Der Diamant des Scheichs: Die Hochzeitswetten-Serie, #1
Von Leslie North
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Über dieses E-Book
Wahre Liebe hat keinen Preis—oder doch?
Scheich Masoud Khalidizack ist unendlich gelangweilt vom Leben im Palast. Während sein älterer Bruder die Verantwortungen seines Vaters erbt und sein jüngerer Bruder das Leben als eine einzige große Party versteht, fühlt er sich oft fehl am Platz. Als ein Freund der Familie eine Wette anbietet, bei der eine Insel auf dem Spiel steht, falls niemand der Brüder innerhalb eines Jahres verheiratet ist, denkt Masoud, dass er unmöglich verlieren kann, und schmiedet bereits Pläne für seinen Preis - die Insel Muharraq.
All das ändert sich mit dem Erscheinen der eigenwilligen Fleur Summers, einer wunderschönen Archäologin, die versessen darauf ist, den legendären Diamanten Salomons zu finden. Einst war er Teil des Familienerbes der Khalidizack, nun ist er in der Weltgeschichte verschwunden. Ihr guter Ruf hängt davon ab, ihn zu finden und in ein Museum zu bringen, aber der verwirrend gutaussehende Scheich, der sie engagiert hat, ist nicht gerade hilfreich. Tatsächlich beabsichtigt Masoud, den Diamanten an seinen rechtmäßigen Platz zurückzubringen—den Palast der Khalidizack.
Nun müssen sie ihr gegenseitiges Misstrauen—und ihre brodelnde gegenseitige Anziehung—überwinden, um das Artefakt zu finden, das ihnen beiden zu Ruhm verhelfen kann. Im Rennen gegen skrupellose Rivalen, das sich über Kontinente erstreckt, wird der Fund des Zielobjekts sie zusammenbringen—oder einem von ihnen das Leben zerstören.
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Buchvorschau
Der Diamant des Scheichs - Leslie North
1
Scheich Masoud Khalidizack tippte mit dem Stiel seines Champagner-Glases gegen das Geländer und blickte auf die Feier hinunter. Von seinem Blickpunkt auf der Brüstung aus warfen reich verzierte Kronleuchter funkelndes Licht auf die über hundert Menschen, die unter ihm in ihrer feinsten Cocktail-Kleidung herumwuselten. Kellner liefen mit Tabletts voller teurer Köstlichkeiten herum, die so klein waren, dass sie aussahen, als gehörten sie in ein Puppenhaus, und doch verzehrten die Gäste sie gierig und seufzten beglückt darüber, wie köstlich sie schmeckten. Die Feier war in vollem Gange, und es schien keinen einzigen langweiligen Moment zu geben.
Der Blick des Scheichs schweifte durch den Raum, auf der Suche nach etwas, das seine Aufmerksamkeit für mehr als ein paar Sekunden halten konnte, doch sein wachsender Unmut über all jene, die so erpicht darauf waren, sich mit seiner Familie gutzustellen, ließ ihn nach etwas Stärkerem zu trinken sehnen als Champagner.
„Wenn du nicht lächelst, werden die Leute denken, du hast gar keinen Spaß."
Masoud drehte sich herum, um seinen jüngeren Bruder Adil auf ihn zukommen zu sehen. Eine wunderschöne Frau hatte seinen Arm fest umschlossen und ihr Gesicht in seinem Hals vergraben. Masoud musste sich zurückhalten, um nicht die Augen zu verdrehen.
„Sieht aus, als hättest du genug Spaß für uns beide", murmelte Masoud und deutete mit dem Kinn auf die Frau. Adil flüsterte ihr etwas ins Ohr, und sie kicherte und glitt davon.
„Nun komm, Bruder. Warum so trübsinnig? All diese interessanten Leute hier, und du stehst hier oben und schmollst wie ein Kind, das ohne Abendessen ins Bett geschickt worden ist. Ich soll doch hier das Kind sein." Adil blickte auf die
Menge hinunter. „Sieh nur. Selbst Jaymin mischt sich unter die Leute, und er hasst es, Spaß zu haben."
„Er mischt sich nicht unter die Leute. Er möchte auf den archäologischen Fund aufmerksam machen. Wo wir schon eine Feier darüber abhalten, sollte auch jemand darüber sprechen."
Adil verzog das Gesicht. „Ist das der Grund für die Feier? Ich habe mich schon gewundert."
„Bitte sag mir, dass das ein Scherz ist", stieß Masoud aus, während er seinen jüngeren Bruder ungläubig anstarrte.
„Es ist ein Scherz! Entspann dich, Masoud. Das hier ist eine Feier. Mach locker!" Adils Blick wandte sich auf jemanden hinter Masoud, und er zwinkerte. Masouds Kopf wirbelte herum, und er sah eine schöne Frau in der Menge verschwinden.
„Finger weg, Junge. Sie hat Kasim gerade mal vor einem Monat geheiratet." Die beiden drehten sich herum und sahen Rameez, einen alten Freund der Familie, ihnen entgegengrinsen.
