eBook180 Seiten2 Stunden
Gestohlene Leidenschaft
Von Kate Hewitt
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Über dieses E-Book
Aufgeregt lässt die Kunstexpertin Grace sich von Khalis Tannous durch die geheime Schatzkammer führen. Auf die Kostbarkeit der gestohlenen Kunstwerke, die der Millionär auf seinem Anwesen entdeckt hat, ist sie nicht gefasst gewesen! Ebenso wenig wie auf die erotische Spannung zwischen Khalis und ihr. Wieso muss ihr Verlangen ausgerechnet jetzt erwachen? Wenn sie Khalis zu nahe kommt, verliert sie alles, was ihr lieb ist! Doch in einer heißen Nacht, allein mit ihm auf seiner paradiesischen Privatinsel im Mittelmeer, kann Grace seiner Anziehungskraft nicht mehr widerstehen …
Autor
Kate Hewitt
Aufgewachsen in Pennsylvania, ging Kate nach ihrem Abschluss nach New York, um ihre bereits im College angefangene Karriere als Schauspielerin weiter zu verfolgen. Doch ihre Pläne änderten sich, als sie ihrer großen Liebe über den Weg lief. Bereits zehn Tage nach ihrer Hochzeit zog das verheiratete Paar nach England, wo Kate unter anderem als Schauspiellehrerin, Redaktionsassistentin und Sekretärin jobbte, bis bald darauf ihr erstes Kind auf die Welt kam. Kate, die mit 13 Jahren zum ersten Mal einen Liebesroman von Mills & Boon gelesen hatte und seither jede Romance begeistert verschlang, die sie in die Hände bekam, übte sich nun während ihrer Zeit als Mutter selbst an der Schriftstellerei. Als ihre Tochter ein Jahr alt war, der erste Erfolg: Sie verkaufte ihre erste Kurzgeschichte an das britisches Magazin „The People’s Friend“ Für sie gehören Eifer und Ausdauer genauso zum Schreiben wie Fantasie und Leidenschaft: „Schreibe jeden Tag“, rät sie allen Hobbyautoren, „und wenn es nur 10 bis 15 Minuten sind!“ Neben dem Schreiben liebt sie zu lesen, reisen und zu stricken. Unheimlich gerne würde sie auch ein Musikinstrument erlernen. Sollte es in ihrer Schreibkarriere einmal schlechter laufen, könnte sie sich auch einen Job als Kinderbibliothekarin vorstellen. Kate lebt mit ihrem Mann und ihren fünf Kindern im lieblichen Cotswolds in England und genießt das Landleben in vollen Zügen. Das Familienleben mit all seinen kleinen Gewohnheiten hat bei ihr dabei oberste Priorität. „Es ist so einfach, in Eile und beschäftigt zu sein – besonders mit fünf Kindern! – darum ist es umso wichtiger, sich so oft wie möglich zusammenzusetzen und über alle möglichen Dinge zu reden, die nichts mit dem Job oder unseren To-Do-Listen zu tun haben. Diese Augenblicke mit meinem Mann sind der Ausgleich, den ich brauche – und die uns das Gefühl geben, noch immer genauso jung und verliebt zu sein wie damals.“
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Buchvorschau
Gestohlene Leidenschaft - Kate Hewitt
Kate Hewitt
Gestohlene Leidenschaft
IMPRESSUM
JULIA erscheint in der Harlequin Enterprises GmbH
© 2012 by Kate Hewitt
Originaltitel: „The Darkest of Secrets"
erschienen bei: Mills & Boon Ltd., London
in der Reihe: MODERN ROMANCE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe JULIA
Band 2060 - 2013 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg
Übersetzung: Trixi de Vries
Fotos: Harlequin Books S.A.
Veröffentlicht im ePub Format im 02/2013 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 978-3-95446-407-4
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY, STURM DER LIEBE
www.cora.de
1. KAPITEL
„Öffnen Sie ihn!"
Fast zwei Tage hatte Khalis Tannous auf diesen Moment gewartet. Gespannt beobachtete er, wie die beiden Experten, die er mit der Öffnung des Tresorraums seines Vaters beauftragt hatte, endlich die Tür aus den Angeln hoben. Zuvor hatten sie vergeblich versucht, den Sicherheitscode zu knacken. Schließlich mussten sie sich der neusten Lasertechnologie bedienen, um durch die Stahltür zu schneiden.
