Ein Papi für unsere Mami: Sophienlust Extra 7 – Familienroman
Von Gert Rothberg
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Über dieses E-Book
In der Reihe Sophienlust Extra werden die schönsten Romane dieser wundervollen Erfolgsserie veröffentlicht. Warmherzig, zu Tränen rührend erzählt von der großen Schriftstellerin Patricia Vandenberg.
Es war eine hübsche geräumige Wohnung, die Amelia Winter in der kleinen Stadt südlich von Frankfurt mit ihren beiden Kindern bewohnte. Hansi und Babs aber waren ihr ganzer Lebensinhalt. Soeben kamen die beiden die Treppe heraufgestürmt. Dabei unterhielten sie sich so laut, dass Amelia jedes Wort verstehen konnte, obwohl sie noch zwei Stockwerke von ihnen getrennt war. »Guten Tag, ihr zwei«, lächelte Amelia. »Ihr sollt doch nicht solchen Krach im Treppenhaus machen.« »Wir waren doch ganz leise, Mami«, versicherte der vierjährige Hansi treuherzig. »Na ja, was ihr halt so unter leise versteht«, meinte Amelia sanft. Dann begleitete sie ihre Kinder ins Badezimmer und wachte darüber, dass sie sich ordentlich die Hände wuschen. »Babsilein, ich glaube, wir müssen dein Haar doch kurz schneiden«, überlegte sie dabei. »Schau nur, wie unordentlich du immer herumläufst.« Erschrocken zuckte die sechsjährige Barbara, meist Babs genannt, zusammen, denn ihr langes blondes Haar war ihr ganzer Stolz. »O nein, bitte nicht, Mami. Du hast versprochen, dass ich es behalten darf, wenn ich im Kindergarten einen Pferdeschwanz trage.« Amelia Winter lachte leise. »Ich möchte es dir ja auch nicht gern abschneiden.
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Rezensionen für Ein Papi für unsere Mami
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Buchvorschau
Ein Papi für unsere Mami - Gert Rothberg
Sophienlust Extra
– 7 –
Ein Papi für unsere Mami
Babs und Hansi haben da eine Idee …
Gert Rothberg
Es war eine hübsche geräumige Wohnung, die Amelia Winter in der kleinen Stadt südlich von Frankfurt mit ihren beiden Kindern bewohnte. Hansi und Babs aber waren ihr ganzer Lebensinhalt.
Soeben kamen die beiden die Treppe heraufgestürmt. Dabei unterhielten sie sich so laut, dass Amelia jedes Wort verstehen konnte, obwohl sie noch zwei Stockwerke von ihnen getrennt war.
»Guten Tag, ihr zwei«, lächelte Amelia. »Ihr sollt doch nicht solchen Krach im Treppenhaus machen.«
»Wir waren doch ganz leise, Mami«, versicherte der vierjährige Hansi treuherzig.
»Na ja, was ihr halt so unter leise versteht«, meinte Amelia sanft. Dann begleitete sie ihre Kinder ins Badezimmer und wachte darüber, dass sie sich ordentlich die Hände wuschen. »Babsilein, ich glaube, wir müssen dein Haar doch kurz schneiden«, überlegte sie dabei. »Schau nur, wie unordentlich du immer herumläufst.«
Erschrocken zuckte die sechsjährige Barbara, meist Babs genannt, zusammen, denn ihr langes blondes Haar war ihr ganzer Stolz. »O nein, bitte nicht, Mami. Du hast versprochen, dass ich es behalten darf, wenn ich im Kindergarten einen Pferdeschwanz trage.«
Amelia Winter lachte leise. »Ich möchte es dir ja auch nicht gern abschneiden. Aber sieh nur, was aus deinem Pferdeschwanz geworden ist! Wenn du im Herbst in die Schule kommst, kannst du doch nicht so herumlaufen.«
Babs reckte sich auf die Zehenspitzen und schaute in den Spiegel. Die Hälfte des dichten Haares war noch als Pferdeschwanz gebändigt, der Rest fiel jedoch in Strähnen auf den Nacken. »Sieht das nicht schön aus?«, fragte sie ihr eigenes Spiegelbild.
Da kam der kleine Bruder ihr zu Hilfe.
»Doch, es sieht schön aus«, bestätigte er ganz ernsthaft und schielte zu der Mutter hinüber, um zu sehen, ob sie ihm glaubte. Dann meinte er: »Wahrscheinlich will Babs nur deshalb lange Haare haben, weil du auch welche hast, Mami.«
Babs fuhr herum. »Ja, Mami, ich möchte so aussehen wie du und später auch einmal so schön werden.«
Lachend schloss Amelia ihr Töchterlein in die Arme. »Du kleine Schmeichlerin!«
Hansi, der von den Zärtlichkeiten der Mutter nicht ausgeschlossen werden wollte, eroberte sich schnell den Platz im linken Arm der Mutter.
