dem südpazifischen Raum kamen, besiedelt. Sie brachten Hunde mit, die mit großer Wahrscheinlichkeit den nordischen Schlittenhunden ähnelten.
Wie es zu der Freundschaft von Wolf und Mensch kam, ist nicht bekannt. Nach dem Wissenschaftler Francis Galton haben Menschen Wolfswelpen in Ihren Siedlungen aufgezogen und sie auf diese Art zu Haustieren gemacht. Allerdings dürften Wölfe eher erschreckend auf die Menschen gewirkt haben. Außerdem war Fleisch ein begehrtes und kostbares Nahrungsmittel. Wieso hätte der Mensch also ein Tier zu sich in die Behausung holen sollen, das ein Nahrungskonkurrent ist. Der Mensch muss ungefähr vor 20.000 Jahren eine Eigenschaft am Wolf entdeckt haben, die ihm nützlich erschien. Vielleicht bemerkten die Menschen, dass Wölfe gute Jäger sind, denen man die Beute abjagen kann. Die Hunde, die damals zusammen mit den ersten Menschen auf die japanischen Inseln zogen, dürfen typische Arbeitshunde gewesen sein, die schwere Lasten trugen oder zogen.
Tatsache ist, dass es aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Abbildungen von Hunden gibt, die mit ihren Stehohren und der über den Rücken geringelten Rute heutigen Akitas ähnlich sehen. Auf Bronzeglocken, die etwa zur gleichen Zeit entstanden, ist ebenfalls dieser Hundetyp als Relief zu finden. Die damaligen Hunde waren kleiner als die heutigen Akitas. Watase unterscheidet drei geografische Typen: einen extrem nördlichen, einen nördlichen und einen südlichen. Je nach Gegebenheiten und den Lebensbedingungen angepasst sahen diese Hundetypen unterschiedlich aus. Der Nördliche sei groß gewesen, langhaarig, vorwiegend weiß und mit der typischen, über den Rücken geringelten Rute, dieser sei einer der Vorfahren des heutigen Akitas.
Chinesische Wölfe in der jüngeren Ahnenreihe
Die Entwicklung vom Wolf zum Hund verläuft nicht immer gradlinig. Es kam immer wieder zu Einkreuzungen von Wölfen. Unklar ist, ob solche Kreuzungen absichtlich geschahen. Möglich ist auch, dass die Nachfahren verwilderte Haushunde, die sich Wölfen angeschlossen haben, von Menschen erneut gezähmt wurden.
Tatsache ist, dass genetische Untersuchungen bestätigen, dass zu den Vorfahren der Akitas auch chinesische Wölfe gehören.
Zucht der Akita Inus
Der Name Akita Inu rührt wahrscheinlich von der heutigen Präfektur Akita her. Die Zusätze Inu sowie Ken sind lediglich japanische Worte für Hund. Früher gehörten die Zusätze zur Rassebezeichnung. Bis 1999 wurden zwei Typen der Rasse gezüchtet, ein Typ wird seit dem Jahr als eigenständige Rasse American Akita von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) geführt, der japanische Typ trägt nur noch die Rassebezeichnung Akita.
Die ersten Vorfahren waren mittelgroße Hunde, die in von Jagd und Fischfang geprägten Matagi-Dörfern (Jägerdörfer) gehalten wurden. Sie galten als gute Jäger, die sowohl Antilopen als auch Bären stellten.
Im Mittelalter trat die Jagd in den Hintergrund und die Landwirtschaft wurde ausgebaut. Die Zeit war von Kämpfen verschiedener Adelshäuser gekennzeichnet. Die Bauern setzen die starken Hunde nun zum Schutz ein und weniger für die Jagd. Der Matagi Inu wurde zu einem Hund, der charakterlich dem heutigen Akita Inu ähnelte. Er war ein wachsamer, wehrhafter, selbstbewusster, großer und kräftiger Hund, der durch seine imposante Erscheinung menschliche Angreifer beeindruckte. Es gibt aber noch einige der ursprünglichen Matagi Inu.
Im 19. Jahrhundert übernahmen japanische Adlige die damalige europäische Sitte, Hundekämpfe zu veranstalten. Daher flossen nun auch Molosser und Terrier in die Zucht ein. Wesen und Aussehen änderten sich. Die neuen Rassen hatten Schlappohren, hängende Ruten, lockere Haut und hängenden Lefzen.
Als 1909 Hundekämpfe verboten wurden und eine Rückbesinnung auf japanische Werte und Traditionen begann, wandte man sich den wenigen noch vorhandenen Matagi und Akita Inus zu. Durch konsequente Zucht der alten Rassen entstand der heutige Akita, der 1931 als erste der japanischen Spitzrassen zum Naturdenkmal erklärt wurde. Die Ausfuhr aus Japan war bis 1945 sogar verboten.
