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Dschungelglut
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eBook213 Seiten2 Stunden

Dschungelglut

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Über dieses E-Book

Die junge Zoologin Ellen kann endlich ihren Traum verwirklichen und im Amazonasdschungel auf die Suche nach einer sagenumwobenen Riesenschlange gehen.
Begleitet wird sie dabei von Bailey Riverstone, einem Halbindianer, der sie auf der gefährlichen Reise beschützen soll.
Doch Ellen kann sehr gut allein auf sich aufpassen, und Bailey begreift schnell, daß sein Vater, der Ellens Kollege und Mentor ist, seinen Beschützerinstinkt ausgenutzt hat, um ihn an Ellens Seite zu zwingen.
Doch nach dem tragischen Verlust von Frau und Tochter hat sich Bailey von allen Menschen zurückgezogen.
Ob Ellen ihn aus seinem inneren Gefängnis befreien kann?
Und werden sie ihr Ziel angesichts der um sie lauernden Gefahren lebend erreichen?
SpracheDeutsch
HerausgeberClub der Sinne
Erscheinungsdatum9. März 2013
ISBN9783955270315
Dschungelglut

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    Buchvorschau

    Dschungelglut - Maren Frank

    Impressum

    „Dschungelglut" von Maren Frank

    herausgegeben von: Club der Sinne®, Allee der Kosmonauten 28a, 12681 Berlin, Januar 2008

    zitiert: Frank, Maren: Dschungelglut, 2.Auflage

    © 2008

    Club der Sinne®

    Inh. Katrin Graßmann

    Allee der Kosmonauten 28a

    12681 Berlin

    www.Club-der-Sinne.de

    kontakt@club-der-sinne.de

    Stand: 01. Januar 2013

    Gestaltung und Satz: Club der Sinne®, 12681 Berlin

    Coverfoto: © CURAphotography, www.shutterstock.com

    Covergestaltung: Tatjana Meletzky, www.imprintdesign.de

    ISBN 978-3-95527-031-5

    eBooks sind nicht übertragbar!

    Es verstößt gegen das Urheberrecht, dieses Werk weiterzuverkaufen oder zu verschenken!

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    http://www.club-der-sinne.de/index.php?manufacturers_id=2

    Dschungelglut

    Maren Frank

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 1

    Kapitel 2

    Kapitel 3

    Kapitel 4

    Kapitel 5

    Kapitel 6

    Kapitel 7

    Kapitel 8

    Kapitel 9

    Kapitel 10

    Kapitel 11

    Kapitel 12

    Kapitel 13

    Kapitel 14

    Kapitel 15

    Kapitel 16

    Kapitel 17

    Kapitel 18

    Kapitel 19

    Kapitel 20

    Kapitel 21

    Kapitel 22

    Kapitel 23

    Kapitel 24

    Kapitel 25

    Kapitel 26

    Weitere eBooks von Maren Frank finden Sie hier:

    Kapitel 1

    Bailey Riverstone war gerade dabei, seine Frau zu küssen, als das Telefon klingelte.

    „Lass es klingeln", murmelte er dicht an Carols Mund, weil sie ihm ihre Lippen entzogen hatte.

    „Nein, es könnte Mutter sein." Sie löste sich von ihm und lief zum Apparat. Seit ihre Mutter sich den Arm gebrochen hatte, rief sie durchschnittlich zweimal pro Tag an. Manchmal, um zu sagen, was sie vom Supermarkt brauchte oder dass Wäsche zur Reinigung musste. Meistens aber, um zu plaudern.

    „Hallo, zwitscherte Carol und lächelte. Sie lächelte gern und viel. Ihre schmalen Augenbrauen zogen sich ein Stückchen zusammen. „Hallo?

    Bailey beobachtete sie. Carol drückte alles durch ihre Haltung, ihre Stimme und ihre Gestik aus. Hin und wieder zog er sie damit auf, dass sie nicht lügen konnte, weil ihr Körper sie verriet.

