Hunting Hope - Teil 3: Zerrüttete Träume: aus der Serie WELTENWANDLER
Von Jacqueline Mayerhofer und Weltenwandler
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Über dieses E-Book
Das Leben auf dem Luxusschoner ist für Feynel trotz der unangenehmen Dienste, die er leisten muss, erträglich – stellt es immerhin so etwas wie einen geregelten Alltag dar. Schwer zu ertragende Rückschläge gibt es dennoch, aber Feynels Traum lässt ihn durchhalten: die Hoffnung, eines Tages frei zu sein, sein Schicksal selbst bestimmen zu können. Doch alles hat seinen Preis, und der Weg in die Freiheit führt vorbei am Willen anderer. Wie lange kann sich Feynel inmitten all dessen, was von ihm – einem Sklaven – verlangt wird, noch selbst treu bleiben?
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Buchvorschau
Hunting Hope - Teil 3 - Jacqueline Mayerhofer
Mayerhofer
Buch & Autorin
Das Leben auf dem Luxusschoner ist für Feynel trotz der unangenehmen Dienste, die er leisten muss, erträglich – stellt es immerhin so etwas wie einen geregelten Alltag dar. Schwer zu ertragende Rückschläge gibt es dennoch, aber Feynels Traum lässt ihn durchhalten: die Hoffnung, eines Tages frei zu sein, sein Schicksal selbst bestimmen zu können. Doch alles hat seinen Preis, und der Weg in die Freiheit führt vorbei am Willen anderer. Wie lange kann sich Feynel inmitten all dessen, was von ihm – einem Sklaven – verlangt wird, noch selbst treu bleiben? (Teil 3)
Jacqueline Mayerhofer, Autorin und Lektorin, ist 1992 in Wien geboren. 2012 hat sie ihre Schulausbildung erfolgreich mit der Matura (Abitur) des HAK-Aufbaulehrgangs mit dem Schwerpunkt „Internationale Geschäftstätigkeit mit Marketing" abgeschlossen. Seit 2015 studiert sie Deutsche Philologie (Germanistik) an der Universität Wien, hat 2019 mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen und befindet sich nun im Masterstudiengang. Sie betätigt sich überwiegend mit dem Schreiben von Büchern und wirkt bei diversen Anthologien mit Kurzgeschichten mit. Zusätzlich lektoriert sie regelmäßig für Kunden und Verlage.
Seit 2008 werden eigene Bücher und Kurzgeschichten veröffentlicht, weshalb sie mittlerweile über 20 Veröffentlichungen zählen kann. Seit 2016 schreibt sie auch Romane für andere Genres unter einem Pseudonym. Zu den jüngsten Romanveröffentlichungen zählen der 2018 beim Verlag ohneohren erschienene Science-Fiction-Roman „Brüder der Finsternis sowie die Science-Fiction-Novelle „Hunting Hope: Teil 3 – Zerrüttete Träume
beim Verlag in Farbe und Bunt.
Weitere Informationen finden Sie unter www.jacquelinemayerhofer.at oder auf ihrer FB-Autorenseite.
Impressum
Originalausgabe | © 2019
In Farbe und Bunt Verlags-UG (haftungsbeschränkt)
Kruppstraße 82 - 100 | 45145 Essen
www.ifub-verlag.de / www.ifubshop.com
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung, des Nachdrucks und der Veröffentlichung des Buches, oder Teilen daraus, sind vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags und des Autors in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Alle Rechte liegen beim Verlag.
Herausgeber: Mike Hillenbrand
verantwortlicher Redakteur: Björn Sülter
Lektorat & Korrektorat: Telma Vahey
Cover-Gestaltung: E. M. Cedes
E-Book-Erstellung: Björn Sülter
ISBN: 978-3-95936-172-9 (Ebook)
ISBN: 978-3-95936-173-6 (Print)
Widmung
Wieder für Sabine Akira Berger, meine unermüdliche Beta-Leserin, die – gerade jetzt – wichtiger denn je ist. Danke für deine Mühen sowie deine anhaltende Begeisterung für die Reihe! Du bist eine tolle Freundin.
