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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 237: Todesschatten am Horizont
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 237: Todesschatten am Horizont
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 237: Todesschatten am Horizont
eBook109 Seiten1 Stunde

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 237: Todesschatten am Horizont

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Über dieses E-Book

Obwohl die Piraten zu wissen schienen, daß sie kaum eine Chance hatten, das sich anbahnende Gefecht unbeschadet zu überstehen, wollten sie doch nichts unversucht lassen. Deshalb brach augenblicklich die Hölle los. Ein wildes Brüllen und Fauchen erfüllte die stille, malerische Bucht. Die Piraten hatten je eine Culverine auf dem Achterdeck und der Back abgefeuert. Die siebzehn Pfund schwere Kugel, die das achtere Geschütz ausgespien hatte, galt der "Isabella", die andere der Karavelle. Die Kugel die der "Isabella" zugedacht war, klatschte zwar wirkungslos ins Wasser, dafür flogen auf der Karavelle aber die Fetzen...
SpracheDeutsch
HerausgeberPabel eBooks
Erscheinungsdatum9. Sept. 2016
ISBN9783954395736
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    Buchvorschau

    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 237 - Frank Moorfield

    9

    1.

    „Du mußt jetzt gehen, Liebster, flüsterte Dorina. „Es kann nicht mehr lange dauern, und sie werden kommen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas zustoßen würde. Ihre großen dunklen Augen, die so gut in das rassige, von langem, schwarzem Haar eingerahmte Gesicht paßten, blickten den jungen Mann ängstlich an.

    „Ich liebe dich, Dorina, sagte Sebastiano, und seine Stimme klang plötzlich heiser. „Es fällt mir schwer, von dir wegzugehen.

    Dorinas Gesicht sah traurig aus, aber dennoch kämpfte sie tapfer gegen die Tränen an. Nein, sie durfte nicht weinen, auch wenn der Abschied sie innerlich noch so sehr aufwühlte. Sie durfte Sebastiano das Gehen nicht durch Tränen erschweren. Es war schon schlimm genug für beide, sich für Monate oder Jahre, ja, vielleicht sogar für immer trennen zu müssen.

    Ihr Gesicht schmiegte sich eng an die Brust Sebastianos. Und zum letzten Male atmete er den Duft ihres Haares, zum letzten Male spürte er ihre vollen, weichen Lippen, die ihn das Leben bisher als etwas Schönes und Wertvolles hatten empfinden lassen.

    „Es wird nicht für immer sein, Dorina. Ich fühle es, ja, ich weiß es. Der Tag wird kommen, an dem wir wieder beisammen sein werden, denn wir gehören zusammen, so, wie hier in unserer Heimat die Berge und das Meer zusammengehören."

    Dorina nickte stumm. Sie hoffte nur zu sehr, daß diese Worte in Erfüllung gehen würden.

    Für einen Augenblick schwiegen beide. Die Stille wurde nur vom Blöken der Schafe unterbrochen, die in ihrer Nähe weideten, und vereinzelt auch vom Geschrei der Wildenten, die zu dieser Jahreszeit in großen Schwärmen über Korsika, der „Insel der Schönheit", hinwegflogen.

    Sebastiano Tursi wußte, daß er sich jetzt aus den Armen der schönen Dorina losreißen mußte, bei der er sich in den vergangenen fünf Tagen versteckt gehalten hatte. Jetzt mußte es sein, denn es war nur eine Frage der Zeit, bis seine Verfolger ihn hier aufspürten, und dann würde das nicht nur schlimme Folgen für ihn haben, sondern auch für das Mädchen, das er liebte. Außerdem sollte ihm dieser Tag heute die Sicherheit bringen, die er schon so lange herbeisehnte.

    Nach einem letzten Kuß trennten sich die beiden.

    Sebastiano, ein junger Mann von höchstens fünfundzwanzig Jahren, mittelgroß und schlank, mit lockigem, schwarzem Haar und einem markanten Gesicht, ließ ein letztes Mal den Blick hinunter auf die silbrig schimmernde Wasserfläche des Golfes von Valinco, an der Westküste der Insel, wandern.

    Die Sonne stand bereits wie ein glutroter Ball am Horizont – es konnte nicht mehr lange dauern, und die Dämmerung würde ihre zarten, grauen Schleier über die kontrastreiche Landschaft senken.

    Für Sebastiano war Eile geboten, wenn er die einsame Berglandschaft mit den wenigen Hütten und Häusern noch vor Einbruch der Dunkelheit hinter sich bringen wollte. Er mußte so rasch wie möglich den Strand von Porto Bollo, einem kleinen Dorf, das da unten an der Mündung des Flusses Taravo lag, erreichen.

    Denn heute war es soweit. Wenn es das Schicksal gut mit ihm meinte, müßte an diesem Abend dort hinter der Kimm das Schiff auftauchen, das ihn in Sicherheit bringen sollte.

    Sebastiano Tursi spürte, wie ihm das Herz schwer wurde bei dem Gedanken, nicht nur Dorina, sondern auch diese herrliche Insel verlassen zu müssen, diese großartige Bergwelt, mit ihren dichten, aromatisch duftenden Buschwäldern, mit ihren prachtvollen Beständen an Edelkastanien, Kiefern und Weiden. Es war ihm, als müsse er sich von jedem einzelnen der majestätischen Gipfel verabschieden, die bis in den Frühling hinein mit Schnee bedeckt waren. Aber auch die Trennung von den malerischen Stränden und den kleinen, versteckten Dörfern fiel ihm schwer.

