Narren-Mord: Ein Mainzer Fastnachtskrimi
Von Peter Jackob
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Über dieses E-Book
Der Kommissar, der während der närrischen Tage immer ein Müllmannskostüm trägt und ein notorischer Flaschensammler ist, hat in diesem Jahr eine Neuerung eingeführt: Erstmals ist er statt mit einer Plastiktüte mit einer Mülltonne unterwegs, die sein Kostüm perfektionieren soll, aber vor allem seiner Sammelleidenschaft dient.
Am Morgen des Fastnachtsamstags jedoch wird in dieser Mülltonne, die er im Hinterhof abgestellt hatte, neben einer Vielzahl von Flaschen auch eine abgeschlagene Frauenhand gefunden und das Verhängnis nimmt seinen Lauf. Die komplizierte Suche nach der jungen Toten lässt die von Bekker so geliebte Fastnacht zu einem Fest mit ganz anderen Vorzeichen werden. Aber damit nicht genug: Durch einen Ermittlungsfehler macht Bekker sich eine einflussreiche Persönlichkeit der Mainzer Gesellschaft zum Feind und von seinem Chef, der die untrügliche Begabung hat, immer auf der richtigen Seite zu stehen, ist keine Hilfe zu erwarten, eher im Gegenteil ...Einzig seine Kollegin und Mitarbeiterin Kriminalmeisterin Erna Dunst sowie der Polizeifotograf Werner Niesberg unterstützen ihn in seinem schier aussichtslosen Kampf.
Der Roman spielt während der Fastnachtstage in Mainz, die man gewissermaßen im Schlepptau des Kommissars Schack Bekker, eines Mainzer Urgesteins, erlebt. Mit Narren-Mord ist Peter Jackob ein atmosphärisch dichter, äußerst spannender Krimi gelungen!
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Narren-Mord - Peter Jackob
1
26. Februar 2001, Rosenmontag.
»Schack, de Zuch kimmt.«
Er nickte und räkelte sich in seiner mittlerweile klebrig am Körper hängenden Müllmannsuniform. Helga, die Wirtin der Kleinen Stadthalle, war bereits nach draußen geeilt, um die Mainzer Ranzengarde zu begrüßen, die als älteste Garde das Recht genoss, die Vorhut des Rosenmontagszugs zu bilden. Mühsam schaffte Bekker es vom Barhocker zur Tür, von wo aus er sich in die helauenden Massen in der Umbach einreihte.
Für einen Moment traten die Ereignisse der letzten Tage in den Hintergrund. Kein Freitag nach der Fernsehsitzung, die Bekker regelmäßig in Helgas Kleiner Stadthalle absaß und die aus seinem Leben nicht wegzudenken war. Vielen Mainzern ging dies so. Auch wenn das abgeschmackte Schaulaufen im Grunde eine aufpolierte Seifenoper der Selbstgefälligkeit war und den eigentlichen Kern der Fastnacht nicht traf, so nahm sie doch einen festen Platz in seinem Leben ein. Bekker hatte keine Ahnung, wie er es in jener Nacht nach Hause geschafft hatte. Dunkel meinte er sich zu erinnern, dass er noch in der Pfeffermühle und im Schinderhannes vorbeigeschaut hatte und irgendwo die Mülltonne vor dem Eingang hatte stehen lassen.
Es gehörte zu seiner täglichen Routine, eine Plastiktüte dabei zu haben und Pfandflaschen, die auf seinem Weg lagen, einzusammeln. Sein Freund Johann hatte ihn darauf aufmerksam gemacht, dass eine Mülltonne während der närrischen Tage für erhebliche Einnahmen sorgen würde. Gesagt, getan.
