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Der See geht unter!: Gedichte, Prosa, Übertragungen – Ein Lesebuch
Der See geht unter!: Gedichte, Prosa, Übertragungen – Ein Lesebuch
Der See geht unter!: Gedichte, Prosa, Übertragungen – Ein Lesebuch
eBook165 Seiten1 Stunde

Der See geht unter!: Gedichte, Prosa, Übertragungen – Ein Lesebuch

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Über dieses E-Book

Ausgewählte Werke des bedeutendsten am Bodensee lebenden Lyrikers, der auch als Literaturdetektiv, Autor von Kurzprosa und Übersetzer tätig ist.
SpracheDeutsch
HerausgeberBooks on Demand
Erscheinungsdatum7. Apr. 2016
ISBN9783741218705
Der See geht unter!: Gedichte, Prosa, Übertragungen – Ein Lesebuch
Autor

Peter Salomon

Geb. 1947 in Berlin, lebt seit 1972 in Konstanz am Bodensee. Weiteres bei www.literaturport.de und wikipedia.org

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    Buchvorschau

    Der See geht unter! - Peter Salomon

    ÜBER DEN AUTOR

    Peter Salomon, 1947 in Berlin geboren, lebt seit 1972 als Schriftsteller und Literaturdetektiv in Konstanz.

    ÜBER DEN HERAUSGEBER

    Klaus Isele, 1960 geboren, lebt als Verleger, Herausgeber und Lektor im Südschwarzwald.

    Inhalt

    GEDICHTE

    Porträt Hildgard J.

    Über Kaufhäuser und Interviews

    Die Einkaufsminute

    Kleine Bilanz

    Gedicht für Reinhard Kiefer

    Meine handgreiflichsten Kindheitserinnerungen

    »Die Liebe zu den drei Orangen«

    Gegen Erkältung

    Kleine Pannenhilfe für Schöngeister

    G.

    »Unsere Schöne Welt«

    November 1974, am Bodensee

    Letzte Strophe

    Gedicht für Rolf Nörtemann (und mich)

    Mängelbericht

    Ohne Titel

    Leere Hüllen

    Adel

    Per Eilboten

    »Das Gutachten«

    September 1975, am Bodensee

    Der Schwimmer

    Der »Hirschen« in Salenstein

    Marina Grande, 1977

    Konstanzer Idylle

    Die Geburtstagsparty

    Melancholie

    Nächtliches Bild aus einem abgelegenen Hafenwinkel

    Vorübergehende Entfernung

    Winterspaziergang, am See

    Lilienthal

    Herausgewachsen

    »Glückliche Augenblicke«

    35

    Licht

    In Meersburg

    Notizen aus Markelfingen

    Pappelallee, im Juni

    Sbw., Hotelterrasse

    Das Döbele

    Konstanz, Marktstätte, 12. Juli 1993

    Brauhaus Albrecht, Konstanz 1991

    Hans Davidsohn in Sayn

    Marburg, 1962

    Meine Väter

    Die Jahre hinab!

    Der Spaziergang

    Stimmungsbild

    Der Tag der Stadt

    Der Bodensee

    Schorle im Costa del Sol

    Über die alte Rheinbrücke

    September am Bodensee

    Der Seher

    Herzschmerzen

    Konstanz, 1. Mai

    Im Grunewald

    Mein zweites Leben

    Bubi Scholz und Thomas Mann

    Berliner Sommer 1961

    Das Grab meiner Kindheit

    Alter Friedhof Freiburg 1970

    Das Schlößchen am Rhein

    Der Schweizer Nationalfeiertag

    Heißluftballons

    Der müde Schwimmer

    My Lord

    Die neunte Stunde(1979)

    Das Küßchen

    Für meine Fans

    Berühmt werden

    Der Maler Helmut Kolle

    Zur Dichtkunst

    Vergessene Gedichte

    Der Zeuge

    Der See geht unter!

    Die lebenslänglichen Pakete meiner Mutter

    Zu meiner Geburt

    Ich lege bloß den Stift hin

    Das Morgenbad im Bodensee

    Geburtsanzeige

    John Ruskin

    Mit der Linie 7

    Drei Leute

    Mit Gemälden reisen

    PROSA

    Abgang Juhnkuhns

    Die Sperrfilterdose

    Mein Flugzeug über dem Haus

    Dichter am Bodensee

    Lest die Klassiker, Leute!

    ÜBERTRAGUNGEN

    Guillaume Apollinaire: Zone

    Paolo Buzzi: Grunewald

    Stephen Crane: Zwei Gedichte

    William Everson: Zwei Gedichte

    Textnachweise und -anmerkungen

    Nachwort

    GEDICHTE

    Porträt Hildegard J.

    Die auf den ostpreußischen Kartoffeläckern

    versäumte Schulzeit

    war ihr nicht hinderlich.

    In sechzig Jahren

    mit zwei Kriegen

    kann man schon Fähigkeiten entwickeln.

