Verbrecher im Schloss!: Die junge Gräfin 19 – Adelsroman
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Die junge Gräfin ist eine Familiensaga, die ihresgleichen sucht. Die junge Gräfin ist eine weit herausragende Figur, ein überzeugender, zum Leben erwachender Charakter – einfach liebenswert.
Alexandra fuhr wie gejagt zum Schloss hinauf, von dort direkt zur Remise, wo sie ihr Auto abstellte. Dann rannte sie hinüber zu den Pferdeställen. Schon allein das Wiehern der Pferde setzte Glückshormone bei ihr frei, als sie die Stallgasse betrat. Der Geruch nach Stroh, Heu, Hafer, Pferd, der so ganz speziell war, beruhigte sie. Sie liebte alle Pferde auf Waldenburg, aber ganz speziell Ferial, und in deren Box trat sie jetzt. Zutraulich kam die braune Stute näher, schnupperte an Alexandra herum. Die legte ihre Arme um den Hals des Pferdes und presste ihr Gesicht an dessen Stirn. Ferial schnaubte leise, doch sie hielt ganz still. Sie kannte dieses Ritual und genoss es wohl ebenso wie die Besitzerin. Alexandra hatte die bedingungslose Liebe zu Pferden von ihrem Vater geerbt. Als kleines Mädchen hatte sie Stunden im Stall verbracht, hatte geholfen, die Pferde zu putzen, zu füttern, die Boxen auszumisten. Und wenn sie Probleme hatte, sei es in der Schule, mit ihren Freundinnen oder Geschwistern, hatte sie sich immer zu ihrem Lieblingspferd in die Box geflüchtet und ihm von ihrem Kummer erzählt. Damals hieß ihr Pferd White Lady, eine Schimmelstute, die schon vor langer Zeit eingeschläfert werden musste, was ihr beinahe das Herz gebrochen hätte. Jetzt war ihre Favoritin Ferial, und mit der hielt sie es auch nicht anders als früher mit Whity. Sie flüsterte Ferial ins Ohr, dass sie Joe wiedergetroffen hatte, dass Mike für immer gegangen war und dass sie besorgt war, weil sie gerade einen von Ingos Geldeintreibern vor der Auffahrt zum Schloss gesehen hatte und nun nichts Gutes ahnte. Ferial stand erstaunlich lange still da, doch dann begann sie mit den Hufen zu scharren, und dann machte sie sich aus Alexandras Umarmung frei und schnupperte an deren Jackentasche. Trotz ihres ganzen Elends musste Alexandra lachen. »Kluges Pferd«, rief sie, »ich labere dich zu, und du erwartest jetzt natürlich eine Belohnung. Hast du auch verdient, warte, ich hole dir einen Apfel und ein paar Möhren aus der Futterkammer.«
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Rezensionen für Verbrecher im Schloss!
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Buchvorschau
Verbrecher im Schloss! - Michaela Dornberg
Leseprobe:
Dominik in Not
LeseprobeViola Maybach´s Topseller. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten Der kleine Fürst
nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen. Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie Der kleine Fürst
in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Der zur Waise gewordene angehende Fürst Christian von Sternberg ist ein liebenswerter Junge, dessen mustergültige Entwicklung zu einer großen Persönlichkeit niemanden kalt lässt. Viola Maybach blickt auf eine stattliche Anzahl erfolgreicher Serien zurück, exemplarisch seien genannt Das Tagebuch der Christina von Rothenfels
, Rosenweg Nr. 5
, Das Ärztehaus
und eine feuilletonistische Biografie. Der kleine Fürst
ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Die junge Gräfin
– 19 –
Verbrecher im Schloss!
Die junge Gräfin gerät in höchste Gefahr
Michaela Dornberg
Alexandra fuhr wie gejagt zum Schloss hinauf, von dort direkt zur Remise, wo sie ihr Auto abstellte. Dann rannte sie hinüber zu den Pferdeställen.
