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Stalkermord. Ostfrieslandkrimi
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eBook147 Seiten1 Stunde

Stalkermord. Ostfrieslandkrimi

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Über dieses E-Book

»Hast du wirklich geglaubt, du könntest einfach davonlaufen?« Vanessa kann es nicht fassen, als sie die Nachricht liest, die mit einem Strauß blutroter Rosen vor ihrer Haustür liegt. Dabei war sie gerade erst aus Nordrhein-Westfalen ins ostfriesische Leer gezogen, um endlich vor ihrem Ex-Freund Marcel zu fliehen! Bald darauf haben die Kommissare Werner Harms und Steffen Köster einen neuen Mordfall: Vanessas Stalker liegt mit durchschnittener Kehle auf dem Ernst-Reuter-Platz in Leer! Hat Vanessa die Sache etwa in die eigene Hand genommen, oder will ihr jemand die Tat in die Schuhe schieben? Die Zahl der Verdächtigen steigt, als die Ermittler herausfinden, dass das Mordopfer ausgerechnet aus Ostfriesland stammt. Vor seinem Umzug nach Nordrhein-Westfalen hatte Marcel anscheinend mehrere einschlägige Straftaten begangen und verbrannte Erde hinterlassen. Ein später Racheakt? Um das herauszufinden, ermitteln auch Britta und Martha von der Holtlander Spinngruppe wieder auf eigene Faust. Und bringen sich dabei in erhebliche Gefahr …

SpracheDeutsch
HerausgeberKlarant
Erscheinungsdatum13. Nov. 2021
ISBN9783965864825
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    Buchvorschau

    Stalkermord. Ostfrieslandkrimi - Susanne Ptak

    Prolog

    Bald würde es vorbei sein. Bald würde sie wieder ein normales Leben führen können, ohne die ständige Angst; ohne sich auf jedem Weg alle paar Minuten umsehen zu müssen.

    Hastig zog Vanessa Lehmann den Reißverschluss des letzten Koffers zu, dann richtete sie sich auf und schaute sich noch einmal im Zimmer um, in dem nur noch der große Kleiderschrank stand, den sie nicht mitnahm. Ihre Freunde würden sich um Abbau und Entsorgung kümmern.

    Das war es also nun. Die Zeit in ihrer Heimatstadt Neuss war abgelaufen. Nicht, weil sie es so gewollt hatte, sondern weil sie von hier flüchtete.

    »Hast du alles?« Freundin Laura tauchte im Türrahmen auf. »Wir müssen los. Es wird bald hell und wir wissen nicht …«

    »Ist Sven sicher, dass er nicht doch irgendwo lauert?«

    »Ganz sicher. Komm jetzt, bevor sich das ändert.«

    Vanessa schaute Laura verzweifelt an. »Glaubst du, ich tue wirklich das Richtige? Ich meine, es ist ein kompletter Neuanfang, noch dazu ohne euch …«

    Laura trat zu ihrer Freundin und schloss sie in die Arme. »Wir sind nur drei Stunden Fahrt von dir entfernt und werden zukünftig viele Wochenenden und Ferien in Ostfriesland verbringen. Womöglich ist es ja auch nur für einen begrenzten Zeitraum. Aber wie auch immer – es ist die richtige Entscheidung. So geht es doch nicht weiter.«

    Vanessa löste sich aus der Umarmung. Dann nickte sie und nahm den Koffer. »Lass uns gehen.«

    Sie verließen die Wohnung, und Laura, die bereits die Schlüssel an sich genommen hatte, schloss die Tür ab. Hintereinander liefen sie die Treppe hinunter.

    Noch war es dunkel, aber schon bald würde ein kühler, feuchter Novembertag heraufdämmern.

    Vor dem Haus standen der Transporter mit Vanessas Habseligkeiten sowie ihr Auto und ein weiteres Fahrzeug zur Abfahrt bereit. Laura, Sven und drei weitere Freunde würden Vanessa auf dem Weg in ihre neue Heimat begleiten.

    Gerade wollte Vanessa ins Auto steigen, da wurde ein Stück die Straße hinunter ein Motor angelassen. Erschrocken fuhr sie herum und schaute in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Doch nur das Brummen des Motors war ungewöhnlich laut in der frühmorgendlichen Stille zu hören. Sie sah keine eingeschalteten Scheinwerfer.

    Laura hatte die Reaktion der Freundin bemerkt. »Es gibt Menschen, die so früh zur Arbeit fahren müssen.«

    »Aber es läuft nur der Motor«, wandte Vanessa besorgt ein. »Siehst du irgendwo Scheinwerfer?«

    »Derjenige wird vermutlich gerade seine beschlagenen Scheiben säubern oder das Geräusch kommt aus einer Garage. Steig jetzt ein.«

    Sobald alle in den Autos saßen, fuhr der Transporter mit Sven am Steuer los. Das langsamste Fahrzeug gab das Tempo vor.

