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TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation: „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!“
TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation: „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!“
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eBook630 Seiten8 Stunden

TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation: „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!“

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Über dieses E-Book

TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation

  1. A. Hary (Hrsg.): „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!“

 

Enthalten in dieser Sammlung:

 

111/112 »Wo das Böse wohnt« / »Herberge der frommen Schwestern« W. A. Hary 

113/114 »Die Finsternis« / »Armee der Untoten« W. A. Hary

115/116 »Nebel des Todes« / »Die Flucht« W. A. Hary

117/118 »Der Schreckensorden« / »Ich jagte den Geisterhenker« W. A. Hary

119/120 »Der Mann, der zweimal starb« / »Die Geliebte des Henkers« W. A. Hary

 

Die Serie TEUFELSJÄGER Mark Tate erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Bis Band 20 wurde sie von HARY-PRODUCTION neu aufgelegt und ab Band 21 nahtlos fortgesetzt! Jeder Band  ist jederzeit nachbestellbar.

 

Nähere Angaben zum Autor siehe auf Wikipedia unter dem Suchbegriff Wilfried A. Hary!

 

Urheberrechte am Grundkonzept zu Beginn der Serie Teufelsjäger Mark Tate: Wilfried A. Hary!

 

Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen (einschließlich eBook, Print und Hörbuch)

by HARY-PRODUCTION

SpracheDeutsch
HerausgeberBookRix
Erscheinungsdatum9. Aug. 2023
ISBN9783755449294
TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation: „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!“

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    Buchvorschau

    TEUFELSJÄGER - Wilfried A. Hary

    TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation

    TEUFELSJÄGER:

    Die 18.

    Kompilation

    W. A. Hary (Hrsg.)

    Impressum:

    Diese Kompilation beinhaltet Bände aus der laufenden Serie rund um Mark Tate, natürlich für das Buchformat optimiert.

    Alleinige Urheberrechte an der Serie: Wilfried A. Hary

    Copyright Realisierung und Folgekonzept aller Erscheinungsformen

    (einschließlich eBook, Print und Hörbuch) by www.haryproduction.de

    Copyright dieser Fassung 2018 by www.HARYPRODUCTION.de

    Canadastr. 30 * D66482 Zweibrücken

    Telefon: 06332481150

    eMail: wah@HaryPro.de

    Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Vervielfältigung jedweder Art nur mit schriftlicher Genehmigung von HaryProduction.

    Covergestaltung: Anistasius

    Die Serie TEUFELSJÄGER Mark Tate erschien bei Kelter im Jahr 2002 in 20 Bänden und dreht sich rund um Teufelsjäger Mark Tate. Bis Band 20 wurde sie von HARY-PRODUCTION neu aufgelegt und ab Band 21 nahtlos fortgesetzt!

    Es ist kein Wunder, dass sich Kompilationen, also Sammlungen von mehreren Büchern und Texten in einem einzigen Band vereint, immer größerer Beliebtheit erfreuen. Immerhin bieten sie eine Fülle von Lesestoff für einen kleineren Geldbeutel. Unsere Kompilationen gibt es für jede Serie, und darin sind die Romane und Texte in ihrer richtigen Reihenfolge geordnet, so dass jeder seine Lieblingsserie nach Belieben zusammenstellen und sie am Ende vollständig besitzen kann. Sowohl als eBook, erhältlich über wirklich alle relevante Plattformen, als auch (natürlich!) als gedruckte Bücher, ebenfalls über alle maßgeblichen Plattformen erhältlich.

    Wie zum Beispiel dieser Band aus der Serie rund um Mark Tate:

    TEUFELSJÄGER: Die 18. Kompilation

    W. A. Hary (Hrsg.): „Diese Kompilation beinhaltet die Bände 111 bis 120 der laufenden Serie!"

    Enthalten in dieser Sammlung:

    111/112 »Wo das Böse wohnt« / »Herberge der frommen Schwestern« W. A. Hary

    113/114 »Die Finsternis« / »Armee der Untoten« W. A. Hary

    115/116 »Nebel des Todes« / »Die Flucht« W. A. Hary

    117/118 »Der Schreckensorden« / »Ich jagte den Geisterhenker« W. A. Hary

    119/120 »Der Mann, der zweimal starb« / »Die Geliebte des Henkers« W. A. Hary

    TEUFELSJÄGER 111:

    W. A. Hary

    Wo das Böse wohnt

    Es gibt Schlimmeres als der Tod!

