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Lucy - Gorgoz (Band 4)
Lucy - Gorgoz (Band 4)
Lucy - Gorgoz (Band 4)
eBook386 Seiten5 Stunden

Lucy - Gorgoz (Band 4)

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Über dieses E-Book

Lars startet mit den drei imperianischen Freunden Riah, Borek und Belian zu dem Planeten Perek, um die vermissten Freunde und Kinder, die er in der Lebensgemeinschaft in Imperia Stadt kennengelernt hat, zu befreien.

Sie müssen sich beeilen. Die Militärs haben angekündigt, die gefangenen Rebellen nach Gorgoz zu bringen, dem schrecklichsten aller bewohnbaren Planeten des bekannten Teils der Galaxie. Auf ihn werden alle Schwerverbrecher des Imperiums verbannt.

Aber auch der Planet Perek hat es in sich. Er ist umgeben von einer giftigen Kohlendioxid-Atmosphäre. Siedlungen sind auf dem Planeten nur unter Glaskuppeln möglich. Auch das Gefängnis, in das sie einbrechen müssen, befindet sich unter einer Kuppel abseits der Siedlungen.

Lucy hat ihre Freunde gewarnt. Sie glaubt, es ist eine Falle ...

SpracheDeutsch
HerausgeberFred Kruse
Erscheinungsdatum14. Dez. 2012
ISBN9781301535828
Lucy - Gorgoz (Band 4)
Autor

Fred Kruse

Fred Kruse schreibt seit einigen Jahren Romane, die er im Selbstverlag herausgibt und auf jeder größeren Plattform als eBook oder auch als Taschenbuch erhältlich sind. Insbesondere die 7 Romane und 2 Erzählungen, die im Rahmen der Serie »Lucy – ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche« erschienen sind, erfreuen sich einer für von Verlagen unabhängige Publikationen erfreulich großen Leserschaft.Alle Informationen zu Inhalten und Vertrieb der Werke erhalten Sie Sie auf der Homepage des Autors:fred-kruse.lucy-sf.de.HINTERGRUND:Der Autor lebt in Norddeutschland, ist verheiratet und Vater von drei Töchtern und einem Sohn. Während des Physikstudiums beschäftigte er sich besonders mit Elementarteilchen- und Astrophysik. Seit Jahren arbeitet er jetzt allerdings im IT-Management. Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Reihe wissenschaftlicher Texte sowie Publikationen im IT-Umfeld veröffentlicht.VERÖFFENTLICHUNGEN:Lucy – Ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche»Lucy – Ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche« ist eine Science-Fiction Serie (Space Opera), die als Jugendbuch konzipiert wurde, aber auch gerne von Erwachsenen gelesen wird. Mittlerweile hat sich eine wachsende Fan-Gemeinde um die Geschichte gebildet.INHALT: Zusammen mit ihren irdischen Begleitern bricht das 16-jährige Mädchen Lucy zu einem Weltraumabenteuer auf. Anfangs glauben die vier unfreiwilligen Schicksalsgenossen noch, dass sie nur ihren Planeten Terra, die Erde, retten müssen. Im weiteren Verlauf der Odyssee, die sich über die insgesamt sieben Bände erstreckt, müssen sie aber erfahren, dass es sich um weitaus größere Ziele handelt. Es geht um nicht weniger, als das Überleben des ganzen bekannten Teils der Galaxie.Lucy, das mutige Mädchen mit dem etwas herben Charme, der etwas verschrobene aber geniale Christoph, der gut aussehende und mutige Lars mit dem gut versteckten, großen Herzen und die hübsche, auf den ersten Blick etwas naiv wirkende Kim, die aber ganz unvorhergesehene Fähigkeiten entwickelt, haben gemeinsam gefährlichste Abenteuer zu bestehen. Von exotischen Umgebungen auf fremden Planeten bis hin zu wilden Weltraumschlachten müssen sie bedrohlichste Situationen meistern.Dabei lernen sie nicht nur die weiterentwickelte Technik des Biologiezeitalters kennen, die Lucy noch nicht einmal aus Science-Fiction-Filmen oder -Romanen kennt, die vier müssen auch mit dem fremdartigen Verhalten ihrer neuen außerirdischen Freunde zurechtkommen.Folgende Bände sind bisher in der Reihe erschienen:Band 1: Besuch aus fernen WeltenBand 2: Im Herzen des FeindesBand 3: Der Bund der DreiBand 4: GorgozBand 5: Der SchlüsselBand 6: Die Rückkehr der SchattenBand 7: Die EntscheidungGeisterschiff (Erzählung)Gemeingefährlich (Erzählung)Final Shutdown:Der Roman »Final Shutdown« ist ein Cyber-Thriller. Zu dem Buch Final Shutdown regte den Autor die Sorge um die zunehmende Abhängigkeit unserer Gesellschaft von der Informationstechnologie an. Für besonders besorgniserregend hält er den Verlust der Kontrolle über entscheidende Komponenten unserer Infrastruktur. Der Großteil der Menschen in unserem Land sowie in ganz Europa verlässt sich darauf, dass die Technik funktioniert, ohne dass die für sie verantwortlichen Unternehmen kontrolliert werden können. Genauso wenig kann ausgeschlossen werden, dass insbesondere amerikanische Geheimdienste tief in die Struktur der Software und damit in lebenswichtige Teile unserer Infrastruktur eingreifen können.INHALT: Der erfolgreiche Kriminalautor Marko Geiger lässt sich von seinem alten Freund und IT-Spezialisten Oliver Vogt überreden, den mysteriösen Unfalltod zweier Kollegen zu recherchieren. Marko wittert einen interessanten Romanstoff und engagiert die couragierte Privatdetektivin Jana Brand, ihn bei der Recherche zu unterstützen. Was als spleenige Idee beginnt, entwickelt sich für die drei ungleichen Gefährten schnell zu einem Kampf ums nackte Überleben.