Was wäre ich nur ohne meine Kinder, dachte Amelia gerührt, als sie die beiden so innig im Arm hielt. Ohne sie wäre das Leben für mich nicht lebenswert.
»Bist du wieder traurig, Mami?«, erkundigte sich jetzt der vorlaute Hansi mit zaghaftem Stimmchen.
»Nein, mein Schatz, ich bin nicht traurig. Ich verspreche euch auch, nie wieder traurig zu sein.«
»O fein, das wird schön!« Babs klatschte vor Begeisterung in die Hände. »Wir werden immer lachen und uns freuen. Gelt, Mami?«
»Ja, das werden wir«, versprach Amelia ihren Kindern. Sie war in diesem Moment auch fest entschlossen, ihren Schmerz zu überwinden und den Kindern eine fröhliche Mutter zu sein. »Geht jetzt ins Wohnzimmer. Ich bringe sofort das Essen.«
Hand in Hand und ein Liedchen trällernd betraten Hansi und Babs das Wohnzimmer. In der Essecke war der Tisch bereits gedeckt. »Wir müssen Mami bitten, mit uns Onkel Pierre zu besuchen«, erinnerte Hansi seine Schwester. »Wir haben es Rene versprochen.«
»Ja, aber diesmal bist du dran«, wehrte Babs ab. »Ich habe Mami das letzte Mal gefragt.«
»Das gilt nicht, weil sie da nein gesagt hat«, zog sich Hansi aus der Affäre.
»Du weißt doch immer eine Ausrede«, fuhr die sechsjährige Babs auf. »Gefragt ist gefragt. Heute bist du dran, sonst sage ich Rene, dass du nicht gefragt hast, weil du ihn nicht besuchen willst.«
»Och, das ist gelogen«, entrüstete sich Hansi. »Klar will ich ihn besuchen. Das weißt du genau.«
»Dann musst du Mami auch fragen.«
»Was muss Hansi mich fragen, Babs?« Amelia stand mit einer Suppenterrine in der Wohnzimmertür.
Babs schaute ihren Bruder an. »Na los, frag sie doch!«
»Besuchst du heute mit uns Onkel Pierre, Mami?«, bat Hansi, während Amelia die Suppenschüssel auf den Tisch stellte.
Ein Schatten zog sich über ihre schönen dunkelblauen Augen, als sie antwortete: »Wir können nicht dauernd Onkel Pierre besuchen, ohne eingeladen zu sein, Kinder.«
»Aber er freut sich doch«, hielt Babs ihr entgegen.
»Du meinst, sein Sohn Rene freut sich«, stellte Amelia richtig.
»Ja, wir haben es ihm im Kindergarten versprochen.«
»Aha, daher weht der Wind. Weil ihr mit Rene spielen wollt, soll ich mit euch Onkel Pierre besuchen.« Amelia schüttelte den Kopf. »So geht das nicht, Kinder. Wenn es nach euch ginge, würden wir Onkel Pierre jeden zweiten Tag besuchen. Dann würden wir ihm aber lästig fallen. Man besucht jemanden nur dann, wenn man eingeladen ist. Das müsst ihr euch merken.«
Schmollend löffelten die beiden Kinder ihre Suppe. »Nie magst du Onkel Pierre besuchen«, maulte Hansi.
»Wenn ihr unbedingt mit Rene spielen wollt, dann dürft ihr auf den Kinderspielplatz gehen. Dort trefft ihr ihn ja ohnehin.«
Das versöhnte Babs und Hansi wieder ein wenig. Aber es ging ihnen nicht nur um Rene. Sie mochten auch ihren Onkel Pierre sehr gern.
»Dürfen wir jetzt hinunter auf den Spielplatz?«, fragte Hansi, kaum dass er den letzten Bissen hinuntergeschluckt hatte. Auch Babs war schon aufgesprungen. »Also gut«, seufzte Amelia. »Ihr gebt ja sonst doch keine Ruhe. Aber lauft nicht auf die Straße.«
»Nein, Mamilein, bestimmt nicht!« Damit waren die beiden auch schon aus der Tür hinaus.
Sinnend blickte Amelia ihnen nach. Dann erhob sie sich und trat zum Fenster. Sie sah die beiden Hand in Hand das Haus verlassen und zu dem Kinderspielplatz hinüberlaufen.