    Carol zuckte mit den Schultern und legte auf. „Hat sich wohl jemand verwählt."

    Bailey zog sie erneut an sich, ließ seine Hände durch ihre langen braunen Haare gleiten, die nach Pfirsichshampoo dufteten. Er sog ihren Duft ein, diese wunderbare Mischung aus süßen Aromen. Und wann immer er im Laufe des Tages etwas Ähnliches roch, dachte er an Carol und daran, wie es war, sie an sich zu drücken und an ihr zu schnuppern.

    Er gönnte sich noch einen Moment mit ihr, bevor er zu der anderen Frau in seinem Leben ging. Jocelyn lag friedlich schlafend in ihrem Bettchen, die kleine Faust an ihren Mund gedrückt. Braunes Haar fiel der fast Dreijährigen ins Gesicht. Bailey betrachtete sie voller Zärtlichkeit. Sie kam ganz nach Carol. Schon jetzt wies ihr Gesicht die elfenhaften Züge ihrer Mutter auf. Von ihm hatte sie nur die schwarzen Wimpern und dunkelbraunen Augen geerbt. Vielleicht würde sie später einmal seine dunklere Haut bekommen, die er seiner indianischen Mutter verdankte. Im Moment wies ihr Gesicht Carols Porzellanteint auf.

    „Pst." Carol legte einen Finger an ihre Lippen.

    Bailey schlich aus dem Zimmer. Zu gern hätte er auch seine Tochter an sich gedrückt, doch das musste bis zum Abend warten. Einmal wach, war Jocelyn kaum mehr zur Ruhe zu bekommen, so dass ihre Eltern ihre Schlafphasen schätzen gelernt hatten.

    Als Bailey an der Tür war und Carol zum Abschied küsste, klingelte das Telefon erneut.

    „Sorry." Carol warf ihm einen bedauernden Blick zu und eilte davon.

    „Das holen wir nach. Ausgiebig", rief Bailey ihr hinterher und fuhr zu seinem Arbeitsplatz.

    Er arbeitete in einem kleinen EDV-Betrieb. Keine besonders aufregende Tätigkeit, aber dafür eine sichere. Kein Nervenkitzel und keine ständige Todesgefahr, wie noch bis vor drei Jahren. In seinem alten Leben. Bailey lächelte, während er die zu bearbeitende Datei öffnete. Er hatte alles hinter sich gelassen. Und es kein einziges Mal bereut. Er wollte nichts mehr riskieren. Carol war durch seine Tätigkeit, von der sie nicht einmal etwas ahnte, schon genug in Gefahr, doch er wusste, dass er sie beschützen konnte, besonders dadurch, dass er sie in nichts einweihte.

    In der Mittagspause ging Bailey mit einem Kollegen in den Schnellimbiss schräg gegenüber.

    „Kommst du nachher noch mit ins Fitnessstudio? Wir waren schon ewig nicht mehr und ich sollte mal wieder." Hank rieb sich den burgergefüllten Bauch.

    „Ich wollte eigentlich nicht so spät nach Hause kommen."

    „Ach was, spät. Wir machen einfach ne Stunde eher Schluss, ist doch eh diese Woche nichts zu tun."

    Das klang verlockend. Und Bailey sehnte sich danach, seinen Körper endlich mal wieder bis zum Äußersten zu belasten. Außerdem gefielen Carol seine Muskeln. Und ihm gefiel, wenn er ihr glaubhaft versichern konnte, dass er nur aus Muskeln und Männlichkeit bestand.

    „Okay, überredet."

    Wenn sie die Mittagspause früher beendeten und sich ranhielten, würden sie locker eine Stunde herausholen. Dem Boss war es egal, wann sie die Arbeiten erledigten, solange sie pünktlich fertig wurden.

    Der Nachmittag zog sich dahin. Endlich stand Hank in der Tür, tippte auf seine Armbanduhr. „Was ist, keinen Bock mehr?"