Außerdem widme ich »Zerrüttete Träume« auch meiner Mutter Romana Mayerhofer, die es, obwohl sie kaum Science-Fiction liest, dennoch nie erwarten kann, bis es endlich weitergeht.
Zum Schluss auch noch allen, die mich bis jetzt so leidenschaftlich seit meinem »Hunting Hope«-Auftakt 2018 begleitet haben. Ich nehme mir euer Feedback zu Herzen und baue es ein!
Kapitel 13
Intergalaktische Standardzeitrechnung: 7233 – Zwei Jahre später
Gehlia, Hauptplanet der Intergalaktischen Ordnung
Die Kakophonie aus lautem Stimmengewirr, dem Klang von Besteck auf Tellern, dem Gelächter von Anwesenden, dazu die orgelähnlichen und geigenartigen Klänge seichter nedorianischer Klassik-Musik im Hintergrund, sorgten dafür, dass sich sämtliche Sinneseindrücke zu einem festen Ball in seinem Kopf zusammenflochten und ein Knäuel aus Anspannung in ihm entstehen ließen. Sein Blick glitt unruhig durch die Masse an Leibern im Saal, die allesamt in prunkvollen Kleidern steckten.
Es war laut. Zu laut für seinen Geschmack. Das Durcheinander und die angeregte Stimmung machten ihn nervös. Lieber wäre er zurück auf der Pegasus gewesen, hätte sich mit Kavin angeregt über die unterschiedlichen Götter sowie verschiedene Welten unterhalten und versucht, bei einem Hundra-Kartenspiel den computerchipgesteuerten Verstand seines besten Freundes zu überlisten. Aber gerade Feynel wusste am besten, dass es nicht immer so kam, wie man es gerne hätte.
Eine unauffällige Kopfbewegung reichte, und seine Augen huschten zu seiner Begleiterin am großen Tisch, der mit einem weißen Tuch überzogen war und auf dem jede Menge Schmuckzeug zur Verzierung lag, dessen Herkunft Feynel unbekannt war. Zusätzlich standen dort zwei Flaschen sezrindroischen Edelweins sowie die letzten Reste des teuren Sechsgängemenüs – Stufe drei: das Lendenstück eines noch viel zu jungen Orni-Kalbes vom Planeten Villron Neun, und dazu gegrillte Jungkartoffeln mit Saisongemüse, obwohl sich ihm der Sinn entzog, wie künstlich angebautes und alle Tage des Jahres zur Verfügung gestelltes Gemüse saisonbedingt sein konnte. Aber wer verstand schon die Gepflogenheiten der Elite der Reichsten der Reichen und der Einflussreichsten der Einflussreichen?
»Hast du gar keinen Appetit mehr?«, fragte sie direkt an seinem Ohr, für sein Empfinden viel zu nah. Feynel hob den Kopf und begutachtete sie: Ordiliah Brun Wan’Krohn aus einem der politisch wichtigsten Häuser des Tindon-Adels auf Gehlia, erstgeborene Tochter Senators Jinn Wan’Krohn, Mitglied des intergalaktischen Rates. Sie gehörte der Spezies der Tindonianer an, die bekannt für ihre hellgrüne Haut sowie für ihre spitzen Ohren waren, fast zweimal so lang wie Feynels. Sie verzog die dunkelblauen Lippen zu einem Lächeln. Ihr Blick aus gelben Augen mit senkrechten Pupillen himmelte ihn regelrecht an.
»Ich bin kleinere Portionen gewohnt«, antwortete er endlich und zwang sich ebenfalls zu einem Lächeln. Clara Sinngold hatte der Senatorentochter eine Menge Kryptowährung-Einheiten für seinen Begleitdienst abgeknöpft, die diese bereitwillig für ihn bezahlt hatte. Es war das vierte Mal, dass sie ihn gebucht hatte, und mittlerweile war allgemein bekannt, dass sie einen Narren an ihm gefressen hatte – mehr, als sie sollte.
