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Wölfe im Sweetwater-Country: Die großen Western Classic 84 – Western
Wölfe im Sweetwater-Country: Die großen Western Classic 84 – Western
Wölfe im Sweetwater-Country: Die großen Western Classic 84 – Western
eBook132 Seiten1 Stunde

Wölfe im Sweetwater-Country: Die großen Western Classic 84 – Western

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Über dieses E-Book

Nun gibt es eine exklusive Sonderausgabe – Die großen Western Classic
Diese Reihe präsentiert den perfekten Westernmix! Vom Bau der Eisenbahn über Siedlertrecks, die aufbrechen, um das Land für sich zu erobern, bis zu Revolverduellen - hier findet jeder Westernfan die richtige Mischung. Lust auf Prärieluft? Dann laden Sie noch heute die neueste Story herunter (und es kann losgehen).
Dieser Traditionstitel ist bis heute die "Heimat" erfolgreicher Westernautoren wie G.F. Barner, H.C. Nagel, U.H. Wilken, R.S. Stone und viele mehr.

Krachend sauste die Spitzhacke ins Gestein. Steinsplitter flogen auseinander. Mit entblößtem Oberkörper stand er da. Breitbeinig, die Spitzhacke erneut zum Schwung angesetzt, um sie mit voller Wucht ins Gestein zu schmettern. Ein hochgewachsener Mann mit schmalem Gesicht und kurzen blonden Haaren. Er war triefendnass vor Schweiß. Die sengende Hitze im Strafgefangenenlager brachte ihn fast um den Verstand. Sein Atem ging keuchend. Die Bewegungen waren nur noch mechanisch. Schon längst war er am Ende seiner Kräfte. Seine Augen, sonst von wasserblauer Farbe, waren von Hitze und Staub gerötet. Für einen kurzen Augenblick hielt er inne und sah sich um. Den Mithäftlingen erging es nicht anders. Auch sie waren völlig entkräftet. Auch sie reagierten nur noch mechanisch. Immer wieder sausten ihre Spitzhacken ins Felsgestein und fetzten es auseinander. Stück für Stück drangen sie vorwärts. Mühselig und voller Qual. Die sengende Sonne und der Staub als ständige Begleiter. Und jeden Tag füllte sich ein neues Grab.
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum14. Sept. 2021
ISBN9783740985127
Wölfe im Sweetwater-Country: Die großen Western Classic 84 – Western

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    Buchvorschau

    Wölfe im Sweetwater-Country - R. S. Stone

    Die großen Western Classic

    – 84 –

    Wölfe im Sweetwater-Country

    R. S. Stone

    Krachend sauste die Spitzhacke ins Gestein. Steinsplitter flogen auseinander. Mit entblößtem Oberkörper stand er da. Breitbeinig, die Spitzhacke erneut zum Schwung angesetzt, um sie mit voller Wucht ins Gestein zu schmettern. Ein hochgewachsener Mann mit schmalem Gesicht und kurzen blonden Haaren.

    Er war triefendnass vor Schweiß. Die sengende Hitze im Strafgefangenenlager brachte ihn fast um den Verstand. Sein Atem ging keuchend. Die Bewegungen waren nur noch mechanisch. Schon längst war er am Ende seiner Kräfte. Seine Augen, sonst von wasserblauer Farbe, waren von Hitze und Staub gerötet.

    Für einen kurzen Augenblick hielt er inne und sah sich um. Den Mithäftlingen erging es nicht anders. Auch sie waren völlig entkräftet. Auch sie reagierten nur noch mechanisch. Immer wieder sausten ihre Spitzhacken ins Felsgestein und fetzten es auseinander. Stück für Stück drangen sie vorwärts. Mühselig und voller Qual. Die sengende Sonne und der Staub als ständige Begleiter. Und jeden Tag füllte sich ein neues Grab. Erst gestern hatten sie Emmett Calhoun beerdigt. Der kleine Bursche mit dem ewig verkniffenen Gesicht fiel einfach um, die verdammte Spitzhacke in beiden Händen, mit einem leisen Fluch auf den Lippen.

    Aber ihn würde dieses Gefangenenlager in Yuma, Arizona 1, nicht kleinkriegen. Nein, nicht Thyronne Noakes. Das hatte er sich geschworen. Noakes war hart und zäh. Und nur der Gedanke, irgendwann wieder durch die Tore nach draußen zu marschieren, hielt ihn aufrecht.

    Ja, Thyronne Noakes war nicht der Mann, der in Yuma zugrunde gehen würde.

    »Nummer 1975!«

    Noakes rammte noch einmal die Spitzhacke in den verdammten steinigen Boden. Dann erst drehte er sich herum.