    Bailey grinste schief. „Ich hätte mehr Lust auf meine Frau. War ein langer Tag."

    Hank lachte und schlug ihm auf den Rücken. „Und ich auf meine Freundin. Die sich erst gestern wieder über meine Wampe beschwert hat. Wollte mich doch glatt von ihrem Grünfutter-Körner-Kram überzeugen. Aber Salat ist echt nicht mein Ding, ich brauche Fleisch, also muss ich die Kalorien woanders loswerden. Oder das Fett in Muskeln umwandeln, so schwer das auch ist. Aber geh du nur zu deiner süßen kleinen Frau und lass mich allein schwitzen. Und vielleicht kommt irgendwann eine Zeit, in der auch bei dir die Pommes und Steaks ansetzen."

    „Ich komm ja mit." Er wusste, dass es ihm gut tun würde. Und wie glücklich er sich schätzen konnte, Carol zu haben. Sie würde ihn auch mit Waschbärbauch noch lieben und nicht mit Salat füttern.

    Als Bailey endlich in seinen Wagen stieg, war er spät dran. Aber wenn er auf dem Highway gleich ein wenig aufs Gas trat, würde er die verlorenen Minuten leicht wieder herausholen.

    Doch daraus wurde nichts. Kaum fuhr Bailey auf den Zubringer, bemerkte er den Stau. Einige Wagen weiter vorne hatte es geknallt und zwei Männer brüllten einander an, deuteten dabei auf die verbeulten Schnauzen ihrer Wagen.

    Baileys Finger trommelten auf das Lenkrad ein. Das Auspowern im Fitnessstudio hatte gut getan. Und frisch geduscht fühlte er sich zu weiteren Höchstleistungen imstande. Doch dafür musste er erstmal nach Hause kommen. Fünf Minuten vergingen, dann waren es zehn. Endlich traf die Polizei ein und ein Uniformierter regelte den Verkehr, so dass es, wenn auch nur im Schritttempo, weiter ging.

    Bailey nestelte sein Handy hervor und tippte die Eins. Sofort wurde seine Nummer gewählt. Nicht besetzt. Aber niemand hob ab. Nach dem zwölften Klingeln schob er das Handy zusammen. Wahrscheinlich war Carol gerade mit Jocelyn im Bad. Dabei ignorierte sie das Telefon immer.

    Er parkte den Wagen und freute sich, dass er gar nicht so sehr viel später als sonst dran war, nur eine Viertelstunde. Rasch ging er auf das Haus zu. Im Garten lag Spielzeug von Jocelyn. Ein roter Hüpfball, eine aufblasbare Ente und ein bunter Fußball, dem ein wenig die Luft ausgegangen war. Morgen würde er ihr einen neuen Ball mitbringen. Am besten in türkisblau, ihrer momentanen Lieblingsfarbe.

    Als Bailey die Haustür aufschließen wollte, merkte er, dass sie offen war. Eine kalte Hand legte sich um seinen Nacken und er fühlte, wie Adrenalin in seine Adern gepumpt wurde. Scharfe Sinne, durch die jahrelange Spezialausbildung noch verfeinert, sondierten die Umgebung. Grabesstille umfing ihn und er glaubte, einen kalten Todeshauch in der Luft zu spüren, vermischt mit einem metallischen Geruch.

    Blut.

    Das war es, er kannte den Geruch genau. Sein Herz hämmerte gegen seinen Brustkorb und es rauschte in seinen Ohren, während er durch den Flur rannte.

    Schon nach wenigen Schritten sah er sie. Wie eine Puppe lag Carol auf dem Teppich in der Tür zur Küche, die Arme leicht angewinkelt zu den Seiten. Ihre grünen Augen starrten mit überraschtem Ausdruck zu ihm hoch. Auch ihr Mund war geöffnet und ein dünnes Rinnsal Blut verunzierte ihr Kinn. Ihr Brustkorb war dunkel von Blut, so dass nicht mehr zu sagen war, ob es ein Schuss oder Stich war, der sie getötet hatte. Ihr Herz war zerfetzt worden, ganz genauso, wie Baileys Herz sich nun anfühlte.