Der Zweite Weltkrieg blieb nicht ohne Folgen, denn es fehlte an Futter für Tiere und Menschen. 1945 wurde die Zucht mit den wenigen verbliebenen Tieren wieder aufgenommen.
Zunächst gab es zwei Zuchtlinien, die dem ursprünglichen japanischen Hundetyp ähnelnde Ichinoseki-Linie und die Dewa-go-Linie, in welcher die Einkreuzungen von Molossern und Deutschem Schäferhund noch zu erkennen waren.
Aus Vertretern beider Linien entwickelte sich der Japan-Akita (heute Akita), der hochläufig mit kurzem Rücken und spitztypischem Kopf daherkommt und der American Akita, mit gedrungener Figur, niedrigeren Läufen, längerem Rücken und rechteckigerem Kopf.
Rassemerkmale
Akitas sind unbestreitbar wunderschöne Hunde, die mit dem dichten Fell und dem scheinbar lächelnden Gesicht an Teddybären erinnern. Die Schönheit verleitet leider oft zu einem unbedachten Kauf. Menschen neigen dazu, Haustiere nach dem Erscheinungsbild anzuschaffen und sich kaum Gedanken über den Charakter der Tiere und deren Bedürfnisses zu machen. Dieser Fehler ist beim japanischen Spitz besonders tragisch, denn er liebt seine Menschen sehr. Eine Trennung verkraftet er nur schwer.
Kopf und Körperbau
Die Rasse ist recht unverfälscht und ähnelt auch im Aussehen noch stark einem Wolf. Akitas haben einen von ausgewogenem Körperbau ohne körperliche Übertreibungen. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von 64 bis 70 cm und wiegen zwischen 45 und 59 kg, Hündinnen sind mit 58 bis 64 cm und einem Gewicht von 32 bis 45 kg kleiner und leichter.
Der breite Schädel mit der deutlichen Stirnfurche ist im Verhältnis zum Körper gut proportioniert und die Nase weist einen ausgeprägten Stop auf. Die große schwarze Nase, die in der Regel schwarzen Lefzen und die dunklen kleinen Augen geben dem Gesicht einen sehr freundlichen Ausdruck, als würde der Hund lächeln.
Der kräftige Fang ist von mittlerer Länge am Ansatz breit und verjüngt sich allmählich, wird aber nicht spitz. Im Maul ist ein starkes Scherengebiss. Die meisten Menschen verlieben sich in die kleinen dreieckigen dicken Ohren mit den abgerundeten Spitzen.
Der dicke und muskulöse Hals ohne Wamme steht in guter Proportion zum Kopf und Körper. Kennzeichnend für den Akita sind der grade kräftige Rücken, die breiten muskulösen Lenden und der tief angelegte Brustkasten.
Die Ellenbogen stehen dicht am Körper. Vorderhand und Hinterhand sind kräftig ausgebildet. Die dicken runden Pfoten sind gewölbt und die Zehen liegen eng aneinander. Die Hunde bestechen durch den elastischen und kraftvollen Bewegungsablauf und das sportliche sowie würdevolle Auftreten.
Das auffälligste Merkmal ist die hoch angesetzte, dicke, gut und fest eingerollte Rute, die der Akita über dem Rücken trägt. Sie reicht heruntergezogen bis zum Sprunggelenk. Die Art die Rute zu tragen, macht es allerdings etwas schwer die Stimmung der Hunde zu erkennen. Wedeln vor Freude oder ein Einklemmen der Rute aus Angst sind weniger deutlich sichtbar als bei anderen Hunden.
Fell und Färbung
Das Deckhaar ist hart und gerade die Unterwolle weich und dicht. Am Widerrist und an der Kruppe ist das Haar etwas länger. Das längste Haarkleid sitzt an der Rute. Erlaubte Farben sind Weiß, Rot-falbfarben, Sesam und Gestromt. Lediglich weiße Akitas sind einfarbig, denn der Rassestandard verlangt bei den anderen Färbungen Urachiro (Urajiro). Gemeint ist weißliches Haar seitlich am Fang, Kinn, Hals, Brust sowie an der Bauchseite des Körpers inklusive der Innenseite der Läufe. Typisch ist, dass die Welpen oft mit einer dunklem Stichelung des Fells geboren werden. Einige haben sogar eine schwarze Maske. Die dunklen Haare gehen schnell verloren.
Abbildung 2: Japanisch Akita Inu Welpen schlafen
Besonderheiten der Farben
Weiß: Es handelt sich nicht um Albinos, denn die Hunde haben dunkle Augen und eine schwarze Nase, oft mit kleinen rosafarbenen Partien. Es liegt eine Genvariante (rezessives Gelb) vor, die verhindert, dass sich schwarzes Pigment im Fell bildet. Welpen dieser Farbe haben keine Stichelung. Das Weiß ist eher ein Cremeweiße, also nicht so weiß wie bei Albinos. Es kann entlang