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Mein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman
Mein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman
Mein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman
eBook120 Seiten1 Stunde

Mein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman

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Über dieses E-Book

Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein 'Fall', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige Fälle stößt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine großartige Ärztin, die ihn mit feinem, häufig detektivischem Spürsinn unterstützt.
Dr. Norden ist die erfolgreichste Arztromanserie Deutschlands, und das schon seit Jahrzehnten. Mehr als 1.000 Romane wurden bereits geschrieben. Die Serie von Patricia Vandenberg befindet sich inzwischen in der zweiten Autoren- und auch Arztgeneration.

Dr. Antonia Gabriel war schon eine halbe Stunde im Labor, als der Chef kam. Für sie war Dr. Magnus jedoch mehr als der Chef, wenn sie es auch sehr gekonnt für sich behielt. Manchmal aber hatte sie doch das Gefühl, daß wenigstens er ihre geheimsten Gedanken erraten konnte, und dann wurde sie unsicher. »Guten Morgen«, begrüßte er sie leise. Eine direkte Anrede vermied er immer. Sie blickte auf und erwiderte den Gruß. Ein Schatten fiel über ihr Gesicht. Er sah noch erschöpfter aus, als an den vergangenen Tagen, aber sie wagte nicht, eine Frage zu stellen. »Wir müssen noch einiges durchsprechen«, erklärte er. »Ich fliege morgen nach Paris. Ich kann es nicht mehr aufschieben. Es hängt zuviel davon ab.« »Geht es Ihrer Frau schlechter?« fragte sie stockend. »Was heißt schlechter. Es geht immer gleich schlecht, aber wenn es so weitergeht, könnt ihr mich noch vor ihr begraben.«
SpracheDeutsch
HerausgeberKelter Media
Erscheinungsdatum19. Feb. 2019
ISBN9783740942373
Mein Leben in deiner Hand: Dr. Norden Bestseller 309 – Arztroman

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    Buchvorschau

    Mein Leben in deiner Hand - Patricia Vandenberg

    Dr. Norden Bestseller

    – 309 –

    Mein Leben in deiner Hand

    Patricia Vandenberg

    Dr. Antonia Gabriel war schon eine halbe Stunde im Labor, als der Chef kam. Für sie war Dr. Magnus jedoch mehr als der Chef, wenn sie es auch sehr gekonnt für sich behielt.

    Manchmal aber hatte sie doch das Gefühl, daß wenigstens er ihre geheimsten Gedanken erraten konnte, und dann wurde sie unsicher.

    »Guten Morgen«, begrüßte er sie leise. Eine direkte Anrede vermied er immer.

    Sie blickte auf und erwiderte den Gruß. Ein Schatten fiel über ihr Gesicht. Er sah noch erschöpfter aus, als an den vergangenen Tagen, aber sie wagte nicht, eine Frage zu stellen.

    »Wir müssen noch einiges durchsprechen«, erklärte er. »Ich fliege morgen nach Paris. Ich kann es nicht mehr aufschieben. Es hängt zuviel davon ab.«

    »Geht es Ihrer Frau schlechter?« fragte sie stockend.

    »Was heißt schlechter. Es geht immer gleich schlecht, aber wenn es so weitergeht, könnt ihr mich noch vor ihr begraben.«

    Er erschrak selbst, als er es ausgesprochen hatte, denn Antonia sah ihn voller Entsetzen an. »Nein«, stieß sie hervor, »bitte, sagen Sie doch nicht so was.«

    Seine Augenbrauen hatten sich zusammengeschoben, sein markantes Gesicht wirkte mehr als düster.

    »Sie müssen wissen, Antonia, ich habe nicht nur eine kranke Frau, ich habe dazu auch noch eine Schwägerin, die eine Nervensäge ist, aber vielleicht hat sich das bereits herumgesprochen. Oft genug ruft sie ja an.«

    Er hatte sie »Antonia« genannt, das tönte in ihren Ohren. Und jetzt betrachtete er sie mit einem Blick, der sie lähmte wie ein elektrisierender Schlag.

    »Sie sollten mich nach Paris begleiten«, fuhr er fort, »damit ich einmal wieder mit einem normalen, vernünftigen Menschen reden könnte.« So viel Bitterkeit lag in den Worten, daß es sie schmerzte.