Schon allein das Wiehern der Pferde setzte Glückshormone bei ihr frei, als sie die Stallgasse betrat. Der Geruch nach Stroh, Heu, Hafer, Pferd, der so ganz speziell war, beruhigte sie.
Sie liebte alle Pferde auf Waldenburg, aber ganz speziell Ferial, und in deren Box trat sie jetzt.
Zutraulich kam die braune Stute näher, schnupperte an Alexandra herum.
Die legte ihre Arme um den Hals des Pferdes und presste ihr Gesicht an dessen Stirn.
Ferial schnaubte leise, doch sie hielt ganz still. Sie kannte dieses Ritual und genoss es wohl ebenso wie die Besitzerin.
Alexandra hatte die bedingungslose Liebe zu Pferden von ihrem Vater geerbt.
Als kleines Mädchen hatte sie Stunden im Stall verbracht, hatte geholfen, die Pferde zu putzen, zu füttern, die Boxen auszumisten.
Und wenn sie Probleme hatte, sei es in der Schule, mit ihren Freundinnen oder Geschwistern, hatte sie sich immer zu ihrem Lieblingspferd in die Box geflüchtet und ihm von ihrem Kummer erzählt. Damals hieß ihr Pferd White Lady, eine Schimmelstute, die schon vor langer Zeit eingeschläfert werden musste, was ihr beinahe das Herz gebrochen hätte.
Jetzt war ihre Favoritin Ferial, und mit der hielt sie es auch nicht anders als früher mit Whity.
Sie flüsterte Ferial ins Ohr, dass sie Joe wiedergetroffen hatte, dass Mike für immer gegangen war und dass sie besorgt war, weil sie gerade einen von Ingos Geldeintreibern vor der Auffahrt zum Schloss gesehen hatte und nun nichts Gutes ahnte.
Ferial stand erstaunlich lange still da, doch dann begann sie mit den Hufen zu scharren, und dann machte sie sich aus Alexandras Umarmung frei und schnupperte an deren Jackentasche.
Trotz ihres ganzen Elends musste Alexandra lachen.
»Kluges Pferd«, rief sie, »ich labere dich zu, und du erwartest jetzt natürlich eine Belohnung. Hast du auch verdient, warte, ich hole dir einen Apfel und ein paar Möhren aus der Futterkammer.«
Als habe Ferial sie ganz genau verstanden, scharrte sie mit dem rechten Fuß, hob den Kopf und wieherte.
Sie war ein schönes Pferd, ein reinrassiger Hannoveraner mit hervorragenden Papieren und lupenreiner Abstammung sowohl väterlicher- als auch mütterlicherseits.
Ihr Vater hatte ihr Ferial damals zum bestandenen Abitur geschenkt. Sie hatten sie auf einer großen Auktion gesehen, und bei Alexandra war es Liebe auf den ersten Blick gewesen, die offenkundig erwidert wurde. Wenn Alexandra ihr Pferd aus der Box führte oder auf die Weide, trottete sie wie ein Hündchen hinter ihr her.
Die anderen Pferde wurden jetzt auch unruhig, sie traten gegen ihre Boxentüren und wieherten.
Sie wussten ganz genau, dass es immer etwas Gutes für sie gab, wenn Alexandra auch nur die Stallgasse betrat.
»Ja, ja, keine Aufregung, ihr bekommt alle etwas«, rief sie, und danach hatte sie erst einmal hinreichend damit zu tun, die Pferde mit Äpfeln und Möhren zu verwöhnen.
Es war eine gute Idee gewesen, zu den Pferden zu gehen, denn als sie den Stall eine Stunde später wieder verließ, weil sie sich letztlich bei allen aufgehalten hatte, fühlte sie sich sehr viel wohler.
Tiere, für sie ganz speziell Pferde, waren ein Geschenk!
Sie würde niemals begreifen, wie man sie quälen, aussetzen oder, schlimmer noch, töten konnte, was waren das bloß für Menschen, die so etwas fertigbrachten?
