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HeroInLove - Band 2: Liebesroman
HeroInLove - Band 2: Liebesroman
HeroInLove - Band 2: Liebesroman
eBook395 Seiten5 Stunden

HeroInLove - Band 2: Liebesroman

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Über dieses E-Book

Valentin kehrt nach zwei Jahren in seine Heimatstadt zurück und übernimmt die Firma seines Vaters. Auf ihn warten verborgene Familiengeheimnisse, geschäftliche Intrigen, Rache und nicht zuletzt … seine große Liebe.

Ein zufälliges Treffen und einige darauffolgende Umstände führen Valentin und Elena wieder zueinander und bringen sie näher, als es Elena lieb ist. Denn diesmal hat Elena wesentlich ernstere Gründe, sich nicht auf Valentin einzulassen.

Valentin steht nicht nur vor der Herausforderung, die Firma zu retten, sondern auch die aufgebaute Blockade in Elenas Herzen zu brechen.

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum11. Juli 2018
ISBN9783743858756
HeroInLove - Band 2: Liebesroman

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    Buchvorschau

    HeroInLove - Band 2 - Christine Eder

    .

    Verlag:

    BookRix GmbH & Co. KG

    Implerstraße 24

    81371 München

    Deutschland

    Coverdesign: © Licht Design – Kristina Licht

    Korrektorat/Lektorat: Andreas März/Sabrina Heilmann

    2. Korrektorat: Sandra Nyklasz

    Gedichte: © Andreas März

    Alle Rechte vorbehalten.

    Kein Teil dieses Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Autorin reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

    Alle handelnden Personen und Handlungen dieses Buches sind frei erfunden und nur aus reinen Vermutungen entstanden. Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder bereits verstorbenen Personen wäre rein zufällig.

    © Christine Eder 2018

    2. Auflage 2021

    Niemand von uns ist vor Fehlern sicher.

    Jeder kann in seinem Leben stolpern und hinfallen,

    viele unnötige oder verletzende Dinge sagen,

    Unbedachtes tun und kränken.

    Denn zerstören ist immer leichter,

    und abzustoßen ist noch einfacher, als zu lieben.

    Auch wenn man noch lange nicht alles verzeihen kann,

    ist es irgendwann an der Zeit, einem Menschen

    unweigerlich eine neue Chance zu geben.

    Manchmal ist es genau diese klitzekleine Chance,

    die deine eigene Welt und dein Leben

    für immer verändern kann.

    Prolog

    Elena

    Zehn Monate zuvor

    Mir ist heiß, verdammt heiß. Es ist so schwül und stickig, dass man nicht richtig atmen kann. Meine Bluse klebt bereits an meinem Rücken, aber ich muss trotzdem weiterlaufen.

    Der Bürgersteig ist überfüllt, und ich zwänge mich durch die dichte Menschenmenge. Ich ärgere mich darüber, dass ich diese blöden und überteuerten Pumps angezogen habe, in denen ich auch nicht schnell genug vorwärtskomme.

    Ich habe ein Vorstellungsgespräch. Keine Ahnung, das wievielte bereits – ich habe schon längst den Überblick verloren. Es demotiviert mich ungemein. Diesmal komme ich auch noch zu spät, weil der Chef des Cafés, in dem ich momentan als Kellnerin arbeite, mich nicht früher gehen lassen wollte.

    Beim Laufen schaue ich auf meine Armbanduhr und merke, dass mir nur noch wenige Minuten bis zum Termin bleiben. So ein Mist! Ich richte meinen Blick wieder nach vorne und sehe plötzlich eine breite Brust vor mir. Voller Wucht ramme ich mit meinem Gesicht dagegen. Mein Fuß knickt dabei um, und ich falle auf den Hintern.

    »Oh, entschuldigen Sie bitte! Sind Sie okay?«, höre ich eine männliche Stimme.

    Ich sehe lackierte Schuhe und dunkle Hosenbeine und schaue von unten hinauf. Vor mir steht ein kräftiger Mann mit einem kurzen Bart in einem eleganten Anzug. Er steckt sein Handy in die Jacketttasche und reicht mir die Hand, die ich dankbar annehme.

    Er blickt mir tief in die Augen. Seine leicht schockierte Mimik wird etwas weicher. »Haben Sie sich etwas getan? Entschuldigen Sie mich, ich war so in mein Telefonat vertieft, dass –«

    »Nein, schon gut. Mir fehlt nichts, danke«, falle ich ihm hastig ins Wort, denn ich muss schnell weiter.

    Ich hebe meine kleine Tasche vom Boden auf und stehe mit seiner Hilfe auf. Aber ich knicke wieder um und kralle mich instinktiv am Jackett dieses Mannes fest.

