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Buckeye: Eine altersübergreifende M/M-Romanze
Buckeye: Eine altersübergreifende M/M-Romanze
Buckeye: Eine altersübergreifende M/M-Romanze
eBook373 Seiten4 Stunden

Buckeye: Eine altersübergreifende M/M-Romanze

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Über dieses E-Book

Ein getradeter Spieler, ein Kinderheim und eine Liebe, die allen Widrigkeiten trotzt.

Der Aufstieg im Profi-Baseball ist hart. Als einer der wenigen geoute

SpracheDeutsch
Herausgeber3Aussies Press
Erscheinungsdatum27. Juni 2023
ISBN9798330219940
Buckeye: Eine altersübergreifende M/M-Romanze
Autor

Casey Morales

Casey Morales ist ein LGBT-Geschichtenerzähler und der Autor mehrerer Bestseller-Romane. Casey wurde im Süden der Vereinigten Staaten geboren und ist ein begeisterter Tennisspieler, aufstrebender Koch, Hundeliebhaber und gefräßiger Gummibärchenverschlinger. www.AuthorCaseyMorales.com

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    Buchvorschau

    Buckeye - Casey Morales

    Buckeye DE

    Casey Morales

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    WWW.AUTHORCASEYMORALES.COM

    Copyright ©2023 von 3Aussies Press.

    Alle Rechte vorbehalten.

    Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Herausgebers oder des Autors vervielfältigt werden, es sei denn, dies ist nach dem US-Urheberrechtsgesetz zulässig.

    Inhaltsverzeichnis

    Dedication

    Bevor Sie anfangen …

    Vorwort

    1.Nick

    2.Nick

    3. Nick

    4. Nick

    5.André

    6.Nick

    7.Nick

    8.André

    9.André

    10.Nick

    11.Nick

    12.André

    13.André

    14.Nick

    15.Nick

    16.Nick

    17.André

    18.Nick

    19.Nick

    20.André

    21.André

    22.Nick

    23.Nick

    24.André

    25.Nick

    26.Nick

    27.André

    28.Nick

    29.André

    30.Nick

    31.André

    32.Nick

    33.André

    34.Nick

    35.Nick

    36.Epilog

    37.Referenz

    Auch von Casey Morales

    Über Ihren Autor

    Dedication

    Als besonderes Dankeschön dafür, dass Sie es sich mit Buckeye gemütlich machen, möchte ich Ihnen ein kostenloses Exemplar meines allerersten Buches schenken, My Accidental First Date . .

    Widmung

    Für Denise.

    Eine Frau, die Tausende geliebt, Hunderte in Pflege genommen, zwölf adoptiert und zwei geboren hat.

    Eine Frau mit einem Herz, das keine Grenzen kennt; das Herz einer Mutter.

    An Denise, die Selbstlose.

    Meine Schwester.

    Bevor Sie anfangen …

    image-placeholder

    Danke, dass Sie mich auf dieser Reise begleiten. Um meine Dankbarkeit auszudrücken, möchte ich Ihnen ein kostenloses ebook-Exemplar von My Accidental First Date anbieten. Sie müssen mir nur sagen, wohin ich es schicken soll.

    image-placeholder

    Vorwort

    Wie Sie vielleicht anhand der Widmung erraten haben, hat meine Familie einige Erfahrung mit Kindern und dem System und den Herausforderungen, mit denen man sich als Pflegeeltern auseinanderzusetzen hat. Meine älteste Schwester, Denise, kümmert sich seit mehr als vierzig Jahren um Kinder.

    Und so ist es auch in unserer Familie.

    Zu meinen frühesten Erinnerungen gehören Besuche bei ihr zu Hause, wo aufgewühlte Teenager weinten, schrien oder spielten. Einige schlichen sich hinaus, um zu rauchen, während andere den kleineren Bruder, der unschuldig ihre schützende Nähe gesucht hatte, fest in ihren Armen hielten.

    Ich habe so viele verschiedene Kinder getroffen, mit jeder Hautfarbe, jedem Akzent, jeder Herkunft und jeder Persönlichkeit.