    Thyronne Noakes sah den stiernackigen Sergeant Bully O’Hanion breitbeinig auf seinem Posten stehen, die Hände in die Hüften gestemmt. Sein brutales, aufgeschwemmtes Gesicht glänzte in der Sonne und blickte verächtlich zu ihm herunter. Noakes wischte den Schweiß von der Stirn und ließ die Spitzhacke im Geröll stecken.

    »Was gibt es, Sergeant?«

    O’Hanion kratzte sich hinterm Ohr, spuckte zur Seite aus und brüllte: »Zieh deine verdammte Sträflingsjacke an, Nr. 1975 und beweg deinen Hintern rauf! Der Direktor will dich sprechen. Sofort!«

    Mühselig kletterte Noakes zu ihm hoch. Er stolperte und wäre beinahe ausgerutscht. Aber er hielt sich auf den Beinen und schaffte den Anstieg zum Aufseher. O’Hanion stierte ihn die ganze Zeit grinsend an.

    Als Noakes den Aufseher erreichte, konnte er nur mühsam seine Atemnot unterdrücken.

    »Wir beide sind noch nicht fertig, du gottverdammtes Stück Dreck! Los, beweg dich vorwärts!«, bellte O’Hannion.

    Noakes presste die Zähne zusammen und setzte sich in Bewegung. Die schwere Kugel an seinem Bein schleifte scharrend über den Boden.

    O’Hanion spuckte aus und ging hinter ihm her. Dabei hörte Noakes die Geräusche, die der Schlagstock machte, als der Aufseher ihn immer wieder in seine Handfläche schlug.

    Noakes unterdrückte mühsam seinen Zorn. Irgendwann würde er mit ihm abrechnen.

    Im Büro des Direktors salutierte O’Hanion zackig.

    »Der Gefangene 1975, Thyronne ­Noakes, Sir!«

    Stagmire saß hinter einem riesigen, eichenbeschlagenen Schreibtisch. Wie ein kleiner König thronte er in seinem großen Ledersessel. Ein kleines, schmächtiges Männchen mit kahlem Haupt, einem wuchtigen Dragonerbart und zwei starren Fischaugen, die fast schwarz waren. Und diese blickten zuerst auf den Sergeanten, dann auf den Strafgefangenen Thyronne Noakes. Letzteren betrachtete Stagmire ziemlich intensiv.

    Noakes befand sich etwa einen Meter hinter O’Hanion und hörte ihn sagen: »Der berühmte und berüchtigte Revolvermann Thyronne Noakes. Verurteilt wegen Mordes an den beiden Dunn-Brüdern im August 1889. Waren keine netten Menschen, diese Dunn-Brüder. Und kein wirklicher Verlust für die Gesellschaft. Weder der eine, noch der andere. Dennoch: Mord bleibt Mord. Dabei siehst du eigentlich gar nicht zum Fürchten aus, so, wie du jetzt hier vor mir stehst. Eher wie ein Haufen Elend.«

    Während er sprach, inspizierte er Noakes von oben bis unten mit verächtlicher Mine.

    Der grinste schief. »Das liegt an der hiesigen Hausmannskost, Mister Stagmire. Ist nicht jedermanns Sache.«

    O’Hanion machte einen Satz auf ihn zu. »Dir werde ich dein verdammtes, freches Schandmaul stopfen, du …«

    Der Sergeant hatte den Schlagstock in seiner schwieligen Faust bereits erhoben, als ihn die scharfe Stimme des Direktors zurückpfiff.

    »Lassen Sie das, Sergeant. Damit erreichen wir auch nichts mehr bei diesem Burschen.«

    O’Hanion stierte Stagmire verständnislos an.

    Stagmires schmale Finger nahmen ein Schriftstück vom Schreibtisch auf. Er wog es in den Händen. »Du hast mächtige Freunde in Wyoming, und diese haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um dich hier rauszuholen. Sogar an den Gouverneur haben sie geschrieben, um deine Freilassung durchzusetzen. Nun, wie dem auch sei. In Wyoming liebt man wahrscheinlich Revolverhelden wie dich. Du hast ausgesprochenes Glück, Nummer 1975.«

    Noakes zog die Augenbrauen zusammen.

    Stagmire wedelte mit dem Schriftstück in seinen Händen. »Hier sind also deine Entlassungspapiere. Du kommst auf Bewährung raus, Revolverheld. Wenn es nach mir gehen würde, dürftest du deine verbleibende Zeit hier in der Hölle schmoren. Aber ich habe es nicht zu entscheiden. Glück für dich, Killer.«

    Die Worte verschlugen Noakes glatt die Sprache.

    Zuerst wollte er es nicht glauben. Aber als Stagmire ihm widerwillig das Schriftstück reichte und er es mit eigenen Augen las, gab es keinen Zweifel. Thyronne Noakes war die längste Zeit in Yuma gewesen.