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    Buchvorschau

    Lucy - Gorgoz (Band 4) - Fred Kruse

    Aufbruch

    »Lucy, und bitte pass auf Trixi auf. Ich weiß, du kannst damit nicht so gut umgehen, aber Trixi ist einfach nicht so stark wie du. Sei ein bisschen nett zu ihr.«

    »Ja, ja ich weiß, sie hat ganz viel Schreckliches erlebt und sie braucht ein bisschen länger. Lars, du hast mir das nun schon tausendmal in den letzten Tagen gesagt. Heute schon allein dreimal und ich habe dir gesagt, dass ich es machen werde und dass Trixi und ich zusammen schon klarkommen werden. Sie ist weder ein Baby noch zurückgeblieben. Wir beide schaffen das schon.

    So, und nun Schluss mit dem Thema. Konzentrier dich auf deine Aufgabe. Ich verlasse mich darauf, dass du die anderen drei heil wieder zurückbringst. Trixi verlässt sich darauf, dass du dich selbst heil zurückbringst und der ganze Rest der Truppe geht davon aus, dass du unsere Freunde befreist und sie heil zurückbringst.

    Kurz gesagt: Du hast wirklich genug mit dir und den anderen zu tun. Um Trixi und mich musst du dir nun wirklich keine Gedanken machen.«

    Lucy legte demonstrativ den Arm um Trixis Schultern. Trixi stand schüchtern neben ihr und sah alles andere als glücklich aus. Sie nickte trotzdem bei Lucys Worten.

    Lars fühlte sich ganz elend. Die beiden konnten ihm noch so sehr vormachen, dass sie alles im Griff hätten. Er wusste zu gut, dass gar nichts in Ordnung war. Trixi ging es schlecht und das hatte nichts mit körperlichen Problemen zu tun. Sie kam mit ihrer neuen Situation nicht zurecht und das war kein Wunder.

    Es war noch keine zwei Wochen her, da hatte er sie zusammen mit seinen besten Freunden Lucy, Kim und Christoph aus diesem Keller auf dem Planeten Imperia befreit. Eigentlich waren sie auf diesem Planeten aus einem ganz anderen Grund gewesen. Sie hatten vor den Schlüssel zum Schutzschirm der Imperianer zu erobern.

    Damals wollten sie eigentlich nur ihren eigenen Planeten, die Erde oder Terra, wie man hier sagte, vor der Invasion der Imperianer retten. Aber dann war alles ganz anders gekommen. Auf Imperia hatten sie Jugendliche kennengelernt, die zum Bund der Drei gehörten, wie sie ihre Vereinigung selbst nannten. Die Imperianer sagten nur Rebellen zu ihnen. Die Jugendlichen waren Lars und seinen irdischen Freunden zwar sympathisch gewesen, aber sie hatten trotzdem versucht, den Schlüssel für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.

    Dann hatten die Rebellen sie doch überwältigt und verhindert, dass sie den Schlüssel zu den Aranaern brachten. Im Nachhinein musste man sagen: Gott sei Dank. Sie waren damals davon ausgegangen, dass die Aranaer, diese merkwürdigen, gefühllosen Außerirdischen, ihre Verbündeten waren. Sie hatten noch nicht gewusst, dass alles Leben auf Terra ausgelöscht worden wäre, wenn die Aranaer ihren Planeten betreten hätten. Die beiden Oberspezies die Imperianer, zu denen die Terraner, also auch die irdischen Menschen, zählten, und die Aranaer waren in biologischer Hinsicht nicht kompatibel. Es reichten ein paar aranaische Viren oder Bakterien und das Leben eines ganzen Planeten wie der Erde würde unwiederbringlich aussterben. Und sie, also Lucy, Kim Christoph und er selbst, hatten versucht, diesen Aranaern den Schlüssel zu verschaffen.

