Im Bett mit meinem Erzrivalen
Von Catherine Mann
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Über dieses E-Book
Ruhige Weihnachten? Nicht für Rowan. Erst verirrt sich seine Erzrivalin Mari aus Versehen in sein Hotelzimmer, dann entdecken sie auch noch ein ausgesetztes Baby! Um das will sich Rowan gern kümmern - aber nur gemeinsam mit Mari, die ihn insgeheim schon lange reizt …
Catherine Mann
Bestsellerautorin Catherine Mann schreibt zeitgenössische Liebesromane, die im militärischen Milieu spielen. Ihr Mann, der bei der US Air Force arbeitet, versorgt sie mit allen nötigen Informationen, sodass sie keine Recherche betreiben muss. In der Zeit vor ihren Romanveröffentlichungen machte sie ihren Bachelor in Bildender Kunst auf dem College von Charleston und ihren Master in Theaterwissenschaften an der Universität von Queensboro. Heute kann sie sich in die Liste von namhaften Gewinnern des RITA Awards einreihen. Ihrem Ehemann, einem Piloten, folgt sie durch die ganze Welt, im Schlepptau ihre vier Kinder, einen Hund und eine Katze. Die Erlebnisse an ihren unterschiedlichen Wohnorten bieten ihr endlosen Stoff für weitere Romane.
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Im Bett mit meinem Erzrivalen - Catherine Mann
IMPRESSUM
Im Bett mit meinem Erzrivalen erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2013 by Catherine Mann
Originaltitel: „Yuletide Baby Surprise"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 347 - 2014 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg
Übersetzung: Nicola Kind
Umschlagsmotive: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format in 09/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733769536
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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1. KAPITEL
Dr. Mariama Mandara war im Sportunterricht immer die Letzte gewesen, die in eine Mannschaft gewählt wurde. Aus gutem Grund, denn Sport war nicht ihr Ding. Wenn es dagegen um Mathematikwettbewerbe oder Wissenschaftsprojekte ging, hatte sie reihenweise Preise gewonnen.
Leider halfen ihr die akademischen Fähigkeiten jetzt wenig. Schnelligkeit und Kondition wären eher gefragt, um den lästigen Beobachtern zu entkommen, die sie auf Schritt und Tritt durch das Hotelressort auf Santiago, der Hauptinsel der Kapverden vor der Westküste Afrikas, verfolgten.
Ganz egal, wo sie sich versteckte, überall gab es Horden von Fans, die darauf brannten, ein Foto von einer Prinzessin zu schießen. Warum konnten die Leute nicht akzeptieren, dass sie nicht aus gesellschaftlichen Gründen, sondern wegen einer wissenschaftlichen Tagung hier war?
Mari schnappte nach Luft, während sie durch den luxuriösen Hotelflur spurtete. Hartnäckige Verfolger loszuwerden war längst nicht so leicht, wie es in Filmen immer aussah. Der nächstliegende Zugang zum Treppenhaus wurde von zwei Touristen versperrt, die in die Lektüre eines Reiseführers vertieft waren. Ein Putzwagen blockierte einen weiteren Fluchtweg. Sie konnte nur geradeaus laufen.
Das dumpfe Geräusch ihrer Schritte auf dem weichen Teppich erklang im Takt mit einer Instrumentalversion von „Jingle Bells", die aus den Lautsprechern drang. Mari wünschte sich nichts mehr, als den Medizinerkongress hinter sich zu bringen und in ihr Forschungslabor zurückzukehren, wo sie den Feiertagswahnsinn in Ruhe überstehen konnte.
Für die meisten Menschen war Weihnachten ein Fest der Liebe, der Freude und der Familie, doch auch zwanzig Jahre nach der Scheidung ihrer Eltern verband sie mit „seliger Weihnachtszeit" hauptsächlich erbitterte Familienstreitigkeiten. Die Festtage wären vielleicht nicht ganz so kompliziert gewesen, wenn ihre Mutter und ihr Vater wenigstens auf demselben Kontinent gelebt hätten. So musste sie in ihrer Kindheit zwischen Afrika und Amerika pendeln. Sie hatte an den Feiertagen mehr Zeit auf Flughäfen verbracht als unter dem Weihnachtsbaum. Einmal hatten sie und ihre Nanny sogar im Hotel feiern müssen, weil ihr Anschlussflug wegen Schneefalls ausgefallen war.
Mittlerweile zog sie es vor, das Weihnachtsfest in aller Ruhe und allein zu verbringen – ein hart erkämpftes Privileg für jemanden, der in ein Königshaus hineingeboren worden war. Ihre Mutter war am Druck des Hofzeremoniells zerbrochen. Sie hatte sich von ihrem Traumprinzen in Westafrika scheiden lassen und war in ihre Heimat nach Atlanta, Georgia, zurückgekehrt.
