Die lustigsten Geschichten von Wilhelm Busch für Kinder: 8 Klassiker der Kinderliteratur für Mädchen und Jungen
Von Wilhelm Busch
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Über dieses E-Book
• Max und Moritz
• Maler Klecksel
• Schnurrdiburr oder die Bienen
• Hans Huckebein der Unglücksrabe
• Der Hahnenkampf
• Eine milde Geschichte
• Fipps der Affe
• Plisch und Plum
• Gedichte
Die turbulenten Bildergeschichten von Max und Moritz, Plisch und Plum, vom Maler Klecksel, Hans Huckebein und Fipps dem Affen faszinieren seit nun fast hundertfünfzig Jahren die Kinder - und ihre Eltern, denen viele der geradezu sprichwörtlich gewordenen Verse noch nachhaltig im Gedächtnis sind. In diesem durchgehend farbig bebilderten und reich ausgestatteten Hausbuch gibt es ein Wiedersehen mit den schönsten Geschichten für Kinder von Wilhelm Busch.
Für Mädchen und Jungen ab 4 Jahren
Wilhelm Busch
Heinrich Christian Wilhelm Busch (Geb. 15. April 1832 in Wiedensahl; Gest. 9. Januar 1908 in Mechtshausen) war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Seine erste Bildergeschichte erschien 1859.
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Buchvorschau
Die lustigsten Geschichten von Wilhelm Busch für Kinder - Wilhelm Busch
Max und Moritz
Eine Bubengeschichte in sieben Streichen
Max und Moritz machten beide,
als sie lebten, keinem Freude:
Bildlich siehst du jetzt die Possen,
die in Wirklichkeit verdrossen,
mit behaglichem Gekicher,
weil du selbst vor ihnen sicher.
Aber das bedenke stets:
Wie man’s treibt, mein Kind, so geht’s.
Vorwort
Ach, was muss man oft von bösen
Kindern hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
welche Max und Moritz hießen;
die, anstatt durch weise Lehren
sich zum Guten zu bekehren,
oftmals noch darüber lachten
und sich heimlich lustig machten.
Ja, zur Übeltätigkeit,
ja, dazu ist man bereit!
Menschen necken, Tiere quälen,
Äpfel, Birnen, Zwetschgen stehlen –
das ist freilich angenehmer
und dazu auch viel bequemer,
als in Kirche oder Schule
festzusitzen auf dem Stuhle.
Aber wehe, wehe, wehe!
Wenn ich auf das Ende sehe!
Ach, das war ein schlimmes Ding,
wie es Max und Moritz ging.
Drum ist hier, was sie getrieben,
abgemalt und aufgeschrieben.
Erster Streich
Mancher gibt sich viele Müh’
mit dem lieben Federvieh;
einesteils der Eier wegen,
welche diese Vögel legen,
zweitens: Weil man dann und wann
einen Braten essen kann.
Drittens aber nimmt man auch
ihre Federn zum Gebrauch
in die Kissen und die Pfühle,
denn man liegt nicht gerne kühle.
Seht, da ist die Witwe Bolte,
die das auch nicht gerne wollte.
Ihrer Hühner waren drei
und ein stolzer Hahn dabei.
Max und Moritz dachten nun:
Was ist hier jetzt wohl zu tun?
Ganz geschwinde, eins, zwei, drei,
schneiden sie sich Brot entzwei,
in vier Teile, jedes Stück
wie ein kleiner Finger dick.
Diese binden sie an Fäden,
übers Kreuz, ein Stück an jeden,
und verlegen sie genau
in den Hof der guten Frau.
Kaum hat dies der Hahn gesehen,
fängt er auch schon an zu krähen:
Kikeriki! Kikikerikih!
Tak, tak, tak, da kommen sie.
Hahn und Hühner schlucken munter
jedes ein Stück Brot hinunter.
Aber als sie sich besinnen,
konnte keines recht von hinnen.
In die Kreuz und in die Quer’
reißen sie sich hin und her,
flattern auf und in die Höh’,
ach herrje, herrjemine!
Ach, sie bleiben an dem langen,
dürren Ast des Baumes hangen.
Und ihr Hals wird lang und länger,
ihr Gesang wird bang und bänger;
jedes legt noch schnell ein Ei
und dann kommt der Tod herbei.
Witwe Bolte in der Kammer
hört im Bette diesen Jammer;
ahnungsvoll tritt sie heraus;
ach, was war das für ein Graus!
„Fließet aus dem Aug’, ihr Tränen!
All mein Hoffen, all mein Sehnen,
meines Lebens schönster Traum
hängt an diesem Apfelbaum!"
Tief betrübt und sorgenschwer
kriegt sie jetzt das Messer her;
nimmt die Toten von den Strängen,
dass sie so nicht länger hängen.
Und mit stummem Trauerblick
kehrt sie in ihr Haus zurück.
Dieses war der erste Streich,
doch der zweite folgt sogleich.
Zweiter Streich
Als die gute Witwe Bolte
sich von ihrem Schmerz erholte,
dachte sie so hin und her,
dass es wohl das Beste wär’,
die Verstorbnen, die hienieden
schon so frühe abgeschieden,
ganz im Stillen und in Ehren
gut gebraten zu verzehren.
Freilich war die Trauer groß,
als sie nun so nackt und bloß
abgerupft am Herde lagen,
sie, die einst in schönen Tagen
bald im Hofe, bald im Garten
lebensfroh im Sande scharrten.
Ach, Frau Bolte weint auf’s Neu’
und der Spitz steht auch dabei.
Max und Moritz rochen dieses.
„Schnell auf’s Dach gekrochen!", hieß es.
Durch den Schornstein mit Vergnügen
sehen sie die Hühner liegen.
Die schon ohne Kopf und Gurgeln
lieblich in der Pfanne schmurgeln.
Eben geht mit einem Teller
Witwe Bolte in den Keller,
dass sie von dem Sauerkohle
eine Portion sich hole,
wofür sie besonders schwärmt,
wenn er wieder aufgewärmt.
Unterdessen auf dem Dache
ist man tätig bei der Sache.
Max hat schon mit Vorbedacht
eine Angel mitgebracht.
Schnupdiwup! – Da wird nach oben
schon ein Huhn heraufgehoben.
Schnupdiwup! – Jetzt Numro zwei;
Schnupdiwup! – Jetzt Numro drei;
und jetzt kommt noch Numro vier:
Schnupdiwup! – Dich haben wir!
Zwar der Spitz sah es genau
und er bellt: Rawau! Rawau!