    Mit diesem Schreiben war er ein freier Mann. In den Gesichtern von Stagmire und O’Hanion sah er den Unwillen gegen diese Entscheidung des Gouverneurs.

    Er grinste breit.

    Am liebsten hätte er Stagmire umarmt, obwohl er den Mann ebenso hasste wie O’Hanion. Während er die Entlassungspapiere säuberlich faltete und in die Tasche seiner verschlissenen Hose verstaute, sagte er: »Ja, Mister Stagmire. Es ist wirklich ein Glückstag für mich heute. Pech für dich, Bully, denn von jetzt an musst du dir einen neuen Spielkameraden suchen. Aber ich bin zuversichtlich. Hier im Bau gibt es bestimmt genügend davon. Auswahl ist ja reichlich vorhanden.«

    Noakes sah tausend Teufel in O’Hanions Augen tanzen. Ja, dieser sadistische Hundesohn vom Range eines Sergeanten war fast verrückt vor Wut. Sein aufgedunsenes Schweinegesicht lief puterrot an.

    Aber er hielt sich zurück.

    »Ich würde mich an deiner Stelle nicht zu sehr und nicht zu früh freuen, Nummer 1975«, verkündete der Direktor, »denn es kommt der Tag, an dem du da draußen einen Fehler machen wirst. Typen wie du ändern sich nie. Ja, und deshalb weiß ich ganz genau, dass du da draußen nicht durchhalten wirst. Irgendwann wird es dir zu Kopf steigen. Du wirst übermütig werden und wieder zu deinem verdammten Schießeisen greifen.« Er rieb sich die Hände in Vorgeschmack seiner folgenden Worte. »Durch deine einflussreichen Freunde und der Zustimmung des Gouverneurs bist du auf Bewährung raus. Aber deine Freude wird nicht von langer Dauer sein. Du kommst zurück. Und wir werden dich sehnsüchtig empfangen. Das ist sicher – so sicher wie das Amen in der Kirche.«

    Immer mehr steigerte sich der schmächtige Stagmire in seine Worte hinein. Zu guter Letzt katapultierte er sich aus dem schweren Ledersessel und beugte sich drohend über seinem Schreibtisch. Aber das machte auf Thyronne Noakes keinen Eindruck mehr.

    Es verging nicht ein Tag, an dem er gehofft und gebetet hatte, diesem Höllenloch zu entrinnen.

    Er sah von Stagmire zu O’Hanion und wusste genau, was sich in ihren Köpfen abspielte.

    Als die schwere Eisentür einige Stunden später hinter ihm ins Schloss fiel, war das grausame Staatsgefängnis von Yuma endgültig Geschichte für ihn.

    Noakes fühlte sich unsagbar wohl in seiner Kleidung, die er wieder trug. Ein blaues Hemd, die braune Weste und seine blaue Levis. Sein brauner Texashut fühlte sich angenehm auf dem Kopf an, verdeckte sein kurzes blondes Haar. Und auch die Stiefel passten wie angegossen.

    Teufel, wie hatte er das vermisst.

    Aber etwas fehlte. Und daran musste er sich erst noch gewöhnen. Es war ihm untersagt worden, eine Waffe zu tragen. Zwei Jahre nicht. Ein Verstoß dagegen würde ihn wieder in diese Hölle zurückbringen.

    Der Gedanke ließ ein Schauern durch seinen Körper fahren.

    Alles, nur nicht wieder zurück ins Staatsgefängnis von Yuma! Das hatte er sich geschworen!

    Vor ihm wartete die Kutsche, die ihn in die Stadt bringen sollte. Er drehte sich um und sah O’Hanion hinter der schweren Eisentür durch die Gitter glotzen. »Du wirst wiederkommen, Revolverheld. Ganz bestimmt wirst du das. Und dann werden wir mächtig viel Spaß miteinander haben.«

    Thyronne Noakes lachte ihm verächtlich ins Gesicht.

    »Zur Hölle mit dir, Sergeant Bully! Wenn ich dich jemals draußen in freier Wildbahn treffe, ziehe ich dir das Fell ab. Erinnere dich an meine Worte. Dort drinnen im Jail magst du ein kleiner König sein. Aber hier draußen nicht.«

    O’Hanion rief ihm noch etwas zu, aber das hörte er nicht mehr. Insgeheim hoffte er allerdings, dieses Dreckschwein irgendwann wiederzutreffen.

    Und das würde nicht im Gefängnis von Yuma sein.

    Noakes grinste hart.

    »Wenn du hier noch lange rumstehen willst, fahre ich ohne dich in die Stadt«, bellte der Kutscher unfreundlich vom Bock zu ihm herunter.

    Noakes blickte zu dem Mann hinauf.

    »Hör zu, Freund! Ich gehöre nicht

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