Warum hatte er diese Idee nicht schon vor Jahren gehabt? Die Mülltonn, sagte er mehrfach hintereinander und bemerkte, wie die Worte in einem launig gespielten Rizzambaa der Kostheimer Roten Husaren aufgingen. Jemand hielt ihm einen Flachmann hin. Bekker setzte die silbern-schwarze Flasche an und nahm einen großen Schluck. Beim Zurückgeben bemerkte er die Nos, einen früheren Klassenkameraden, der nun schon seit bestimmt vierzig Jahren seinen ausladenden Gesichtserker als Rufnamen zu ertragen hatte. Die verletzende, ungelenke Art des Humors, der sich aber, seiner Selbstironie wegen, auch wieder relativierte, machte Spitznamen wie diesen zu gängigen Bezeichnungen im Mainzer Sprachgebrauch. Die Bluns, der Fisch, die rot Bärscht, die lang Latt, der Fleebutz, der Lackaff oder auch der Bappsack waren kleine Geschenke oder Flüche auf dem sprachlichen Gabentisch des altehrwürdigen Städtchens. Bekker war eben noch einer Schunkelei ausgewichen, als ihm die Problematik seiner Situation wieder vollends bewusst wurde.
Am Samstagmorgen hatte die Frau des Hausmeisters Bäumler gegen halb neun bei ihm Sturm geklingelt. Bekker wohnte am Graben in einem Haus aus der Gründerzeit. Dem schmalen Eingang folgten eine recht große Halle und ein herrschaftlicher Treppenaufgang, der bis in den fünften Stock hinaufführte. Dort lag er in seiner Unterwäsche in eine Decke gewickelt auf dem Sofa und musste sich nach und nach eingestehen, dass das Klingeln weder in seinem Kopf stattfand, noch dass es aufhören wollte. Mit einer schon automatisierten Bewegung zog er das Stromkabel des Fernsehers aus der Wand und kämpfte sich zur Eingangstür, wo er den Hörer der Sprechanlage abnahm.
»Ja?«
»Herr Beggää?«
Die breite, schwere Stimme kam ihm bekannt vor.
»Ja doch, um Himmels Willen. Sind Sie des, Frau Bäumler? Habbe Sie schon mal auf die Uhr geguckt?«
»Sie müsse runnerkomme.«
Der energische Ton ihrer Stimme ließ ihn aufhorchen.
»Zehn Minuten und nicht noch mal schellen. Ich komm.«
Bekker fluchte und verschwand im Bad, kam jedoch direkt wieder heraus, ging in die Küche und schaltete die Kaffeemaschine ein. Was zum Teufel konnte so wichtig sein, dass ihn die Bäumlerin herausklingelte? Als er schließlich strumpflos, in Joggingschuhen, mit rot gepunktetem Bademantel bekleidet und einer großen Tasse Kaffee den langen Weg nach unten antrat, hallte jeder Schritt in seinem Kopf nach. Wahrscheinlich hatte ihn die Bäumlerin gerufen, weil er als Kriminalkommissar einen Streit schlichten oder den nächtlichen Vandalismus eines Jugendlichen aufnehmen sollte. Was auch immer, dachte er sich und schlurfte weiter. Unten konnte er trotz seiner Kopfschmerzen und der fehlenden Brille die Gattin des Hausmeisters und einen weiteren Mieter erkennen, Herrn Schumee. Der Mann trug immer einen Hut, zu jeder Tages- und Jahreszeit. Seit kurzem pensioniert, kam ihm Schumee wie ein aus dem Arbeitsleben entlassener Freigänger vor. Bei dem Gedanken musste Bekker lachen. Die beiden im Erdgeschoss sahen auf und entdeckten ihn. Eigentlich ist doch alles halb so wild, sagte er sich und nahm das letzte Geschoss in Angriff.
»Hallo, gude Morsche, Herr Beggää!«
»Was ist denn passiert, Frau Bäumler?«
Sie wirkte nervös, fast verstockt. Herr Schumee sprang für sie in die Bresche.
»Die Frau Bäumler«, versuchte er einzuleiten, »also, sehn Sie sich des mal an.«
Der Pensionär ging voran und öffnete die Tür zum Hof. Da hab ich doch meine Tonne abgestellt, ging es Bekker durch den Kopf. Was sollte denn da schon sein? Mit einem Mal drängte sich die Bäumlerin vorbei und stemmte die Arme in die Hüften.