    Ich habe welche getroffen, denen es gut zu gehen schien, und solchen, die ihre Probleme offen zur Schau trugen.

    Ich beobachtete, wie die Freude in den Gesichtern der Kinder an dem Tag aufleuchtete, an dem sie ihre Eltern für immer, ihre Adoptiveltern, kennenlernten, und ich habe miterlebt, wie die Schultern derjenigen, die aus der Obhut meiner Schwester in ihr nächstes vorübergehendes Zuhause gebracht wurden, zusammenfielen und deren Hoffnungen weiter schwanden.

    Die Geschichte, die Sie gleich lesen werden, ist keine typische MM-Romanze.

    Es zeigt Menschen aus meiner Erinnerung, echte Kinder, die ich kennengelernt und mit denen ich gespielt habe, Teenager, denen meine Schwester zu helfen versuchte, und andere, deren Lächeln die Welt erhellte.

    Ich könnte nie einfach nur eine MM-Romanze schreiben, in denen hinter jedem Busch Regenbögen und Einhörner auftauchen. Mein Schreiben muss etwas bedeuten, etwas aussagen.

    Zu Beginn sollten Sie zwei Dinge wissen.

    Erstens ist diese Geschichte sehr persönlich. Sie ist ein Werk der Liebe, geschrieben in Gedanken an jemanden, dessen Leben ein Werk der ultimativen Liebe und des Mitgefühls war. Die handelnden Figuren sind Menschen aus unserer Vergangenheit nachempfunden. Ich habe mir ein paar Freiheiten genommen, um einige Teile des Pflegesystems leicht zu verändern, um sie mit in dieses Buch integrieren zu können, aber das meiste, was Sie lesen, ist das, was wir persönlich gesehen und erlebt haben.

    Zweitens: Auch wenn in einigen Szenen schwierige Situationen und noch schwierigere Kinder dargestellt werden, ist die Absicht dieses Werkes, positiv und hoffnungsvoll zu bleiben. Es geht hier um so viel Liebe. Und ja, es gibt ein Happy End, geboren aus einer wunderschönen Liebe zwischen zwei Männern.

    Nochmals an Denise: Danke für dein unvergleichliches Herz und deine unermüdliche Arbeit. Du hast für so viele Menschen in deren Leben einen so unermesslichen Unterschied bedeutet, weil sie ohne dich niemals die Liebe einer Mutter erfahren hätten. Ich respektiere und bewundere dich so sehr. Du bist meine Heldin.

    image-placeholder

    1

    Nick

    Mein Verstand hat mir gesagt, dass das zu dem Spiel dazugehörte, aber in meinem Herz fühlte es sich an, als hätte es jemand herausgerissen, darauf herumgetrampelt und es dann aus dem Fenster geworfen.

    Ich rutschte auf meinem Sitz hin und her und versuchte vergeblich, es mir mit dem kleinen, dünnen Kissen irgendwie bequem zu machen. Meine Größe war bisher nie wirklich ein Problem für mich gewesen, aber auf dem Mittelsitz in einem Flugzeug zu sitzen, da hatte ich mit meinen ein Meter zweiundneunzig plötzlich das Gefühl, dass meine Knie Teil meiner Brust geworden wären. Bequemlichkeit war nicht drin, also nahm ich eine Position ein, die einer Brezel ähnelte, und schloss die Augen.

    Nashville hatte sich wie ein Zuhause angefühlt.

    Aber mein Team war irgendwie scheiße – zumindest der Teil des Teams mit den lautesten Organen. Santiago und seine Brut redeten ständig Mist und warfen mir nicht ganz so subtile schwule Beleidigungen an den Kopf. Die Trainer sagten nur selten etwas, und die anderen Jungs, die das offensichtlich auch nicht so lustig oder toll fanden, hatten viel zu viel Angst, ihr eigenes Ansehen auf dem Tummelplatz der MiBL – Monir-Baseball-League – zu gefährden, um etwas zu sagen.

    Und wofür das alles? Warum dieser ganze Missbrauch von Jugendlichen oder Heranwachsenden?