    Schluchzend sank er auf die Knie, umfing Carol mit den Armen, spürte ihr Blut an seiner Brust, kalte Feuchtigkeit, die durch seine Kleidung drang. Ihr langes Haar streifte seidig über seinen Arm. Nie mehr würde er mit den Fingern ihre Frisur in Unordnung bringen, nie mehr ihren süßen Duft riechen, nie mehr fühlen, wie sie sich an ihn schmiegte. Ein Leben ausgelöscht in Sekunden. Und damit gleich zwei weitere zerstört. Seines und das von Jocelyn.

    Jocelyn! Bailey schoss in die Höhe und rannte los. Bestimmt hatten sie ihr nichts getan. Sie war doch nur ein hilfloses Kleinkind, nicht wichtig für Verbrecher. Doch als er ihr Zimmer betrat, löste sich seine Hoffnung in Nichts auf. Neuer Blutgeruch stieg ihm in die Nase, während er mit großen Schritten auf das Bettchen zu rannte. Alles in ihm verlangte danach, sich umzudrehen, sich das Schreckliche zu ersparen. Aber er musste Gewissheit haben. Seine Augen mussten erkennen, was sein Verstand ihm einhämmerte und wogegen er sich mit aller Kraft wehrte.

    Was er sah, übertraf jede Schreckensvision, die seine Phantasie hervorzubringen vermochte. Jocelyns Schädel war mit einer Axt gespalten worden. Wo einst ihr Gesicht war, verklebten sich nun weiches Haar, graue Gehirnmasse und Blut zu einem grotesken Bild der Perversität.

    Schmerz, Wut und Selbsthass überfluteten Bailey. Er stieß einen Schrei aus, sank auf die Knie, nicht fähig, sich zu bewegen, zu weinen oder zu sprechen.

    Warum?

    Wieso dieses Massaker an einer unschuldigen Frau und einem hilflosen Kleinkind?

    Doch er kannte die Antwort, wusste, warum es geschehen war. Und dass es nur eine einzige Person gab, die wirklich Schuld an dem Geschehen trug: er selbst.

    Es wurde bereits dunkel, als sein Verstand sich einschaltete. Er musste etwas tun. Die Polizei rufen. Carols Mutter benachrichtigen. Sein T-Shirt war vorne dunkel und hart von Carols getrocknetem Blut. Mechanisch stand er auf, ging zum Telefon und hob den Hörer ab. Es dauerte einige Sekunden, bis er begriff, dass die Leitung tot war. Jemand hatte das Kabel dicht über der Anschlussbuchse durchtrennt. Mit dem Handy wählte er die Nummer der Polizei.

    Keine zehn Minuten später waren die Beamten da. Bailey sah versteinert zu, wie einer beim Anblick der Kinderleiche würgte und mit vor den Mund gepresster Hand ins Badezimmer rannte. Eine Frau in mittleren Jahren vernahm ihn und schrieb alles auf. Ein Stück von ihm entfernt zeichnete ein junger Polizist die Umrisse der Leiche nach.

    Nicht Carol.

    Sondern die Leiche.

    „Sollen wir jemanden für Sie benachrichtigen? Oder soll ich Sie ins Krankenhaus fahren?"

    Bailey schüttelte den Kopf. Ihm war doch nichts passiert. Leider. Er wünschte sehnlichst, dabei gewesen zu sein. Entweder er hätte Carol und Jocelyn beschützen können oder sie wären nun alle zusammen tot.

    „Doch, es gibt jemanden, der Bescheid wissen muss, sagte er nach einem Moment. „Wilma Carter, Carols Mutter. Er nannte ihr die Telefonnummer und Adresse. Doch Erleichterung darüber, diese Aufgabe abgeben zu können, verspürte er nicht. In ihm war kein Platz mehr für Gefühle. Eine gähnende Leere hatte sich ausgebreitet.