    Jetzt waren sie selbst Mitglieder des Bundes der Drei. Das heißt eigentlich nur drei von ihnen. Kim wollte mit dem Bund und allen anderen Außerirdischen nichts mehr zu tun haben. Sie träumte noch immer davon, auf die Erde zurückzukehren. Das wäre natürlich wahnsinnig gefährlich. Die Erde war mittlerweile von den Imperianern eingenommen worden, also von den Leuten, denen die vier den Schlüssel gestohlen hatten. Würde einer von ihnen erwischt werden, würden sie bestenfalls auf den Gefängnisplaneten Gorgoz verbannt werden, schlimmstenfalls würde man sie erschießen.

    Aber er wollte ja auch gar nicht zurück nach Terra. Er wollte bei Trixi sein. Er hatte dafür gekämpft, dass sie aus diesem Keller herausgeholt wurde. Er hatte zusammen mit seinem besten Freund Christoph allen anderen bewiesen, dass Trixi und die anderen Mädchen, die man dort unten gefangen gehalten, gefoltert und einfach umgebracht hatte, wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, keine Roboter waren, sondern Menschen.

    Lars und seine Freunde lebten jetzt auf der Raumstation der Rebellen. Trixi war zwar wieder körperlich vollkommen gesund, aber ihr ging es noch immer nicht gut. Und er flog jetzt einfach weg und ließ sie hier auf dieser Station allein. Er war der Einzige, dem sie wirklich vertraute. Er hoffte zumindest, dass sie wenigstens ihm vertraute, aber selbst in dieser Hinsicht war er sich nicht ganz sicher.

    Ja, und Lucy war wirklich ein nettes Mädchen, ein dufter Kumpel, seine beste Freundin. Sie konnte allerdings manchmal ein wenig unsensibel sein. Wenn Kim in den letzten Wochen nicht so vollkommen abgedreht wäre und mit niemandem mehr etwas zu tun haben wollte, hätte er Trixi viel lieber ihr anvertraut, wenn er ehrlich war. Aber so wie die im Moment drauf war, konnte man das wirklich völlig vergessen.

    Mit einem unglaublich schlechten Gefühl stieg er in das Schiff, das sie zum Ausgangspunkt ihrer Aktion bringen sollte. Vorher hatte er natürlich Lucy noch einmal freundschaftlich in den Arm genommen. Ihr Blick hatte allerdings gereicht, er hatte den Mund gehalten. Trixi hatte er natürlich noch einmal richtig geknuddelt. Diese Imperianer hatten zwar wieder ziemlich pikiert geguckt, aber das war ihm in diesem Moment völlig egal gewesen.

    Sich öffentlich zu küssen oder sich auch nur öffentlich etwas intensiver in den Arm nehmen, war bei Imperianern verpönt. Dabei waren sie, wenn sie unter Freunden waren, viel freizügiger als Terraner. Sie liefen nackt voreinander rum und machten Liebe mit allen, zu denen sie ein freundschaftliches Verhältnis hatten. Selbst das Geschlecht spielte keine Rolle. Allein deshalb hätte Lars zu den imperianischen Jugendlichen keine solche ›imperianische Freundschaft‹, wie Lucy das immer nannte, haben können.

    Lars war noch nicht ganz in der Einstiegsluke verschwunden, als er Christoph auf sich zu rennen sah. Er drückte ihm ein Gerät in die Hand und erklärte ihm umständlich, wie er es benutzen musste. Riah, eine der imperianischen Jugendlichen, die schräg hinter ihm stand, hörte aufmerksam zu. Beide nickten. Als Riah schon im Schiff war und Lars, natürlich nach einem letzten sehnsüchtigen Blick auf Trixi, hinter ihr hersteigen wollte, hielt Christoph in kurz fest. Er hielt ein zweites kleines Gerät in der Hand, das Lars nur zu gut von ihren letzten Abenteuern kannte.

    »Hast du an den ›Sesam-öffne-dich‹ gedacht?«, fragte Christoph grinsend. »Hab ich mir doch gedacht, dass du wieder das Wichtigste vergisst. Hier nimm meinen. Ich hab so das Gefühl, den wirst du gut brauchen können.«

    Lars klopfte seinem Freund auf die Schulter. Christoph mochte in manchen Dingen ein wenig verschroben sein, aber er war wirklich jemand, auf den man sich vollkommen verlassen konnte. Lars stöhnte innerlich auf, hoffentlich konnte man das von seiner jetzigen Mannschaft auch sagen. Er hatte da so seine Zweifel.

    Das Schiff legte von der Rebellenstation ab. Es hatte etwa die gleiche Größe wie das Schiff, mit dem Lars und seine Freunde nach Imperia aufgebrochen waren. Es war also ein Schiff der imperianischen C-Klasse.

    Die Besatzung bestand aus sieben Personen. Drei Besatzungsmitglieder würden auf dem Schiff bleiben. Sie würden die ganze Mannschaft wieder zurückbringen oder zur Not das Schiff retten, falls etwas schief ging. Lars hatte sie bisher noch nicht kennengelernt und sich auch ihre Namen nicht gemerkt.