    Ich hatte mein Privatleben nie mit in die Umkleidekabine oder auf das Spielfeld gebracht. Verdammt, ich hatte mich nicht einmal mehr verabredet oder war in eine Bar gegangen, seit ich es in den Kader geschafft hatte. Die Chance, es von hier aus als Profi-Baseballer zu schaffen, war viel zu groß, um sie mit einer überhitzten Libido zu riskieren.

    Dennoch ließen sie kaum eine Gelegenheit aus, sich auf meine Kosten lustig zu machen.

    Ich redete mir ein, dass das nur Geschwätz in der Umkleide war, dass sie es nicht wirklich ernst meinten und dass nichts davon von Bedeutung war. Wenn wir zusammen auf dem Spielfeld waren, haben wir uns gegenseitig den Rücken freigehalten. Daran hatte ich auch nie gezweifelt. Ich hatte meinen Teil dazu beigetragen, indem ich einen Schlagdurchschnitt von 0,301 erzielte und das Team bei der Fehlerquote anführte. In jedem anderen Dugout würden mich wie einen Anführer feiern und nicht wie ein Schandmal behandeln.

    Und doch …

    Ich drehte mich noch einmal um, schob das Kissen vom Kopf hinter meinen Rücken und stopfte es dann neben meine Füße auf den Boden. Ein Club würde nie dafür bezahlen, dass ein Spieler der Minor League erster Klasse fliegen würde, aber immerhin hatten sie einen Direktflug gebucht. Ich musste diese Origami-Aktion daher nur eineinhalb Stunden lang aushalten, also gab ich den Schlaf auf und schaute über meinen Sitznachbarn hinweg aus dem Fenster auf die vorbeiziehenden Wolken.

    In meinem Kopf schwirrten viele Fragen herum.

    Wie würde es in Ohio werden?

    Wäre Columbus so cool wie Nashville?

    Würden in dem Team mehr solche Spieler wie Santiago sein, oder könnte ich endlich einfach nur noch Spieler sein?

    Wie lange wird das jetzt mein Zuhause sein? Sollte ich mir überhaupt die Mühe machen, mich dort einzuleben?

    Jeder Trainer, mit dem ich je zu tun gehabt hatte, gab mir nach einem Fehler oder einem schwierigen Spiel denselben Rat: „Konzentriere dich auf das nächste Spiel. Was vorbei ist, kannst du nicht mehr ändern. Nichts ist wichtiger als das, was als nächstes kommt."

    Sie hatten leicht reden. Sie hatten den Ball ja nicht vermurkst oder einen Strikeout gemacht, oder was auch immer ein Spieler tun könnte, um sich solche weisen Sprüche einverleiben zu müssen.

    Für einen Spieler ist es nicht so einfach, gerade in der Hitze des Gefechts, solche Worte zu beherzigen.

    Aber hier saß ich nun und hatte die Wiege meiner Profibaseball-Jugend verlassen, um mit einem neuen Team ein neues Kapitel aufzuschlagen. Die Clippers genossen einen guten Ruf als kollegiales Team mit einem angesehenen Trainerstab und einer professionellen Geschäftsleitung. Ich habe ein wenig im Internet recherchiert und war erfreut festzustellen, dass sich das Team aktiv auf lokaler Ebene engagiert und sogar einige Wohltätigkeitsorganisationen unterstützt, die einen besonderen Fokus auf Regenbogenfamilien – meine Einzellige-Familie – legten. Mein altes Management hätte niemals seinen Ruf im Bibelgürtel besudelt, indem es schwulen Kindern in Schwierigkeiten hilft.

    Ich denke, ich sollte nicht so sauer sein.

    Der Blick ist nach vorne gerichtet, auf die Zukunft, auf das nächste Spiel.

    Blabla, Blabla, Blabla.

    Ich war immer noch sauer.

    Auf Santi. Auf seine Freunde, die ihn unterstützt hatten. Auf die Trainer, die stillschweigend zugesehen hatten und mich dann trotz meiner hervorragenden Leistungen auf dem Platz entsorgt hatten. Auf meine Mannschaftskameraden, die sich nicht für mich eingesetzt hatten, obwohl ich ihnen gesagt hatte, dass sie es nicht tun sollten. Auf mich selbst, weil ich es zugelassen hatte …

    Ding.