»Des is doch Ihr Tonn, Herr Beggää.«
»Und? Die gehört zu meinem Kostüm, da wird auch nichts dran gerüttelt.«
Im gleichen Moment fiel ihm der strenge Geruch auf, der von der Mülltonne zu kommen schien.
»Des riescht, also ich will ja nix sage, aber was habbe Se denn da nei gemacht?«
Jacques Bekker schob seine Nachbarin zur Seite und näherte sich der Tonne. Es war kein Modell aus Hartplastik, sondern bestand aus einem Eisenrahmen mit entsprechendem Deckel und blauem Müllbeutel. Er hatte Flaschen gesammelt, in großem Stil, wie er auch jetzt noch einmal zufrieden feststellte. Wie er die Tonne allerdings nach Hause geschafft hatte, daran konnte er sich beim besten Willen nicht mehr erinnern. Es stank erbärmlich. Bekker nahm sein Taschentuch vor Mund und Nase und öffnete langsam den Deckel. Die Tonne war randvoll. Aber zwischen den oberen Flaschen lag eine graue zugeknotete Tüte, die jedoch einen Riss hatte.
»Unn, was stinkt dann da so?«
Er bedeutete ihr, nicht näher zu kommen, hob einen Stock vom Boden auf und steckte ihn in das Loch der Tüte. Der Inhalt fühlte sich weich und fest zugleich an. Bekker drückte das Holz tiefer hinein; es war, als würde man in etwas eindringen. Vorsichtig zog er ihn wieder heraus. Er kam näher, lugte durch den Riss und meinte die Hand einer Frau oder einer Jugendlichen zu erkennen. Behutsam legte er den Ast auf den Boden und machte drei, vier Schritte rückwärts. Dann atmete er tief aus und beorderte die beiden zurück in den Hausflur; er folgte und schloss die Tür.
»Ich muss telefonieren.«
»Herr Bekker, is denn alles in Ordnung?«, wollte Herr Schumee wissen. Er schien zu ahnen, dass es sich bei dem Fund im Mülleimer um etwas Außergewöhnliches handelte. Die Bäumlerin stand in ihrer Eingangstür und rief nach ihm.
»Ich hab hier es Telefon. Wenn Se denn komme würde.«
»Bin gleich da, Frau Bäumler.«
Bekker nahm seine Tasse vom Treppenabsatz und trank einen Schluck, dann ging er betont langsam auf die Wohnung der Bäumlerin zu.
2
»Polizeipräsidium, Denne.«
»Gerd? Ich bins, Schack. Wer hat denn heut Dienst bei uns?«
»Von deine Leut die Erna. Soll ich dich verbinde?«
»Ja, mach mal.«
Kriminalkommissarin Erna Dunst war seine Kollegin. Sie war dreißig, alleinstehend, robust und trotz ihrer etwas handfesten Art nicht uncharmant.
»Morgen, Schack. Bist du ausm Bett gefallen?«
»Morgen, Ernie. Nein, ganz und gar nicht. Komm bitte zum Graben, zu mir ins Haus, und bring den Fotografen und den Mediziner mit. Es gibt Arbeit.«
Die Bäumlerin sah Bekker neugierig an. Noch nie hatte sie den netten, umgänglichen Herrn aus dem fünften Stock so hochtrabend reden hören. Der babbelt wie en Hochsaascher, dachte sie. Aber wahrscheinlich musste das der Kommissar. Sie fand, dass es wichtigtuerisch klang, doch verlieh es ihm etwas Respekteinflößendes. Die Bäumlerin wollte zurück in den Hof, um in die Mülltonne zu sehen, doch ihr Nachbar hielt sie am Arm fest und verlangte nach einem Glas Wasser. Sie nahm die Aufforderung beinahe dankend an und verschwand in die Küche.
»Jetzt gleich?«, wollte Erna Dunst wissen.