    »Nein«, erwiderte sie leise, »es würde nur Gerede entstehen, das sage ich, weil ich vernünftig bin.«

    »Und Sie haben wie immer recht. Es würde Gerede geben, das ich um Ihretwillen vermeiden will und muß. Was mich betrifft, Antonia, ist mir so ziemlich alles egal. Schlimmer kann es nicht mehr kommen.«

    Er sah verzweifelt aus. Sie war bis ins Innerste erschüttert.

    »Wenn Sie sich einmal aussprechen möchten, es würde sich ja sicher eine Gelegenheit finden«, flüsterte sie. »Aber Sie dürfen nicht verzagen. Ich kann Sie so gut verstehe. Meine Mutter war sieben Jahre krank und ich weiß, was mein Vater mitgemacht hat und wir auch. Aber das kann ja kein Trost sein.«

    »Es ist ein Trost, weil Sie es sagen, Antonia, und wie Sie es sagen. Ich wünschte so sehr, ich könnte die Zeit zurückdrehen, aber… bitte, verzeihen Sie, daß ich mich so gehenließ.«

    Und bevor sie noch etwas erwidern konnte, war er wieder draußen. Sie konnte sich nicht mehr auf ihre Arbeit konzentrieren, obgleich diese sehr wichtig war. Sie mußte immerzu an Torsten Magnus denken, und sie hatte in diesen Minuten begriffen, daß ihr dieser Mann unendlich viel bedeutete und sie Angst um ihn hatte.

    *

    Nach der Sprechstunde am Vormittag machte Dr. Norden seinen täglichen Besuch bei Renate Magnus, und das schon seit acht Monaten, seit sie zum letzten Mal aus dem Therapiezentrum heimgekommen war.

    Seit dieser Zeit hatte Vera Link, Renates Schwester, das Regiment im Hause übernommen, und seit einiger Zeit hegte Dr. Norden sogar den Verdacht, daß sie Renate veranlaßt hatte, nach Hause zu gehen und sie auch weiterhin beeinflußte, nicht wieder in einen Klinik- oder Sanatoriumsaufenthalt einzuwilligen, obwohl es kaum noch zu verantworten war, die Kranke nicht unter ständiger ärztlicher Kontrolle zu halten.

    Die Hausangestellten hatten bereits gekündigt, und so war neben Vera Link nur eine Tagespflegerin im Haus und jeden Vormittag die Zugehfrau, die sich aber strikt weigerte, auch im Krankenzimmer Ordnung zu schaffen, nachdem sie schlimm von Renate Magnus beschimpft worden war. Frau Schobel hatte Dr. Norden gegenüber mehrmals bemerkt, daß sie überhaupt nur käme, weil ihr Dr. Magnus leid täte und ihr Sohn ja in der Chemie-Fabrik beschäftigt sei, die Dr. Magnus gehörte. Es gab Probleme über Probleme in diesem Haus, und Dr. Norden blieben sie nicht verborgen, da in letzter Zeit auch dem Hausherrn die Nerven durchgingen, und dafür hatte der Arzt alles Verständnis.

    Renate Magnus hatte sich mit ihrem Leiden nicht abgefunden. Sie tyrannisierte ihre ganze Umgebung, Vera ausgenommen, die eine ganz besondere Art hatte, mit der jüngeren Schwester umzugehen.

    Gewiß war Renate eine bedauernswerte Frau, aber für Dr. Norden war es ein ziemlicher Schock gewesen, als er erfuhr, daß sie schon die ersten Anzeichen einer Multiplen Skle­rose mit in diese Ehe brachte. Von ihren Eltern aus gesehen, konnte man es sogar als arglistige Täuschung bezeichnen, daß sie diese Heirat so forciert hatten. Gewiß war Torsten Magnus in das bildhübsche Mädchen verliebt gewesen, aber die Heirat war buchstäblich erpreßt worden, weil Renate nach einem gemeinsamen Urlaub an der Riviera, den ihre Eltern arrangiert hatten, schwanger war. So war Torsten Magnus verheiratet, ehe er es sich versah, und als sein Vater noch zwei Jahre später an einem Herzinfarkt starb, wurde ihm auch noch die Last aufgebürdet, eine ziemlich heruntergewirtschaftete Fabrik zu übernehmen, da sich der alte Magnus allem technischen Fortschritt verschlossen hatte. Da war es Eberhard Link gewesen, der finanziell einstieg, und so war Torsten seinem Schwiegervater noch mehr verpflichtet.