    »Haben Sie sich vielleicht doch verletzt?«

    Peinlich berührt, lasse ich ihn wieder los und schaue auf meine Füße. Frustriert stelle ich fest, dass mein Schuhabsatz kaputt ist. Ich ächze laut, als ich meinen Schuh ausziehe.

    »Scheiße! Die waren so was von teuer!« Ich könnte heulen und mustere schockiert den herunterhängenden Absatz. »Ich habe jetzt ein Vorstellungsgespräch«, schimpfe ich aufgebracht und resigniere sogleich wieder.

    Mein Vorstellungsgespräch hat sich verabschiedet, und somit die Hoffnung auf eine Arbeitsstelle.

    »Tut mir leid. Entschuldigen Sie mich –«

    »Ah, hören Sie doch auf, sich immerzu zu entschuldigen! Ich war selbst schuld, weil ich auf die Uhr geschaut habe und nicht nach vorne«, reagiere ich etwas genervt. »Tut mir leid«, füge ich dann versöhnlicher hinzu.

    Ich ziehe meinen anderen Schuh aus, drehe mich um und gehe den Weg zurück nach Hause.

    »Warten Sie bitte!«, höre ich wieder diesen Mann hinter mir, der gleich darauf auch schon neben mir herläuft. »Vielleicht kann ich Ihnen irgendwie helfen.«

    Erst jetzt sehe ich ihn mir genauer an. Er ist eindeutig älter als ich, hat hellblonde Haare und braune Augen. Eigentlich nicht wirklich ein schöner Mann, auch wenn er ein angenehmes und weiches Lächeln hat. Aber ein Mensch muss auch nicht schön sein. Er muss bloß attraktiv und sympathisch wirken. Ich muss zugeben, das tut er definitiv. Außerdem halte ich Menschen mit braunen Augen für aufrichtig und ehrlich, im Gegensatz zu einer bestimmten Person mit blauen Augen, die beinahe mein Untergang geworden wäre. Das tue ich mir nie wieder an!

    Ich zwinge mich zu einem Lächeln. »Danke, aber Sie können mir nicht weiterhelfen.«

    »Vielleicht kann ich Sie wenigstens nach Hause bringen? Wo müssen Sie hin?«

    Ich bleibe stehen.

    »Sie wollen mich nach Hause bringen?«, frage ich ihn verdutzt.

    Er wird etwas verlegen. »Nun ja, als Entschuldung sozusagen.«

    »So, so«, erwidere ich amüsiert und bringe ihn dadurch noch mehr zum Lächeln. Das allein überzeugt mich schon. »Ich wohne in der Nähe des Hauptbahnhofs. Wollen Sie sich wirklich die ganzen Staus antun?«

    »Ich fahre sowieso nicht selbst«, winkt er ab. Ich runzle leicht die Stirn, woraufhin er mir erklärt: »Mein persönlicher Chauffeur wird uns fahren.«

    Jetzt ist mein Erstaunen vollends ausgereift.

    »Ahaaa«, kriege ich nur heraus. Ich habe nicht wahrgenommen, dass wieder mal ein waschechter Hero vor mir steht.

    »Also, was sagen Sie dazu?«, fragt er. Ich überlege. »Ich heiße übrigens Michel Kampmann.«

    Er streckt mir lächelnd die Hand entgegen, wobei ich die glänzende Uhr von Rado an seinem Handgelenk bemerke.

    »Na gut, Sie fahren mich nach Hause, aber nur als Entschuldigung.« Ich reiche ihm meine Hand, die er sanft drückt. »Elena Neumann.«

    Mit einem zufriedenen Nicken und einer einladenden Geste lässt er mir den Vortritt.

    Wir gehen ein paar Schritte zu der Stelle, an der wir zusammengestoßen sind. Michel öffnet die Tür eines Maybach, der am Straßenrand steht. Mir steht vor Stauen kurz der Mund offen, den ich jedoch rasch schließe und meine Lippen aufeinanderpresse, während ich einsteige. Im Auto fällt mir auf, wie edel die beigen Ledersitze und die ganze Innenausstattung sind. Seine Uhr sieht schon teuer aus, aber das hier ist purer Luxus. Ich schlucke nervös, als Michel neben mir Platz nimmt.

    »Wo soll es genau hingehen?«, fragt er mich.

    Ich bemerke, dass mich sein Chauffeur abwartend im Rückspiegel ansieht. Ich nenne ihm nur die Hauptstraße, die neben meiner liegt, und bereue irgendwie jetzt schon, dass ich hier sitze und mich dabei unwohl fühle – so, als wäre ich ein schmutziges Aschenputtel.

    Wir fahren los.

    »Also, Sie waren zu einem Vorstellungsgespräch unterwegs?«, beginnt Michel die Unterhaltung.