    Es lag zwar schon Jahre zurück, doch es war für uns von so gegenwärtiger Wichtigkeit wie es gar nicht mehr wichtiger werden konnte. Wir ahnten es mehr als dass wir es wussten – bis uns klar wurde, dass es unsere einzige und letzte Chance überhaupt sein konnte...

    *

    Ich erwachte wie aus einem bösen Traum. Aber es war keineswegs nur ein Traum, den man nach dem Erwachen besser gleich wieder vergessen sollte, denn ich hatte genau das in meine Erinnerung zurückgerufen, was mir damals der Schavall von der Geschichte regelrecht aufgepfropft hatte. Dabei hatte er wirklich keine noch so kleine Kleinigkeit, die etwa hätte von Wichtigkeit sein können, ausgelassen.

    Ich hatte es neu nacherlebt, als wäre ich unsichtbarer Beobachter bei alledem gewesen. Und der Elementargeist hatte, genauso wie der Werwolf und meine Lebensgefährtin May Harris, dasselbe nacherlebt wie ich.

    „Unfassbar!" Der Werwolf konnte nicht sprechen. Wenn er uns etwas mitteilen wollte, hörten wir eine Art Gedankenstimme in unseren Köpfen. Er knurrte abgrundtief. Ein sehr bedrohlicher Laut, der sich allerdings nicht gegen uns richtete.

    Irgendwie erschien er jetzt leicht unsicher. Und er begründete es sogleich:

    „Ganz eindeutig handelt es sich um dasselbe Gebiet! Hier, in dieser Sphäre, gibt es eine Art Abbild des Teufelsmoors von damals. All die Jahre wurde es von Untoten bevölkert, doch die hatten keinen eigenen Willen. Sie wurden von den Kräften immer wieder ins untote Leben gerufen und wie Marionetten gesteuert – von Kräften, die überhaupt das ganze Gebiet ausmachen. Ohne jetzt dem Bericht vorgreifen zu wollen: Irgendwie muss es doch damals gelungen sein, am Ende die Gefahr zu bannen?"

    Ich nickte.

    „Ja, irgendwie. Damit schien alles erledigt zu sein. Aber ich habe mich im Nachhinein schon sehr darüber gewundert, dass der Schavall mir alles so detailliert übermittelt hatte. Ich konnte zwar in einem entscheidenden Moment eingreifen – aus der Ferne sozusagen -, aber eine kurze Erklärung über die Zusammenhänge hätte eigentlich genügt. Es war übrigens nicht das erste und einzige Mal, dass der Schavall solches veranstaltete mit mir. In diesem speziellen Fall jedoch war alles irgendwie anders als sonst üblich."

    „Vielleicht deshalb, sinnierte May laut, „weil der Schavall damals schon wusste, wie wichtig alle Erkenntnisse heute noch sein könnten?

    Abermals knurrte der Werwolf abgrundtief, und über seine Gedankenstimme sagte er:

    „Zumal das Teufelsmoor zurzeit wieder ziemlich aktiv ist. Ich meine, ich kenne es schon seit vielen Jahren, aber irgendetwas hat die Geschehnisse dort wieder enorm angeheizt."

    Er wandte sich an den Elementargeist, der nur als tanzendes, zitterndes Irrlicht erschien.

    Nur May stand mit dem Elementargeist in so direkter Verbindung, dass sie an mich übermitteln konnte:

    „Er hat es ebenfalls bereits wahrgenommen. Es ist, als würden die Kräfte von damals wieder aktiv werden, und er befürchtet, dass dies nicht allein hier, auf dieses Stück Teufelsmoor, beschränkt bleibt, wie es sich innerhalb der Sphäre befindet. Dieser Teil der Sphäre erscheint ihm wie ein Spiegel des eigentlichen Teufelsmoors."

