Begehren in schwindelnder Höhe
Von Allison Leigh
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Über dieses E-Book
Sein heißer Kuss verändert alles: Eigentlich wollte Emily dem sexy Piloten Max aus dem Weg gehen. Sie aus bester Familie, er mit einer wilden Vergangenheit … Stattdessen steuert er sie beide in den siebten Himmel der Lust. Aus dem es hoffentlich keine Crash-Landung gibt!
Allison Leigh
Allison Leigh war schon immer eine begeisterte Leserin und wollte bereits als kleines Mädchen Autorin werden. Sie verfasste ein Halloween-Stück, das ihre Abschlussklasse aufführte. Seitdem hat sich zwar ihr Geschmack etwas verändert, aber die Leidenschaft zum Schreiben verlor sie nie. Als ihr erster Roman von Silhouette Books veröffentlicht wurde, wurde für Allison ein Lebenstraum wahr; sie konnte es kaum glauben, als in ihrer Heimatstadt die Buchläden voll waren mit ihrem Werk! Beim angesehenen RITA© Award wurde sie Finalistin, erhielt Auszeichnungen wie die Goldene Feder und erscheint regelmäßig auf Bestsellerlisten. In Südkalifornien geboren, lebte Allison in vielen verschiedenen Städten und unterschiedlichen Staaten der USA. Sie arbeitete als Kosmetikerin, Programmiererin, Pfarramtssekretärin und Datenbank-Administratorin. Letztendlich ließ sie sich mit ihrer Familie in Arizona nieder. Ihrer Familie, die sie immer unterstützt, verdankt sie viele romantische und liebevolle Gedanken und Inspiration für ihre Romane. Sie können Allison Leigh eine E-Mail schreiben: allison@allisonleigh.com
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Buchvorschau
Begehren in schwindelnder Höhe - Allison Leigh
IMPRESSUM
Begehren in schwindelnder Höhe erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 2012 by Harlequin Books S.A.
Originaltitel: „Fortune’s Perfect Match"
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe COLLECTION BACCARA
Band 355 - 2015 by CORA Verlag GmbH, Hamburg
Übersetzung: Anne Herzog
Umschlagsmotive: Igor Borodin / Dreamstime
Veröffentlicht im ePub Format in 02/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733776343
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
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BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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PROLOG
Dezember
Jesus loves me, this I knoooow …
Immer wieder gingen Emily Fortune die Zeilen dieses Schlafliedes, das ihre Mutter zu singen pflegte, durch den Kopf. Tränen rannen über ihr Gesicht. Sie hielt die Augen fest geschlossen, um sich vor Staub und Geröll zu schützen.
Jesus loves me, this I know …
Der Versuch, unter Schluchzen zu atmen, endete in einem Hustenanfall, an dem sie zu ersticken drohte. Sie wusste nicht, was geschehen war. Eben noch war sie mit ihrer Familie durch die Flughafenhalle gelaufen. Wo war ihre Mutter? War die Welt auch über ihr zusammengebrochen? Über ihnen allen?
Sie waren auf Wendys Hochzeit in Red Rock gewesen. Tränen brannten in Emilys Augen. Wendy. Ihre kleine Schwester, die so wunderschön und glücklich ausgesehen hatte, als sie Marcos am Weihnachtsabend ihr Jawort gegeben hatte.
War ganz Red Rock untergegangen? Waren Marcos, Wendy und das ungeborene Baby tot?
Jesus loves me …
Emily hielt sich eine Hand vor den Mund.
Sie weinte nie. Sie dachte. Sie handelte. Selbst ihr Vater hatte schon oft betont, dass diese Eigenschaften sie unersetzlich für Fortune South machten.
Nun beherrschte sie aber nur ein Gedanke: Ich werde sterben.
Ihre Füße hingen fest. Sie spürte sie nicht mehr. Das Atmen fiel ihr schwer. Dunkelheit umhüllte sie. Sie hatte keine Kraft, zu schreien. Was spielte es jetzt für eine Rolle, dass sie bisher nur ein Ziel vor Augen gehabt hatte, nämlich für das Familiengeschäft unentbehrlich zu sein?
Hier würde sie sterben und nie erfahren, was ihrer Familie zugestoßen war; ob einer von ihnen überlebt hatte. Sie würde sterben und niemals diese Freude empfinden, die sich im Gesicht ihrer Schwester gespiegelt hatte, als sie dem Mann, den sie liebte, ihr Jawort gegeben hatte. Sie würde nie erleben, wie sich Liebe anfühlte.
Neuer Staub fiel auf sie herunter und löste Panik bei ihr aus, ein weiterer Hustenanfall schüttelte ihren Körper. Der Tod unter einem Schutthaufen eines kleinen Flughafens im Süden von Texas war ihre einzige Zukunft.
Schmutz rieselte auf sie herab, und sie hielt sich schützend die Arme vors Gesicht. Licht drang durch ihre Augenlider, aber kein erlösendes Gefühl der Ruhe erfasste sie.
Hatte sie in ihrem Leben so viel falsch gemacht, dass ihr noch nicht einmal das vergönnt war? Nur diese bedrückende und erstickende Einsamkeit? Keine Zukunft?