    „Meine Damen und Herren, Sie haben unser Signal gehört und die Anschnallzeichen sind aufgeleuchtet. Wir befinden uns auf dem Landeanflug auf Columbus. Vergewissern Sie sich, dass sie auch richtig angeschnallt sind. Bitte klappen Sie Ihre Tische hoch und bringen Sie Ihre Sitzlehnen in die aufrechte und verriegelte Position …"

    Ich rieb mir die Augen und sah auf meine Uhr: Vier Uhr einundzwanzig.

    Ich sollte um fünf Uhr auf dem Platz sein. Ich würde also an meinem ersten Tag schon zu spät kommen.

    „Schätze, es ist gut, dass das Spiel erst um sieben beginnt", murmelte ich vor mich hin.

    „Haben Sie etwas gesagt?" Der Teenager auf dem Gangplatz neben mir beugte sich vor.

    „Ach nichts. Tut mir leid. Ich habe nur laut gedacht."

    Sie nickte und wandte sich wieder ihrem Taschenbuch mit jeder Menge Eselsohren zu, wohl so ein schmierig-schnulziger Liebesroman, den sie wahrscheinlich schon zwanzig Mal gelesen hatte. Jedes Mal, wenn sie eine Seite umblätterte, konnte ich die Männerbrust auf dem Cover sehen. Dieser Cover-Fabio hier könnte sicher besser zum Schuss kommen, wenn er nur aufhören würde, alles vorzutäuschen. Mit so einer Brust könnte er so ziemlich alles haben, was er wollte.

    Das Flugzeug ging in einen sanften Sinkflug und traf dann weniger sanft auf dem Boden auf. Ich schnappte mir meine Reisetasche aus der Gepäckablage und düste los, wobei ich mich an den Spaziergängern vorbeischlängeln musste, die anscheinend nirgendwo hinmussten. Eine Gruppe von Chauffeuren, die in der Nähe der Ankunft Türen kauerten, drehte sich um und richtete sich auf, als sich die Masse der frische gelandeten Passagiere näherte. Ganz hinten stand ein großer Mann in einer schwarzen Hose und einem weißen gestärkten Hemd, der ein iPad, auf dem Dunlap zu lesen stand, in der Hand hielt. Wir nahmen Blickkontakt auf, und ich reckte ihm das obligatorische Kinn entgegen, worauf er nickte und sich durch die Menge schob.

    „Ich nehme Ihre Tasche, Mr. Dunlap."

    Ich grinste und klopfte mir mit der Hand auf den Gurt über meiner Schulter. „Es wäre mühsamer, ihn zu entwirren, als ihn einfach weiter zu tragen."

    Er lächelte mich an und nickte mir noch einmal zu, bevor er sich umdrehte und mich zur Tür hinaus zu seiner wartenden schwarzen Limousine führte.

    „Direkt zum Stadion oder gibt es vorher noch familiäres zu erledigen?", fragte er, während er die Tür hinten am Auto öffnete, damit ich meine Tasche und mich gleich mit hineinwerfen konnte.

    Für einen kurzen Moment wollte sich mein innerer Zwölfjähriger darüber lustig machen, welche Familie er denn meint, zu der ich gehören würde, aber ein Fünkchen Erwachsensein – und wahrscheinlich auch eine Dosis Würde – antwortete: „Klar. Ich bin schon spät dran."

    Er grinste über die unbeabsichtigte Herausforderung. „Ich werde sehen, was ich dagegen tun kann, Sir."

    Die Reifen quietschten, als wir um die letzte Kurve des Flughafens bogen, und ich fragte mich, warum ich den Fehdehandschuh der Pünktlichkeit geworfen hatte und welches Körperteil dadurch gefährdet werden könnte. Der Fahrer blickte nicht zurück. Mit zwei behandschuhten Händen am Lenkrad beugte er sich vor, ein Grinsen umspielte seine Lippen, während er sich hinauf und wieder heraus aus dem Autobahnverkehr schlängelte, um mich meinem Schicksal in einem neuen Team und seiner persönlichen Zielflagge entgegenzujagen.