    „Ja, teils, teils, bestätigte der Werwolf halbwegs. „Ich glaube inzwischen, dass es damals durchaus gelang, die Kräfte zu bändigen, aber nur deshalb, weil sie rechtzeitig sozusagen hierher flohen. Vergesst nicht, der Herr dieser Sphäre, der untote Arnold Wolfit, benötigte Quellen der Magie, um seine Macht zu mehren. Dazu hat er nicht nur mich missbraucht, sondern auch den Zyklopen, Teile des jenseitigen Landes Oran, den Elementargeist und natürlich auch das Teufelsmoor. Wenn ich es aus jetziger Sicht genauer betrachte, ist das Teufelsmoor sogar eine Art Dreh- und Angelpunkt.

    Ich schaute May an. Sie erwiderte meinen Blick, und ich sprach aus, was wir in diesem Moment beide dachten:

    „Vieleicht ist ja gerade das Teufelsmoor in seiner Einzigartigkeit die Chance für uns, dieser Sphäre zu entrinnen?"

    „Wie sollte das denn geschehen?", blieb der Werwolf skeptisch.

    „Du hast selber gesagt, dass du glaubst, eine Verbindung zwischen dem Teufelsmoor hier, in der Sphäre, mit dem, was davon noch im Diesseits ist seit damals... würde irgendwie neu entstehen, erinnerte ich ihn. „Oder habe ich da was missverstanden?

    „Nein, eigentlich nicht!, gab der Werwolf zu. Doch dann schüttelte er den mächtigen, monströsen Körper und knurrte wieder. „Aber vielleicht weiß ich einfach noch nicht genug über die damaligen Vorgänge?

    Eindeutig die Aufforderung, endlich mit dem Bericht fortzufahren. Doch ich hatte noch etwas dagegen: „Wir sollten vielleicht erst einmal dorthin gehen, wo sich das Teufelsmoor befindet? Würdest du uns führen?"

    Statt einer Antwort, wandte sich der Werwolf einfach ab und trottete voraus.

    Der Elementargeist blieb an seiner Seite. Es war offensichtlich, dass er mit seiner mächtigen Magie den Werwolf unterstützen wollte, denn wir mussten aus der Teilzone, in der wir uns befanden, erst einmal heraus finden. Ohne die gewaltigen Energien des Elementargeistes würde uns das kaum möglich sein. Das war uns inzwischen sonnenklar. Und der Werwolf hatte keinen freien Auslauf mehr, seit er sich so offen gegen seinen einstigen Herrn und Meister, den Beherrscher dieser Sphäre, wandte und endgültig die Seiten gewechselt hatte.

    Trotzdem erstaunte es mich, dass wir so schnell unser Ziel fanden. Wir mussten nur zweimal die Zone wechseln.

    Nicht nur für uns ein neues Erlebnis übrigens, sondern natürlich auch für den Elementargeist, der lange genug Gefangener seines eigenen Bereiches geblieben war, bis zur Befreiung durch May Harris und mich.

    Es war tatsächlich ein identisches Teufelsmoor. Wie in der Geschichte von damals, die dadurch für uns noch viel lebendiger wurde.

    Unwillkürlich hielten wir Ausschau nach den Personen, die damals die Hauptrolle gespielt hatten, wohl wissend, dass es diese heute nicht mehr gab – und wenn doch noch, waren sie um Jahre gealtert...

    *

    Sergeant Olson hatte Cabot nicht alles gesagt. Natürlich glaubte er nicht mehr an Rambos Rückkehr. Aber er wollte nichts unversucht lassen. Deshalb fuhr er mit den beiden Konstablern zur Hauptstraße, die durch Crowlsbury hindurch geradewegs zum Teufelsmoor führte. Wenn Rambo irgendwo auftauchte, dann dort wohl zuerst.

    Olson wies die beiden Polizisten an, Posten zu beziehen, während er für Ablösung sorgen wollte.

    Er war gerade dabei, wieder in seinen Wagen zu steigen, als ihn Nyl am Arm festhielt. Wortlos deutete er über die Straße.

    Ein Morris stand dort geparkt, ein grüner Morris mit Londoner Nummer.

    „Glaubst du wirklich, es ist Rambos Auto?", fragte Olson tonlos.

    „Was heißt hier glauben, James, ich bin sicher."

    Christopher Davis trat hinzu.

    „Er hat recht, nickte er. „Ich habe den Wagen vor der Schule stehen sehen. Nachdem Cabot und Rambo weg waren, stand er nicht mehr dort.