    Laura saß am Steuer von Vanessas Wagen, da sie die Befürchtung hegte, die Freundin sei viel zu aufgeregt und unkonzentriert, um das Ziel unfallfrei erreichen zu können. Darum konnte Vanessa die so vertrauten Hausfassaden, die sie in absehbarer Zeit nicht wiedersehen würde, im Licht der Straßenbeleuchtung betrachten. Sosehr sie auch ein neues Leben wollte, so sehr schmerzte der Abschied.

    Sobald sie die Ortsausfahrt passiert hatten, drehte Vanessa sich um. Hinter sich sah sie die Scheinwerfer von Torbens BMW. Ein gutes Stück dahinter war ein weiteres Paar Scheinwerfer zu sehen.

    »Jemand folgt uns«, stieß sie aufgeregt hervor.

    Laura warf einen nervösen Blick in den Rückspiegel, dann lachte sie kurz auf. »Aktuell folgen uns außer Torben noch drei weitere Fahrzeuge. Wie ich vorhin schon erwähnte – es gibt Menschen, die früh zur Arbeit fahren. Sieh nur, der erste Wagen, der hinter Torben fuhr, ist gerade abgebogen. Mach dich nicht verrückt.«

    Vanessa entspannte sich ein wenig und als es langsam heller wurde und sie mehr von der Umgebung erkennen konnten, begann sie sogar, die Fahrt ein bisschen zu genießen, doch immer wieder drifteten ihre Gedanken zur Ursache ihres Umzuges hin und sie verfluchte einmal mehr den Tag, an dem sie Marcel Hinrichs kennengelernt hatte.

    Es war ein herrlicher Tag im Juli gewesen und sie hatte ihre Mittagspause im Düsseldorfer Hofgarten verbracht. Marcel war vorbeigeschlendert und hatte sie mit einem sympathischen Lächeln ausgesprochen höflich gefragt, ob der Platz auf ihrer Parkbank noch frei sei. Sie waren ins Gespräch gekommen und hatten bald darauf etliche Gemeinsamkeiten festgestellt.

    Obwohl ihr Marcel schon damals irgendwie bekannt vorkam, er ihr aber darauf angesprochen versicherte, dass man sich nie zuvor getroffen habe, und ihr auch die überdurchschnittlichen Gemeinsamkeiten fast schon seltsam erschienen waren, hatte sie einem Date zugestimmt. Sie hatte alle Bedenken beiseitegeschoben, um endlich über ihre unglückliche Liebe hinwegzukommen.

    Es war nicht bei diesem einen Date geblieben. Marcel erwies sich in der ersten Zeit als charmanter, äußerst aufmerksamer Partner und Liebhaber. Tatsächlich hatte Vanessa für einige Wochen geglaubt, den Mann ihres Lebens gefunden zu haben. Doch nach nur drei Monaten hatte Marcel darauf gedrängt, endlich zusammenzuziehen. Das jedoch lehnte Vanessa ab, da es ihr für diese Entscheidung einfach noch zu früh war. Sie war völlig überrascht und überrumpelt gewesen, wie er auf diese Zurückweisung reagiert hatte. Charme und Aufmerksamkeit waren wie weggeblasen. Stattdessen hatte er sie als undankbare, egoistische Schlampe beschimpft, was noch die nettesten Schimpfworte waren, mit denen er sie bedacht hatte, woraufhin Vanessa die Beziehung kurzerhand beendete.

    Ganz offensichtlich akzeptierte Marcel jedoch diesen Schlussstrich nicht, denn von diesem Tag an war er zu ihrem Stalker geworden. Er terrorisierte sie Tag und Nacht, mit allen Mitteln. Er schien überall zu sein; wann immer sie sich umdrehte, lächelte er sie an, belästigte sie mit Telefonanrufen, bis sie sich ein neues Handy kaufte und vom Festnetz abmeldete. Er belagerte stundenlang ihre Wohnung und ging sogar so weit, den Terror auf ihre Freundinnen auszudehnen. Als all das nichts nützte, streute er Gerüchte, die irgendwann selbst ihre Kollegen erreichten, was zur Folge hatte, dass Vanessa endlich zur Polizei ging, um ihn anzuzeigen. Das Resultat waren das ausgedrückte Bedauern eines Polizisten, dass man nichts machen könne, solange er nicht handgreiflich würde, und der Rat, eine einstweilige Verfügung gegen ihn zu beantragen, was sie auch getan hatte. Nun hatte sie schriftlich, dass Marcel sich ihr nicht nähern durfte, was er jedoch konsequent ignorierte, wobei er immer rechtzeitig verschwand, bevor die herbeigerufene Polizei eintraf. So hatte sie es irgendwann aufgegeben, bei der Polizei anzurufen, um sich nicht völlig lächerlich zu machen.