Khalis wusste nicht, was sich hinter der Tür verbarg. Er hatte nicht einmal von der Existenz des Tresorraums im Keller des Gebäudes auf der Privatinsel gewusst. Was er in den anderen Räumen an belastendem Material gefunden hatte, hätte gereicht, um seinen Vater lebenslänglich hinter Gitter zu bringen – wäre er noch am Leben gewesen.
„Es ist stockfinster", berichtete einer der Experten, nachdem er und sein Kollege die schwere Tür gegen eine Wand gelehnt hatten.
„Fenster wird es hier unten kaum geben", witzelte Khalis. Welches dunkle Geheimnis mochte sich hier verbergen? Ein Schatz? Oder noch mehr Ärger? Bei seinem Vater musste man immer mit beiden Möglichkeiten rechnen.
Mit einer Taschenlampe betrat er den unterirdischen Raum und leuchtete hinein. Beklommen sah er sich um. Würde er gleich auf einen neuen Beweis für die Grausamkeit seines Vaters stoßen?
Nach einem weiteren Schritt umhüllte ihn die Dunkelheit wie ein Samtvorhang. Ein weicher Teppich bedeckte den Boden. Es roch nach Holz und Möbelpolitur. Seine Beklommenheit wich Neugier, als er im Lichtkegel der Taschenlampe ein geräumiges Herrenzimmer mit eleganten Sofas und Sesseln und sogar einem Barschrank entdeckte.
Allerdings war kaum vorstellbar, dass sein Vater sich hier einen begehbaren Safe eingerichtet hatte, nur um entspannt ein Glas besten Single Malt zu genießen. Licht erhellte den Raum, als Khalis einen Lichtschalter entdeckte und betätigte. Fasziniert betrachtete er zuerst die Möbel und dann die Wände.
Dicht an dicht hingen die gerahmten Gemälde. Einige erkannte er sofort, bei anderen war er unsicher. Sicher hingegen war, dass es sich hier um ein weiteres Problem und den Beweis für die kriminellen Machenschaften seines Vaters handelte.
„Mr Tannous?" Die Experten am Eingang zum Tresorraum wurden langsam unruhig, weil ihr Auftraggeber so schweigsam war.
„Alles in Ordnung", rief er ihnen daher schnell zu – obwohl das genaue Gegenteil der Fall war. Dieser Fund war unglaublich und schrecklich. Khalis ging weiter in den Raum hinein und entdeckte am anderen Ende eine Holztür. Erwartete ihn hier weiteres Unheil? Die Tür war unverschlossen und führte zu einem kleineren Raum, in dem er zwei weitere Gemälde entdeckte. Khalis kniff die Augen zusammen und betrachtete die Werke näher. Wenn er sich nicht sehr irrte …
„Khalis?" Sein Assistent und bester Freund Eric rief nach ihm. Schnell verließ Khalis den kleinen Raum und zog die Tür hinter sich zu. Er knipste das Licht aus und verließ den Tresorraum. Draußen traf er auf erwartungsvolle Gesichter.
„Danke, ich brauche Sie nicht mehr. Der Hubschrauber bringt Sie zurück nach Taormina. Freundlich nickte er den Technikern zu. „Ich kümmere mich später darum
, fügte er mit Blick auf die ausgehängte Stahltür hinzu.
Er war froh, dass niemand Fragen stellte. Was sich in der Schatzkammer befand, musste geheim gehalten werden, und er traute dem nach dem Tod seines Vaters hier verbliebenen Personal nicht. Die meisten Mitarbeiter hatte er bereits entlassen. Wer für seinen Vater gearbeitet hatte, musste entweder verzweifelt oder völlig skrupellos gewesen sein.
Khalis schaltete das Sicherheitssystem aus, sodass der Lift sie alle wieder nach oben befördern konnte. Ihn quälten entsetzliche Kopfschmerzen. Seit seiner Ankunft auf dieser gottverlassenen Insel vor einer Woche war er permanent angespannt. Als er von dem Hubschrauberabsturz erfahren hatte, bei dem sein Vater und sein Bruder ums Leben gekommen waren, hatte er den ersten Flug von San Francisco genommen.
Er hatte seine Familie zuletzt vor fünfzehn Jahren gesehen. Mit Tannous Enterprises, dem dynamischen Konzern seines Vaters, hatte er nichts zu tun. Das Unternehmen war riesig, mächtig und durch und durch korrupt – und gehörte jetzt ihm. Da sein Vater ihn enterbt hatte, nachdem er ihm und dem Unternehmen mit einundzwanzig Jahren den Rücken gekehrt hatte, war das eine große Überraschung für Khalis gewesen.