Bedauerlicherweise konnte man sich von seiner Herkunft jedoch nicht scheiden lassen.
Wenn ihr Vater nur begreifen würde, dass sie ihrem Land mit ihrer Forschungsarbeit besser diente als damit, unentwegt Zeremonien durchzustehen und lächelnd irgendwelche Bänder zu zerschneiden. In ihren Laborkitteln fühlte sie sich ohnehin viel wohler als in den eleganten Kleidern, die sie bei Fototerminen notgedrungen trug.
Endlich entdeckte sie eine unbeobachtete Tür zum Treppenhaus. Vorsichtig schaute sie hinein. Es war leer. Jetzt musste sie es nur noch unbemerkt vom Erdgeschoss bis zu ihrem Zimmer im fünften Stock schaffen, wo sie sich die Nacht über verkriechen konnte. Nach mehrstündiger Präsentation ihrer Forschungsarbeit über antivirale Medikation fühlte sie sich zu erschöpft, um nett in Handykameras zu lächeln oder neugierige Fragen zu beantworten, zumal alles, was sie sagte, innerhalb von Sekunden im Internet verbreitet wurde.
Mari umklammerte das Treppengeländer und rannte Stufe für Stufe nach oben. Ihr Puls hämmerte in ihren Ohren. Auf der vierten Etage hielt sie einen Moment inne, um nach Luft zu schnappen, dann quälte sie sich die letzte Treppe hoch. Als sie durch die Tür ins fünfte Stockwerk trat, wäre sie beinahe mit einer Frau und deren Tochter zusammengestoßen, die gerade aus ihrem Zimmer kamen. Das Mädchen sah sie neugierig an. Mari wandte sich hastig ab und ging weiter. Leider genau in die falsche Richtung. Verflixt.
Einfach umzukehren war unmöglich, solange die Luft nicht rein war, doch sie konnte auch nicht ewig im Flur herumstehen. Wenn sie bloß eine Verkleidung hätte, irgendetwas, das die Meute von ihrer Fährte ablenken würde. Hinter einem riesigen Blumenkübel mit afrikanischem Federgras entdeckte sie einen offensichtlich stehen gelassenen Servierwagen. Über dem Griff hing die Jacke einer Hoteluniform.
Das war die perfekte Lösung. Kein Zimmermädchen weit und breit, nur eine Frau, die sich mit einem Handy am Ohr in anderer Richtung entfernte. Mari überlegte eine halbe Sekunde lang, dann lief sie zu dem Wagen hinüber, der fast bis zum Boden mit weißem Leinenstoff verhüllt war.
Auf einem kleinen Kärtchen stand, dass die Bestellung für Suite 5A bestimmt war. Sie warf einen Blick unter die silberne Servierhaube. Der verlockende Duft von geschmortem Wüstenlamm in Safran ließ ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen. Nach einem langen Tag mit endlosen Vorträgen und nicht viel mehr als einer Kaffeepause hätte sie am liebsten vom Tiramisu genascht, das es zum Dessert gab, doch sie schob den Gedanken beiseite. Je schneller sie es in ihr Zimmer schaffte, desto eher konnte sie diesen anstrengenden Tag mit einer heißen Dusche und einem eigenen Tablett voller Köstlichkeiten beenden.
Das Geräusch der Aufzugtür, die sich hinter ihr öffnete, trieb sie zur Eile, und sie zog die große, tannengrüne Jacke über ihr graues Tweedkostüm. Eine rote Weihnachtsmannmütze fiel zu Boden. Eine noch bessere Tarnung. Mari setzte sich die Mütze auf und schob den schwer beladenen Servierwagen in Richtung der Suite am Ende des Flurs.
„Siehst du sie? Du hast gesagt, sie wäre hier hochgelaufen", hörte sie eine piepsige Teenagerstimme hinter sich.
„Bist du sicher, dass es nicht doch der vierte Stock war?", fragte ein anderes Mädchen.
„Ganz sicher, erwiderte eine dritte Stimme. „Haltet eure Handys bereit. Mit den Fotos können wir ein Vermögen machen.
Das könnte euch so passen.
Mari schob den Servierwagen weiter, das Ding war schwerer, als es aussah. Sie stemmte ihre Absätze in den Teppich und drückte fester. Schritt für Schritt näherte sie sich der Suite 5A.
Das verschwörerische Trio kam näher. „Vielleicht sollten wir das Zimmermädchen da drüben fragen, ob sie gesehen hat, wohin sie gegangen ist."
Mari schluckte. Sie durfte sich auf keinen Fall erwischen lassen. Ein Foto in dieser Verkleidung wäre nur noch demütigender. Sie musste so schnell wie möglich in die Suite hineinkommen. Ein Messingschild an der Tür verriet ihr, dass sie richtig war. Sie drückte zweimal auf die Türklingel.
„Zimmerservice", rief sie.