»Wär besser.«
»Du hast en dicke Kopp, oder?«
Bekker drückte das Gespräch weg und verließ die Wohnung. Er wollte duschen, sich frisch machen und einen Orangensaft. Wahrscheinlich sollte er kurz auf ein Schäumchen zum Schambes gehen und nachtrinken. Wie sonst wollte er in den nächsten Stunden klar denken? Zufrieden mit seinem Plan machte er sich auf den Weg nach oben. Er schmeckte Magensäure, der Kaffee war kalt und jemand hatte eine Plastiktüte mit einer Frauenhand in seine Tonne gestopft. Kein guter Anfang für die kommenden Tage. Im vierten Stock spürte er, wie der Schweiß am Bademantel zu kleben begann. Bekker fror, als er in die Dusche trat. Der Bauchansatz hatte sich über die letzten Jahre zum Bauch ausgewachsen. Er befühlte ihn. Eigentlich fasste er sich gut an. Die Augen geschlossen, drehte er das Wasser kälter und kälter. Und des alles am Fastnachtsamstag, ging es ihm durch den Kopf. Die Pfandflaschen würde er nicht mehr benutzen können. Dem Drang, seinen Verlust zu überschlagen, widerstand er und grinste. Bekker zog sich an und war schon an der Tür, als ihm auffiel, dass er wieder sein Müllmannskostüm trug. Is ja Fassenacht. Er war noch am Überlegen, als seine Tür schon ins Schloss fiel und er erneut den Weg nach unten antrat.
Es hatte zu nieseln begonnen und der Himmel war bewölkt. Petrus, Petrus, was solln das werden dies Jahr, dachte Bekker, als er über den Graben in Richtung Augustinerstraße lief. Herbert, der zuweilen resolute, aber immer rechtschaffene Wirt des Schambes, war gerade dabei, das Lokal für den Ansturm der kommenden Stunden vorzubereiten. Als er Schack auf sich zulaufen sah, hob er drohend den Zeigefinger.
»Schack, du bist so rack wie en Brezel.«
»Mach mir bitte mal ein Schäumchen.«
»Ist irgendwas?«
»Kann man so sagen.«
Herbert bestand für gewöhnlich auf klaren Abläufen, kein Bier ohne Bierdeckel auf dem Tisch, Papiere, Zigaretten und Ähnliches gehörten in den Aschenbecher und Alkohol gab es natürlich erst pünktlich zur Öffnung. Der Kommissar war normalerweise ein ruhiger Gast, der sich an die Regeln hielt. Aber irgendetwas sagte ihm, dass er in diesem Fall eine Ausnahme machen sollte.
»Wo haste denn die Tonn gelasse?«
Herbert wusste von Bekkers Flaschensammelei und seiner Idee, dieses Jahr mit Tonne unterwegs sein zu wollen. Er stellte ihm das halbvolle Bier hin. Bekker drehte eine Weile das Glas auf dem Deckel, dann nahm er einen Schluck und blickte den Wirt an.
»Wir haben dieses Jahr vielleicht mal ein ganz anderes Festchen. Nichts Erfreuliches.«
Dann leerte er sein Glas, legte eine Mark auf die Ablage und verließ die Kneipe. Herbert sah ihm nach. Der Kommissar wirkte ernst, nachdenklich, fast ein wenig verstört. Das wird schon wieder. Wahrscheinlich e Frauengeschicht, sagte er vor sich hin und nahm das Glas vom Tresen, um es zu spülen.
Auf seinem Rückweg hielt gerade der Wagen mit Erna und dem Fotografen, Werner Niesberg, vor dem Eingang. Schack grüßte kurz und öffnete die Tür. Die Bäumlerin und Herr Schumee waren nicht mehr im Hausflur, doch würde es sicherlich nicht lange dauern, bis zumindest die Hausmeistersfrau zu ihnen stoßen würde.
»Um was handelt sichs denn?«, wollte Erna wissen.