Im Arbeitszimmer seines Vaters überlegte Khalis, wie er hinsichtlich der Schatzkammer vorgehen sollte. Seit einer Woche versuchte er nun, sich einen Überblick über die Vermögenswerte seines verstorbenen Vaters zu verschaffen, von denen fraglos viele auf illegalem Weg den Besitzer gewechselt hatten.
Draußen glitzerte einladend das Mittelmeer in strahlendem Sonnenschein, doch für Khalis war die Insel alles andere als paradiesisch. Hier hatte er einen Teil seiner Kindheit verbracht. Und hier fühlte er sich heute wie ein Gefangener. Das lag nicht allein an den hoch aufragenden, mit Glassplittern und Stacheldraht gekrönten Schutzmauern, die das komplette Anwesen umgaben, sondern auch an seinen Erinnerungen. Tiefe Verzweiflung hatte ihn damals bewogen, aus diesem Gefängnis auszubrechen. Vor seinem geistigen Auge tauchte Jamilah auf, wie sie ihm todunglücklich zum letzten Mal nachwinkte.
Lass mich hier nicht allein zurück, Khalis.
Ich hole dich bald aus dieser Festung, Jamilah. Versprochen.
Verzweifelt verscheuchte er die schmerzliche Erinnerung – wie so oft in den vergangenen fünfzehn Jahren. Er musste damals gehen und hatte keine andere Wahl gehabt. Nur die Folgen seines Handelns hatte er leider nicht bedacht.
„Khalis?"
Eric betrat das Büro und wartete auf Anweisungen. In T-Shirt und Surfershorts wirkte er sogar hier auf Alhaja wie ein kalifornischer Beachboy. Hinter dem lässigen Äußeren verbargen sich ein blitzgescheiter Verstand und eine Computerfertigkeit, die der von Khalis in nichts nachstand.
„Wir müssen so schnell wie möglich einen Kunstsachverständigen einfliegen lassen, Eric. Möglichst den besten, der auf dem Markt verfügbar ist. Und er muss sich auf Renaissancegemälde spezialisiert haben."
„Willst du damit sagen, dass in dem Tresorraum Gemälde lagern?", fragte Eric erstaunt und beeindruckt zugleich.
„Ja. Wenn mich nicht alles täuscht, hängen da unten Millionenwerte." Ausdruckslos betrachtete er die Liste der Vermögenswerte, die er bereits zusammengestellt hatte: Immobilien, Technologie, Investitionen, Beteiligungen an Regierungsprojekten und so weiter. Tannous Enterprises hatte seine schmutzigen Finger überall drin. Wie verwandelt man einen Konzern mit einem so anrüchigen Ruf in ein mustergültig operierendes Unternehmen? Diese Frage stellte Khalis sich nicht zum ersten Mal.
Es war ein Ding der Unmöglichkeit!
„Khalis?" Eric hakte nach.
„Organisiere einen Kunstsachverständigen, und lass ihn auf die Insel bringen! Und diskret, wenn ich bitten darf."
„In Ordnung. Und was passiert mit den Gemälden, nachdem sie begutachtet worden sind?"
Khalis lächelte bitter. „Dann trenne ich mich von ihnen. Mit gestohlenen Kunstwerken wollte er nichts zu tun haben. „Und wir informieren die Justiz. Ich möchte vermeiden, dass Interpol hier herumschnüffelt.
Eric pfiff leise durch die Zähne. „Das ist ja alles ein ziemlicher Schlamassel."
„Das, werter Eric, ist die Untertreibung des Jahrhunderts."
„Ich kümmere mich sofort um einen Experten."
„Tu das. Je eher wir dieses Problem gelöst haben, desto besser."
„Befürchtest du, die Gemälde könnten gestohlen werden? Eric sah ihn überrascht an. „Wohin könnte man sie denn bringen?
„Keine Ahnung. Aber ich traue hier niemandem über den Weg."
Sein Freund kniff die blauen Augen zusammen. „Man hat dir hier ganz schön übel mitgespielt, oder?"
„Ich war hier mal zuhause", erklärte Khalis ausweichend, widmete sich demonstrativ wieder seiner Arbeit und hörte, wie Eric leise die Tür hinter sich schloss.
