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Illustrierte Geschichten, 1. Band
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eBook58 Seiten28 Minuten

Illustrierte Geschichten, 1. Band

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Über dieses E-Book

Die ersten Bildergeschichten von Wilhelm Busch erschienen ab 1859 als Einblattdrucke. In Buchform wurden sie erstmals 1864 unter dem Titel Bilderpossen veröffentlicht. Schon seit den 1870er Jahren in ganz Deutschland berühmt, galt er bei seinem Tod dank seiner äußerst volkstümlichen Bildergeschichten als "Klassiker des deutschen Humors". Als Pionier des Comics schuf er bis heute populäre Werke. Oft griff er darin satirisch die Eigenschaften bestimmter Typen oder Gesellschaftsgruppen auf, etwa die Selbstzufriedenheit und Doppelmoral des Spießbürgers oder die Frömmelei von Geistlichen und Laien. Viele seiner Zweizeiler sind im Deutschen zu festen Redewendungen geworden, zum Beispiel "Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr" oder "Dieses war der erste Streich, doch der zweite folgt sogleich".
Seine vom Stil Heines und Schopenhauers beeinflusste Lyrik und Prosadichtung stießen beim Publikum, das mit seinem Namen komische Bildergeschichten verband, auf Unverständnis. Dass seine künstlerischen Hoffnungen enttäuscht wurden und er übersteigerte Erwartungen an sich selbst zurücknehmen musste, sublimierte er mit Humor. Dies spiegelt sich in seinen Bildergeschichten wieder.
SpracheDeutsch
Herausgeberepubli
Erscheinungsdatum31. März 2022
ISBN9783754964644
Illustrierte Geschichten, 1. Band
Autor

Wilhelm Busch

Wilhelm Busch (1832–1908) was a German humorist, poet, illustrator and painter. He contributed satirical sketches to German weekly papers and wrote short verse narratives accompanied by illustrations, which are now considered to be forerunners of the comic strip. Max and Morit, his most famous work, was published in 1865.

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    Buchvorschau

    Illustrierte Geschichten, 1. Band - Wilhelm Busch

    Geschichten 1-10

    Der vergeßliche Stadtschreiber

    Es war ein kalter, regnigter Abend, als der Stadtschreiber Dröge aus dem Wirtshause trat, seinen Regenschirm aufspannte und, da seine Wohnung ganz am Ende der Stadt lag, mit eiligen Schritten sich auf den Heimweg machte. Schon hatte er den größten Teil des Weges zurückgelegt, da – plötzlich – überkam ihn jenes sonderbare unbehagliche Gefühl, welches den Menschen zu befallen pflegt, wenn er glaubt, etwas vergessen zu haben. Ja, es fehlte ihm etwas; er mußte etwas vergessen haben – und wußte doch nicht, was. Daß er aber etwas vergessen hatte, das wußte er ganz genau; denn als er ins Wirtshaus gegangen war, hatte er etwas unter dem Arme getragen.

    Unser Stadtschreiber entschließt sich kurz; er geht wieder zurück, das Vermißte zu suchen. In der Nähe des Wirtshauses hört der Regen auf und der Stadtschreiber klappt infolgedessen seinen Regenschirm zu. Nicht lange, so verspürt er einen gewissen Gegenstand unter seinem Arme, der es ihm auf einmal klarmacht, daß er eigentlich nichts vergessen als dies: daß es bei seiner Einkehr ins Wirtshaus nicht geregnet und er also zu der Zeit schon denselben Gegenstand unter dem Arme getragen hatte, den er jetzt darunter trug, nämlich – den zugeklappten Regenschirm. 

    Aus dem Rathausener Tagblatt

    I.

    Rathausen, den 7. Oktober.

    Soeben kommt das Gerücht einer ebenso beklagenswerten als ruchlosen Tat zu unsern Ohren, einer Tat, die sich nur aus der tiefen moralischen Verderbnis unserer modernen gesellschaftlichen Zustände erklären läßt. Der Tatbestand ist folgender:

    Ein junger Maler aus hiesiger Stadt lockt durch Schmeicheleien ein junges, schönes, aber noch sehr schüchternes weibliches Modell in sein Atelier. Da sie ihm nicht zu Willen ist, ermordet er sie. Alles Schreien der Unglücklichen wird überhört, da das Atelier des Malers im Hintergebäude über drei Stiegen liegt. Bei einbrechender Nacht schleppt der Mörder den Leichnam der Ermordeten in den Hof, um ihn dort eigenhändig in den Sand zu scharren.

    Unmittelbar darauf begibt sich derselbe in eine nahegelegene Brauerei und trinkt wie gewöhnlich seine sechs Glas Bier, ohne daß eine besondere Aufregung an ihm bemerklich gewesen wäre.

    Es steht zu erwarten, daß es der anerkannten Umsichtigkeit unserer hochlöblichen Polizei sehr bald gelingen werde, die näheren Umstände und tieferliegenden Motive dieser Tat ans Licht zu ziehen.

    Nachschrift.

    Wie wir aus glaubwürdiger Quelle vernehmen, soll eine würdige alte Dame unserer Stadt bei diesem Vorfalle sehr nahe und schmerzlich beteiligt sein. –

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