Sekunden vergingen.
Gerade, als sie in Panik ausbrechen wollte, öffnete sich die Tür. Endlich. Sie trat eilig und mit gesenktem Kopf ins Zimmer und nahm als Erstes den männlich herben Duft von Seife wahr. Ihr Lieblingsduft – sauber und frisch, kein aufdringliches Männerparfum.
Welcher Typ Mann, der eine solche Luxussuite bewohnte, würde einen so schlichten Duft wählen? Trotz der unangenehmen Situation war ihre Neugier geweckt. Dennoch wagte sie nicht, einen Blick auf ihn zu riskieren, da sie fürchtete, sonst über ihre eigenen Füße zu stolpern.
Sie war immer schon tollpatschig gewesen. Sehr zur Enttäuschung des Pressereferenten ihrer Familie, der von ihr erwartete, dass sie sich elegant und würdevoll präsentierte.
Obwohl auf dem Servierwagen nur eine Mahlzeit stand, sah Mari sich nach einer weiteren Person um, doch das Zimmer wirkte leer. Das Licht war gedämpft. Ausladende Ledersofas und ein massiver Holztisch beherrschten das Zentrum des Raumes. Die Fensterläden standen offen und gaben den Blick auf den mondbeschienenen Strand draußen vor dem Panoramafenster frei. Palmen säumten das Ufer. Die Positionslichter von Fischerbooten am Horizont funkelten mit den Sternen um die Wette.
Mari räusperte sich und schob den ratternden Servierwagen auf einen Tisch am Fenster zu. „Möchten Sie Ihr Dinner hier einnehmen, Sir?"
„Danke, aber Sie können den Wagen einfach da am Kamin stehen lassen."
Eine vertraute Stimme, bei deren Klang sie mitten in der Bewegung erstarrte. Mari brauchte weniger als eine Sekunde, um den tiefen Bariton zu erkennen. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Sie musste sich nicht erst umdrehen, um zu wissen, dass das Schicksal sich einen bösen Scherz mit ihr erlaubte. Sie war vom Regen in die sprichwörtliche Traufe geraten. Von allen Zimmern dieses riesigen Hotels war sie ausgerechnet in der Suite von Dr. Rowan Boothe gelandet.
Ihr Erzfeind.
Sie kannte das Tagungsprogramm und hätte schwören können, dass sein Vortrag erst zum Ende der Woche auf dem Terminplan stand.
Boothe war Arzt, und sie hatte seine Erfindung in aller Öffentlichkeit verspottet. Wenn sie an ihre letzte Begegnung vor fünf Monaten bei einer Konferenz in London dachte, stieg ihr die Schamesröte ins Gesicht.
Die Tür, offenbar die zu einem der Schlafzimmer, fiel klickend hinter ihr ins Schloss, er kam langsam näher. Mari hielt den Kopf gesenkt, den Blick fest auf seine Schuhe und den Saum seiner ausgeblichenen Jeans gerichtet. Verzweifelt klammerte sie sich an die Hoffnung, er werde sie nicht erkennen. „Dann lasse ich Ihr Essen gleich hier stehen, sagte sie leise. „Einen schönen Abend noch.
Sie wollte gehen, doch er trat ihr in den Weg. Gütiger Himmel, sie saß in der Falle. Langsam hob sie den Blick bis zu seiner Brust. Eine sehr muskulöse Brust in einem weißen Hemd, das locker über seine Hose hing, die Ärmel hatte er hochgekrempelt. Mari erinnerte sich an jeden einzelnen irritierenden Zentimeter seines Körpers.
Ebenso wie an sein viel zu gut aussehendes, leicht sonnengebräuntes Gesicht. Für einen seriösen Arzt und Wissenschaftler trug er das sandblonde Haar eigentlich zu lang, aber anscheinend störte sich niemand daran. Offensichtlich erwartete man von einem großen Wohltäter nicht, dass er sich mit etwas so Banalem wie einem Friseurbesuch abgab.
Man nannte ihn „Dr. Wundervoll", doch sie billigte nicht, wie er die Regeln umging.
„Ma’am, sagte er und senkte den Kopf tiefer, um sie anzusehen. „Gibt es ein Problem?
Ganz ruhig bleiben. Sie konnte nur beten, dass er sie mit der verdammten Weihnachtsmannmütze nicht erkannte. Eine große Hand mit einem zusammengefalteten Geldschein kam in ihr Blickfeld.
„Fröhliche Weihnachten."
Wenn sie das Trinkgeld nicht annähme, würde sie sich verdächtig machen. Darum bemüht, ihn nicht zu berühren, nahm sie den Schein entgegen. „Danke, sehr großzügig, Sir."
„Keine Ursache."
Seine tiefe Stimme war viel zu anziehend für einen so unausstehlichen Mann. Schnell schob Mari sich an ihm vorbei. Fast