»Sie halten euch gut in Form, das stimmt«, gluckste sie und fuhr ihm in lasziver Weise über den Oberarm, der wie der Rest von Feynel in einer der Festivität angemessenen Uniform steckte. Er fühlte, wie sich etwas in seinem Inneren zusammenzog. Er wollte sie loswerden, doch er musste sich benehmen. Also schwieg er und starrte sie einfach nur an, blendete alles um sich herum aus. Zwar stand gerade jemand vor einem höhergelegenen Podest und sprach in einen Stimmenverstärker, weshalb seine Worte durch den gesamten, vollgepackten Saal drangen, dessen Besucher allen möglichen Spezies angehörten, doch das alles interessierte Feynel nicht im Geringsten. Es handelte sich hierbei auch nicht bloß um gewöhnliche Teilnehmer, sondern um Galabesucher aus sämtlichen Organisationen, Firmen und politischen Gefilden der höchsten Ränge, die sich in ihrer angeblichen Wichtigkeit geradezu suhlten. Feynel kotzte diese Selbstgefälligkeit an. Er hasste ihren Reichtum, der sie glauben ließ, ihnen wäre dadurch alles erlaubt – vor allem, was den Umgang mit gebuchten Leuten aus dem Eskortdienst betraf.
Feynel murrte bei diesen Gedanken in sich hinein, woraufhin Ordiliah besorgt die Augenbrauen zusammenzog und ihm ihre Hand ans Gesicht legte. Sie fuhr mit dem Daumen über seine Wange, glitt die kaum sichtbare Narbe des Streifschusses entlang, den er damals bei seiner Flucht auf Sekpton davongetragen hatte, und strich eine silberne Haarsträhne hinter sein Ohr. Er drehte den Kopf von ihr fort. Ihre Hand legte sich nun auf seine. Seine Finger verkrampften sich um die Gabel, die er hielt.
»Dir behagen solche politischen, allen voran gesellschaftlichen Anlässe nicht, hm? Ist mir schon die letzten Male aufgefallen. Wenn du willst, hauen wir nach dem vierten Gang ab.«
Das war ja mal interessant. Wieder etwas versöhnlicher gestimmt, konzentrierte er sich auf ihre großen, hellen Augen. Sie war hübsch und freundlich zu ihm, dagegen konnte er nichts sagen. Dennoch, was er prinzipiell alles für Kunden tun musste, die ihn buchten, ekelte ihn an. Kavin pflegte zwar stets zu sagen, dass er sich während solcher Dienste psychisch in den Kreis seiner innersten Welt zurückziehen sollte, doch so einfach war das auch nicht immer. Aber wie konnte ein Androide das schon verstehen?
»Deine Anwesenheit hier ist wichtig«, antwortete er lakonisch, da er nicht wusste, was er sonst hätte sagen sollen. Ollvya hätte sich ins Fäustchen gelacht, wäre sie noch an seiner Seite gewesen und hätte dabei zugesehen, wie unbeholfen er trotz allem, was er über die Jahre erlebt hatte, sein konnte. Andererseits hätte sie auch jedem eine ihrer durchaus überzeugenden Predigten gehalten, der Hand an Feynel gelegt hätte. Bis auf Bish hatte sie sich noch jedem gegenüber behaupten können, war für ihn eingesprungen wie er für sie.
Ollvya …
Er vermisste sie jeden einzelnen Tag, glaubte sie unter Mengen von verschiedenen Spezies immer und immer wieder zu sehen – auch an Orten, an denen sie nicht sein konnte. Die Trauer endete nie, aber ein Teil von ihm hatte sich zumindest meistens damit abgefunden.
»Ach, wir sind bereits lange genug hier