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Soulmates: Fated by the Moon. Ein Wolfshifter-Liebesroman
Soulmates: Fated by the Moon. Ein Wolfshifter-Liebesroman
Soulmates: Fated by the Moon. Ein Wolfshifter-Liebesroman
eBook207 Seiten2 Stunden

Soulmates: Fated by the Moon. Ein Wolfshifter-Liebesroman

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Über dieses E-Book

Das Schicksal ist nicht immer mies, manchmal arbeitet es einfach nur verflucht langsam.

Caradee
Ich bin eine Shifterin, die ihre Form nicht verändern kann. Unter Gestaltwandlern macht mich dieses Handicap zu einer Außenseiterin. Eine Tatsache, mit der ich mich schon lange abgefunden habe. Trotzdem zieht es mich regelmäßig zurück in meine Heimatstadt, in der es vor Gestaltwandlern nur so wimmelt – besonders in Vollmondnächten.
Als ich dieses Mal nach Red River zurückkehre, will ich eigentlich nur meinen Geburtstag mit meiner Familie feiern. Doch dann geschieht etwas, womit ich im Leben nicht mehr gerechnet habe: Ich bekomme meine Wölfin. Und damit erwacht in mir auch der unwiderstehliche Drang, meinen Gefährten zu finden. Zu dumm nur, dass Jackson, der Mann, der für mich bestimmt ist, rein gar nichts von Seelengefährten hält …

Jackson
Als zukünftiger Alpha des Red River Rudels liegen mir die Frauen zu Füßen, und ich habe nicht vor, irgendetwas daran zu ändern. Ich genieße mein Leben und alles, was es an Annehmlichkeiten mit sich bringt, ohne den Ballast einer sogenannten Seelengefährtin, die ich mir nicht einmal selbst aussuchen kann.
Ich lasse nicht zu, dass eine mystische Macht über mein Leben bestimmt. Bis ich schließlich erkennen muss, dass eine Gefährtin vielleicht doch keine lästige Verpflichtung ist, sondern ein kostbares Geschenk. Aber da habe ich schon den größten Fehler begangen, den ein Wolf begehen kann. Ohne es zu ahnen, habe ich dafür gesorgt, dass meine Schicksalsgefährtin nichts mehr von mir wissen will. Und jetzt muss ich mir dringend etwas einfallen lassen, damit Caradee bei mir bleibt …

Sinnlich, leidenschaftlich und brandgefährlich. Spicy Gestaltwandler-Romantasy mit Kleinstadt-Feeling inmitten der dichten Wälder Oklahomas. Happy End garantiert.

Das Buch ist Teil der »Soulmates«-Reihe. Die Geschichte ist jedoch abgeschlossen und hat keinen Cliffhanger.

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum25. Mai 2024
ISBN9783964151230
Soulmates: Fated by the Moon. Ein Wolfshifter-Liebesroman
Autor

Melanie Thorn

Melanie Thorn ist das, was man eine Tagträumerin nennt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass sie noch nicht "unter die Räder" gekommen ist, denn sie hat die Angewohnheit, während des Einkaufens oder Spazierengehens ihren Gedanken vollkommen freien Lauf zu lassen, ohne auf ihre Umgebung zu achten. Dabei denkt sie sich immer wieder neue Geschichten aus, die sie in einem dicken Notizbuch festhält. "Obsession: Von dir besessen" war die erste Geschichte, die es aus Melanies Notizbuch herausgeschafft hat, veröffentlicht wurde und sogar Bestsellerstatus auf Amazon erreicht hat. Mittlerweile hat sie auch "Seduction: Von dir verführt" und "Dedication: Von dir gezähmt" veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an ihrer neuen Reihe "Secret Society".

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    Buchvorschau

    Soulmates - Melanie Thorn

    Vorwort

    Liebe/r Leser/in,

    vielen Dank, dass Du Dich für mein Buch entschieden hast. Ich wünsche Dir viel Spaß und gute Unterhaltung mit »Fated by the Moon«, dem ersten Band aus meiner neuen Romantasy-Reihe »Soulmates«. Bevor Du jedoch in meine Welt der Gestaltwandler und magischen Kreaturen eintauchst, habe ich noch ein kleines Anliegen.

    Alle Autoren brauchen Feedback zu ihren Geschichten. Deswegen würde ich mich sehr freuen, von Dir zu hören, wie Dir dieses Buch gefallen hat. Bewertungen helfen Lesern dabei, neue Bücher zu entdecken, vielleicht auch dieses.