Adil seufzte auf, und diesmal konnte Masoud es nachvollziehen. „Wieder einer weniger, wie? Wie viele sind es nun? Zehn in diesem Jahr?"
„Ich glaube, ihr drei Jungs seid die einzigen Junggesellen, die im Königreich noch übrig sind, stimmte Rameez zu und legte nachdenklich den Kopf schief. „Und keiner von euch hat was am Laufen.
„Schließ nicht von dir auf andere, sagte Adil schulterzuckend. „Ich habe täglich mehrere Dinge am Laufen.
Masoud stöhnte. „Und deshalb wirst du auch der Erste unter der Haube sein."
Adil hob alarmiert die Hände. „Nur mal langsam! Man kann das hier nicht zügeln. Er grinste und fuhr sich mit den Händen über den Körper. „Das hier muss mit der Welt geteilt werden.
Sein lautes Lachen wurde abrupt unterbrochen, als ihr ältester Bruder seinen Arm packte und ihn herumwirbelte.
„Kannst du vielleicht eine Feier lang keine Szene machen?, zischte er. „Eure Stimmen kann man quer durch den Raum hören.
„Beruhig dich, Jaymin, sagte Masoud mit einem Augenzwinkern. „Es ist eine Feier. Wir haben lediglich spekuliert, dass Adil als Erster von uns heiraten wird. Wenn sonst nichts passiert, wird er zumindest irgendeine arme Frau schwängern, wenn er nicht aufpasst.
Adil zuckte deutlich mit den Schultern. „Warum sagst du so etwas überhaupt? Außerdem wird Jaymin zweifellos als Erster heiraten. Ich bin sicher, er findet sich ein reizendes altes Weib für eine politisch vorteilhafte Ehe."
„Er ist der Älteste", grübelte Masoud.
„Ich habe wichtigere Sorgen als Heirat, antwortete Jaymin steif. „Wie etwa darauf zu achten, dass ihr beiden euch benehmt.
„Ich protestiere gegen diese Aussage, sagte Masoud mild. „Ich mache niemals Schwierigkeiten.
„Weil du langweilig bist!", lachte Adil.
„Gelangweilt, korrigierte Masoud. „Mir ist langweilig. Das ist ein wichtiger Unterschied.
„Meine Herren. Alle drei Brüder drehten sich herum, als der Schatten ihres Vaters über sie fiel. „Darf ich fragen, was wir alle hier oben zu suchen haben?
Rameez kam geschmeidig dazwischen. Er und Scheich Quaddir waren schon seit Jahren gute Freunde. „In der Tat spekulieren wir gerade, welcher deiner Söhne als Erstes heiraten würde. Sie sind die einzigen verbleibenden ledigen Scheichs, inklusive der Nachbarländer."
Quaddir kniff die Augen zusammen, und Masoud hätte schwören können, dass er sah, wie eine stumme Nachricht zwischen den beiden Männern übermittelt wurde. „Es ist nicht wirklich von Belang, da keiner von uns so bald heiraten wird", sagte er unsicher.
„Ist das so? Keiner von euch hat vor, vor Jahresende zu heiraten? Masoud, du warst früher doch so ein Romantiker", neckte Quaddir seinen Sohn.
„Adil ist derjenige, der immer eine Frau am Arm haben muss", knurrte Masoud.
„Wenn Jaymin einen guten politischen Schachzug darin sieht, würde er im Handumdrehen heiraten!", protestierte Adil.
„Eine Wette also, sagte Rameez unbeschwert. „Sehen wir, wer am Ende des Jahres noch steht.
„Worum wetten wir?", fragte Masoud mit nur mildem Interesse.
Quaddir lächelte langsam. „Die Insel Muharraq."
Masoud spannte sich an, als er das hörte, und blickte seinen Vater erstaunt an. Dem wissenden Ausdruck auf seinem Gesicht nach zu schließen, war ihm klar, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. Muharraq war eine kleine Insel, die schon seit Generationen im Besitz der Familie Khalidizack war. Völlig unberührt von Menschenhand war das kleine Naturschutzgebiet ein potentielles Paradies, bisher nur ein flüchtiger Traum, bis er nun anfing, spekulativer darüber nachzudenken.
Jaymin zog ein Gesicht. „Im Ernst? Das ist erstklassiges Bauland. Wenn du es Adil oder Masoud überlässt, werden sie es nur vergeuden!"
Masoud schnaubte. Jaymin mochte vielleicht derjenige sein, der dazu erzogen worden war, das Imperium ihres Vaters zu übernehmen, aber das hieß nicht, dass er in der Lage war, sein eigenes aufzubauen, und Muharraq könnte der Startpunkt sein, den er brauchte. Zugegeben, er hatte den Vorteil gegenüber seinen Geschwistern, dass er nicht an die Ehe glaubte. Es half nicht, dass die Ehe ihrer Eltern ein politisch motiviertes Bündnis war. Über die Jahre hatte er mitbekommen, dass die Erwachsenen um ihn herum die Köpfe darüber schüttelten, wie distanziert seine Eltern zueinander waren, da mit der Zeit oft Liebe zwischen politischen Ehepartnern wuchs. Aber nach über dreißig Jahren Ehe war Masoud erstaunt darüber, dass sie überhaupt drei Söhne miteinander zustande gebracht hatten, da es nicht schien, als konnten sie es ertragen, auch nur im selben Zimmer zu sein.