    Das Gurren einer Wildtaube riß ihn aus seinen schwermütigen Gedanken. Ein allerletztes Mal wandte er sich zu Dorina um.

    „Leb wohl!" sagte er und nahm, als er ging, ihr letztes Lächeln mit auf die Reise ins Ungewisse.

    Die Dämmerung begann bereits hereinzubrechen, er konnte sein Gehen nicht mehr länger hinausschieben. Als er zwischen den zerklüfteten Felsen verschwand, um den Weg hinunter zur Bucht einzuschlagen, konnte er nicht mehr sehen, wie Tränen in Dorinas Augen schossen. Allein der Selbsterhaltungstrieb sagte ihm, daß er sich jetzt auf das konzentrieren mußte, was vor ihm lag. Er war jung und kräftig und würde die Schwierigkeiten, die das Leben mit sich brachte, schon meistern.

    Während Sebastiano Tursi den Berg hinuntereilte, hoffte er inbrünstig, daß kein Unglück und keine schlechten Windverhältnisse die Ankunft des Segelschiffes verzögern würden.

    Niccolò Borgo, der Kapitän der „Santa Maria Figaniella", war ein alter Freund seiner Familie, und ein Mann, auf den man sich verlassen konnte. Er war Korse und befehligte im Auftrag eines genuesischen Handelshauses die stattliche Galeone. Seine Handelsfahrten führten ihn, außer zu den Ländern des Mittelmeeres, bis an die Küste Afrikas und der Neuen Welt. Wenn er, Sebastiano, sich erst an Bord dieser Galeone befand, war er zumindest vorerst in Sicherheit vor seinen blutrünstigen Verfolgern. Niemand würde dort das grausame Gesetz der Vendetta, der Blutrache, an ihm vollstrecken.

    Sebastiano Tursi war beileibe kein Feigling. Er hatte sich bisher allen Problemen und Schwierigkeiten, allen Höhen und Tiefen, die das Leben an ihn herangetragen hatte, mutig gestellt. Doch die Vendetta, die in seiner Heimat bereits seit vielen Jahrhunderten praktiziert wurde, hatte seine Familie bereits stark dezimiert. Er war das einzige, noch lebende männliche Familienmitglied. Und deshalb wollte er fliehen. Er fühlte sich verpflichtet, die Familie Tursi vor dem Aussterben zu bewahren.

    Schon seit Jahren forderte das ungeschriebene Gesetz der Blutrache seine Opfer auf beiden Seiten. In der Familie Tursi hatten bereits der Vater Sebastianos und drei seiner Brüder ihr Leben gelassen.

    Begonnen hatte alles mit einer falschen Zeugenaussage. Das Familienoberhaupt Giovanni Tursi hatte einem jungen Fischer die Hand seiner Tochter Angela verweigert. Er hatte dafür seine Gründe gehabt. Aus Wut darüber hatte der junge Fischer damals bezeugt, Giovanni Tursi habe Benozzo Ducale, seinen Partner, mit einem Schlag betäubt und über Bord gestoßen, um den Fang für sich allein behalten zu können. In Wirklichkeit war Benozzo Ducale, der mit seiner großen Familie in San Micheli, einem winzigen Bergnest in der Nähe von Porto Bollo gelebt hatte, bei stürmischer See über Bord gespült worden. Und damit hatte das Sterben in beiden Familien begonnen.

    Die Familie Tursi, die in Porto Bollo lebte, war der Sippe Benozzo Ducales zahlenmäßig weit unterlegen. So war es geschehen, daß Sebastiano Tursi sich zur Flucht entschlossen hatte. Der Vertreter der feindlichen Sippe, die ihm nach dem Leben trachtete, waren Fulvio und Cosimo, die beiden ältesten Söhne der Familie Ducale. Sie waren harte, rauhe Burschen, die ihren Lebensunterhalt mit dunklen Geschäften verdienten. Wegen ihrer Verschlagenheit und Gewalttätigkeit hatten sie in der ganzen Umgebung der Bucht von Valinco einen schlechten Ruf.

    Sebastiano Tursi stoppte seine Schritte und legte die Hand über die Augen. Er wußte nicht, wie oft er das an diesem Tag bereits getan hatte. Immer und immer wieder tasteten seine Augen die Kimm nach einer Mastspitze ab. Er wußte, daß er verloren war, wenn die „Santa Maria Figaniella" nicht erschien. Er konnte sich nicht mehr länger verstecken. Die Brüder Ducale hatten geschworen, ihn umzubringen. Sie würden nicht nachlassen, ihn überall mit fanatischem Eifer zu suchen.

    Schon konnte er weiter unten in der Bucht, wo sich das silbrige Band des Taravo in den Golf ergoß, die Mauern von Porto Bollo erkennen. Dort lebte seine Familie und ernährte sich mühsam von der kargen Landwirtschaft. An einen lohnenden Fischfang war nicht mehr zu denken, denn außer ihm gab es keine Männer mehr in der Familie, die auf

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