    Falls Du mich kontaktieren möchtest, findest Du mich unter: https://www.facebook.com/MelanieThornAutorin/ und https://www.instagram.com/melanie.thorn.autorin/.

    Hinterlasse ein »Like« auf meiner Autorenseite, dann bleibst Du auf dem Laufenden und verpasst keine meiner Ankündigungen und Neuerscheinungen.

    Ich freue mich auf Dein Feedback!

    Alles Liebe

    Deine Melanie Thorn

    Kapitel 1

    Caradee

    »Hey, Babe, ich habe gehört, du schmeckst genauso süß, wie du aussiehst.«

    Brennende Hitze kroch meinen Hals empor und stieg mir ins Gesicht, dabei war dieser rüde Kommentar nicht einmal an mich gerichtet, sondern an Delilah, eine der Bedienungen im Julie’s. Im Gegensatz zu mir schien sie sich keineswegs an diesem sexistischen Spruch zu stören, der sie für alle Anwesenden – und das Diner war echt gut besetzt – als leicht zu haben outete. Nein, sie klimperte stattdessen mit den dick getuschten Wimpern und hauchte diesem Depp, der sie durch die Blume als Flittchen bezeichnet hatte, sogar noch selig lächelnd einen Luftkuss zu, als hätte er ihr ein unglaublich schönes Kompliment gemacht.

    Um meine geröteten Wangen zu verbergen, hob ich das Buch, in dem ich gerade las, ein wenig höher und dichter vor mein Gesicht. Denn ich war nicht darauf erpicht, die Aufmerksamkeit der Alphaclique und ihrer Anhängerschaft auf mich zu ziehen.

    Vielleicht sollte ich sie lieber angehende Alphas nennen, denn noch hielten ihre Väter die Zügel fest in der Hand. Und sie würden die Führung ihrer Rudel erst vollständig übernehmen, wenn ihre alten Herren zurücktraten und den Platz für sie freimachten. Was hoffentlich noch lange nicht der Fall sein würde, wenn man bedachte, welchen Schwachsinn sie hin und wieder veranstalteten oder von sich gaben. So wie eben Reid … oder vielleicht war es auch Ryan Williams gewesen.

    Ich hatte die Williams-Zwillinge vom Silver Moon Rudel noch nie auseinanderhalten können, nicht in ihrer menschlichen Gestalt und auch dann nicht, wenn sie ihre Bestien rausließen. Sie glichen einander in jeder Form wie ein Ei dem anderen.

    Ich linste über den oberen Rand meines Buches hinweg zu den in einer L-Form zusammengeschobenen Tischen in der hinteren Ecke des Diners, von wo aus man den gesamten Innenraum überblicken konnte. Um die Tische herum hatten sich die Soon to be-Alphaprominenz Süd-West-Oklahomas inklusive ihrer Betas, Gammas und ein paar ihrer Groupies versammelt.

    Mit ihren Führungspositionen als Alphas, Betas und Gammas war es kein Wunder, dass Frauen hinter ihnen her waren wie hinter Designerklamotten im Megasale. Sie alle hofften darauf, von ihnen als feste Freundinnen, besser noch als dauerhafte Gefährtinnen ausgewählt zu werden. Denn ihr gesellschaftliches Ansehen innerhalb der Shifter-Gemeinschaft stieg ungemein, wenn sie mit einem von ihnen liiert waren.

    Zumindest so lange, bis die wahren Alpha-, Beta- und Gamma-Gefährtinnen auf der Bildfläche erschienen. Dann verloren sie oftmals nicht nur ihren Status innerhalb des Rudels, sondern man sah auf sie herab – einige mitleidig, die meisten jedoch herablassend und voller Schadenfreude. Im schlimmsten Fall wurden sie aus dem Rudel verbannt. Letzteres geschah zwar selten, aber es passierte.

    Woher ich das so genau wusste? Meine Freundin Izzy war der lebende Beweis für ein solches Worst-Case-Szenario.

    Mein Blick glitt von den identischen Zwillingen, die Delilah und ihrer Kollegin Shelby ungeniert auf die Ärsche glotzten, obwohl jeder von ihnen ein Mädchen auf dem Schoß hatte, zu Corbin Harris, dem künftigen Alpha des Steep Mountain Rudels.

    Als mir dieses Mal Hitze ins Gesicht stieg, tat es das nicht, weil ich mich für eine Geschlechtsgenossin fremdschämte, sondern vor Zorn. In meinem Magen brodelte es wie in einem Hexenkessel, der überzukochen drohte, um Gift und Galle in alle Richtungen zu versprühen.