    Um vier Uhr achtundfünfzig fuhren wir auf den Parkplatz des Stadions.

    „Ausgeschlossen!", murmelte ich und schaute auf mein Handy.

    Mein Fahrer grinste und lehnte sich zurück, eine Hand über den Vordersitz gestreckt. „Genau pünktlich, Sir. Ich kann nicht zulassen, dass der neueste Clipper meinetwegen zu spät kommt. Machen Sie denen die Hölle heiß, Sir."

    Ich schüttelte den Kopf und lächelte. „Ich bin Nick, Nick Dunlap."

    Die behandschuhte Hand streckte sich nach hinten, also schüttelte ich sie.

    „Ich weiß. Mittelfeld, Drei-Null-Eins-Durchschnitt in der letzten Saison, null Fehler im Feld. Ich könnte jetzt Ihre Statistiken aus den Minors runterrattern, aber das waren die Schlagzeilen. Wir haben Glück, dass wir Sie haben, Mr. Dunlap. Das Team braucht einen starken Batter und einen goldenen Handschuh."

    Ein unbehagliches Lachen entwich mir. „Ich weiß nicht, ob mein Handschuh golden ist, aber ich weiß die Ermutigung zu schätzen. Ich werde mein Bestes geben. Es ist gut, ein Clipper zu sein."

    „Aye, aye", sagte er und salutierte mit zwei Fingern an dem kurzen Schirm seiner schwarzen Mütze.

    image-placeholder

    Die Umkleidekabine war so gut wie leer, als ich auf einen der pulverblaufarbenen Spinde zuging, auf dem mit weißer Farbe frisch aufgemalt Dunlap stand.

    „Hey", rumpelte aus der Ecke eine tiefe Stimme, die fast wie Surdo klang. Dort lehnte sich ein Spieler von einer Holzbank runter, um seine Stollenschuhe zu zuschnüren.

    Unter zwei perfekt getrimmten schwarzen Brauen blinzelten mich braune Augen an. Ich versuchte, in sie hineinzustarren, um sein so unfassbar perfektes gestyltes Haar und sein wie gemeißeltes Kinn zu ignorieren, und dann waren da noch diese Bartstoppeln, die darum bettelten, geknabbert und geleckt zu werden. Ich habe wirklich versucht, höflich den Augenkontakt aufrechtzuerhalten, aber die perfekt gebräunten Arme spannten sich so gegen die Ärmel seines Trikots, wie ich es noch nie bei einem meiner Mitspieler gesehen hatte. Unsere Trikots sollten locker sitzen, damit wir uns frei bewegen konnten, aber seins klebte an ihm wie die Frau auf ihrem Wrackteil in Titanic. Die Arterien oder Venen oder was auch immer für Hauptverkehrsadern seinen Bizeps hinunter über die Ellenbogenbeuge und weiter seinen Unterarm hinunterflossen, waren deutlichst zu sehen. Heilige Scheiße, ich wollte diese Straße entlangfahren.

    Er räusperte sich, und mein Blick fiel wieder auf ihn.

    „Oh, hey", sagte ich kunstvoll.

    „Du musst Nick sein. Ich bin Marcos, Marcos Silva. Wir wohnen zusammen."

    Sogar sein Akzent war wie Sex. Dick und fett und südländisch, und wahrscheinlich unbeschnitten … Scheiße … seine Stimme war dick und südländisch. Sie war ganz sicher nicht beschnitten. Stimmen wurden nicht beschnitten.

    Allerdings war ich mir nicht sicher, was er mit zusammenwohnen meinte. Mein kleiner Kopf hatte auf jeden Fall eine Idee.

    Scheiß doch die Wand an.

    Wie sollte das denn funktionieren? Dieser Typ war vielleicht der schärfste Mann, den ich je in freier Natur gesehen hatte – na ja, ich hatte seine Natürlichkeit noch nicht gesehen, nur seine Arme und Unterarme. Mist, jetzt wollte ich natürlich alles sehen. Das war auch alles, woran ich noch denken konnte.

    Er lächelte, und perfekte, perlweiße Zähne standen zur Ansicht bereit.