Plötzlich hörte sie Stimmen. Hände packten ihre Arme und zogen sie von ihrem Kopf weg. Sie blinzelte gegen das Licht. Vor lauter Staub konnte sie nichts erkennen, nur die Umrisse eines Feuerwehrhelms über sich.
„Was …" Sie verstummte und hustete.
Ein Mann. Er hatte sie nicht gehört. „Holt Hilfe", schrie er.
Weitere Stimmen. Gellende Rufe. Schreie. Sie wischte sich übers Gesicht, konnte noch immer nichts sehen. Sie versuchte, sich aufzusetzen, wurde aber von schweren Gewichten daran gehindert.
„Warten Sie", sagte eine andere Stimme, tiefer, freundlicher.
Gegenstände wurden von ihrem Körper entfernt. Es waren die Stuhlreihen aus dem Wartebereich des Flughafens. Nur verschwommen erkannte sie das Gesicht ihres Retters. Aber seine Augen … seine Augen waren blau. Verzweifelt hielt sie sich an diesem Blick fest. „Was ist passiert?"
„Ein Tornado."
Mit beiden Händen packte er ihre Arme, um sie unter was auch immer hervorzuziehen.
„Meine Füße." Mehr Worte brachte sie nicht hervor. Tränen schossen ihr in die Augen.
Sofort ließ er sie los und verschwand aus ihrem Blickwinkel. Sie wollte ihn zurückrufen. Es gelang ihr, sich etwas hochzustemmen, und sie sah, wie er mit einem Feuerwehrmann sprach. Ihre Kräfte verließen sie und sie fiel zurück. Ein Kloß schnürte ihr langsam die Kehle zu.
„Nicht aufgeben. Da war die Stimme wieder. „Sie haben es gleich geschafft.
Sanft drückte der Mann ihre Hand. „Sie hängen fest, aber wir werden Sie da schon rauskriegen. Sein staubbedecktes Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. „Da draußen wartet das Leben auf Sie.
1. KAPITEL
Juni
„Es tut mir leid, Dad, aber ich fliege morgen nicht wegen dieses Meetings zurück nach Atlanta. Das ist völlig unnötig. Emily umklammerte ihr Handy und verzog das Gesicht. „Ich nehme per Telefonkonferenz teil.
Selbst durch das Telefon konnte sie die Verärgerung ihres Vaters spüren. John Michael Fortune erwartete von den Angestellten von Fortune South Enterprises mehr als hundertprozentigen Einsatz und bei seinen Kindern, die für ihn arbeiteten, machte er keine Ausnahme.
„Warum willst du weiterhin in Red Rock bleiben?, fragte er. „Es ist bereits Juni, Herrgott noch mal. Wendy hat das Baby vor Monaten bekommen. Inzwischen dürfte sie gelernt haben, wie man eine Flasche heiß macht und die Windeln wechselt.
Emily zuckte zusammen, drückte sich das Handy dichter ans Ohr und hoffte, dass Wendy, die ihr Baby gerade stillte, nichts von ihrem Gespräch mitbekam. Die winzige Mary Anne war bereits im Februar geboren worden, jedoch zu früh auf die Welt gekommen.
Emilys Blick verweilte auf dem perfekt geformten Kopf des Babys. Das zählt, dachte sie. „Es liegt nichts an, was ich nicht von hier aus erledigen könnte", entgegnete sie. Sie war die Direktorin der Werbeabteilung für die Telekommunikationsgesellschaft, die zum Familienunternehmen gehörte, und ob John Michael sie lobte oder nicht, sie wusste, dass sie ihren Job gut machte. Schließlich florierte das Geschäft.
„Was ist nur in dich gefahren?, murrte ihr Vater verärgert. „Seit dem Tornado haben sich alle verändert. Du mit diesem Kinderwahn!
„Dad, es sind Menschen in dem Tornado gestorben, unterbrach Emily ihn, sie wollte ihm nicht weiter zuhören. Sie hatte zu den Glücklichen gehört und war mit einem verstauchten Fuß davongekommen, ihre Mutter hatte Gott sei Dank nur ein gebrochenes Handgelenk. „Das ist eine lebensverändernde Erfahrung.
„Okay, fuhr er sie an. „Nimm dieses Mal per Telefon an der Besprechung teil, aber am Freitag bist du besser beim ersten Meeting mit den Leuten von Connover dabei.
Emily war kurz davor zu fragen, was diese unausgesprochene Drohung bedeuten sollte, widerstand jedoch dem Impuls. Auch wenn sie auf seinen autoritären Führungsstil gereizt reagierte, hieß das nicht, dass sie ihn als Vater und als Chef von Fortune South nicht respektierte. „Ich habe den Flug bereits gebucht, erwiderte sie. „Grüß Mutter von mir.
„Ruf sie selber an, antwortete er barsch. „Momentan vermisst sie euch alle sehr. Es hat den Anschein, dass die Hälfte der Familie Atlanta für Red Rock verlassen hat.