    Er kannte sich im Gegensatz zu Lucy und Christoph noch nicht sonderlich gut mit den Leuten auf der Station aus. Die ganze Zeit seit der Ankunft auf der Station hatte er sich fast ausschließlich mit Trixi beschäftigt. Die anderen fanden das komisch, das wusste er. Sie dachten, er würde sich gemeinsam mit Trixi von dem Rest der Mannschaft absetzen. Er allein wusste, dass es notwendig war und dass es noch immer nicht ausreichte.

    Das eigentliche Team zur Befreiung ihrer gefangenen, imperianischen Freunde bestand aus Borek, Riah, Belian und ihm. Außer ihm waren alles imperianische Jugendliche. Er fragte sich nun schon zum tausendsten Mal, wer dieses Team bloß zusammengestellt und warum Lucy zugestimmt hatte. Einerseits redete sie ständig davon, wie besorgt sie um ihn war, und dann schickte sie ihn mit dieser Truppe los.

    Lucy musste irgendwie den Überblick verloren haben. Er konnte nicht verstehen, was sie ausgerechnet an dieser Riah fand. Lucy betrachtete sie als ihre beste Freundin. Dabei war sie doch so ein richtiger Lehrerinnentyp, humorlos und immer wusste sie alles besser. Das Schlimmste aber war dieses ständige, künstliche Verständnis für alles und jeden. Hoffentlich war die überhaupt in der Lage, auf sich selbst aufzupassen. Für alles andere konnte man die doch sowieso nicht gebrauchen.

    Aber sie war ja noch nicht mal die Schlimmste. Warum dieser Belian dabei sein musste, war ihm völlig unbegreiflich. Nicht nur das der Typ völlig arrogant war und Lars ihm am liebsten schon mehrfach die Faust auf die Nase gehauen hätte, er war auch völlig unzurechnungsfähig. Lars erinnerte sich an die Situation in diesem Keller. Der hatte diese miesen Typen einfach mitten in die Arme ihrer Kumpel getrieben, die dann auch glatt auf sie geschossen hatten. Nicht dass diese Typen es nicht verdient gehabt hätten – für die war es noch viel zu gnädig gewesen, einfach erschossen zu werden – aber gerade die Imperianer in der Truppe betonten doch dauernd, dass sie niemanden umbringen wollten. Von den Kerlen waren mindestens zwei von ihren eigenen Kumpels erschossen worden. Es war völlig unbegreiflich, dass diese Riah mit so jemandem wie Belian überhaupt befreundet war. Nun nahm sie ihn sogar noch zu so einer Aktion mit. Lars spürte förmlich, dass es mit dem Kerl noch Ärger geben würde.

    Blieb nur noch Borek. Der war der einzige Lichtblick in der kleinen Truppe. Wenigstens hatte Lucy in dieser Hinsicht mal Urteilsvermögen bewiesen. Wäre er nicht dabei gewesen, hätte Lars sich auf die ganze Sache nicht eingelassen. Borek war jedenfalls der Typ, mit dem er die Sache durchziehen musste. Lars konnte sich sogar vorstellen, dass sie irgendwann einmal gute Kumpel werden könnten. Es war trotzdem Wahnsinn, diese Sache mit nur zwei Leuten durchzuziehen. Er würde sich jedenfalls nicht für die beiden anderen verantwortlich fühlen. Die sollten bloß sehen, dass sie ihren Kopf aus der Schusslinie zogen.

    ***

    Das Schiff hatte den Sprung zu dem fernen Planeten hinter sich. Sie näherten sich dem Zielpunkt. Das heißt, es war der Anfangspunkt der eigentlichen Befreiungsaktion.

    Lars war unruhig. Er hatte so ein komisches Gefühl. Was war bloß los mit ihm? Früher hatten ihm Abenteuer einfach Spaß gemacht. Natürlich war er bei diesen gefährlichen Aktionen aufgeregt gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte er sogar manchmal ziemliche Angst gehabt. Aber er hatte noch nie daran gedacht, nicht wieder zurückzukommen. Das war ihm bisher immer egal gewesen.

    Vielleicht lag es einfach an Trixi. Sie brauchte ihn und er hatte auch noch nie ein Mädchen gehabt, zu dem er sich schon nach wenigen Minuten wieder freute, zurückkehren zu können. Trixi war wirklich das Beste, was ihm in seinem ganzen Leben passiert war. Auch wenn es da Probleme gab. Viel mehr Probleme, als er befürchtet hatte. Sie hatte wirklich einen mitgekriegt, da unten in diesem Keller. Wenn er nur daran dachte, könnte er jeden dieser Widerlinge zerquetschen, aber ganz langsam und ganz schmerzvoll. Was hatten sie Trixi angetan, was hatten sie ihnen beiden angetan. Aber sie beide würden es schaffen. Wenn man sich gegenseitig so sehr liebte wie sie, würde man es schaffen, musste man es einfach schaffen.