    Und meine Augen weiteten sich ein wenig.

    „Oh, äh, hey. Ja. Das ist der Name, den sie mir geschickt hatten. Marcus. Ich meine, das bist du, und du bist er. Ich meine, du bist mein Mitbewohner, und ich bin deiner … dein Mitbewohner. Ich gehöre dir nicht. Nicht wie … Scheiße." Ich war absolut nicht nervös, als ich hier reinkam. Es war nur ein anderes Team, ein anderer Umkleideraum, aber aus welchem Grund auch immer, hatte ich plötzlich den Drang, diesen möchte-gern-sauberen Boden vollzupinkeln.

    Sein Grinsen wurde breiter, und um seine Augen bildeten sich die aller kleinsten Fältchen. Dann stand er auf, und ich trank das, was ein ein Meter achtzig großes Glas süßen schwulen Nektars gewesen sein musste. Ich hatte schon viele heiße Typen gesehen – verdammt, ich war ein Profi-Athlet – aber Marcus war auf einer ganz anderen Ebene. Wie Model vereint mit Bodybuilder vereint mit sonnenbankgebräuntem, heißem Verkäufer.

    „Bammel vor dem ersten Tag mit dem neuen Team? Kenn das. Einfach tief einatmen und ausblasen", sagte er.

    „Ich war nicht … ich meine … ich bin nicht …" Das Team hatte in diesem Moment nichts mit meiner Nervosität zu tun. Und verdammt, musste er mir sagen, dass ich aus-blasen soll? Obwohl, da er beschlossen hatte, mich daran zu erinnern, flüchtete mein Gehirn an den Ort, an den jeder zehnjährige Little-Leaguer geht, bevor er auf die Plate tritt, und ich hätte mir fast in die Hosen gepinkelt, was schlimm gewesen wäre, weil sie weiß sind und ich im Begriff war, vor Tausenden auf das Spielfeld zu gehen.

    Er gluckste. „Es ist alles gut. Wir sind hier nicht in Nashville. Wir stehen hinter dir."

    Mein Mund öffnete sich, schloss sich und öffnete sich dann wieder. Ich war mir ziemlich sicher, dass er etwas anderes meinte als das, was ich mir in meinem Kopf gerade vorstellte.

    Er stand auf, schnappte sich seinen Handschuh und trottete zur Tür, die zum Spielfeld führte. „Pass auf, dass du heute Abend Kervin und Zack kennenlernst."

    Er drehte sich um und öffnete die Tür. Das vertraute Gebrüll der Menge vor dem Spiel umspülte mich wie das dampfende Wasser einer dringend benötigten Dusche nach einem langen Training. Dieser Klang, die Ermutigung der Vielen, hatte etwas an sich, das meine Nerven beruhigte und gleichzeitig Adrenalin durch meine Adern schießen ließ. Es war fantastisch.

    Als ich mein Clippers-Trikot zum ersten Mal zuknöpfte, schaute ich nach unten und fuhr mit einer Fingerspitze die Buchstaben und Nähte nach. Alles war neu, makellos und wartete geduldig darauf, dass ich meine Spuren hinterließ. Ich kann nicht sagen, warum, aber in diesem Moment war alles an seinem Platz, und ich wusste, dass ich zu Hause war.

    2

    Nick

    Zwei Base Hits, drei RBIs (RunBattedIn) und ein Double Play aus der Mitte.

    Es war ein guter Abend. Nein, es war ein großartiger Abend, vor allem für den Neuen.

    „Dunlap, was zum Teufel?", brüllte einer der Jungs, als wir nach dem Spiel in die Umkleidekabine stürmten. Ich drehte mich um, verblüfft darüber, als ob einer der Spieler über meinen Beitrag zu unserem abendlichen Sieg verärgert war, nur um mich eine Sekunde zu spät zu ducken, als drei zusammengeknüllte Handtücher an meinen Kopf und meine Brust prallten. Es folgte ein Chor von fröhlichen Sticheleien.

    „Alter, das war der Hammer. Irre, wie du an deinem ersten Abend hier auftauchst und voll einen abrockst", meldete sich ein anderer und klopfte mir auf die Schulter.