    »Ja.« Ich richte meinen Blick auf meine Handtasche, die ich auf dem Schoss halte.

    »Für was, wenn ich fragen darf?«

    »Ich habe Journalismus studiert und suche jetzt einen Job in dieser Richtung.«

    Er nickt verkniffen. »Und ich bin der Idiot, der es Ihnen vermasselt hat.«

    »Ach, schon gut.« Ich tue es gespielt locker mit der Hand ab, obwohl mir gar nicht danach ist.

    »Wenn ich Ihnen irgendwie behilflich sein kann«, er wühlt in seiner Jackettinnentasche, »hier ist meine Visitenkarte.«

    Gegen meinen Willen muss ich kichern. »Davon habe ich in letzter Zeit echt genug bekommen: von Immobilienmaklern, Managern, Ingenieuren, Bankiers und anderen Unternehmern«, mache ich mich über die vielen Männer lustig, die mich in letzter Zeit beeindrucken wollten. »Zu welcher Kategorie gehören Sie?«

    »Sie können meine Karte zu den Bankiers einordnen«, sagt er amüsiert und hält sie mir entgegen.

    Ich nehme sie an und lese laut vor: »Michel Kampmann … Hier steht aber nichts von Bankier.«

    »Die Menschen wissen eigentlich auch so, wer ich bin.« Er lächelt breiter, wobei ich Stolz an seinem Gesicht ablesen kann. Oder ist es Arroganz?

    Ich lege seine Visitenkarte zu den anderen in meine Tasche und kneife meine Augen leicht zusammen. »Okay. Ich kenne Sie aber nicht!«

    »Sie werden mich kennenlernen.«

    »Indem Sie mir behilflich sein werden?«, erwidere ich ironisch.

    »Ich kann Ihnen eine Arbeitsstelle anbieten.«

    Ich schüttle schmunzelnd den Kopf. »Ich mag es nicht, wenn mir jemand etwas schönredet oder mir als Entschuldigung eine Arbeitsstelle anbietet.«

    »Heutzutage sind viele Menschen sehr froh darüber, Kontakte zu haben … Sind Sie etwa von der Sorte, die alles alleine schaffen will?«

    »Ja, genau so bin ich.«

    Das Auto hält an.

    »Mist!«, brummt der Fahrer. »Wir müssen eine andere Strecke nehmen. Hier können wir nicht durch, die Straße wurde gesperrt.«

    Vor uns befindet sich eine sehr große demonstrierende Menschenmenge mit Plakaten, weswegen die Straße von der Polizei gesperrt wurde.

    »Was zum Teufel …?«, murmelt Michel und betrachtet die Veranstaltung, während wir von einem Polizeibeamten auf die andere Straße gelotst werden, um den Aufruhr zu umfahren. »Was ist denn da schon wieder los?«

    »Es ist eine Demonstration gegen Flüchtlinge«, erkläre ich. Davon stand heute Morgen etwas in der Zeitung.

    Michel schaut mich an und seufzt. »Ja, da hat die Regierung wohl nicht nachgedacht, was sie mit ihrer Grenzöffnung wirklich auslösen würde.«

    »Ich finde, die Regierung hat richtig und vor allem menschlich gehandelt!«

    Sein Blick wird ernst. »Das darf sie aber nicht tun. Sie muss politisch denken!«

    »Menschlichkeit beweist Stärke, und es ist keine Schwäche, sie zu zeigen.« Ich bemerke, dass es ihm die Sprache verschlagen hat. »Sie sind also gegen Flüchtlinge?«

    »Nein, bin es nicht, und ich bin nicht gegen die Hilfen.«

    »Also sind Sie dann gegen …?«

    »Ich bin auch nicht gegen andere Nationen.« Er schmunzelt leicht. »Falls Sie das denken.«

    »Genau das war mein erster Gedanke«, gebe ich zu. »Ich finde, dass ‚Nation‘ sowieso nur ein Wort ist; eine Bezeichnung, die wir benutzen. Ob nun weiß oder dunkelhäutig, wir sind doch alle Menschen … und müssen auch als solche handeln.«

    »Tun aber heutzutage nur sehr wenige«, meint er und beugt sich etwas zum Fahrer. »Kannst du bitte dort am Straßenrand anhalten?«

    Ich schaue währenddessen gedankenverloren aus dem Fenster und bemerke schlagartig, dass wir uns auf der Neuer Wall befinden – dort, wo die ganzen Luxusläden stehen. Der Fahrer bleibt stehen, und ich sehe Michel fragend an.

    »Ich bin sofort wieder da.« Schnell nimmt er meinen Schuh und steigt aus dem Wagen.

    Ich zucke erschrocken zusammen, weil ich ahne, was er vorhat.

    »Michel! Nein!«, entfährt es mir. Meine Stimme klingt dabei schrill und laut.