    »Du siehst besorgt aus.« Riah ließ sich schräg vor ihm in einen dieser bequemen Robotersessel fallen, der schnell angetrippelt gekommen war, als er Anzeichen davon bemerkt hatte, dass sich ein Besatzungsmitglied setzen wollte. Lars konnte gerade noch verhindern zusammenzuschrecken – das hätte ihm ihr gegenüber gerade noch gefehlt. Er hatte sie nicht kommen sehen. Sie strahlte ihn an.

    »Ach, ich war nur in Gedanken. Eigentlich gar nicht bei unserer Aufgabe«, wiegelte er ab.

    »Trixi! Hätte ich mir ja denken können. Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Lucy kann zwar manchmal ein wenig grob sein, aber ich hab sie extra vor dem Abflug noch einmal zusammengestaucht. Außerdem hab ich das Gefühl, sie mag Trixi wirklich gern. Die beiden schaffen das schon. Hauptsache wir bekommen unsere Aktion genauso gut hin.«

    Riah sah einen Moment weit in die Ferne auf irgendeinen Punkt in ihrem Kopf. Es konnte kein allzu schönes Bild sein. Sie sah sehr besorgt aus. Dann sah sie Lars wieder an und lächelte strahlend.

    »Ein paar Minuten hast du noch zum Träumen, dann geht es los. Mach dir keine Sorgen!« Riah tätschelte ihm die Hand, stand auf und ging zur anderen Seite des Raumes hinüber.

    Lars stellte fest, dass er Riah lange nicht mehr intensiv angesehen hatte. Sie war wirklich schön, besonders, wenn sie einen so anlächelte. Klar, sie war ja auch eine Imperianerin. Deren Gene waren alle optimiert. Sie sahen alle so aus, als wären sie gerade aus einem Modemagazin oder einem Hollywoodfilm gestiegen.

    Sie hatte wirklich eine verdammt tolle Figur. Er sah ihr hinterher, wie sie durch den Raum ging. Es war schon schwierig, seine schlechte Meinung aufrechtzuerhalten, bei dem Lächeln und der Figur.

    »Was soll’s?«, dachte Lars. »Was sie wirklich kann und wie sie wirklich ist, werde ich sowieso erst während der Aktion erfahren.«

    Warum war er so unruhig? Vielleicht lag es auch einfach an Lucy. Dreimal hatte sie ihn angequatscht, er solle vorsichtig sein. Das Ganze sei bestimmt eine Falle. Das war totaler Schwachsinn. Das meinten schließlich auch die imperianischen Freunde.

    Allerdings hatte Lucy schon recht damit, dass es ausgesprochen merkwürdig war, dass die Imperianer auch die beiden Kinder gefangen genommen hatten, die ursprünglich ebenfalls zu der Gruppe der imperianischen Freunde gehört hatten. Es war schon seltsam, dass sie die beiden Nervensägen auch nach Gorgoz bringen wollten. Das war wirklich eigenartig. Das war gegen alle Regeln. So etwas hatte es noch nie gegeben. Kinder wurden nicht nach Gorgoz verbannt. Das erzählten jedenfalls die imperianischen Rebellen, die waren trotz allem mächtig stolz auf ihr Justizsystem.

    Egal, er würde die Augen offen halten, das hatte er schließlich Lucy versprochen und noch wichtiger: Er hatte es Trixi versprochen. Lars stand aus seinem Sessel auf. Es wurde Zeit. Er musste sich vorbereiten.

    Minuten später stand er zusammen mit den anderen drei in einen dieser schwarzen Schutzanzüge gekleidet herum. Eines der anderen drei Besatzungsmitglieder, die auf dem Schiff bleiben würden, untersuchte die vier mit einem Gerät, das Lars nicht kannte. Es war ein Mädchen, das noch sehr jung war und vielleicht gerade deswegen ein ganz besonders ernstes Gesicht machte.

    »In Ordnung, die sind dicht«, sagte sie und steckte das Gerät wieder weg.

    »Die Schutzhelme setzen wir nur auf, wenn direkte Gefahr besteht«, sagte Riah. Sie leitete diese Aktion. Die anderen würden hoffentlich wissen, was sie machten. Wenn Lars die Wahl gehabt hätte, wäre klar gewesen, dass Borek das Team führen würde.

    Die Schutzhelme ließen sich nach hinten schieben. Dabei falteten sie sich wie eine Ziehharmonika zusammen. Erstaunlich war, dass man nach dem Aufklappen auch in der durchsichtigen Frontscheibe keine Knicke sah. Aber das war sicher wieder dieses hoch technisierte Biomaterial. Lars wollte es auch gar nicht so genau wissen. Es reichte, wenn es funktionierte.

