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Ein Letzter Wunsch
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eBook224 Seiten3 Stunden

Ein Letzter Wunsch

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Über dieses E-Book

Sein technisches und kämpferisches Talent machten seine Jagd zu einem Spiel mit dem Leben, auf das er niemals verzichten wollte. Dann verließ er die Welt der Kriminalität mit seiner Frau, einer blonden Bombe, die auch eine begnadete Kämpferin und sein Ebenbild als Technikerin war.

Ihr ehemaliger Boxtrainer gab ihnen einen Grund, wieder in dieses Leben einzusteigen, mit seinem letzten Wunsch. Sein Wille weist seine früheren Schüler an, sich mit anderen talentierten Personen zu verbünden; sie sollen ein Team bilden, welches um der Gemeinschaften der Gulf Coast willen schwere Verbrechen begehen wird. Ein Job, den Coach Eddy bereits begonen hatte, bevor er umgebracht wurde:

Es mit der vietnamesischen Mafia aufzunehmen.

SpracheDeutsch
HerausgeberNext Chapter
Erscheinungsdatum7. Juni 2020
ISBN9781071549810
Ein Letzter Wunsch

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    Buchvorschau

    Ein Letzter Wunsch - Henry Roi

    I. Eine Unangenehme Bekanntschaft

    Es war schon eine Weile her, seit jemand eine Pistole in mein Gesicht gehalten hatte. Meine Arbeit als Teenager hat bereits sechs mal dafür gesorgt, dass ich die falsche Seite einer Pistole sah. Als ich achtzehn war, tötete ich fast einen Typen. Ich nahm seine Knarre und schlug seinen drogenbesessenen Kopf damit bewusstlos. In den neun Jahren, die seitdem vergangen sind, haben sich drogenbedingte Verbrechen an der Mississippi Coast kaum geändert.

    Dieser Meth-Junkie vor mir ist kein bisschen anders als dieser letzte Idiot, ein zu Tode geängstigter Abhängiger, der verzweifelt seinen Platz in diesem ruhigen Ort voller Möglichkeiten sucht, in der Hoffnung, mich attackieren zu können für ein gutes Geldbündel, das er sich in den Arm spritzen kann.

    Ich seufzte mit ein wenig Erleichterung und versuchte ohne viel Erfolg ein nostalgisches Lächeln zu unterdrücken. Ich hielt meine Hände hoch. Ich hatte gehofft, geträumt, dass etwas wie das hier passiert. Das Leben war LANGWEILIG seit ich selbst aus der Kriminalität ausgestiegen bin. Und die legalen Bemühungen, denen ich in den letzten Jahren nachgegangen bin, sind etwa genauso spannend wie zwei Rentnern bei einem Elektro-Scooter Rennen zuzuschauen. Das hier war die Gefahr, für die ich früher gelebt habe.

    Was ist mit dem Typen passiert?

    Ihm ist eine Vagina gewachsen, sagte mir mein Unterbewusstsein. Diese nagende Erkenntnis war in letzter Zeit zu laut um sich wohlzufühlen.

    „Gib mir dein Geld! kreischte der Mann mich an. Er schwang die Pistole, während er zittrig zwei Schritte von meinem Gesicht entfernt stand. Seine zurückgebildeten Körperglieder waren bleich, verschwitzt und unrasiert. Seine Haare lang und fettig, stark glänzend unter den Lichtern der Parkgarage. Seine Stimme hallte von den Betonwänden, der Decke und den Autos, die fast jeden Parkplatz belegten. „Willst du erschossen werden? Gib mir dein verdammtes Geld!

    Ich bin mit abartig schnellen Händen gesegnet. Tödliche Waffen, die viel schneller waren als das Auge und mir schon über ein Jahrzehnt ermöglichten, in einer Welt der Kriminalität zu leben, ohne eine Pistole zu tragen. In meinen Gedanken war die Pistole in meinem Gesicht bloß ein Schlaghandschuh, den ich mit einem linken Haken erwischen musste, ein Schlag, den ich in zahlreichen Sporthallen und bei dutzenden Boxturnieren perfektioniert hatte.  Ich war total zuversichtlich, dass ich seine Hand schlagen und betäuben könnte, bevor er Gelegenheit hatte abzudrücken.