    Er schaut noch mal ins Auto, was mich prompt zurückhält und verstummen lässt.

    »Ich finde es schön, dass wir auf das Du übergegangen sind«, sagt er leicht grinsend. Ich erstarre, weil ich eigentlich nicht vorhatte, ihn beim Namen anzusprechen. »Sven!« Michel deutet auf die Autotür und schließt diese.

    Ich sehe ihm mit heißen Wangen hinterher und presse mich in den Sitz zurück. Bitte nicht noch ein Mr. Hero. Mir wird mulmig bei dem Gedanken. Ich bereue es immer mehr, dass ich hier sitze.

    Ich greife rasch nach dem Türgriff und möchte aussteigen, doch meine Stirn stößt an die Fensterscheibe. Was? Wieso? Ich ziehe mehrmals am Griff und begreife, dass das Auto tatsächlich abgeschlossen ist. Jetzt kapiere ich, dass Michel den Chauffeur gebeten hat, das Auto zu verriegeln. Aber warum sollte er mich einsperren? Ich schaue zu Sven, der mich auch noch beobachtet.

    »Ähm, würden Sie mir bitte die Tür aufmachen?«, bitte ich ihn freundlich – überaus freundlich.

    »Nein«, antwortet er trocken.

    »Wieso?«

    »Anweisung vom Chef … Es ist zu Ihrer Sicherheit.«

    Mir bleibt der Mund halb offen stehen. Ich kann zwar nur seine Augen im Spiegel sehen, aber ich spüre, dass er in sich hineingrinst. Nicht zu fassen!

    »Sie können mich doch hier nicht einsperren! Machen Sie bitte auf.« Ich versuche ruhig zu bleiben. Er schmunzelt nur. »Ich werde gleich schreien.«

    »Tun Sie sich keinen Zwang an.« Will er mich verarschen? Er blickt mich etwas ernster im Spiegel an. »Das Auto ist isoliert. Sie würde keiner da draußen hören«, erklärt er mir seelenruhig.

    Ich lasse mir nicht anmerken, wie schockiert ich bin, und lehne mich in den Sitz zurück. Zu meiner Sicherheit? Lächerlich. Michel befürchtet wohl, dass ich weglaufe – was barfuß ja auch so ungemein bequem ist. Obwohl … ich habe es ja gerade versucht.

    Es vergehen noch einige Minuten. Die Tür öffnet sich und Michel steigt wieder ins Auto ein.

    »Wir können weiter«, sagt er zu Sven, der daraufhin wortlos den Motor startet und losfährt.

    »Das war nicht gerade nett, mich hier einzusperren! Haben Sie schon mal von Freiheitsberaubung gehört?«

    Er schaut mich lächelnd an. »Also war mein Gedanke richtig – du wolltest dich aus dem Staub machen!«

    »Woher wollen Sie das wissen?«

    »Sind wir wieder beim Sie?! Das Du gefiel mir besser.«

    Ich seufze resigniert auf. »Na gut … Woher willst du gewusst haben, dass ich weglaufen würde?«

    »Irgendwie habe ich es geahnt … reine Intuition.«

    »Bin ich so durchschaubar?« Ich sehe ihn spöttisch an und verschränke die Arme.

    »Alle Frauen sind in gewisser Hinsicht durchschaubar, und ich persönlich finde es gar nicht schlimm … eher das Gegenteil.« Sein Blick wird verspielter.

    Ich muss meine Augen kurz abwenden. Nicht nur, weil ich verlegen rot werde, sondern auch, weil ich das Kribbeln in meinem Bauch bändigen muss, das sich nach Monaten plötzlich bemerkbar macht.

    »Ich wollte nur etwas wiedergutmachen.«

    Ich schaue ihn wieder an. Meine Fassade fängt an zu bröckeln und die Erinnerungen vom letzten Sommer überrollen mich urplötzlich, sodass es wehtut. Er hält einen Schuhkarton von Escada in der Hand.

    »Ich brauche das nicht«, erwidere ich sehr ernst und wende meinen Blick wieder zur Seite ab. Sie sind doch alle gleich!

    »Ich möchte mich mit dieser Geste doch nur entschuldigen, weil dein Schuh meinetwegen kaputtgegangen ist.« Ich beiße mir auf die Unterlippe, weil seine Stimme so verflucht angenehm und aufrichtig klingt. Ich wende mich ihm wieder zu. »Bitte, nimm es an.«

    Er reicht mir den Schuhkarton.

    Ich schüttle den Kopf. »Nein, das werde ich nicht annehmen!«

    »Jede andere Frau wäre jetzt ausgeflippt, und dir ist es –«

    »Unwichtig!«, beendete ich seinen Satz, um noch deutlicher zu zeigen, dass ich so etwas verabscheue.