    Der erste Typ, mein Ankläger, stellte sich mir gegenüber. Mit meinen ein Meter zweiundneunzig überragte ich die meisten, aber dieser Kerl starrte auf mich herab. „Mach bloß nicht so weiter mit dem Scheiß, sonst wirst du noch vor Ende der Saison in die Major League berufen. Wir brauchen deinen Bat, Mann. Du hast ja keine Ahnung, wie sehr die Clippers Nick brauchen."

    Der Knoten in meiner Brust löste sich, als mir ein unbeholfenes Lachen entglitt. „Danke, denke ich."

    Nummer sechzehn steckte seinen Kopf zwischen uns; er hatte so langes und krauses Haar, dass ich mir sicher war, dass es niemals in einen Baseballhelm passen würde. „Hey, pass auf, Tex sagt nie etwas Nettes. Nimm es an und lauf. Schnell."

    Ich war mir nicht sicher, ob es Krauskopf lockeres Lächeln oder das Drachengrunzen war, das der Riese, der mir gratuliert hatte, ausstieß, aber ich hatte wirklich Mühe, mir das alberne Grinsen aus dem Gesicht zu wischen.

    Dann erschien der Coach in der Tür.

    Pedro Garzon war eine Legende. Er hatte zehn Jahre lang als Batting Trainer für zwei verschiedene Major-League-Teams gearbeitet, bevor er zum Skipper oder Manager seiner ersten MiBL-Truppe ernannt wurde und dort den Rest seiner Karriere verbrachte, obwohl ihm mehrfach angeboten wurde, zu den Großen zurückzukehren. Die Spieler respektierten ihn, selbst wenn sein Team Probleme hatte. Er war hart und direkt und ließ sich nicht einschüchtern, war aber auch für seine Fairness bekannt. Manche nannten ihn einen „Spieler-Coach", aber ich war mir nicht sicher, was das bedeutete. Die Trainer hatten den Stift in der Hand, mit dem sie die Karriere eines Spielers aus den Büchern auslöschen konnten. Wie sollten sie mit dieser Macht jemals ein Trainer für die Spieler sein? Ich nahm an, dass jeder, der auf unsere Bedürfnisse Rücksicht nehmen würde, besser sein musste als das, was ich in Nashville erlebt hatte. Vielleicht würde Coach Garzon meine Befürchtungen oder Ängste, dass sich ein Nashville wiederholt, widerlegen.

    Wie ein Kieselstein, der in einen Teich geworfen wurde, breitete sich Stille in der Umkleidekabine aus, als die Clippers in Richtung der Tür blicken, wo Garzon steht.

    „Männer, tolles Spiel. Wirklich tolles Spiel. Ruht euch heute Abend aus und macht das morgen wieder, okay? Diese Stadt könnte eine Serie gebrauchen, an die sie glauben kann."

    „YES, SIR!", sang der Chor.

    „Dunlap", bellte er.

    Ich löste mich vom Krauskopf und dem Riesen und sah ihn an.

    „Ja, Sir?"

    Er musterte mich kurz, dann nickte er knapp. „Gute Arbeit heute Abend. Willkommen an Bord. Mach das jeden Abend und du wirst Karriere machen, eine verdammt gute. Du paarst mit Silva zusammen. Er zeigt dir, wo es lang geht. Evans ist unser Kapitän. Er kann dir auch helfen. Der Rest ist ein Haufen von Idioten. Leichtes Lachen schallte durch den Raum. „Hör nicht auf sie – und bitte, um alles, was auf dieser Welt heilig ist, trink nicht mit Javier. Das Gelächter wurde lauter, und ein Spieler hinter mir wurde verspottet, Javier, wie ich annahm.

    Der Trainer drehte sich um und verschwand durch die Tür in Richtung seines Büros, während ich inmitten einer stinkenden, verschwitzten Masse von überdrehten Männern stand.