    »Also noch einmal kurz zusammengefasst«, erklärte Riah weiter. »Wir springen jetzt über die schiffseigene Transferstation in die Basis auf diesem Planeten da unten.«

    Riah zeigte auf einen Schirm, der einen trostlos aussehenden Planeten zeigte, dessen Bahn in viel zu weiter Entfernung von der kleinen wärmenden Sonne lag, als dass man hätte auf ihm leben können. Die Imperianer hatten ihn als eine Transferstation in einem ziemlich einsamen Teil des Imperiums auserkoren, einfach weil er etwa in der Mitte zwischen bewohnten Planeten lag. Von hier wurden Handelswaren und manchmal auch Menschen zu einem der umliegenden Planeten transferiert. Das einzig annähernd Sympathische an diesem Planeten war, dass er in etwa die gleiche Gravitation wie die Erde oder auch Imperia hatte. Ansonsten war die Oberfläche für Terraner oder Imperianer unbewohnbar. Er hatte keine atembare Atmosphäre und war viel zu kalt. Die Mädchen und Jungs wären auf der Oberfläche sofort erstickt oder erfroren. Aber sie wollten ja auch nur kurz in die Transferstation, die natürlich mit atembarer Luft gefüllt und geheizt war.

    »Hoffentlich ist diese Station nicht auch so baufällig wie die letzte Außenstation, auf der ich war«, murrte Lars.

    »Das haben wir dir doch schon ausführlich erklärt.« Belian war sichtlich genervt. Lars fand das nur gerecht, schließlich brauchte er diesen Kerl nur anzusehen und ihm kam die Galle hoch. »Die Station, auf der ihr damals wart, hat man einfach vergessen abzureißen. Die hätte es eigentlich gar nicht mehr geben dürfen. Nur ein paar Schwarzmarkthändler haben die am Leben erhalten. Da unten, das ist eine ganz offizielle imperianische Transferstation. Du kannst dich darauf verlassen, die ist in Betrieb und die ist anständig gewartet.«

    »Und woher wollt ihr wissen, dass wir nicht sofort erwischt werden, wenn wir da auftauchen?«, hakte Lars nach.

    Belian rollte mit den Augen.

    »Sag mal, hast du eigentlich überhaupt nicht zugehört, als wir darüber gesprochen haben? Wir manipulieren die Informationen im Transfernetz. Diese Methode hat doch Professor Gurtzi entwickelt und dein Freund Christoph war auch daran beteiligt. Selbst deine Kleine – Trixi, so heißt sie doch – hat etwas dazu beigetragen. Das solltest du wirklich mitbekommen haben.«

    Lars erinnerte sich dunkel. Es ging darum, wie man sich unerkannt von diesem Schiff in eine imperianische Transferstation transferieren konnte. Das Schiff besaß zwar eine technisch perfekte Transferstation, sie war aber natürlich nicht in das Netzwerk der imperianischen Stationen eingebunden. Christoph hatte ihm erklärt, dass es etwa eine Situation war, wie wenn man auf der Erde zu Hause zwar ein funktionierendes Telefon hatte, es aber nicht bei einer Telefongesellschaft angemeldet war. In so einem Fall konnte man trotz eines technisch einwandfreien Geräts nicht telefonieren.

    Alle hatten dann lange hin und her überlegt, wie man es erreichen könnte, die Transferstation auf dem Schiff im Netz anzumelden, ohne dass man das in der Zentralstation auf Imperia mitbekam. Es war schließlich Trixi gewesen, die den anderen erzählt hatte, wie diese Anmeldung funktionierte und die eine Idee hatte, wie man vortäuschen könnte, dass der Transfer nicht von einem Raumschiff, sondern von einer anderen Station im Imperium kommen würde. Das war natürlich notwendig, damit niemand mitbekam, dass jemand sich von außen in das Transfernetzwerk eingeschlichen hatte. Sonst wären sie sofort erwischt worden.

    Alle hatten Trixi ganz verwundert angesehen und Lars war sich sicher, dass ihr niemand in dem Moment geglaubt hatte. Sie hatte dann aber auf ihre niedliche, schüchterne Art erzählt, wie sie bei der Arbeit an der Konstruktion von Schiffen, zu der sie gezwungen worden war, auch solche Transferstationen hatte programmieren müssen.

    Zum ersten Mal hatten die anderen Jugendlichen Trixi nicht nur erstaunt, sondern bewundernd angesehen. Lars war richtig stolz gewesen. Andererseits hatte ihm Trixis schmerzhafter Gesichtsausdruck beim Erzählen fast das Herz gebrochen. Für sie war es noch immer schrecklich, an diese Dinge erinnert zu werden.

    Lars bemerkte, dass ihn die anderen drei fragend ansahen.

    »Ja, ja«, sagte er schnell. »Ich war nur gerade in Gedanken. Klar weiß ich, wie das geht. Nun lasst uns mal starten. Ich werde noch ganz wirr im Kopf von dieser ewigen Warterei.«

    Riah sah ihn mit einem Blick an, den er von seiner Englischlehrerin kannte. Die war eigentlich ganz nett zu ihm gewesen. Wenn sie ihn beim Schummeln erwischt hatte, hatte sie zwar nichts gesagt, aber ihn genauso angesehen wie Riah jetzt.

    »Na dann, auf geht’s!«, sagte Riah und die vier gingen in die kleine Transferkabine auf dem Schiff.