    „Hast du die Nummer gesehen?"

    „Natürlich nicht, James."

    „Wie kannst du dann so sicher sein?"

    „Ich bitte dich, begehrte Nyl auf. „Warum sollte denn noch so ein Londoner hierherkommen? Wäre es ein anderer und nicht Rambo, wüssten wir das bestimmt längst schon. In der gegenwärtigen Situation wäre dies doch von besonderer Brisanz.

    Olson winkte ab.

    „Ihr habt recht. Trotzdem kann ich es nicht recht glauben."

    „Aber warum sollte es dieser Rambo nicht doch geschafft haben?"

    „Schon, Davis, aber kannst du mir verraten, warum er sein Auto ausgerechnet hier abstellt und zu Fuß weitergeht?"

    Nyl ging zu dem Morris und blickte hinein. Er winkte die anderen herbei.

    „Da drin sieht es ja verheerend aus, sagte Davis. „Alles ist voller Schlamm.

    „Ich kann mir nicht helfen, aber ich muss ununterbrochen an Georg Konstantin denken", murmelte Nyl.

    Olson befühlte die Motorhaube.

    „Das Fahrzeug steht noch nicht lange hier. Er nickte Nyl zu. „Vielleicht hast du recht, obwohl ich wünschte, dass es nicht so ist. Auf jeden Fall müssen wir nach dem Rechten sehen.

    Sie hasteten zu Olsons Wagen.

    „Ich habe das Gefühl, dass es bereits zu spät ist", keuchte Davis beim Einsteigen.

    James Olson wartete nicht, bis die Tür ganz zugezogen war. Mit schreienden Pneus wendete er.

    *

    Wenig später hielten sie vor Konstantins schmalem Ziegelsteinhaus und sprangen hinaus.

    Aus dem Innern des Hauses drang Lärm.

    Sie hetzten zur Haustür.

    Ein furchtbarer Schrei. Ein Mensch in höchster Not!

    Die Tür ließ sich nicht öffnen. Olson machte sich nicht die Mühe, zu klingeln. Er nahm einen Anlauf und rammte mit der Schulter gegen die Tür.

    Diese krachte auf.

    Im Halbdunkel des Treppenhauses stand Mrs. Konstantin. Aus verweinten, weitaufgerissenen Augen starrte sie ihnen entgegen.

    Olson schob sie derb beiseite und hetzte zur Treppe.

    „Verdammt, der Sergeant!", rief jemand von oben.

    James Olson schüttelte die Faust.

    „Wehe, wenn ihr ihm etwas getan habt!, brüllte er. „Ich zerreiße euch in der Luft!

    Dann war er oben. Nyl und Davis hatten alle Mühe, ihrem Vorgesetzten zu folgen.

    Eine makabre Szene bot sich ihnen, als sie das Kinderzimmer betraten. Ein halbes Dutzend Männer stand um den am Boden liegenden Rambo herum. Dessen Kleidung war zerfetzt, und er war über und über mit Schlamm verkrustet. An der linken Brustseite blutete er. Im Bett lag die Leiche des Jungen.

    Konstantin schaute langsam auf. Er hatte sich über Rambo gebeugt. Das Messer in seiner Rechten war rot verschmiert.

    „Du wirst mich nicht von dem abhalten, was ich tun muss!", knurrte er Olson an. Blitzschnell stieß er zu.

    Aber die Männer, die Rambo festhielten, waren abgelenkt. Cliff konnte sich zur Seite werfen. Das Messer verfehlte ihn zum zweiten Mal und bohrte sich in die Dielen.

    Olson packte Konstantin im Genick und riss ihn wie eine Puppe zurück. Georg Konstantin war ein hilfloses Bündel in den fleischigen Händen des Sergeant.

    Olson schleppte den sich heftig sträubenden Mann zum Bett mit dem toten Jungen.

    „Da, sieh ihn dir an, du Mistkerl, brüllte er. „Sieh ihn dir gut an. Neben dem Bett stand ein niedriger Nachttisch mit mehreren Arzneifläschchen. Darüber hing ein halbblinder Spiegel. Olson drückte Konstantins Gesicht dagegen. „So, und dann betrachte diesen da. Das bist du, Georg Konstantin, du, der du deinem Sohn ausführlich die Schrecken von da draußen geschildert hast. Nein, nicht Rambo hat ihn auf dem Gewissen, sondern du!" Angewidert stieß er Konstantin von sich.