„Ein Sonderauftrag für unsere Mona Lisa."
„Sehr witzig. Grace Turner drehte sich auf ihrem Bürosessel um und musterte David Sparling, einer ihrer Kollegen bei Axis Art Insurers und Spezialist für Picasso-Fälschungen. „Worum geht es denn?
Sie dachte gar nicht daran, nach dem Blatt Papier zu schnappen, das er vor ihrer Nase baumeln ließ. Stattdessen lächelte sie nur kühl.
„Dieses Lächeln! David grinste zufrieden. Den Spitznamen Mona Lisa hatte Grace gleich nach ihrer Einstellung bei Axis bekommen. Nicht nur wegen ihres Lächelns, sondern auch weil sie eine ausgewiesene Expertin für Renaissancekunst war. „Jemand benötigt dringend einen Sachverständigen für die Bewertung einer Privatsammlung. Genauer gesagt wird jemand gesucht, der sich auf Renaissancekunst spezialisiert hat.
„Tatsächlich?" Grace ließ sich ihr Interesse nicht anmerken.
„Tatsächlich. David hielt ihr das Blatt noch näher hin. „Bist du denn nicht wenigstens ein klitzekleines bisschen neugierig?
Sie wandte sich wieder dem Computermonitor zu und starrte auf ihre Expertise über eine Caravaggio-Fälschung aus dem siebzehnten Jahrhundert. Die Fälschung war nicht schlecht, würde aber kaum den Verkaufspreis erzielen, den der Kunde sich erhofft hatte. „Nein."
David lachte amüsiert. „Auch nicht, wenn ich dir verrate, dass der Experte auf eine Privatinsel im Mittelmeer geflogen wird und alle Auslagen erstattet werden?"
„Das versteht sich ohnehin von selbst. Privatsammlungen ließen sich nicht so einfach transportieren, zumal die meisten Sammler anonym bleiben wollten. „Kennst du den Sammler?
, erkundigte sie sich dann doch. Die Besitzer einer Sammlung bedeutender Renaissancewerke konnte man an einer Hand abzählen. Sie waren sehr diskret und hatten es nicht gern, wenn Sachverständige oder Versicherungsagenten begutachteten, was an ihren Wänden hing.
„Leider nicht. Bedauernd schüttelte David den Kopf. „Alles streng geheim. Aber du sollst umgehend zum Chef kommen.
„Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Verärgert stand sie auf, riss David den Computerausdruck aus der Hand und machte sich auf den Weg zu Michel Latour, dem Geschäftsführer der Kunstversicherung. Michel war einer der einflussreichsten Männer in der Welt der Kunst und der älteste Freund ihres Vaters.
„Du wolltest mich sprechen?"
Michel, der nachdenklich auf die Pariser Rue St. Honoré hinausgeblickt hatte, wandte sich um. „Ja, schließ bitte die Tür."
Grace folgte seiner Bitte.
„Hast du meine Nachricht erhalten?"
„Eine Privatsammlung mit Werken aus der Renaissance soll begutachtet werden. Meines Wissens kommt dafür nur eine Handvoll von Sammlern als Auftraggeber infrage."
„Es ist keiner von ihnen."
„Nein?"
Michel rang sich ein Lächeln ab. „Tannous. Schon mal gehört?"
„Tannous? Grace musterte ihren Chef ungläubig. „Balkri Tannous?
Ein völlig skrupelloser und angeblich kunstbesessener Geschäftsmann. Niemand wusste, welche Werke sich in seinem Besitz befanden und ob die Sammlung überhaupt existierte. Doch jedes Mal, wenn ein Gemälde aus einem Museum gestohlen wurde, kam sein Name ins Spiel. Zuletzt waren ein Klimt aus einer Galerie in Boston und ein Monet aus dem Louvre verschwunden. Und beide Male wurden die Diebstähle mit Balkri Tannous in Verbindung gebracht.
„Er ist doch kürzlich gestorben, oder?", fragte Grace nachdenklich.
„Stimmt. Er ist letzte Woche bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen, bestätigte Michel. „Man vermutet Sabotage. Die Anfrage kommt von seinem Sohn.
„Ist der nicht auch bei dem Absturz umgekommen?"
„Es geht um den anderen Sohn."
Von einem zweiten Sohn hörte sie zum ersten Mal. „Meinst du, er will die Sammlung verkaufen?"
„Darüber ist mir nichts bekannt." Michel ging zu seinem Schreibtisch, schlug
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