    Es gab wieder diesen kaum merklichen Ruck. Lars nahm ihn kaum noch wahr. Er wusste, dass Lucy ihn immer viel deutlicher spürte und Kim behauptete sogar, ihr würde schlecht davon, aber für ihn war es schon fast normal.

    Die Wände und der ganze Rest des Raums hatten sich verändert. Sie standen in einer großen modernen Transferstation. Überall waren Bildschirme, Knöpfe, Hebel und andere Geräte. Es gab mehrere Kabinen für den Transfer. Da waren kleinere für den Transport von einzelnen Personen oder kleinen Gruppen. Es gab aber auch größere Transferkabinen, in denen man die Besatzung eines mittelgroßen Schiffes auf einmal hätte transferieren können und es gab natürlich auch Kabinen für den Transfer von Gütern, die Lars schon von dieser alten verlassenen Station kannte. Glücklicherweise war die Station menschenleer.

    »So nun müssen wir sehen, dass wir hier möglichst schnell und unerkannt wegkommen, bevor irgendwelche größeren Bewegungen passieren«, sagte Riah.

    Die Station war zwar nicht ständig in Gebrauch, wurde aber doch wesentlich häufiger benutzt, als die alte baufällige Außenstation, die Lars kennengelernt hatte.

    »Hast du das Gerät, das Christoph dir gegeben hat?«, fragte Riah ihn.

    Lars nickte. Er holte es aus der Tasche und sah sich um. Riah und die anderen beiden waren ebenfalls am Suchen.

    »Da ist es«, sagte sie schließlich und zeigte auf einen kleinen schwarzen Kasten.

    Das war die Hauptkonsole. Die musste man überzeugen, dass sie eigentlich eine andere Station war und sie an einen Ort transferieren sollte, den man von hieraus normalerweise gar nicht erreichen konnte.

    Genau diese »Überzeugungsarbeit« war die Hauptaufgabe des kleinen Geräts, das Christoph Lars noch vor dem Abflug gegeben hatte. Lars schloss es schnell an. Während Borek und Belian kontrollierten, dass niemand kam, versuchte Lars das Gerät mit der Konsole zu verbinden. Riah stand neben ihm und sah gespannt zu.

    »Die Verbindung steht«, sagte Lars nach ein paar Minuten. Riah nickte.

    »Nun müssen wir nur sehen, dass wir den Code von der Haupttransferstation auf Perek eingeladen bekommen«, murmelte er. Riah nickte wieder stumm.

    Es war zermürbend. In den Tests, die sie auf ihrer Raumstation gemacht hatten, hatte es zwar auch immer lange gedauert, bis das kleine Gerät all diese internen Dinge gemacht hatte, bis die Station so manipuliert war, dass sie einen Sprung nach Perek zuließ, dem Planeten, auf dem ihre Freunde gefangen gehalten wurden. Bei diesen Tests waren alle entspannt gewesen. Sie hatten gescherzt und sich über Christoph lustig gemacht, der als Einziger aufgeregt gewesen war, schließlich hatte er das Gerät programmiert.

    In dieser Situation war alles anders. Jeden Moment konnte hier irgendjemand auftauchen. Riah beobachtete angestrengt alle Geräte, die darauf schließen ließen, dass ein Transfer zu ihrer Station von außen vorgenommen wurde. Borek saß genauso konzentriert vor den Bildschirmen, die jegliche Bewegungen von Raumschiffen in der Gegend anzeigte. Er wurde von Belian unterstützt, der aber nervös herumlief, während er auf die Schirme starrte.

    »Nun setz dich doch hin verdammt! Du machst mich ja vollkommen verrückt«, schnauzte Borek ihn an.

    »Warum dauert das so lange. Ich halte das nicht aus. Wer weiß, was sie gerade mit ihnen machen«, jammerte Belian und fuchtelte wild mit den Armen.

    »Du weißt genau, dass diese Operation nicht in ein paar Minuten durchgeführt werden kann. Wenn du zu so etwas nicht in der Lage bist, hättest du zu Hause bleiben sollen«, schnauzte Borek genervt.

    »Borek bitte, reißt euch beide zusammen«, ermahnte Riah die beiden wieder mit dieser sachlichen Lehrerinnenstimme.

    Lars fand, dass Borek recht hatte. Sie hätten Belian wirklich nicht mitnehmen sollen. Borek wurde ihm immer sympathischer. Jetzt musste er sich allerdings um dieses Gerät kümmern. Es dauerte wirklich entnervend lange.

    »Da kommt ein Schiff. Wie weit bist du Lars?«, rief Belian plötzlich aufgeregt.

    »Ich weiß nicht. Warte mal …«

    Lars sah einen Moment angestrengt auf die kleine Konsole. Es tat sich etwas. Er wusste, die anderen starrten ihn stumm und erwartungsvoll an. Endlich erschien das Zeichen, dass der Vorgang abgeschlossen war. Die Transferstation war programmiert.

    »Fertig!«, rief Lars begeistert aus.

