Geisterschiff
Von Fred Kruse
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Über dieses E-Book
3. vollständig überarbeitete Auflage:
Nach einer Auseinandersetzung mit der Flotte des Imperiums strandet die Rebellin Lucy und ihre Mannschaft am Rande des bekannten Teils der Galaxie. Die einzige Rettung für die Besatzung ihres schwer beschädigten Schiffes scheint ein altes, totes Forschungsschiff zu sein, das sie in der unbekannten Region finden. Doch dieses Schiff hat ein Geheimnis.
›Geisterschiff‹ ist eine abgeschlossene Geschichte, die im Rahmen der Serie ›Lucy‹ spielt. Zeitlich ist die Handlung am Anfang der zwei Jahre angesiedelt, die zwischen den Geschehnissen des vierten und fünften Bandes liegen und in Letzterem nur angedeutet werden.
Lucy und ihre Mannschaft erleben ihre Abenteuer in den Bänden der Serie weiter.
Fred Kruse
Fred Kruse schreibt seit einigen Jahren Romane, die er im Selbstverlag herausgibt und auf jeder größeren Plattform als eBook oder auch als Taschenbuch erhältlich sind. Insbesondere die 7 Romane und 2 Erzählungen, die im Rahmen der Serie »Lucy – ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche« erschienen sind, erfreuen sich einer für von Verlagen unabhängige Publikationen erfreulich großen Leserschaft.Alle Informationen zu Inhalten und Vertrieb der Werke erhalten Sie Sie auf der Homepage des Autors:fred-kruse.lucy-sf.de.HINTERGRUND:Der Autor lebt in Norddeutschland, ist verheiratet und Vater von drei Töchtern und einem Sohn. Während des Physikstudiums beschäftigte er sich besonders mit Elementarteilchen- und Astrophysik. Seit Jahren arbeitet er jetzt allerdings im IT-Management. Im Laufe seiner beruflichen Laufbahn hat er eine Reihe wissenschaftlicher Texte sowie Publikationen im IT-Umfeld veröffentlicht.VERÖFFENTLICHUNGEN:Lucy – Ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche»Lucy – Ein Weltraumabenteuer nicht nur für Jugendliche« ist eine Science-Fiction Serie (Space Opera), die als Jugendbuch konzipiert wurde, aber auch gerne von Erwachsenen gelesen wird. Mittlerweile hat sich eine wachsende Fan-Gemeinde um die Geschichte gebildet.INHALT: Zusammen mit ihren irdischen Begleitern bricht das 16-jährige Mädchen Lucy zu einem Weltraumabenteuer auf. Anfangs glauben die vier unfreiwilligen Schicksalsgenossen noch, dass sie nur ihren Planeten Terra, die Erde, retten müssen. Im weiteren Verlauf der Odyssee, die sich über die insgesamt sieben Bände erstreckt, müssen sie aber erfahren, dass es sich um weitaus größere Ziele handelt. Es geht um nicht weniger, als das Überleben des ganzen bekannten Teils der Galaxie.Lucy, das mutige Mädchen mit dem etwas herben Charme, der etwas verschrobene aber geniale Christoph, der gut aussehende und mutige Lars mit dem gut versteckten, großen Herzen und die hübsche, auf den ersten Blick etwas naiv wirkende Kim, die aber ganz unvorhergesehene Fähigkeiten entwickelt, haben gemeinsam gefährlichste Abenteuer zu bestehen. Von exotischen Umgebungen auf fremden Planeten bis hin zu wilden Weltraumschlachten müssen sie bedrohlichste Situationen meistern.Dabei lernen sie nicht nur die weiterentwickelte Technik des Biologiezeitalters kennen, die Lucy noch nicht einmal aus Science-Fiction-Filmen oder -Romanen kennt, die vier müssen auch mit dem fremdartigen Verhalten ihrer neuen außerirdischen Freunde zurechtkommen.Folgende Bände sind bisher in der Reihe erschienen:Band 1: Besuch aus fernen WeltenBand 2: Im Herzen des FeindesBand 3: Der Bund der DreiBand 4: GorgozBand 5: Der SchlüsselBand 6: Die Rückkehr der SchattenBand 7: Die EntscheidungGeisterschiff (Erzählung)Gemeingefährlich (Erzählung)Final Shutdown:Der Roman »Final Shutdown« ist ein Cyber-Thriller. Zu dem Buch Final Shutdown regte den Autor die Sorge um die zunehmende Abhängigkeit unserer Gesellschaft von der Informationstechnologie an. Für besonders besorgniserregend hält er den Verlust der Kontrolle über entscheidende Komponenten unserer Infrastruktur. Der Großteil der Menschen in unserem Land sowie in ganz Europa verlässt sich darauf, dass die Technik funktioniert, ohne dass die für sie verantwortlichen Unternehmen kontrolliert werden können. Genauso wenig kann ausgeschlossen werden, dass insbesondere amerikanische Geheimdienste tief in die Struktur der Software und damit in lebenswichtige Teile unserer Infrastruktur eingreifen können.INHALT: Der erfolgreiche Kriminalautor Marko Geiger lässt sich von seinem alten Freund und IT-Spezialisten Oliver Vogt überreden, den mysteriösen Unfalltod zweier Kollegen zu recherchieren. Marko wittert einen interessanten Romanstoff und engagiert die couragierte Privatdetektivin Jana Brand, ihn bei der Recherche zu unterstützen. Was als spleenige Idee beginnt, entwickelt sich für die drei ungleichen Gefährten schnell zu einem Kampf ums nackte Überleben.