Emily unterdrückte ihren Zorn. Sie telefonierte regelmäßig mit ihrer Mutter, und John Michael wusste das. Beiden war ihr gegenwärtiges Handeln ein Rätsel, aber ihre Mutter war bei Weitem verständnisvoller. „Ich hab dich lieb, Dad."
„Wir sehen uns Freitag."
Entnervt beendete sie das Gespräch. Selbst in bester Laune war John Michael kein einfühlsamer Mensch. Sie schaute zu Wendy hinüber. „Hast du dich je gefragt, was unsere Eltern zusammengebracht hat und sie sechs Kinder in die Welt setzen ließ?"
Verschmitzt grinste Wendy. „Ehrlich gesagt, Em, möchte ich mir keine großen Gedanken darüber machen, wie unsere Eltern Babys gezeugt haben. Sie gab ihrer Tochter einen Kuss auf die rosige Stirn. „Ich stelle mir lieber vor, dass wir alle durch unbefleckte Empfängnis auf die Welt gekommen sind.
Emily lächelte gequält. „Vielleicht wäre diese Methode ja auch was für mich. Meine bisherigen Versuche, Mutter zu werden, waren nicht gerade von Erfolg gekrönt."
„Das ist wieder typisch für dich, Em. Nur du hast einen fertigen Plan im Kopf, wie du Mutter werden kannst, nachdem du einen Tornado überlebt hast. Ist dir je in den Sinn gekommen, erst einmal einen Mann zu treffen?"
„Du klingst erstaunlich altmodisch. Heutzutage braucht man kaum noch einen Mann, um Mutter zu werden. Emily streckte die Arme nach ihrer Nichte aus, da Wendy mit dem Stillen fertig war. „Lass mich sie nehmen.
Bereitwillig gab Wendy ihr das Baby. „So bewundernswert, wie du Karriere machst, wirst du auch als alleinstehende Mutter zurechtkommen, aber ich bin eine Mutter und ich kann mir nicht vorstellen, es ohne Marcos zu sein."
Emily seufzte. „Ich bin dreißig Jahre alt. Wenn es für mich da draußen einen Marcos gäbe, hätte ich ihn bestimmt längst gefunden."
Wendy zog eine Augenbraue hoch. „Wirklich? Wo denn? Im Bürogebäude von Fortune South? Dort verbringst du doch die meiste Zeit!"
„Jetzt bin ich nicht bei Fortune South, oder?, argumentierte Emily. „Ich bin auch nicht auf eine Liebesaffäre aus. Daraus ist nie was geworden. Aber ein Kind großziehen? Das ist etwas anderes. Ich werde Mutter. Ganz einfach.
Emily schaukelte Mary Anne und ihre Nichte gluckste vor Freude. „Nicht wahr, meine Süße? Tante Emily wird ein Kind bekommen."
„Aus deinen Liebesgeschichten hat sich nichts entwickelt, weil du dir nie Zeit dafür genommen hast."
„Ich bin mit einer Menge Männer ausgegangen!"
„Ja, je ein Mal mit jedem. Vielleicht noch ein zweites Mal, wenn sie Glück hatten. Wie viele hast du mehr geliebt als deine Arbeit?"
Emily verdrehte die Augen. „Keiner von ihnen war annähernd so interessant wie mein Job. Und die meisten haben sich mehr für die Vorteile interessiert, die sie durch mich hatten, als für mich. Sie lächelte gutmütig. „Außerdem gibt es nur eine begrenzte Anzahl guter Männer dort draußen und ihr, Jordana und du, habt das Familienkontingent bereits abgeschöpft.
Wendy schüttelte den Kopf und wechselte das Thema. „Wo wir gerade von Jordana reden. Wann fährst du heute in Tanners Büro?"
Tanner Redmond war die neueste Ergänzung des Fortune-Clans und hatte vor Kurzem ihre Schwester geheiratet. „Um drei. Aber um elf habe ich ein weiteres Treffen mit dem Adoptionsanwalt."
„Dann dusche ich noch schnell, bevor du gehst." Rasch lief Wendy aus dem Kinderzimmer.
Emily hielt Mary Anne hoch, sodass ihre Nasen aneinanderstießen, und sagte: „Deine Mama hat ihren Platz gefunden." Es hatte Zeiten gegeben, da hatte sich die ganze Familie gefragt, ob der Wildfang Wendy je sesshaft werden würde.
Mary Anne strampelte mit den kleinen, nackten Füßen und strahlte ihre Tante an. Emily verspürte ein wehmütiges, fast unerträgliches Verlangen. „Nächstes Jahr um diese Zeit hast du eine neue Cousine, versprach sie ihrer Nichte. „Ihr werdet gute Freundinnen und streitet euch nie um eure Puppen, wie es Tante Jordana und ich getan haben.
Sie und Jordana waren nur ein Jahr auseinander. Als ihre jüngere, temperamentvolle Schwester Wendy einige Jahre später auf die Welt gekommen war, waren sie beide längst in der Grundschule.
Inzwischen hatten Wendy und Jordana eigene Familien und nur sie fiel aus der Reihe. Sobald Wendy mit dem Duschen fertig war, würde sie