    »Schnell, wir müssen uns beeilen. Die Besatzung auf dem Schiff schickt sich an, hierher zu transferieren«, rief Riah. Vor Aufregung hatte sie rote Wangen bekommen. »Wenn die uns zuvorkommen, werden sie nach Perek transferiert. Dann fliegt der Plan auf und wir können die Aktion abbrechen.«

    Lars raffte schnell alles zusammen, auch das kleine schwarze Gerät und rannte den anderen hinterher zu der Transferkabine. In Windeseile huschten Riahs virtuellen Finger über die virtuelle Konsole. So etwas hatte Lars noch nicht gesehen. Es war wirklich ein Unterschied, ob man schon als Kleinstkind gelernt hatte, mit so etwas umzugehen, oder erst als Jugendlicher wie er und seine irdischen Freunde.

    »Bist du sicher, dass die Programmierung sich selbst direkt nach dem Transfer löscht?«, fragte Belian ängstlich.

    Da passierte es. Es gab diesen kaum merkbaren Ruck und die eben noch dunkelgrauen Kabinenwände waren zurückgewichen und strahlten jetzt in einem türkisenen Farbton.

    Lars brauchte einen kleinen Moment. Was war die Frage gewesen? Was hatte er antworten wollen? Ach ja, er erinnerte sich.

    »Christoph hat jedenfalls behauptet, dass die Programmierung sich sofort nach dem Sprung zurücksetzt«, beantwortete er die Frage und staunte noch immer über die veränderte Umgebung.

    »Hoffentlich, sonst haben wir gleich die ganze Schiffsbesatzung hier.« Belian sah sich ängstlich um, aber niemand erschien.

    Lars bekam aus den Augenwinkeln mit, wie Borek mit den Augen rollte und Riah ihm den Ellenbogen in die Seite stieß.

    »Denkt daran, wir sind jetzt Kadetten der imperianischen Armee, die für zehn Tage nach Perek beordert wurden«, sagte Riah ernst und öffnete die Kabinentür.

    Diese Transferstation sah anders aus als die Stationen, die Lars bisher gesehen hatte. Sie war zwar neu und leuchtete förmlich in verschiedensten Farben, aber sie war im Verhältnis zu der Station auf Miranda recht klein und natürlich überhaupt kein Vergleich zu der Station auf Imperia.

    Riah schritt wie selbstverständlich der kleinen Gruppe voran. Borek und Belian schritten forsch hinter ihr her. Lars bemühte sich Boreks Gang, seine Körperhaltung und seinen Gesichtsausdruck zu imitieren. Kalter Schweiß lief ihm den Nacken hinunter.

    Er erschrak, als er eine etwa zehnköpfige Gruppe in Kampfanzügen, aber mit nach hinten geklapptem Helm, inmitten der nach imperianischen Verhältnissen normal gekleideten Menschen sah. Erst da wurde ihm bewusst, dass er selbst genauso wirken musste.

    Riah, Borek und Belian grüßten zackig. Lars versuchte, es möglichst korrekt nachzumachen. Glücklicherweise waren auch in der anderen Gruppe ein paar Jugendliche dabei, deren Gruß auch eher lässig unsicher ausfiel wie sein eigener. Ganz so genau nahmen die Imperianer dann diese Regeln wohl doch nicht.

    Riah steuerte zielbewusst auf den Ausgang der Transferstation zu. Sie schien sich genau über die Örtlichkeiten informiert zu haben. Die anderen folgten ihr wie selbstverständlich.

    Befreiungsaktion

    »Wir gehen jetzt zu der Wohnung, in der wir wohnen werden. Glücklicherweise steht in Perek Stadt ein ganzer Teil der Wohnungen leer. Das Besiedlungsprogramm hat nicht so funktioniert, wie unsere Regierung sich das vorgestellt hat«, sagte Borek zu Lars und grinste ihn schadenfroh an.

    »Wieso ist da so eine Kuppel über der Stadt?«, fragte Lars.

    Sie hatten mittlerweile die Station verlassen und standen auf der Straße vor dem Stationsgebäude. Über ihnen erstreckte sich eine riesige, durchsichtige Kuppel, die alle Häuser der Stadt einschloss. Die Häuser waren zwar nicht ganz so hoch wie in Imperia Stadt, aber es gab eine ganze Reihe, die mindestens sechs Stockwerke haben mussten. Darüber flogen ähnlich wie in Imperia Stadt Flugroboter wie riesige Vögel.

    »Oh Mann, hast du überhaupt nicht zugehört? Das haben wir doch nun alles ewig lang besprochen«, stöhnte Belian. Riah warf ihm einen scharfen, tadelnden Blick zu.

    Borek grinste und legte Lars einen Arm um die Schulter.

    »Keine Angst, diese Dinge wirst du auch noch lernen, wenn du erstmal länger mit uns unterwegs bist«, sagte er locker. »Perek ist ein Planet, der sich um eine große, blaue Sonne dreht. Blauer Riese nennt man diese Art von Stern. Solche Sterne sind sehr heiß und haben nur eine recht kurze Lebensdauer. Dann explodieren

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