»Hier draußen im Hof.«
Bekker ging voran und deutete auf seine Mülltonne. Erna verteilte Handschuhe und Niesberg machte erst einmal ein paar Bilder. Dann nahm Bekker einige der Flaschen aus der Tonne und legte so die Plastiktüte frei. Wieder war der Fotograf zur Stelle. Erna breitete eine Folie auf dem Boden aus und Bekker hob das Corpus Delicti heraus. Die Tüte war nur notdürftig mit schwarzem Paketband verschlossen worden.
»Ich schneid das jetzt auf«, sagte Bekker und ließ sich von seiner Kollegin eine Schere geben. Vorsichtig setzte er diese unterhalb der Klebestelle an. Als er gerade beginnen wollte, kam die Bäumlerin auf den Hof. Erna reagierte sofort, führte sie direkt wieder nach drinnen und schloss die Tür. Bekker setzte erneut an und schnitt mit einer entschlossenen Bewegung den Beutel auf. Er hatte sich nicht getäuscht, die merkwürdig verdrehten Finger einer rechten Hand griffen regelrecht aus dem grauen Plastik heraus. Kein Zweifel, eine Frauenhand, die mit einem Hieb oder Schnitt vom Körper abgetrennt worden war.
»Und das war in deiner Mülltonne von gestern Nacht?«, wollte Erna wissen.
»So siehts wohl aus.«
Bevor ihm seine Kollegin noch eine weitere Frage stellen konnte, blaffte er: »Nein, ich hab keine Ahnung, wo ich die Tonne überall hab draußen stehn lassen. Und nein, ich weiß nicht mehr genau, wo ich überall gewesen bin. Tut mir echt leid.«
Bekker entfernte je einen Ring vom Zeige- und Mittelfinger. Die beiden Gegenstände wanderten in einen Beutel, den Erna ihm hinhielt. Von draußen hörten sie die aufgeregte Stimme der Bäumlerin. Einen Augenblick später betraten Dr. Walter Kur und sein Assistent die Szenerie. Der Gerichtsmediziner schloss die Tür und erstickte so das anhaltende Gerede der Hausmeistersfrau. Er suchte den Blickkontakt mit Bekker und näherte sich der aus der Tüte ragenden Hand. Kur war äußerst wortkarg und sprach nur, wenn es ihm absolut notwendig erschien. Obgleich wortkarg und introvertiert, war er beliebt bei seinen Kollegen; wohl einfach deswegen, weil man ihm ansah, dass seine Kontaktarmut eher auf Menschenscheu denn auf Gleichgültigkeit oder Verachtung basierte. Walter Kur näherte sich der Hand mit einer gewissen Vorsicht und betrachtete sie erst einmal von allen Seiten. Dann nahm er ein paar Untersuchungen an ihr vor und drehte sich schließlich zu Schack um.
»Die Hand einer Frau. Sie war wohl schon tot, als man die Gliedmaße abgetrennt hat.«
»Was kannst du heute auf die Schnelle noch rausbekommen?«
»Na ja, Größe, Haarfarbe, Blutgruppe und noch ein paar Sachen. Ich werde euch zwar nicht ihren Namen sagen können, aber fast.«
Für einen ganz kurzen Moment schürzte Kur die Lippen und brachte so etwas wie ein Lächeln zustande.
»Bis wann?«
»Bis heute Nachmittag um fünf bin ich noch da. Dann erst wieder am Dienstag, und nicht vor elf. Ruf mich später an. Noch viel Spaß, Schack!«
Der Mitarbeiter von Kur packte das Leichenteil ein, kurz darauf waren sie verschwunden. Bekker räumte die Flaschen zurück in den Mülleimer.
Mittlerweile war es elf Uhr geworden, um 14 Uhr 11 musste er auf den Kindermaskenzug; seine Tochter lief als Begleiterin für die kleinen Narren in einer der Garden mit. Bekker konnte sich nicht entsinnen, in welcher. Seine geschiedene Frau entstammte einer hartnäckig karnevalistischen Familie, er war nie wirklich