    Kapitel 2

    Ein Gefühl, als hätte sie zuviel Brause getrunken, erfüllte Ellens Magen, als sie den Hörsaal betrat. Sie dachte wieder an den Traum von letzter Nacht, der sie seit dem Aufwachen umschwirrte, wie ein Mückenschwarm eine Regentonne: Studenten, die sich lachend auf die Schenkel klopften, spotteten, Papierflieger warfen. Außer Rand und Band geratene junge Erwachsene, deren Verhalten nur auf eines abzielte - die Dozentin zu verletzen.

    Ellen zupfte an ihrem apricotfarbenen Kostüm herum. Der Rock in Größe Vierzig spannte gefährlich um ihren Bauch. Eine Speckrolle versuchte bereits seit einer Stunde zu entkommen. Bloß nicht zu tief atmen und ja nichts essen oder trinken. Unter ihren Fingern fühlte sie glatt und kühl die Unterlagen. Sie umklammerte die Mappe so fest, als gelte es, das Tau eines Ertrinkenden zu halten. Ihr Blick glitt durch die Reihen. Einige Studenten starrten sie an. Ein nicht geringer Teil hatte ihr Eintreffen entweder noch nicht bemerkt oder es interessierte sie nicht, dass gleich ein Vortrag über Kryptozoologie begann. Nein, Letzteres konnte nicht sein. Wenn sie kein Interesse daran hätten, wären sie nicht hier. Würden die Zeit in der Mensa verbringen oder sonst wo. Ellen trat ans Pult und legte ihre Mappe ab. Das Mikrofon gab ein unangenehmes Pfeifen von sich, als sie es auf die korrekte Höhe einstellte. Einige Studenten wurden dadurch alarmiert, richteten sich auf und sahen sie an.

    Ellens Thema für den Vortrag waren Schlangen. Riesenschlangen, die im Amazonasgebiet heimisch sein sollten und die die allgemeine Vorstellung von Riesenschlangen weit übertrafen. Ellen räusperte sich und begrüßte die Anwesenden. Bis auf ein kleines Grüppchen leise miteinander schnatternder Frauen hatte sie nun die volle Aufmerksamkeit.

    Nach nur fünf Minuten schoss die Hand eines Studenten aus der ersten Reihe nach oben. Er nutzte ihre kurze Atempause, um das Wort zu ergreifen.

    „Diese Riesenschlange, glauben Sie daran?"

    Eine Warnlampe leuchtete in Ellens Kopf auf, wie die Nase von Rudolph, dem Rentier. „Ich halte ihre Existenz für möglich. Es gibt Hinweise …"

    „Die gibt’s auch für den Yeti. Und den Weihnachtsmann."

    Ellens Blut begann zu sieden. Bloß nicht aufregen, sonst leuchtete ihr Gesicht gleich wie eine vollreife Tomate, was ihr nicht unbedingt mehr Respekt verschaffen würde.

    „Man sollte meinen, Sie sind raus aus dem Weihnachtsmannalter."

    Der Student ignorierte ihre Antwort. Ellen fuhr mit ihrem Vortrag fort. Es dauerte keine Minute, bis erneut die Hand in die Höhe schoss und sie durch eifriges Schnipsen zur Unterbrechung zwang.

    „Haben Sie schon viele solche utopischen Viecher gesucht? Ich hätte wahnsinnig gern einen klingonischen Targ als Haustier, würden Sie mir wohl einen von Ihrer nächsten Expedition mitbringen?"

    Gelächter erklang und er grinste in die Runde. Ganz Held der Stunde. Ellen musste all ihre Energie aufbringen, um sich nicht provozieren zu lassen.

    „Das werde ich ganz sicher tun – die ernähren sich von blonden Studenten mit

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