    Bis vor ein paar Wochen hätte ich nicht gedacht, dass ich mal jemandem abgrundtiefe Abscheu entgegenbringen würde, weil das schlichtweg nicht in meiner Natur lag. Doch für ihn machte ich eine Ausnahme. Denn er war schuld daran, dass Izzy seit beinahe zwei Monaten nicht mehr die fröhliche, unbeschwerte junge Frau war, als die ich sie bisher gekannt hatte. Wegen ihm war sie rudellos, hatte ihren Halt, ihr Zuhause, ihre Familie und Freunde … einfach alles verloren, was ihr etwas bedeutete. Bis auf mich.

    Was mit ihr geschehen war und noch immer geschah – die Albträume, die unsägliche Traurigkeit und der Schmerz –, das alles nahm ich Corbin übel, verdammt übel. Ihm und dieser Schnepfe Laurie, die an seiner Seite klebte, als wäre sie daran festgetackert.

    Hätte ich Izzy nicht versprochen, ihm nicht ins Gesicht zu spucken, falls ich ihm in Red River begegnen sollte, hätte ich genau das in dem Moment getan, als ich gesehen hatte, wie er und sein Anhängsel das Julie’s betraten. Denn echte Freundinnen, wahre BFFs waren immer füreinander da und standen füreinander ein, komme, was da wolle.

    In meinem Magen rumorte es von Sekunde zu Sekunde heftiger, je länger ich Corbin und seine zukünftige Luna, wie die Gefährtin eines Rudelanführers genannt wurde, beobachtete. Ein Titel, den sie nicht verdiente, denn in meinen Augen erfüllte sie nicht eines der Kriterien, die eine wahre Luna ausmachten. Außer natürlich eines davon war, die bitchigste Nervensäge des gesamten Rudels zu sein.

    Ich mochte zwar die meiste Zeit im zweihundertsiebzig Meilen entfernten Tulsa mit meiner Ausbildung zur Krankenschwester beschäftigt sein, aber selbst bis in die dortige Shifter-Gemeinde hatten sich die Gerüchte über Lauries ausgesprochen herrisches, divenhaftes Verhalten verbreitet.

    Mit einem frustrierten Schnauben wendete ich meinen Blick von dem turtelnden Alphapaar ab. Stattdessen wollte ich mich wieder den einhundertvierzig Seiten Krankheitslehre widmen, die ich während meines Urlaubs durcharbeiten musste. Doch dann blieb ich an einem Paar grauer Augen hängen, die mich so intensiv musterten, als versuchten sie, meine verborgensten Geheimnisse zu ergründen. Jackson Bishops Augen.

    Er war Alpha Lawrence’ ältester Sohn, der erst vor Kurzem von der Nightshade Academy nach Hause zurückgekehrt war. Und er war der künftige Anführer des Red River Rudels. Des Rudels, dem auch ich angehörte.

    Jackson war zwei Jahre älter als ich. Er sah verdammt gut aus mit seinen dunklen, fast schwarzen Haaren, die er in einem Messy-Look gestylt hatte, den stahlgrauen Augen und dem muskelgestählten Körper, den er seinem täglichen Training verdankte. Und leider war ihm dieser Umstand nur zu bewusst.

    Ich presste die Lippen zusammen, als ich beobachtete, wie Shelby ihm ihren prallen Vorbau praktisch ins Gesicht drückte, als sie sich an ihm vorbei über den Tisch beugte, um einen Milchshake vor Laurie abzustellen. Irritiert sah er zu Shelby, und ich verspürte eine leise Enttäuschung darüber, dass er den Blickkontakt zu mir unterbrochen hatte.

    Enttäuschung? Ich zog die Stirn kraus und schüttelte leicht den Kopf. Es gab ganz sicher keinen Grund, darüber enttäuscht zu sein, nicht als Kerbe in seinem Bettpfosten zu enden. Außerdem … Jackson spielte ohnehin in einer vollkommen anderen Liga, das hatte er schon vor Jahren deutlich zum Ausdruck gebracht – da war ich gerade einmal zwölf Jahre alt gewesen …

    »Bucket?«

    Wie ich es hasste, wenn mich jemand mit diesem dämlichen Spitznamen ansprach. Bucket. Den würde ich wohl niemals wieder loswerden.

    Statt genervt die Augen zu verdrehen oder sie mit einem mörderischen Blick zu bedenken, legte ich das Buch geöffnet vor mir auf den Tisch und sah zu Delilah hoch. Sie war neben dem Tisch stehen geblieben und hielt eine halb volle Kanne Kaffee in die Höhe.