Amelia trat vom Fenster weg. Dabei fiel ihr Blick zufällig in den Spiegel. Das naturblonde Haar sowie die tiefblauen Augen hatten die Kinder von ihr. Kein äußeres Merkmal deutete bei ihnen auf den schwarzhaarigen, glutäugigen Vater hin. Nur im Temperament war Hansi seinem Vater sehr ähnlich. Er hatte seine ungeduldige, lebhafte Art geerbt.
Wie immer, wenn Amelia an ihren Mann dachte, überzog tiefe Melancholie ihre schönen Züge. Sie hatte ihn geliebt und das Leben an seiner Seite verbringen wollen. Doch er hatte sie noch vor der Geburt ihres zweiten Kindes verlassen. Ohne ein Wort, ohne eine Erklärung war er von ihr gegangen, obwohl er gewusst hatte, dass sie das zweite Kind von ihm erwartete.
Amelia war verzweifelt gewesen und hatte nicht mehr weiterleben wollen. Ihre empfindsame Natur hatte auf diese grausame Behandlung mit einem Nervenschock reagiert. Wenn damals ihr Schwager Pierre nicht gewesen wäre, hätte sie wohl kaum jemals wieder in ein normales Leben zurückgefunden.
Doch Pierre, der Bruder ihres Mannes, hatte sich in aufopfernder Weise um sie und die Kinder bemüht. Er war schon damals Witwer gewesen und hatte einen jetzt fünfjährigen Sohn – Rene.
Es war wie eine Ironie des Schicksals, dass Pierre seinem Bruder verblüffend ähnelte. Allerdings nur äußerlich. Im Charakter waren die beiden Brüder grundverschieden. Während Pierre geradlinig, ordentlich und rechtschaffen war, hatte sich sein Bruder zu einem verantwortungslosen Luftikus entwickelt, dem es nichts ausmachte, anderen Schmerz zuzufügen.
Seufzend begann Amelia den Esstisch abzuräumen. Dabei fiel ihr Blick auf die leere Stelle an der Wand, an der einst das Bild ihres Mannes und darunter ihr Hochzeitsbild gehangen hatte.
Nicht einmal auf dem Bild hatte sie den Anblick ihres Mannes ertragen können. Das war auch der Grund, warum sie sich weigerte, ihren Schwager Pierre öfters zu sehen. Jedes Mal, wenn sie in seine dunklen Augen blickte, wenn er lächelte, glaubte sie ihren Mann vor sich zu haben. Zu sehr ähnelten sich die beiden Brüder.
Dabei wusste Amelia, wenn sie sich selbst gegenüber ganz ehrlich war, heute noch nicht, welcher der beiden ihr zuerst gefallen hatte. War es Pierre oder ihr späterer Mann gewesen? Aber Pierre war damals verheiratet gewesen und Robert noch frei. So hatte sie Robert geheiratet.
*
Als Hansi und Babs den Spielplatz betraten, winkte ihnen von der anderen Seite ein kleiner Junge mit schwarzen Locken und dunklen Augen zu.
»Rene! Dort drüben ist Rene!« Hansi ließ die Hand seiner Schwester los und lief dem geliebten Spielgefährten entgegen.
Babs folgte ihm auf dem Fuße. Jubelnd begrüßten sich die Kinder.
»Was ist? Kommt ihr heute?«, fragte Rene. Seine lebhaften schwarzen Augen wanderten dabei fragend von Hansi zu Babs.
»Mm, mm.« Babs schüttelte den Kopf. »Mami hat gesagt, das geht nicht.«
»Och«, machte Rene enttäuscht. »Dabei haben wir uns doch schon so darauf gefreut.«
»Dein Papi auch?«, fragte Babs.
»Freilich! Er freut sich doch immer, wenn ihr kommt«, antwortete Rene schmollend, »Warum will eure Mami bloß immer nicht?«
»Sie hat gesagt, man kann nur zu Besuch gehen, wenn man eingeladen ist«, wiederholte Hansi die Worte seiner Mutter.
»Aber ich habe euch doch eingeladen«, meinte Rene treuherzig-naiv.
»Ja, aber Onkel Pierre nicht«, gab Babs zu bedenken.
Rene winkte energisch ab. »Ihr wisst doch, dass er sich freut, wenn ihr kommt.«
Hansi und Babs nickten. »Ja, das haben wir uns auch gedacht«, meinte Hansi. »Er hat uns doch lieb und wir ihn auch.«
Babs schaute erst ihren Bruder und dann den Vetter an. »Ich habe Onkel Pierre so lieb wie einen Papi«, erklärte sie dann.
»Ich auch!«, rief Hansi schnell.
Da klatschte Rene lebhaft in die Hände.
Dann fasste er