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Geisterschiff - Fred Kruse
Zu diesem Buch
›Geisterschiff‹ ist eine abgeschlossene Geschichte, die im Rahmen des Weltraumabenteuers ›Lucy‹ spielt. Zeitlich ist die Handlung am Anfang der zwei Jahre angesiedelt, die zwischen den Geschehnissen des vierten und fünften Bandes der Serie liegen und in Letzterem nur angedeutet werden.
Lucy und ihre Mannschaft erleben ihre Abenteuer in den Bänden der Serie weiter.
Flucht
Es pfiff schrill durch den kleinen Kommandoraum. Im nächsten Moment krachte es fürchterlich. Ein weiterer ohrenbetäubender Heulton schwoll an, bis er kaum noch zu ertragen war.
Die Situation war mehr als brenzlig. Die sieben Jugendlichen befanden sich in dem Kommandoraum eines Raumschiffes der imperianischen C-Klasse. Das war die kleinste Schiffsklasse, die für Reisen zwischen den Sternen geeignet war. Dieses Schiff war ein ganz besonderes. Andernfalls wäre es in dieser Situation ohnehin um sie geschehen gewesen. Den Angriff eines Mutterschiffes der A-Klasse konnte ein übliches Schiff dieser Größe im Normalfall nicht überstehen. Sie hätten keine Chance gehabt, selbst wenn die mehr als zehn feindlichen C-Klasse-Schiffe nicht in ihrer Nähe gewesen wären und nicht versucht hätten, sie ebenfalls mit aller Gewalt zu zerstören.
Lucy saß an der Steuerung des Schiffes und versuchte den Strahlen der feindlichen Schiffe auszuweichen. Wie ein Hase schlug das Schiff Haken und änderte mit atemberaubender Geschwindigkeit die Richtung. Lucy war nicht nur eine begnadete Pilotin, sondern auch die Kommandantin des Schiffes. Ihr war bewusst, dass sie diese Manöver nicht lange durchhalten würde. Früher oder später würden sie sich den tödlichen Treffer einfangen.
Lars saß an dem Leitstand für die Kontrolle der Raumtorpedos. Er feuerte eine Reihe von ihnen auf die feindlichen Schiffe ab. Es hatte keinen Zweck, das war sowohl Lucy als auch dem Rest der Besatzung klar. Es war nur ein Ablenkungsmanöver, das die gegnerischen Schiffe wahrscheinlich noch nicht einmal in geringere Schwierigkeiten bringen würde. Man konnte nur hoffen, dass wenigstens die kleinen C-Klasse-Schiffe durch den Beschuss abgelenkt wurden, und sie so zumindest eine winzige Pause von dem ununterbrochenen Feuer erhalten würden.
Gurian saß an der Strahlenkanone. Er war wirklich gut. Er hatte eine bessere Reaktion als irgendjemand anderer auf diesem Schiff. Bisher hatte er noch alle Torpedos der Angreifer abgeschossen. Sie explodierten aber immer dichter vor dem Schutzschirm, der das Schiff vor allen materiellen Einschlägen bewahrte. Die dadurch verursachten Knallgeräusche wurden immer lauter.
Diese Knallgeräusche waren genau wie das Pfeifen, das immer wieder im Kommandoraum anschwoll und manchmal von einer Seite zur anderen zu wandern schien, natürlich keine Geräusche, die wirklich von den Explosionen oder den Torpedos verursacht wurden. Das Raumschiff bewegte sich schließlich genau wie die gegnerischen Schiffe im luftleeren Raum. Alle Geräusche, die man im Kommandoraum hörte, waren Signale, die das Schiff gab, um den sich darin befindenden Menschen die Gefahr, in der sie sich befanden, akustisch zu verdeutlichen, oder um die Funktionen der Abwehrmechanismen wahrnehmbar zu machen. Das erhöhte zwar deutlich den Adrenalinspiegel, aber genau das war gewollt. Schließlich waren alle Mannschaftsmitglieder darauf gedrillt, in Extremsituationen so effizient wie möglich zu handeln.
Eigentlich hätte dieser Flug nicht zu einer Extremsituation führen dürfen. Er war als eine typische Standardaktion der Rebellen geplant gewesen. Die Rebellen waren mittlerweile ein paar Hundert Jugendliche, die sich sowohl gegen das Imperium als auch das aranaische Reich auflehnten. Alle Mannschaftsmitglieder stammten ursprünglich aus einem dieser beiden Verbünde von Planeten. Sie lebten auf Raumschiffen, die heimatlos die Galaxie durchkreuzten. Natürlich mussten sie sich mit Nachschub an Nahrung, Kleidung und anderen Dingen versorgen, die man zum täglichen Leben brauchte. Sie entwendeten diese Sachen von schlecht gesicherten Basen des Imperiums oder des aranaischen Reichs.