    »Soll ich deine Tasse noch einmal auffüllen?«

    »Das wäre nett.« Ich schob die leere Kaffeetasse näher an den Rand des Tisches. »Danke, Delilah.«

    »Nichts zu danken. Der Refill ist immer gratis, selbst für dich, Bucket.« Sie bedachte mich mit einem süffisanten Lächeln, und ich wollte ihr am liebsten mit meinen nicht vorhandenen Krallen die Augen auskratzen.

    »Trotzdem danke, Delilah.« Ich schenkte ihr ein herzliches Lächeln. Jenes Lächeln, das ich auch bei meinen schwierigen Patienten im Krankenhaus zum Einsatz brachte. Frei nach dem Motto: Wenn du sie nicht töten kannst, setze sie mit Freundlichkeit außer Gefecht.

    »Und ich wäre dir dankbar, wenn du deine Augen ab sofort bei dir behältst und nicht mehr ständig meinen Mann mit deinen Blicken ausziehst.«

    »Wie bitte?« Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch. Wie kam sie denn auf diese absurde Idee? Von welchem Mann sprach sie überhaupt? Mein Blick huschte zu ihrer Halsbeuge, zu der Stelle, wo ihr Hals in die Schulter überging, aber ich konnte weder auf der einen noch der anderen Seite eine Markierung erkennen. Sie hatte ihren Gefährten also noch nicht gefunden.

    »Tu nicht so, als wüsstest du nicht, von wem ich rede. Ich habe genau gesehen, wie du eben die ganzen Alphas über dein Buch hinweg abgecheckt hast.« Oh, wenn sie wüsste, wie falsch sie mit ihrer Annahme lag. Aber ich bezweifelte, dass es Sinn machte, sie über ihren Irrtum aufklären zu wollen. »Keiner von ihnen ist für dich bestimmt, auch nicht Jackson. Der gehört mir, verstanden?«

    »Klar und deutlich.« Was sollte ich auch sonst sagen? Delilah war eine Vollblutwölfin. Und die waren genauso territorial wie ihre männlichen Pendants, wenn nicht sogar schlimmer. Ein einzelner Hieb von ihr reichte wahrscheinlich aus, um mich ins Krankenhaus zu befördern oder für den Rest meines Lebens zu entstellen. Auf nichts davon war ich besonders scharf.

    Sie ließ ihren Blick abschätzig über mich hinweggleiten und rümpfte die Nase, als hätte sie etwas Ekelhaftes gerochen. »Außerdem steht er sowieso nicht auf solche wie dich. Er steht auf echte Frauen und keine schwächlichen, verzärtelten Mädchen, die schon von einer kleinen Brise umgepustet werden.«

    Warum nur musste ich bei diesem Kommentar an die drei kleinen Schweinchen denken, die versuchten, sich in einer Strohhütte vor dem bösen Wolf zu verstecken? War eigentlich schon mal jemand auf die Idee gekommen, dass es sich bei dem fiesen Wolf vielmehr um eine grantige Wölfin handeln könnte?

    »Ich habe dich schon beim ersten Mal verstanden, Delilah.« Ich zauberte mein schönstes Du-kannst-mich-mal-gepflegt-am-Arsch-lecken-Lächeln auf meine Lippen und wies auf meine noch immer leere Tasse. »Bekomme ich dann jetzt noch einen Kaffee oder muss ich eine deiner Kolleginnen darum bitten?«

    Widerwillig füllte sie die Tasse auf und verschüttete »aus Versehen« etwas Kaffee auf meinem Notizblock. Das Buch lag zum Glück weit genug von ihr entfernt auf dem Tisch. »Soll es sonst noch etwas sein?«, wollte sie wissen und stierte mich herausfordernd mit hochgezogenen Augenbrauen an, als wollte sie mich warnen, ja nicht noch einen Wunsch zu äußern.

    Für einen Augenblick überlegte ich, eine ganze Liste an Wünschen aufzuzählen, damit sie mehrmals zwischen meinem Tisch und der Küche hin und her laufen musste und ordentlich ins Schwitzen geriet. Aber dann verwarf ich den Gedanken wieder. Zum einen, weil ich sie nicht so schnell wieder an meinem Tisch sehen wollte, und zum anderen, weil ich aus eigener Erfahrung wusste, wie belastend der Job einer Bedienung sein konnte. Ich hatte früher neben der Highschool im Julie’s gejobbt, um mir die kleinen luxuriösen Extras leisten zu können, die für ein Kind, das mit mehr als einem halben Dutzend Pflegegeschwistern unter einem Dach zusammenlebte, nicht alltäglich waren. Wie ein Handy zum Beispiel, ein eigener Laptop oder ein Rucksack eines angesagten Labels.