    Meine erhobenen Hände und Schultern entspannten sich eine Millisekunde bevor meine linke Hand zur Seite der Pistole flog, die Faust angespannt, womit ich seine Finger schmerzhaft gegen das Metall rammte und die Pistole zu meiner rechten aus seiner Hand schlug. Meine andere Faust folgte, eine rechte gerade die in seinem zerbrechlichen Kinn landete, eine zweier Kombo innerhalb einer Sekunde ausgeführt. Er war wohl schon lange Junkie, sein Körper ächzte nach Kalzium, denn sein Kiefer splitterte in dutzende Teile, ein Knirschen, das ich gefühlt und gehört habe, bevor ich meine Haltung wieder einnahm, um direkt zur Pistole zu springen, die auf den Beton knallte.

    Er schrie los, landete hart auf seinem Arsch, die Hände gingen zum Kinn, zu den Wangen. Er quietschte laut, ein Schrei, der nicht vernünftig verstimmt werden konnte aufgrund der Unfähigkeit, seinen Mund zu öffnen.

    Ich hob seine Pistole auf und lief auf ihn zu. „Stell dich niemals so nah an dein Ziel, sagte ich und neigte die Pistole etwas nach oben. Ich öffnete den Zylinder. Sechs .32er Kugeln fielen in meine Handfläche. Ich steckte sie ein, wischte meine Abdrücke von der Pistole und warf sie ihm in den Schoß. „Du kleine Muschi, du verdienst viel Schlimmeres, wenn du so dumm bist.

    Er wimmerte als Reaktion.

    Ich machte auf dem Absatz kehrt und marschierte weg zur Rampe, die eine Etage höher führte, mit einem Gefühl von höchster Zufriedenheit das in meiner Brust, meinen Armen und meinem Schwanz anschwoll.

    Bloß auf dem Hayabusa zu sitzen machte mich zum King: Der Suzuki war ein '99ger Modell, aber er war schon so oft repariert und umgebaut worden, dass ich aufgehört habe zu zählen. Ich steckte den Schlüssel in die Zündung zwischen den Lenkstangen und drehte ihn. Das Vorderlicht und das Rücklicht leuchteten hell. Ich drückte den Startknopf auf dem rechten Griff. Der 200 PS rennspezifische Motor entzündete das Motorrad zum Leben, der kraftvolle Auspuff vibrierte in meinem ganzen Körper. Meine Jeans, mein weißes Shirt und meine graue Lederjacke brummten. Meine Armbehaarung stand gespannt hoch. Der Integralhelm passte farblich zum Motorrad, weiß und waffenmetall grau. Ich zog ihn über den Kopf, schloss das Visier und befestigte den Kinngurt. Der Duft vom rohen Gas, das aus den warmen Brennkammern in die Luft aufstieg, beschwingte meinen Brustkorb als ich die biestige Maschine rausfuhr und den Gang einlegte. Das ohrenbetäubende Knurren hallte durch die Garage als ich die Etagen runter raste und auf den Highway 90 fuhr, den Pass Christian verlassend, um auf den Interstate Highway zu fahren.

    Ich musste mich beeilen, wenn ich rechtzeitig sein wollte, um meine Freundin am Haus unseres ehemaligen Trainers zu treffen. Ich konnte mir vorstellen wie sie im Garten wartete, die Arme gefaltet, die Füße tappend. Ich lächelte breit. Sie liebte es eine Entschuldigung dafür zu haben mich anzumotzen. Oder mich zu schlagen. Ich ging etwas vom Gas runter und entschied mich dazu die Fahrt zu genießen, den Helm hinter der Windschutzscheibe versteckt, auf dem Gastank entspannend, ohne Eile in Richtung Osten zu fahren.

    Ausfahrt 50 führt zur Washington Avenue und Downtown der Ocean Springs. Ich fuhr südlich zum Strand und fuhr wenige Minuten später auf Eddys Einfahrt. Das Haus meines Trainers war quasi eine Villa. Die kolonialistische Fassade, weiß und blau, hatte verschiedene Säulen und einen aufgeputzten Balkon im zweiten Stock. Als ich die lange, steile Auffahrt entlangfuhr, fiel mir auf, dass die Blumenbeete leer waren und dass die Büsche nicht so sauber getrimmt waren wie sie von der Straße aus aussahen.

    Es ist wohl schwer sich darum zu kümmern, wenn man tot ist, sagte mein Unterbewusstsein. Idiot.