    Er schaut mich nur schmunzelnd an, als ob er eine Erklärung brauchen. Oder bilde ich mir das nur ein? Doch in seinen Augen glänzt etwas anderes – vielleicht sogar Bewunderung. Warum auch immer.

    »Ich bin nicht die Frau, die Schuhen hinterherläuft, ich bin auch nicht die Frau, die teure Täschchen trägt«, sage ich und wedle mit meiner billigen kleinen Handtasche vor seinem Gesicht herum. »Ich bin nicht die Frau, die Klamotten als Entschuldigung braucht, und ich bin auch nicht die, die sich wie ein Modepüppchen anziehen muss.«

    Er beäugt mein Outfit und bleibt mit den Augen an meinen Beinen kleben. Scheiße! Ich ziehe meinen Rock etwas weiter über die Knie.

    »Okay … jetzt weiß ich wenigstens, was du für eine Person bist«, meint er und legt den Karton zwischen uns auf den Sitz.

    »Ich bin nicht käuflich!«, verdeutliche ich ihm das Ganze noch mehr.

    »Schon gut … Das dachte ich auch nicht«, beteuert er sehr ruhig. Vielleicht bin ich wieder zu früh aufgebraust. Ich kann auch nichts mehr darauf erwidern. Er lächelt. »Du bist ungekünstelt, Elena … und das gefällt mir.«

    Aus irgendeinem Grund wird mir heiß. Stille breitet sich aus.

    »Und was machst du so in deiner Freizeit?«, bricht Michel das kurze Schweigen.

    Ich schaue ihn an und treffe auf seinen tiefgründigen Blick, der etwas in mir berührt. Ich räuspere mich kaum merklich. »Ich bin mit Gelegenheitsjobs beschäftigt, und abends arbeite ich in einem Kinderheim.«

    »Liebst du Kinder so sehr, oder arbeitest du dort eher … äh …«

    »Ja, ich arbeite dort, weil ich Kinder sehr liebe.« Dass ich selbst eine Waise bin, will ich ihm nicht erzählen. »Und du? Hast du Kinder?«

    Er muss ja nicht nur alles über mich erfahren. Ich bin auch neugierig. Außerdem sieht er aus wie jemand, der bereits eine eigene Familie haben könnte.

    »Nein, ich habe keine Kinder. Ich habe noch nicht die passende Frau gefunden«, antwortet er. »Aber ich liebe Kinder auch sehr und wünsche mir natürlich eigene. Sie sind so … rein. Mit ihnen fühlt man sich irgendwie so unbeschwert, es fühlt sich an … wie Frieden auf Erden. Zumindest stelle ich mir das so vor.«

    Seine Worte lassen mich angenehm erschaudern. Erstaunt sehe ich ihn an und kann kaum glauben, dass ich das aus dem Mund eines Mannes höre. Jetzt brennt echte Neugierde in mir wie Feuer.

    »Würdest du ein Kind auch adoptieren oder eine Frau mit einem Kind akzeptieren? Oder kommt das für dich nicht infrage?«

    Er schaut mich völlig verwundert an. Was? Darf man so eine Frage denn nicht stellen? Er verkneift sich sichtlich ein Schmunzeln. »Sprichst du etwa von dir?«

    »Nein, nein, ich frage nur so.«

    Ich kann mir vorstellen, was ihn gerade so an mir amüsiert: dass meine Wangen schon wieder glühen.

    »Es würde mir nichts ausmachen.«

    »Und wenn die Frau … zwei Kinder hat?«

    »Du hast also zwei Kinder?«

    »Nein«, beeile ich mich zu antworten. »Es ist wieder nur …«

    »Neugier?« Ich muss lächelnd und mit einem Nicken gestehen. »Auch das macht mir nichts aus.«

    »Und drei?« Ich kichere nun auch über mich selbst. »Ich habe auch keine drei Kinder!«, erkläre ich es ihm sofort, und er lacht leise mit.

    »Auch nicht. Wenn die Chemie zwischen allen stimmt, dann ist es für mich kein Problem.«

    Er schaut mich erwartungsvoll an. Was soll ich dazu sagen? Er ist so perfekt …

    »Warum fragst du? Also wie ‚nur Neugier‘ hört sich das nicht wirklich an«, durchschaut er mich. »Hast du vielleicht doch Kinder? Das kannst du mir ruhig sagen.«

    »Selbst wenn ich welche hätte, warum willst du das wissen?«

    »Hey, mit dem Thema hast du angefangen … Hast du nun Kinder oder nicht?«

    »Nein, ich will aber unbedingt eins adoptieren«, sage ich entschlossen.