    So schreibt sie

    jetzt so gut

    wie fehlerfrei,

    stellt ihre Lohnforderungen

    brieflich

    und mit Erfolg. Sie kocht

    wie die Chefin

    einst kochte,

    trägt deren einmal

    getragene Kostüme auf.

    Was sie verdient

    investiert sie in Perserteppiche.

    Auch die letzte Brotfliege

    tötet sie heute rücksichtslos.

    Nur auf Mallorca träumt sie

    von einer eigenen Insel.

    Der Anfang

    glaubt sie

    sei gemacht.

    Über Kaufhäuser und Interviews

    Auf dem Weg zum WOOLWORTH

    gerate ich prompt in ein Interview.

    Ich sage: »Ich hab es eilig!«

    »Dankeschön«, sagt der Reporter und

    abends werde ich nun wieder das Radio einschalten

    um mich sagen zu hören: »Ich hab es eilig!«

    Wenn das so weitergeht

    glaub ich das selbst noch.

    Im HERTIE verfolge ich einen Jungen kreuz und quer

    durch alle Etagen.

    Er fühlt sich völlig unbeobachtet.

    In einem Polizeistaat, denke ich (und das ist mit Sicherheit

    ein ganz gefährlicher Gedanke), hätte er keine Chance.

    Die Art wie er klaut ist vollkommen arglos.

    Sieht so der Abschaum von 1990 aus?

    Auch wir bohren in der Nase

    aber wir schämen uns

    (unser häßlicher Blick!).

    Dem Meinungsforscher in der Haushaltsabteilung sage ich:

    »Wir leben zu schnell, warum

    sollten die Kochtöpfe ewig halten?«

    Was ich von der Einführung der gesamteuropäischen

    Bürozeit halte?

    »Eine große Idee setzt sich immer durch!«

    Macht Spaß Schmutz?

    »Eine ernste Sache, aber jetzt muß ich weiter.«

    Am Ausgang wieder der Junge.

    Die Taschen prallvoll

    (»wie Hungerödeme«).

    Mein Vater erzählte vom Krieg.

    Ich erzähle von unseren Trümmerspielen

    im kaputten Berlin.

    Er wird von den verbummelten Kaufhausstunden erzählen

    zuerst so

    dann so

    Ja Timo! Du wirst die Supermärkte noch lieben müssen

    und besser

    verteidigen

    als wir das Gras verteidigten (als es noch grün war).

    Zuhaus im Treppenhaus berichtet die Nachbarsfrau

    von ihrem neusten Fernsehbeitrag.

    Sie ist die Nummer 16

    (zwischen 18 und 18 Uhr 30)

    zum Thema:

    »Welches Gesetz würden Sie in den Bundestag einbringen

    (wenn Sie dürften)?«

    Sie ist gespannt darauf

    was sie gesagt hat.

    Ihr Jüngster kommt demnächst täglich.

    30 Sekunden lang wird er uns

    die neue Luftschokolade (von »Cadbury«) voressen und dazu

    das liebste Gesicht von der Welt machen

    ganz wortlos

    und auf eine ganz neue Weise zufrieden.

    Die Einkaufsminute

    »Ich kauf der ganzen Welt heut eine Cola«

    ruft Peter mir aufgekratzt zu

    und verschwindet im »Coop«.

    Er hat recht

    es ist wirklich

    ein besonders heißer Tag heute also

    ich hinterher.

    Wir reihen uns in die längste Schlange ein

    und lassen noch etliche Hausfrauen vor bis

    sie allzusehr meckern; auch sie

    wollen frische Luft tanken.

    Jemand sagt: »Wenn ihr so weitermacht,

    erhöhen die DIE EINKAUFSMINUTE noch auf

    20 Pfennig« –

    (sie kennen unsere Schwäche für soziales Verhalten).

    Draußen schwitzen wir gleich wieder,

    Peter macht die Flasche auf

    und läßt mir

    den ersten Schluck.

    Er hätte das Zeug

    zu etwas wirklich

    Großem.

    Kleine Bilanz

    4 mal

    im Kino gewesen

    21 Mark 50

    3 Bücher gekauft

    19 Mark 80

    Zeit und Spiegel

    gelesen

    4 Mark 50

    Macht

    35 Mark 80

    Zu teuer

    für ein Gedicht

    Gedicht für Reinhard Kiefer

    »Jetzt noch bis 1976 überleben

    und dann fahren wir

    sowieso alle mit Sicherheitsgurt.«

    Es ist halb drei Uhr nachts.

    Als mir der erste Satz dieses Gedichts

    eingefallen war, dachte ich: »Prima,

    jetzt beginnt wieder eine wirklich produktive Phase«

    (nach sechs Wochen bloß Briefe schreiben);

    morgen früh werde ich unausgeschlafen sein

    wie ein übernächtigter Dichter.

    Es ist Vollmond.

    Ich war sehr erstaunt (so ca. 1970)

    als ich entdeckte, daß ich mondsüchtig bin,

    nachdem ich jahrelang, ohne einen Gedanken daran

    jeden Monat eine Nacht am offenen

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