Die Rebellen hatten solche Aktionen schon häufig durchgeführt und waren geschickt im heimlichen ›Organisieren‹ der Dinge, die sie für ihr tägliches Leben brauchten. Deswegen hätte diese Operation nichts weiter als Routine sein sollen. Dass ein Spezialschiff wie die ›Taube‹ – wie Lucy ihr Schiff getauft hatte – überhaupt an solch einfachen Operationen teilnahm, hatte eher damit zu tun, dass die Mannschaft im Training bleiben sollte. Außerdem hielt Lucy es auf dem Mutterschiff der Rebellen nicht lange aus. Sie brauchte das Abenteuer.
Der größere Teil der Mannschaft konnte sich unter dem Namen des Schiffes sicher nichts vorstellen, vermutete Lucy. Lars und sie waren die einzigen Terraner, also Menschen von der Erde, an Bord dieses Schiffes. Sie waren sicher die Einzigen in diesem Kommandoraum, die wussten, wie dieser irdische Vogel aussah. Lucy hatte zwar ursprünglich das Schiff ›Weiße Taube‹ genannt, aber das war den anderen zu lang gewesen. Wahrscheinlich stellten sich die anderen, nicht terranischen Jugendlichen nach Lucys Beschreibungen eine Taube ohnehin als einen weißen Vogel vor.
In diesem Moment dachte allerdings sicher keines der Mannschaftsmitglieder an irgendwelche Vögel auf einem kleinen blauen Planeten, der Tausende von Lichtjahren entfernt vom Geschehen war.
Die Torpedos, die Lars abgefeuert hatte, verließen mit einem abschwellenden Pfeifton das Schiff. Die anfliegenden, feindlichen Torpedos kamen mit anschwellendem Pfeifton näher. Zwischen diesen Geräuschen zischte die Strahlenkanone. Leise Knallgeräusche, die wie ein ›Plopp‹ klangen, zeigten an, dass Gurian wieder einmal einen Torpedo getroffen und vernichtete hatte, bevor er sich ihrem Schiff hatte verhängnisvoll nähern können.
Plötzlich dröhnte ein lautes Zischen durch den Raum. Das war ein Schuss aus einer der großen Strahlenkanonen des feindlichen Mutterschiffs. Lucy hatte im letzten Moment einen Haken schlagen können und so waren sie einem Treffer entkommen. Lucy saß an der Steuerung, weil sie das größte fliegerische Geschick von allen besaß. Manchmal ahnte sie einen tödlichen Schuss aus einer der großen, feindlichen Strahlenkanonen schon, bevor er abgeschossen worden war. Sie wusste allerdings, dass es auch Leute gab, die meinten, sie hätte einfach nur unglaubliches Glück. Wenn es so war, konnte man nur hoffen, dass es nicht ausgerechnet in dieser Stunde aufgebraucht war.
Diese Ausweichmanöver wurden von dem Schiff in einer Geschwindigkeit ausgeführt, die mit nichts auf der Erde zu vergleichen war. Die Beschleunigungskräfte, die dabei auftraten, hätten mit Sicherheit die ganze Mannschaft zerdrückt, wenn nicht in dem Schiff, wie in allen imperianischen Raumschiffen, eine Vorrichtung für künstliche Gravitation eingebaut wäre. Sie bewirkte einerseits, dass man sich im Inneren eines Schiffes wie auf einem Planeten bewegen konnte, es also möglich war, ganz normal zu gehen, zu sitzen oder zu liegen. Andererseits fing sie die Beschleunigungskräfte ab, die durch die Bewegungsänderungen des Schiffes auftraten. So bekamen die Jugendlichen an Bord Lucys schnellen, trickreichen Ausweichmanöver nur durch das wilde Hin- und Herzucken der Bildschirme mit, die die direkte Umgebung des Schiffes zeigten.
Das Zischen wurde lauter. Ein Heulton schrie auf. Der Schutzschirm des Schiffes war an einer Stelle getroffen worden. Das Warnsignal war ohrenbetäubend.
»Wir müssen springen! Sie richten alle Kanonen auf uns aus. Ich schaffe es nicht mehr auszuweichen«, schrie Lucy.
»Die Torpedos kommen auch immer dichter. Es sind zu viele. Lange halte ich sie nicht mehr auf.« Gurian klang wie immer so, als ob er knurren würde. Er hatte nicht ein einziges Mal von seinem Schirm aufgesehen und allein drei feindliche Torpedos abgeschossen, während er gesprochen hatte.
»Wir sind noch zu nah an dem Stern«, antwortete Trixi. Es klang wie ein Wimmern.
Lars blickte einmal kurz zu ihr hinüber. Sie bemerkte es nicht, wie immer, wenn sie ganz mit einem ihrer geliebten Schiffe beschäftigt war. Lucy hatte einmal gewitzelt, dass Trixi verliebter in die Rebellenschiffe sei als in Lars. Das war bei Lars nicht gerade gut angekommen. Trixi war Lars‘