    »Warum gerade adoptieren? Kannst du etwa keine Kinder …?«

    »Doch«, unterbreche ich ihn und werde selbst stutzig, weil ich eigentlich gar nicht weiß, ob ich überhaupt Kinder bekommen kann. Michel sieht mich abwartend an, und ich lächle etwas verlegen. »Ich habe mich viel zu sehr in ein Kind verliebt, das ich nun seit vier Jahren betreue … Einen Jungen. Ich möchte ihn adoptieren.«

    Michel wirkt plötzlich sehr nachdenklich. Ich werde aus seinem Blick nicht schlau und bin deshalb froh, mit der Situation und dem Gespräch abschließen zu können, als ich sehe, dass wir uns meiner Straße nähern. Ich richte mich schnell im Sitz auf.

    »Können Sie hier anhalten?«, bitte ich Sven. »Danke.«

    Ich möchte zu Fuß weiterlaufen, weil ich nicht will, dass Michel auch noch sieht, wo genau ich wohne. Das Auto hält an, ich nehme meine kaputten Schuhe und schaue dann Michel an, der mich wieder sanft anlächelt.

    »Na dann, danke fürs Nachhausebringen.« Ich lächle zurück und er nickt.

    Ich steige aus und ignoriere bewusst den Schuhkarton auf dem Sitz. Michel macht auch keine Anstalten, mich darauf aufmerksam zu machen. Gut so. Er hat es also tatsächlich begriffen.

    »Tschüss, war sehr angenehm. Ruf mich an, wenn du doch etwas brauchst … Elena Neumann.«

    Ich nicke, verwundert darüber, dass er meinen Namen betont, und verabschiede mich mit einem einfachen »Tschüss«.

    Schnell und ohne mich noch einmal umzudrehen, gehe ich den Bürgersteig entlang und höre hinter mir, wie das Auto losfährt. Sekunden später drehe ich mich um, aber der Maybach ist nicht mehr zu sehen, und erst dann atme ich erleichtert durch.

    Dieser Michel hat Charme und wirkt sehr angenehm, doch ich will nie wieder einem Hero vertrauen! Wenn einmal die Gefühle verletzt wurden, beginnt man zu zweifeln – nicht an der Liebe, nein, sondern an solchen Menschen. Einem Mann Vertrauen und Liebe zu schenken, ist für mich zu einer wahnsinnigen Herausforderung geworden, die ich nicht mehr so leicht auf mich nehmen möchte. Der Schmerz, den mir Valentin zugefügt hat, sitzt immer noch sehr tief in meinem Herzen. Ich verstehe nach wie vor nicht, warum ich damals so lange versucht habe, in ihm etwas Gutes zu erkennen, obwohl er mich gar nicht wollte. Doch war es überhaupt Liebe?

    Ich habe es glauben wollen. Ich spürte sie in meinem Herzen. Ich spürte sie in jedem Wort, in jeder Zeile der Gedichte, die ich seinetwegen geschrieben habe. Wie konnte ich bloß so blind vor Liebe sein? Warum müssen Frauen wie ich eigentlich immer so ein sinnloses Bedürfnis haben, die Männer vor sich selbst zu retten? Warum denken wir, dass wir sie damit verändern und verbessern würden?

    Die Zeit heilt Wunden, heißt es. So ein Schwachsinn! Die Zeit heilt keine Wunden. Sie lehrt uns nur, den Schmerz zu überwinden, und macht uns stärker. Irgendwann muss man einsehen und akzeptieren können, dass manche Menschen nur als Erinnerung im Herzen bleiben können und nicht in deinem wahren Leben. So habe ich auch Valentin und meine Liebe für ihn in meinem Herz einbetoniert. Und ich will auch nicht, dass diese Liebe jemals wieder entbrennt oder herausbricht. Auch wenn ich dadurch wohl niemals wieder solche Gefühle für einen Mann haben werde.

    Wenn man Dinge aus einem Gehirn löschen könnte, würde ich nicht den Herzschmerz wählen, sondern nur eines: Ich würde die Erinnerungen an Valentin löschen. Ich will ihn vergessen, kann es aber nach wie vor nicht. Ich denke noch an ihn, doch ich will es nicht. Ich will ihn sehen, würde aber alles dafür tun, dass das nicht passiert. Ich liebe und hasse ihn zugleich. Und ich will niemanden mehr lieben, um nicht wieder leiden zu müssen.

    Die einzige Liebe, die ich an mich heranlasse – und auch immer tun werde –, gehört nur einem ganz kleinen, aber sehr wichtigen Menschen in meinem Leben: Vince. Er wird immer der einzige Mann sein, den ich von ganzem Herzen liebe und immer lieben werde.