    Ich knurrte das sentimentale Gefühl, das drohte, mich zu schwächen, weg. Gedanken an Eddys Mord waren das Einzige, das mich den Tränen nahe gebracht hat seit ich ein Teenager war. Als ich vierzehn war wurde meine Mutter bei einer Razzia an einem Clubhaus für Biker umgebracht. Seitdem habe ich nicht mehr geweint. Das habe ich Rob zu verdanken. Er war ein alter gesetzloser Harley Mechaniker, mit dem ich manchmal abhing. Ich weiß noch wie er mich an meinem weinerlichen Arsch griff, mir einen furchterregenden Blick zuwarf und erklärte, dass mein Wille durch Roxannes Tod gestärkt sei, ein neues Schwert aus der Schmiede, und dass er vernünftiger, gehärtet und unzerbrechlich heranwuchs. Ich liebte es wie sich diese Worte anhörten, also behielt ich sie.

    Als Kind war Eddy die einzige Vaterfigur, die ich hatte. Er eröffnete mir die Welt des Boxens. Wir haben den Kontakt verloren, nachdem ich Pete kennengelernt hatte und mich dazu entschieden hatte, die Kriminalität zu meiner Karriere zu machen anstatt des Profi-Boxens. Ich habe Eddy schon seit Jahren nicht mehr gesehen und ich fühlte mich ihm nicht mehr so verbunden wie früher. Trotzdem ging immer noch etwas in diesem neuronalen Hochsicherheitsgefängnis, in dem ich meine Emotionen eingeschlossen hielt, vor.

    Hmm. Es interessierte mich einfach nicht. GEFÜHLE sind für Schwache, für Schafe, für Bedürftige. Das Haus war beleuchtet, Flutlichter leuchteten in den Garten. Ich schielte auf meine Tag Heuer, 21:36 Uhr. Top, Blondie würde wütend sein: Ich bin über eine halbe Stunde zu spät. Gut. Eine gesunde Diskussion, danach großartiger Versöhnungssex.

    Es wird mir sooo leid tun.

    „Ja, das wird es," murmelte ich in Vorfreude und parkte neben Blondies Truck, ein '52ger Ford. Ich schaltete den Motor aus, klappte den Ständer aus und zog meinen Helm aus. Ohne Helm konnte ich viel Tumult hören, der aus dem Hinterhof zu kommen schien. Ich hielt den Atem an und lauschte den Geräuschen eines...Kampfes.

    Es ist ein Kampf!

    „Ach du Scheiße!" Ich rannte um das Haus und kam zu einer Szene aus meinen Träumen. Blondie war in einem heftigen Kampf mit einer anderen Frau, ihre langen Haare flogen um ihre Köpfe, Blondine gegen Brünette, aufgerissene Arme und explosiv flexende Beine während sie feminine Schreie grunzten und die Fäuste flogen. Die Flutlichter schienen über sie wie Special Effects, helle Strahlen, die mit der Dunkelheit um sie herum kontrastierten. Ich stand da und schaute zu, wie eingefroren und verwirrt. Die Szene wurde zu einem Alptraum als ich feststellte, dass Blondie außerhalb ihrer eigenen Liga war.

    Als ehemalige Amateur-Weltmeisterin hat meine Freundin einen Vorteil gegenüber den meisten Chicks, die mutig genug sind sich mit ihr anzulegen. Allerdings war dieses Chick ein Tier, sehr offensichtlich eine professionelle Kämpferin, stark und viel schneller als Blondie. Ich war am überlegen, ob ich eingreifen sollte oder nicht. Blondie kann es nicht ausstehen, wenn ich sie rette, sie bevorzugt es, ihre eigenen, sehr tauglichen Fähigkeiten zu benutzen. Glücklicherweise (oder unglücklicherweise) endete der Kampf abrupt und entschied so für mich.

    Die wutentbrannte Frau traf Blondie mit einer rechten Overhand die sie direkt zu Boden brachte. Blondie war geschlagen und zerschmettert, der Kampf war für sie vorbei, und ich zuckte zusammen. Sie lag ausgebreitet neben irgendeinem Geek, den ich gerade erst bemerkt hatte, der seinen Magen vor Schmerz hielt, obwohl er außerhalb der Lichtzapfen im Dunkeln stand.