    »Nein danke. Ich habe alles, was ich brauche.«

    Mit einem Nicken trat sie vom Tisch zurück und schüttelte ihre langen schwarzen Haare über ihre Schultern. Dann zupfte sie an ihrer Bluse herum und öffnete noch einen weiteren Knopf, sodass ein Stück von ihrem weißen Spitzen-BH sichtbar wurde, ehe sie mit ordentlich Hüftschwung und einem sinnlichen Lächeln auf den Lippen auf den Alphatisch zusteuerte.

    Mit zwei Servietten aus dem Spender tupfte ich die Kaffeeflecke vom Notizblock. Dann vertiefte ich mich wieder in mein Lehrbuch, trank nebenher meinen Kaffee und blendete die Gespräche um mich herum aus … bis plötzlich jemand den Stuhl neben mir zurückzog und sich an die Kopfseite des Tisches setzte.

    Ich wandte den Kopf und entdeckte Jackson, der sich lässig auf den Unterarmen abstützte und lächelnd über den Tisch zu mir rüberbeugte.

    »Hey, Bucket.«

    Wenn jeder andere mich so nannte, ärgerte es mich einfach nur. Aber wenn er es tat, verursachte es aus einem unerfindlichen Grund ein unangenehmes Zwicken in meiner Brustgegend. Ob es daran lag, dass ich von ihm als angehenden Alpha mehr erwartete? Keine kindischen Hänseleien und pubertäre Streiche?

    Mein Blick huschte hinüber zum Tisch, an dem die anderen Alphas, Betas und Gammas saßen. Einer der Williams-Zwillinge steckte in diesem Moment Corbins Beta Landon einen angeleckten Finger ins Ohr und zettelte damit eine Rangelei an. Und die endete darin, dass beide Männer in astreiner Wrestlermanier auf dem Boden landeten und lachend versuchten, den jeweils anderen zur Aufgabe zu zwingen.

    Nun ja, möglicherweise waren doch noch nicht alle vollständig der Pubertät entwachsen.

    Vielleicht waren es aber auch ihre Wölfe, die in diesem Augenblick die Oberhand über ihre menschliche Form hatten und ihren Spieltrieb auslebten. Dafür sprachen zumindest das leise Knurren und Grollen, das zwischen den Lachsalven zu hören war. Aber ganz sicher war ich mir nicht.

    Ich erinnerte mich an meine gute Kinderstube, die Stacy mir und allen anderen Kindern in ihrer Obhut mit liebevoller Strenge anerzogen hatte, und konzentrierte mich wieder auf den uneingeladenen Gast an meinem Tisch. Ich nickte lächelnd zur Begrüßung. »Alpha Jackson.«

    »Nur, weil ich in den letzten Jahren mehr Zeit auf der Akademie verbracht habe und kaum zu Hause war, ist das kein Grund, plötzlich so förmlich zu sein. Jackson reicht vollkommen aus. Oder Jack, was dir lieber ist. Schließlich haben wir als Kinder zusammen im Garten meiner Eltern gespielt. Das macht uns doch zu Freunden, oder nicht?«

    Verwundert sah ich ihn an. Wie kam es, dass er einen völlig anderen Blick auf die Geschehnisse in der Vergangenheit hatte als ich? Ich hatte nur eine einzige echte Freundin – Izzy.

    »Von mir aus, dann eben nur Jackson«, erwiderte ich und auf seinem Gesicht erschien ein Killerlächeln, das ein sehnsüchtiges Ziehen in meinem Inneren verursachte und von dem ich mir sicher war, dass es schon für unzählige feuchte Höschen gesorgt hatte.

    Jackson rückte mit seinem Stuhl ein Stück näher an mich heran, so nah, dass ich deutlich die Wärme spüren konnte, die sein Körper abstrahlte. Wölfe hatten von Natur aus eine höhere Körpertemperatur und für Wolfswandler galt das Gleiche.

    Dann lehnte er sich mir entgegen und sog tief die Luft ein, und mit einem Mal verstand ich, warum er zu mir an den Tisch gekommen war. Er wollte wissen, ob ich seit unserem letzten Aufeinandertreffen, das schon eine ganze Weile zurücklag, meine Wölfin bekommen hatte.

    Der Schwarm Schmetterlinge, der in meinem Inneren Kreise gezogen hatte, plumpste wie ein Haufen Steine in meinen Magen. Dieses Mal war es mir unmöglich, mich an mein Motto

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