    Ich betrete meine Wohnung, schaue bedauernd meine Schuhe an und lasse sie mit einem schweren Seufzer auf den Boden fallen. Bereits auf dem Weg ins Badezimmer ziehe ich meine Bluse aus, dann den Stiftrock. Beides befördere ich sofort in den Wäschekorb. Vor dem Spiegel befreie ich mein Gesicht vom Make-up und gönne mir dann eine kalte Dusche. Das tut mir an so einem Hitzetag richtig gut, und ich bleibe unter den sanften Wasserstrahlen stehen, bis ich völlig abgekühlt bin.

    Meine nassen und bis zur Taille reichende Haare lasse ich lufttrocknen und ziehe in meinem Zimmer ein leichtes Sommerkleid an, als mein Handy klingelt.

    »Hi!« Ich gehe bereits lächelnd ran.

    »Hi, Süße. Wie geht’s dir?«, schnattert Roma fröhlich wie immer in mein Ohr.

    »Gut. Alles beim Alten. Lebe immer noch in der grässlichsten und lautesten Stadt der Welt und suche verzweifelt nach einem richtigen Job.«

    »Was ist mit deinem Basis-Job in dem Club vor einem Monat geworden?«

    »Ein Kunde hat mich betatscht …«

    »Ist nicht wahr!«, empört sie sich.

    »Jepp, ich hab das aber nicht auf mir sitzenlassen … Na ja, es ist etwas eskaliert und der Chef hat mich gefeuert. Ach, Nachtclubs sind sowieso nicht mein Ding, Roma!«

    Ich schaue, wie immer beim Telefonieren, aus dem Fenster. Das Hupen der durch die Straßen kriechenden Autos ist zu hören. Die Menschen laufen hektisch über die Bürgersteige, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Warum machen sich alle so einen Stress? Oder laufen sie vor Einsamkeit und Trostlosigkeit davon?

    »Mann, du machst ja Sachen.«

    »Und wie geht´s dir?«

    »Gut so weit.« Sie seufzt in den Hörer. »Ich liege meinen Eltern auf der Tasche, echt ätzend.«

    »Also hast du bei der Arbeitssuche genauso viel Erfolg wie ich.«

    »Kann man so sagen … Gibt es noch irgendwelche Neuigkeiten bei dir?«

    »Äh … nicht wirklich.«

    »Nicht wirklich? Das heiiißt?« Ich höre ihr an, dass sie dabei erwartungsvoll grinst.

    »Na ja, heute kam wieder mal ein Hero bei mir angefahren.«

    Roma will natürlich alle Einzelheiten hören, und ich erzähle alles, woraufhin sie wie immer die Situation hochspielt.

    Es klingelt plötzlich. Ich bitte Roma, kurz dranzubleiben, und öffne meine Wohnungstür. Davor steht ein Jugendlicher, der mir schnell einen Schuhkarton in die Hände drückt und sofort davonläuft. Ich beobachte blinzelnd, wie er die Treppe nach unten sprintet. Ich knalle meine Tür zu und laufe zum Küchenfenster, das auf den Bürgersteig rausgeht. Dort sehe ich, wie der Junge zu einem Maybach läuft und Michel ihm lächelnd etwas in die Hand drückt. Der Junge geht dann gemächlich weg und Michel setzt sich in sein Auto und fährt davon.

    Ungläubig blicke ich auf den Schuhkarton von Escada in meinen Händen. Dabei vergesse ich glatt Roma am Telefon, bis ich ihr »Hallooo!« daraus höre.

    »Oh, entschuldige«, antworte ich noch etwas irritiert. »Der Schuhkarton von Michel ist da.«

    »Er hat ihn dir gebracht?«

    »Nein. Er hat einen Jungen geschickt, den er womöglich auch noch dafür bezahlt hat, dass er ihn mir übergibt.« Ich schüttle den Kopf. »Es ist unfassbar, was der sich erlaubt!«

    Ich gebe mir zwar größte Mühe, verärgert zu sein, bin es aber nicht wirklich – im Gegenteil: Ich erlaube mir ein klein wenig, mich geschmeichelt zu fühlen.

    »Und das war’s?«

    »Ja … irgendwie schon.«

    »Wie sehen die Schuhe aus?«, quengelt Roma ungeduldig.

    »Das weiß ich nicht.«

    Ich setze mich im Wohnzimmer auf das Sofa und mache den Karton auf. Darin liegt auf den silberfarbenen Pumps ein kleiner gefalteter Zettel, den ich mit dem Daumen öffne und lautlos lese: Wir treffen uns heute um 20:00 Uhr. Michel. Ich verschlucke mich hustend.

    »Was ist? Sehen sie scheiße aus?«

    »Nein, die Schuhe sind echt stark. Aber er hat mir eine Notiz hinterlassen, dass wir uns heute Abend um acht Uhr treffen werden.«

    »Der ist ja selbstbewusst.«

    »Hm, eher kein Nein gewöhnt!«, vermute ich.