    Marcel hatte sie mit postalisch zugestellten Geschenken überhäuft, die er zu ihr nach Hause und auch an ihren Arbeitsplatz senden ließ. Zuletzt hackte er auch noch ihren Computer und schaffte es so, ein äußerst privates Foto von Vanessa in den E-Mail-Verteiler ihrer Firma zu leiten. Diese Aktion hatte dann das Fass zum Überlaufen gebracht. Anja Wegner, mit der Vanessa sich ein Büro teilte, hatte sich des Problems der Kollegin angenommen, es an die Chefetage weitergeleitet und vorgeschlagen, Vanessa wenigstens vorübergehend in ein Tochterunternehmen der Werbeagentur in eine andere Stadt versetzen zu lassen. Die Wahl war auf Leer in Ostfriesland gefallen, da man diesen Teil Deutschlands für weit genug von Neuss entfernt hielt. Und nun befand sich Vanessa auf dem Weg dorthin, in der Hoffnung, dass der Terror endlich ein Ende haben würde. Und vielleicht konnte sie ja nicht nur das Problem mit Marcel hinter sich lassen.

    Nach drei Stunden Fahrt trafen sie vor dem Haus ein, in dem Vanessa zukünftig wohnen würde. Es war eine Doppelhaushälfte in einer beschaulichen Straße, die Anja Wegner über die Agentur für sie angemietet hatte, für den Fall, dass Marcel sich nochmals Zugriff auf Vanessas Computerdaten verschaffen würde.

    Hier war es noch ungemütlicher als in Neuss, denn abgesehen davon, dass es auch in Leer kühl und feucht war, trieb ein böiger Wind die letzten herabgefallenen Blätter über den Gehsteig.

    Sven warf einen Blick zum wolkenverhangenen Himmel hinauf. »Lasst uns rasch ausladen, bevor es zu regnen anfängt.«

    Torben und Olaf öffneten bereits die Hecktüren des Transporters.

    Vanessa schaute noch einmal die Straße hinunter. Kein Auto befand sich auf der Fahrbahn. Sie suchte den Schlüssel aus ihrer Jackentasche, öffnete die Pforte des Vorgartens und ging zur Haustür, um diese zu öffnen.

    »Wow!«, staunte Claudia, als sie den ersten Karton hineintrug. »Deine Wohnsituation hat sich schon mal definitiv verbessert. Das ist ja toll hier!«

    »Und oben sind auch noch mal drei Zimmer«, informierte Laura. »Da kann Nessa Gästezimmer draus machen. Dann können wir hier Urlaub und verlängerte Wochenenden verbringen.« Sie war mit Vanessa zur Besichtigung und Unterschrift des Mietvertrages schon einmal hier gewesen.

    Gut gelaunt entluden die Freunde Vanessas Hausstand und bauten alles auf, brachten Vorhänge an, Fernseher und Stereoanlage zum Laufen. Am Mittag fuhren sie in die Innenstadt, um etwas zu essen, und später besorgten sie bei einem Möbelhaus, welches Möbel zum Mitnehmen führte, noch ein paar Dinge, die fehlten.

    Erst spät am Abend machten sich die Neusser auf den Rückweg. Als Laura sie zum Abschied umarmte, konnte Vanessa ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

    Torben verabschiedete sich als Letzter von ihr. Hin und her gerissen, wich sie doch vor ihm zurück, als er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange hauchte. Unsicher schaute sie ihn an.

    »Mach dir keine Sorgen. Alles wird gut.« Er drehte sich um und folgte den anderen, die bereits zu den Autos gegangen waren.

    Vanessa blieb allein zurück. Sie schaute den davonfahrenden Autos mit tränenverschleiertem Blick noch nach, als deren Rücklichter schon lange nicht mehr zu sehen waren.

    Doch dann riss sie sich zusammen. Ihr neues Leben hatte angefangen und irgendwie musste sie sich darin zurechtfinden. Vanessa wischte die Tränen fort, ging zurück ins Haus und schloss die Tür.

    Auch wenn sie sich einigermaßen sicher fühlte, machte sie doch noch eine Runde durch alle Zimmer und überprüfte, ob Fenster und Türen verschlossen waren. Dann ging sie zu Bett und schlief völlig erschöpft in wenigen Minuten ein.

    Als Vanessa am nächsten Morgen erwachte, schien auch das Wetter sie willkommen

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