    Torsten war als Chemiker fast genial zu nennen, und mit jugendlichem Optimismus hatte er auch alles nicht so schwer genommen. Auch Renates Krankheit nicht, obgleich er dann erfuhr, woran sie litt, nachdem sie eine Fehlgeburt gehabt hatte und der Frauenarzt ihm sagte, es sei besser, sie würde keine Kinder mehr bekommen. Er wollte gar keine Kinder von Renate. Er hatte bezüglich dieser Ehe keine Illusionen mehr. Er stürzte sich in die Arbeit, und er hatte Erfolg.

    Renate kam in ein Sanatorium. Es gefiel ihr dort sehr gut. Sie lernte einen jungen Mann kennen, der ihr Schicksal teilte, der sie anbetete, und sie lebte auf. Ja, sie sprach sogar von Scheidung, denn über die Tragweite ihrer Krankheit war sie sich nicht bewußt.

    Ihr Vater rief sie zur Ordnung, sagte ihr wohl recht kraß die Wahrheit, aber auf dem Heimweg verunglückte er tödlich und das war für Renate ein solcher Schock, daß sich ihr Zustand schlagartig verschlechterte. Hinzu kam, daß ihre Mutter bald einen neuen Partner fand und sich von Magnus auszahlen ließ, was ihm allerdings nur recht sein konnte.

    Für andere Frauen hatte Magnus kein Interesse. Er war jetzt mit seiner Arbeit verheiratet, was dieser und der Fabrik sehr gut bekam. Renate war dann wieder im Sanatorium, bis sich Vera einmischte.

    Dies alles hatte Dr. Norden im Laufe der Zeit von Torsten Magnus selbst erfahren, der ab und zu auch mal einen Menschen brauchte, mit dem er reden konnte.

    Aber er bedauerte ihn auch, als er dann Vera Link so richtig kennenlernte. Frau Schobel hatte gesagt, daß sie nicht nur Haare auf den Zähnen hätte, sondern sogar eine Giftschlange wäre, vor der man sich hüten müsse.

    Als Dr. Norden an diesem Mittag das Haus betrat, öffnete ihm nicht wie sonst Vera Link, sondern Amalie Zeitler, die Pflegerin. Sie war um die Fünfzig, kräftig und nicht aus der Ruhe zu bringen.

    »Es geht ihr verdammt schlecht«, sagte sie gleich. »Frau Link ist in die Stadt gefahren, da scheint es was gegeben zu haben. Aber sie muß auch eine sehr schlechte Nacht gehabt haben. Es hat böse in ihrem Zimmer ausgeschaut.«

    Und jetzt war Renate Magnus in einem völlig desolaten Zustand. Daß sie einmal bildhübsch war, war schon lange vergessen. Aufgeschwemmt, von Alkohol und Zigarettenkonsum, den niemand zu bremsen vermocht hatte, weil sie ja anscheinend von ihrer Schwester damit versorgt wurde, wenn diese es auch bestritt, gezeichnet, hing sie in ihrem Bett, das chaotisch aussah.

    »Frau Magnus, hören Sie mich?« fragte Dr. Norden, aber sie reagierte nicht. Er hob ihre Lider, horchte ihr Herz ab. »Sie muß in die Klinik, Schwester Amalie«, sagte er. »Ich rufe den Krankenwagen.«

    »Sie wird toben«, murmelte Amalie Zeitler.

    »Sie wird nicht toben, dazu ist sie nicht in der Lage. Ich rufe jetzt Dr. Magnus an. Er wird bestimmt keine Einwände erheben.«

    »Der kann einem ja wirklich nur leid tun«, meinte Amalie Zeitler. »Sieht selbst aus wie das Leiden Christi, Gott möge mir verzeihen.«

    Zuerst meldete sich Antonia Gabriel, die Dr. Norden kannte. Mit einer Grippe war sie mal bei ihm gewesen, aber sie hatte sie rasch überwunden. Er hatte einen besonders guten Eindruck von ihr gewonnen. Eine intelligente junge Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben stand und gewiß

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