Und dass seine Mutter nun erkrankt war, schien seinen Vater nicht einmal zu bekümmern. Was war das für eine Ehe? Nein, er blieb lieber Single, als zu werden wie sein Vater.
„Dann sieh besser zu, dass du als Letzter übrig bleibst", sagte Quaddir mit einem Lächeln. Er lehnte sich Rameez entgegen und flüsterte ihm etwas ins Ohr, und die beiden lachten und gingen davon.
„Nun da dies geklärt ist, müsst ihr mich entschuldigen. Ich habe mich gerade mit einigen unserer Gäste über Salomons Diamanten unterhalten und würde gerne dazu zurückkehren. Das heißt, solange ihr beiden euch davon abhalten könnt, eure Stimmen quer durch den Raum dröhnen zu lassen und die Familie mit euren Kommentaren zu blamieren", sagte Jaymin mit einem gequälten Seufzer.
Überrascht packte Masoud seinen Bruder am Arm. „Salomons Diamant? Du machst Scherze. Warum erinnerst du die Leute daran?"
„Es ist der einzige Grund, warum wir an der Macht sind, erinnerte ihn Jaymin. „Die Entdeckung der neuen Ausgrabungsstätte hilft, den Einfluss des Diamanten zu festigen.
„Du weißt genauso gut wie ich, dass wir darüber nicht sprechen sollten."
„Zu spät, sagte Adil finster. „Ihr habt euch wohl ziemlich ausgeklinkt in letzter Zeit. Seit der Entdeckung der Ruinen spricht Vater von nichts anderem mehr.
Masoud öffnete den Mund, um seine Brüder daran zu erinnern, dass sie den Diamanten nicht besaßen, aber er wurde vom Erscheinen der Sicherheitsleute der Familie unterbrochen. „Wir haben ein Problem", sagte der Wachmann leise.
„Was für eine Art von Problem?", forderte Masoud mit einem Seufzen. Es war immer er, der als Mediator zwischen Gästen geholt wurde. Jaymin ließ sie nur allzu gerne einfach hinauswerfen, und Adil lud sie für gewöhnlich zu einem Drink in seine Privatgemächer ein. Manche Dinge mussten mit etwas mehr Diplomatie gehandhabt werden.
„Wir haben noch jemanden aufgegriffen, der vor Ort herumgeschnüffelt hat."
Masoud knurrte und trat von der Brüstung zurück, um dem Wächter zu folgen. In nur einem Monat nach der Entdeckung hatte das Sicherheitsteam mehr als zehn Unbefugte aufgegriffen, die sich als Archäologen ausgaben. Sie alle waren auf Schatzsuche. Es wurde langsam lächerlich. „Wo wird er festgehalten?"
„Im Kerker im Palast."
Masoud blieb ruckartig stehen und wandte scharf den Kopf herum. „Im Kerker? Für unbefugten Zutritt eines Verrückten? Warum?"
Der Wächter wurde rot und blickte zu Boden. „Sie bestand ein wenig stark darauf, dass sie das Recht hatte, dort zu sein. Wann immer wir sie entfernten, kam sie zurück. Der Kerker war der einzige Ort, von dem wir glaubten, er könnte sie abschrecken."
„Sie? Er winkte den Wächter fort. „Ich kümmere mich darum. Behaltet es für euch und sorgt dafür, dass ich nicht gestört werde.
Zumindest war die Feier nicht länger langweilig.
2
Fleur Summers kreuzte die Arme und lief in der kleinen Zelle auf und ab. Wie kam es, dass ein so trockenes Wüstenklima Räume haben konnte, die so feucht waren? Wasser lief die Steine herab und hinterließ eine Spur von grünen und schwarzen Schimmelbahnen, bevor es sich in einer schlammigen Pfütze am Boden sammelte. Sie tippte sich unter die Nase, in der Hoffnung, einen Niesanfall abzuwehren, der hochzukommen drohte. Sie konnte sich nicht vorstellen, woher das Wasser kommen konnte, außer, der Boden enthielt immer noch Wasser von den Regengüssen des letzten Monats.
Der gesamte Ort hier war faszinierend, und Fleur war im Himmel. Sie wollte keinen Augenblick vergeuden, holte einen kleinen Staubpinsel aus ihrer Tasche und begann, sorgfältig den Staub und Schmutz von der trockeneren Steinwand zu wischen. Der Palast, und diese Zellen, gingen wohl auf die ersten Kreuzzüge zurück. Der Prophet Mohammed begann seine Züge durch die Region um das Jahr 570 herum und verbreitete die Lehren, die schließlich als Islam bekannt wurden. Als die Christen aus dem byzantinischen Reich kamen, um die neuen, mächtigen und politischen Glaubensgrundsätze des Islam auszulöschen, wurden sie von den Muslimen vertrieben, die