    Ein geflüsterter Jubel ersetzte das Lachen: „Dun-lap … Dun-lap … Dun-lap …"

    Dann wurde er lauter. „DUN-LAP … DUN-LAP … DUN-LAP …"

    Ich konnte kaum noch mein Denken hören, als Wasserflaschen sich über mich entleerten, aus allen Richtungen, von allen Spielern und Managern und wer sonst immer noch in der Umkleidekabine war. Alle lächelten und lachten. Alle waren so … glücklich.

    Als hätte jemand die Matrix-Taste gedrückt, verlangsamte sich die Zeit. Das Wasser und Gatorade, das auf mich spritzte, verwandelte sich in perfekt abgerundete Tröpfchen, die in der Luft schwebten. Die Münder der Spieler standen offen, als würden sie auf einen Schlag warten, der noch nicht da war. Äußerst zufriedene Clippers lächelten und lachten, grinsten und stichelten. Überall, wo ich hinschaute, sah ich Brüder. Kein einziges Stirnrunzeln war zu sehen. Niemand starrte oder wirkte verärgert. Es gab keinen einzigen Santi unter ihnen, zumindest konnte ich keinen sehen.

    Ein Teil von mir wollte zweifeln, hinterfragen, sich fragen, ob das so bleiben würde, ob sie jeden neuen Mannschaftskameraden so willkommen hießen, bis er schlecht war oder sich abmühte oder in Ungnade fiel. Bis sie herausfanden, dass er seltsam oder anders war … oder schwul.

    Als ich den Raum durch mit Gatorade gefilterten Augen betrachtete, gab es keine Masken. Das Lächeln war echt und aufrichtig und auf mich gerichtet.

    Auf mich.

    Gott, war das ein gutes Gefühl.

    Jemand drückte auf Play. „Hey, Nick, wir gehen jetzt was essen. Willst du mitkommen?"

    Ich drehte mich um und entdeckte einen unserer Pitcher, einen schrecklich dünnen Kerl mit strähnigen blonden Haaren, die ihm bis zu den Schultern fielen, der mich von zwei Spinden weiter anstarrte. Ich erinnerte mich, dass die Jungs ihn Curve nannten, aus den offensichtlichen Gründen, die sich auf Pitcher bezogen. Die Clippers waren einladend. Originelle Denker waren sie nicht.

    „Äh, sicher. Klingt gut."

    „Du hast irgendwie keine seltsamen Essensregeln, wie zum Beispiel kein Hühnchen oder Grünkohl nur an Dienstagen?"

    Ich gluckste. „Ich esse keinen Grünkohl an irgendeinem Tag, und das ist eine harte Regel."

    „Du bist im Club." Krauskopf erschien hinter Curve und legte ihm eine Hand auf die nackte Schulter. Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Augen noch weiter weiten könnten, aber dann beugte er sich runter und küsste Curves Schläfe, um dann zu seinem Spind zurückzukehren und sich umzuziehen.

    „Du, äh, solltest vielleicht deinen Mund schließen. Mit dem offenen Mund siehst du aus wie das Clown-Kopf-Loch beim Mini-Golf", zwitscherte Marcus hinter mir.

    Mein Blick schweifte von ihm zu Curve und dann wieder zu ihm.

    „Sie … In der Umkleidekabine … Die beiden Jungs haben einfach "

    Er schüttelte den Kopf und grinste. „Die zwei sind zusammen, Arschloch. Du solltest besser schnell damit klarkommen. Wir mögen keine linken Säcke in unserem Team."

    Mein Mund klappte zu, aber meine Gedanken drehten sich weiter.

    „Ja, äh, ich komme damit klar. Ich meine, es ist in Ordnung. Es ist gut. Was auch gut für sie ist oder sie glücklich macht oder was auch immer. Marcus beugte sich vor und machte mir ein Zeichen, es ihm gleichzutun, dann flüsterte er: „Ich verarsche dich, Nick. Ich kenne deine Geschichte. Ich verstehe das. Die meisten im Team sind hetero, aber wir sind cool damit. Wenn du einer von uns bist, bist du einer von uns. Punkt. Entspann dich.

    Ich stieß einen Atemzug aus, von dem ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich ihn angehalten hatte, und nickte dann. „Danke, Marcus."

    Er klopfte mir auf die Schulter. Scheiße, sie tat

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