Solche wie dieser Geldeintreiber, schoss es ihr durch den Kopf, und schon bekam sie wieder eine Gänsehaut.
Bei den Pferden war sie abgelenkt gewesen, aber jetzt hatte die Realität sie wieder eingeholt. Und sofort stellte sie sich die bange Frage, weswegen dieses Auto mit den beiden Männern da gestanden hatte.
Stand es im Zusammenhang mit dem merkwürdigen Anruf zuvor, als ein Unbekannter sie gefragt hatte, ob sie die Schlossbesitzerin sei, die Schwester von Ingo.
Das hatte sie stutzig gemacht und Besorgnis in ihr ausgelöst. Die Erwähnung von Ingos Namen.
Ingo hatte den Kontakt zur Familie abgebrochen, weil sie, Alexandra, und nicht er Nachfolger von Benno Graf von Waldenburg geworden war. Und das hatte nichts damit zu tun, dass er nicht Bennos leiblicher Sohn war, sondern dass Elisabeth mit ihm schwanger gewesen war, als sie sich begegnet waren.
Die Entscheidung war so gefallen, weil Ingo niemals die Absicht hatte, Waldenburg für die nächste Generation zu bewahren. Er hätte alles verkauft, und die Makler, Investoren standen schon bereit, um alles zu zerschlagen.
Alexandra fand es furchtbar, aber sie musste das immer wieder aus ihrem Gedächtnis hervorkramen, um sich bewusst zu machen, dass Ingo, den sie nach wie vor als ihren Bruder sah und liebte, kein guter Mensch war.
Er war leichtsinnig, verschwenderisch und skrupellos. Dafür gab es viele Beispiele, ein sichtbares war eine riesige Waldparzelle, die er klammheimlich hatte abholzen lassen, um an Geld zu kommen. Sie hätte ihn dafür anzeigen können.
Und die hunderttausend Euro, die ihr Vater bezahlt hatte, um seine Spielschulden zu begleichen!
Er wollte mit der Familie nichts zu tun haben, hetzte ihnen andauernd seine Rechtsanwälte auf den Hals, verbot ihnen, sich ihm zu nähern, mit ihm Verbindung aufzunehmen.
Aber wenn Not am Manne war, besann er sich auf sie!
Noch hatte es keine konkreten Forderungen gegeben, aber dieser Anruf, die Männer im Auto.
Man konnte daran fühlen, dass da etwas nicht stimmte!
Und das machte Alexandra krank.
Als wenn sie nicht genug eigene Probleme hätte.
In ihrem Inneren fuhren ihre Gefühle Achterbahn.
Sie hatte Joe wiedergesehen, ihre große Seelenliebe, um feststellen zu müssen, dass es der Mann war, mit dem ihre Schwester Sabrina sie hatte verkuppeln wollen.
Sie hatte Joe, der in Wirklichkeit Joachim Graf von Bechstein hieß, nicht nur bei der Taufe ihrer Nichte Elisabeth wiedergetroffen, nein, sie hatte ihn an der Seite seiner Verlobten gesehen, die nach ihr bei ihm das Rennen gemacht hatte, Benita von Ahlenfeld, die ja eigentlich ganz nett war. Aber wie konnte man jemanden nett finden, der mit dem Mann verlobt war, den man selbst begehrte, nach dem man sich seit der ersten, der einzigen Begegnung sehnte. Diesem Augenblick, der voller Magie gewesen war.
Und Mike …
Der hatte ihr einen Heiratsantrag gemacht, den sie freudigen Herzens angenommen hatte, weil sie niemals damit gerechnet hätte, Joe jemals wiederzusehen. Sie war mit Mike glücklich gewesen, sie hatten sich gut verstanden, hatten miteinander lachen können. Und er war bei ihrer Familie ganz hervorragend angekommen. Alles war wunderbar gewesen bis … Warum spielte das Schicksal einem manchmal einen solchen Streich? Welchen Sinn sollte das alles haben? Alexandra hatte keine Ahnung. Aber Mike war natürlich nicht