    Die Frau drehte sich in meine Richtung, eine neue Gefahr erahnend, und mein Schwanz schrumpfte bei dem Blick, den sie mir entgegenwarf. Ein verrückter, fiebriger Blutrausch hatte diese Frau verschlungen. Sie atmete wie ein tollwütiger Dachs, brummende Knurrgeräusche, die ihre Augen wahnsinnig weit machten. Ihre Nasenflügel flatterten, ihre Venen stachen aus ihren Muskeln raus als wäre sie auf jeder Leistungsergänzung, die der Mensch kennt. Sie war etwa 1,75m, sechzig Kilo, ein paar Zentimeter kleiner als Blondie, aber dafür 5 Kilo schwerer. All diese hohe Qualität, höchst trainierte Muskeln, ließen sie wie eine olympische Gold Siegerin aussehen, präsentiert durch ihr schwarzes Tanktop, ihre Laufhose und Kompressionshülse, die ihren kompletten linken Arm bedeckte.

    Sie stürzte sich auf mich, legte die 6 Meter zwischen uns schneller zurück als ich je einen Menschen gesehen habe, die Fäuste gehoben, um das Drama zu bringen. Ich fühlte die Unruhe in mir bevor ich meine eigenen Fäuste hob und in eine komfortable Haltung ging. Etwas an dieser Frau kam mir bekannt vor, aber ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken bevor sie mich attackierte.

    Eins-zwei-drei-vier! Ihre Kombo knallte gegen meinen Kopf. Ich schlug die ersten beiden weg, meine Handflächen schallten von ihrer Kraft, ich schwankte nach links, danach nach hinten von den nächsten beiden. Sofort startete ich einen Konter mit einer Viererkombo. Ich schlug sie und sie rutschte weg, sie spiegelte meine Bewegungen.

    Warte mal...

    Sie drehte sich, täuschte einen Jab, schlug direkt danach einen harten Jab. Ich sah ihn kommen, lehnte mich rechts nach vorne, warf einen Jab, der ihren Arm runterglitt und Krach! auf ihren Kiefer knallte. Bevor ich weitermachen konnte, kam ein rechter Cross aus dem nichts, knallte unglaublich hart gegen mein Ohr, und brachte mich fast zu Boden. Ich strauchelte und sie sprang um mich herum, landete verschiedene Schläge, bevor ich sie außer Reichweite bringen konnte. Ich kreiste ehrfürchtig um die wahnsinnige Frau, mit neuem Respekt.

    Das kann doch nicht wahr sein. Wo zur Hölle hat sie das gelernt? Das war meine Taktik. Nimm einen Jab, um einen rechten Cross zu landen. Es war als kämpfte ich gegen, naja, mich selbst.

    Sie schlurfte mit den Füßen, stellte ihren hinteren Fuß auf und fiel auf mich ein mit einer Kombination auf meinen Kopf und Oberkörper, vollendete sie mit Uppercuts die Millimeter an meinem Kinn vorbeisausten. Das war alles was ich tun konnte, um sie von mir wegzuhalten. Ich war so überwältigt von ihrer Geschwindigkeit, ihrer Kraft und ihrer Technik, dass ich nicht richtig in den Kampfmodus kommen konnte. Ich habe noch nie gegen eine Frau gekämpft. Ich habe schon öfter mit ein paar Chicks geboxt, aber ich hatte nie gedacht, dass ich gegen ein Mädchen, das sich so bösartig raufen konnte, um mein Leben kämpfen würde. Sie versuchte buchstäblich Löcher in mich zu schlagen, ihre Boxkünste konnten sich mit den Besten, denen ich jemals im Ring begegnet bin, messen.

    Ich schaffte es endlich eine Rechte zu landen. Sie blinzelte nicht mal, sie feuerte direkt zurück, nachdem mein Schlag gelandet war, und traf mich mit ihrer eigenen Rechten. Ich schüttelte es ab und ruderte zurück. Ich nahm eine Bewegung zu meiner Linken wahr, schielte zur Seite und sah einen riesigen schwarzen Typen, der über Blondie und dem Geek stand, mit einer Pistole in seiner Hand. Er rief meiner Gegnerin zu, „Boss! Geh zurück! Ich hab ihn!" Er zielte vorsichtig auf mich.

    Das Mädchen wollte, oder konnte seine Hilfe nicht akzeptieren. Sie unterwarf sich komplett ihrem Killerinstinkt. Ihre Haltung sagte, dass sie mich einfach ausschalten musste. Sie war sauer darüber, dass ich boxen konnte.