    »Und, gehst du mit ihm aus?«

    »Natürlich nicht«, antworte ich fest und werfe den Zettel in den Schuhkarton zurück.

    »Wieso nicht?«

    Ich bin hin- und hergerissen, werde nervös und komischerweise sauer, dass mich erneut das Misstrauen aus meiner Vergangenheit überrollt. »Ich gehe nie wieder mit so einem Typen aus!«

    »Ist es immer noch wegen Valentin?«, will sie vorsichtig wissen. Ich atme schwer durch, schlucke den Schmerz herunter, den er bei mir zurückgelassen hat. »Er hat mich nämlich gestern angerufen.«

    Mein Atem macht plötzlich einen Aussetzer. Ich weiß, dass die beiden Kontakt halten, weil Roma mir immer von ihren Gesprächen berichtet. Das wollte ich in den ersten Monaten gar nicht hören und habe abgeblockt.

    Ich warte ab, was sie mir jetzt über ihn erzählen wird, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob ich es überhaupt hören will. Dennoch brenne ich jedes Mal darauf, zu erfahren, wie es ihm geht. Mit diesem Konflikt in mir muss ich Tag ein, Tag aus fast ein Jahr leben. Ich hasse es!

    »Er hat seit ein paar Monaten eine feste Freundin und sie leben zusammen«, beendet Roma nun das Schweigen.

    Jetzt presse ich irgendwie wehmütig meine Lippen auf einander. Es versetzt mir einen schmerzenden Stich mitten ins Herz, weil es ihm – im Gegensatz zu mir – gelungen ist, mich zu vergessen. Ich kann es immer noch nicht.

    »Soll er doch«, werfe ich verärgert ein. »Ich will auch nichts mehr von ihm hören … Und hör auf, mir ständig von ihm zu erzählen!«

    »Ja, schon verstanden.«

    »Und ob du das verstanden hast!«

    Scheiße, warum bin ich jetzt so wütend? Ich will nicht, dass Roma als Prellbock herhalten muss. Doch sie kennt mich viel zu gut und weiß, dass ich manchmal zu Übertreibungen neige und es nie böse meine.

    Sie tut es lachend ab. »Du kannst ja bissig sein.«

    »Kann sein. Das ist das einzig Gute, wo Valentin seine Spuren hinterlassen hat. Wäre ich nur damals so gewesen, dann hätte ich nicht einfach nur blöd rumgestanden und mich von ihm aufs Übelste beleidigen lassen.«

    Ja, ich bin zu einer pragmatischen Zicke geworden, nur weil irgendein dahergelaufener Mistkerl meine heile Welt kaputtmachen musste. Dieses ruhige, erwärmende und mitfühlende Wesen, das mich einst ausgemacht hat, ist in die Tiefen meiner Seele gesunken. Ich habe mich gewandelt, verändert und in meinem Leben noch etwas dazugelernt. Mir wurde dadurch nur stärker bewiesen, dass die Menschen, für die ich durchs Feuer gehen würde, es nicht mal annähernd verdient haben.

    Ich werde niemandem mehr etwas beweisen. Ein Mensch, der meine Achtung verloren hat, kann sich noch so sehr bemühen – ich könnte ihn nicht mehr so behandeln wie vorher.

    Nach einer Weile höre ich wieder Romas Stimme. »Also willst du jetzt die Chance mit Michel ergreifen?«

    »Mensch Roma, welche Chance denn? Eine von denen zu werden? Nein, danke! Außerdem arbeite ich heute um diese Uhrzeit im Kinderheim. Vince ist mir viel wichtiger als so ein Hero, der denkt, dass er mich mit Geschenken kaufen kann!«

    Als ich im Kinderheim ankomme, sagt mir Lisa, dass Frau Grünhauer mich sprechen möchte. Bevor Vince mich sieht, gehe ich schnell in ihr Büro.

    Sie schaut beim Zählen der Geldscheine kurz zu mir auf und konzentriert sich dann wieder auf das Geld. Ich setze mich hin und warte ab, bis sie die letzten Scheine gezählt hat. Sie breitet ein zufriedenes Lächeln aus und schaut mich an.

    »Eine großzügige Spende?«

    »Jaaa«, haucht sie und grinst. Sie packt rasch das Geld in die Kasse, die sie dann im Tresor einschließt.

    »Sie wollten mich sprechen?«

    Sie nickt. »Ich wollte Ihnen nur sagen, dass Sie heute früher nach Hause gehen können. Ich habe die Praktikantin dafür eingeteilt, die Kinder ins Bett zu bringen«, informiert sie mich freudestrahlend.

    Meine Mundwinkel sinken abrupt nach unten. »Aber ich war doch immer für den Schlafdienst eingeteilt! Warum jetzt eine

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