    Sie huschte in meine Reichweite und wir begannen einen Schlagabtausch, warfen einander Schläge zu, so hart und schnell wir konnten, und prügelten einander mit harten Schlägen wovon die meisten an unsere Arme prallten.

    Ich hörte eine kurze Rauferei und bemerkte nebenbei, dass Blondie sich erholt hatte und es irgendwie geschafft hatte dem Riesen die Waffe abzunehmen. Sie sagte ihm, „Nein du derber Wichser. Ich hab dich". Sie schwenkte die Pistole und er kniete sich nieder.

    Ich wehrte einen mörderischen Angriff ab, schubste meine Gegnerin von mir weg und Blondie humpelte herüber und hielt die Pistole in das Gesicht der Biestfrau. „Geh auf den Boden zu deinen Freunden du ausgeflippte Bitch."

    Bevor ich Blondie warnen konnte, erhob die Frau ihre Hände und landete einen blitzschnellen Haken in die Hand, in der Blondie die Pistole hielt. Die Waffe schoss eine Feuerzunge über ihre Köpfe, flog danach etwa fünf Meter weit weg und knallte auf den Boden. Biestfrau machte weiter mit einer rechten Bombe, die Blondies ganzes Gesicht gebrochen hätte, wenn sie sich nicht, als sie getroffen wurde, zur Seite gedreht hätte, um den Aufprall zu verringern. Blondie krabbelte verzweifelt weg und ich rannte zu unserer Feindin und grätschte sie, rollte über sie, ohne ihr weitere Schäden zufügen zu wollen, als sich mir etwas überwältigendes offenbarte.

    Als es mir schwer fiel sie unten zu halten schrie ich, „Stop! Warte mal du verrücktes Arschloch!" Sie grunzte und zerrte, warf mich fast von ihr runter. Sie war so stark. „Wir haben denselben Trainer!" schrie ich, um durch ihre Wut zu dringen. „Wir hatten denselben Trainer. Du wurdest von Eddy trainiert, oder nicht?"

    Sie blinzelte in plötzlicher Verwirrung, die Spannung verließ ihren Körper kurz. Genau dann versuchte der schwarze Typ mir meinen Kopf abzureißen, während er mich in den Boden stach. Das Gras kam unangenehm in meinen Mund und meine Augen und der starke Geruch der Erde wanderte in meine Nase. Ich strampelte und rollte auf meinen Rücken, aber der Mann war zu schwer für mich, um ihn mit meinen erschöpften Armen wegzubewegen. Meine Ausdauer war komplett ausgeschöpft nach dem Kampf mit der Biestfrau. Aus meinem Augenwinkel konnte ich sehen, wie Blondie wegkroch und ich realisierte, dass sie zur Pistole wollte. Der Riese gab ein tiefes, knurrendes Grollen von sich, während er versuchte, meine Hände festzuhalten. Ich hielt mit allem was ich noch hatte dagegen, aber meine Kraft schwand dahin.

    Die Biestfrau war wieder auf ihren Füßen, sie sah unsicher aus, als wäre ihre wahre Person wieder da ohne zu wissen wo sie war. „Bobby! sagte sie. „Lass ihn los. Er gehorchte sofort und eine tiefe Dunkelheit erhob sich als seine Masse von mir bewegt wurde. Ich lag keuchend auf dem Rücken. Das Gesicht der Biestfrau erschien über das meine, rot und verschwitzt. „Sag deiner Freundin, dass sie unten bleiben soll," verlangte sie.

    Ich keuchte, nickte, hielt einen Finger hoch. Ich rollte hinüber und sah, dass Blondie die Pistole erreicht hatte mit einem Gesichtsausdruck, als wolle sie zuerst töten und danach erst Fragen stellen. Sie erhob die Waffe, das Gesicht verzerrt in totalem Hass. Ihre tränen gemischt mit Dreck rollten von ihren angeschwollenen Wangen und sie zielte mit der Waffe auf die Biestfrau.

    Ich winkte hektisch. „Warte Babe! Es ist ein Missverständnis. Sie ist eine von Eddy!"

    Sie drückte ab...

    II. Geschichten vom Krieg

    Eddys Wohnzimmer war geräumig. Die gewölbte Decke war sechs Meter an ihrem Höhepunkt. Grob behauene Balken durchkreuzten den Raum in gefälligen geometrischen Figuren, komplett in dunkelbraun und weiß. Vier große Dachfenster zeigten den wunderschönen Nachthimmel. Wir saßen

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