    Rambo erhob sich stöhnend vom Boden.

    „Ihr seid keine Männer, grollte James Olson. „Wie alte Weiber benehmt ihr euch. Ihr kennt kein anderes Thema als den Fluch. Ihr pumpt eure Kinder so mit Angst voll, dass sie schon zu zittern beginnen, wenn die Dämmerung aufsteigt.

    „Aber..." Der breitschultrige Barry setzte zu seiner Verteidigung an. Olson schnitt ihm mit einer energischen Handbewegung das Wort ab.

    „Ich weiß, was hier gespielt wird. Ich bin ebenso ein Kind dieses Städtchens wie ihr. Bisher habe ich das ganze Spiel mitgemacht, aber das wird sich ändern! Er deutete mit dem ausgestreckten Arm zum Fenster hinaus. „Da draußen lauert eine Gefahr, das wissen wir. Was aber haben wir bisher dagegen getan? Keiner von uns wagt es, einen Fuß vor die Stadt zu setzen. In Crowlsbury regiert die Angst.

    „Ich war draußen und habe mich der Gefahr gestellt!", begehrte Georg Konstantin auf.

    Olsons Blick traf ihn wie ein Flammenschwert.

    „Wahrscheinlich hast du dich damit auch noch vor deinem Sohn gebrüstet, wie?"

    „Das war nicht nur mein gutes Recht, sondern auch meine Pflicht. Ich habe ihn gründlich aufgeklärt, ihm alles gesagt, im Rahmen dessen, in dem es mir möglich war."

    „Und hast damit deinen Jungen zugrunde gerichtet! Olson klopfte ihm mit der Faust gegen die Stirn. „Will es denn nicht in deinen dämlichen Schädel hinein, woran der Bub gestorben ist? Die Angst und das Grauen haben ihn umgebracht - die Angst und das Grauen, von dir gesät!

    Die Männer redeten empört durcheinander. Rambo drückte sich in eine Ecke des Raumes.

    Olson fuhr zwischen die schwatzenden Männer wie ein Orkan. Er wirbelte sie durcheinander und warf sie einen nach dem anderen eigenhändig hinaus, auch Georg Konstantin.

    Dann waren er, Nyl und Davis mit Cliff Rambo allein. Olson besah sich die Brustwunde.

    „Sie haben mir das Leben gerettet, keuchte Cliff. „Als Sie unten die Tür aufbrachen, wollte dieser Konstantin gerade zustoßen. Durch die Ablenkung hat er mich nicht richtig getroffen. Es ist, glaube ich, nur eine Fleischwunde.

    „Mann, Sie sehen wirklich schrecklich aus!", entfuhr es Davis. In seinen Augen stand noch immer das Entsetzen über die Szene, die sich ihm geboten hatte.

    Auch Nyl bemühte sich, abzulenken.

    „Wir müssen Sie sofort zu einem Arzt bringen."

    Cliff winkte ab.

    „Ich glaube kaum, dass das notwendig ist. Bei mir heilen Wunden extrem schnell. In ein paar Stunden, spätestens morgen früh, wird alles vergessen sein."

    Die Polizisten sahen ihn ungläubig an.

    „Sie wollen uns wohl auf den Arm nehmen, was?, grollte Olson. „So etwas habe ich ja noch nie gehört.

    „Sie können mir ruhig glauben, Sergeant. Cliff versuchte ein Lächeln. „Es haben sich auch schon andere darüber gewundert.

    Olson schüttelte den Kopf.

    „Sie werden mir immer unheimlicher. Bald glaube ich auch, dass Ihre Anwesenheit die dunklen Mächte da draußen herausfordert. Was ist eigentlich an Ihnen so besonders?"

    Cliff schaute ihn verständnislos an.

    Olson winkte ab.

    „Egal, wir gehen jetzt trotzdem zum Doc." Er wandte sich zur Tür. Nyl und Davis hakten Cliff unter.

    „Einen Moment noch, rief dieser. „Sergeant, ich habe eine Frage.

    Olson blieb in der Türöffnung stehen und drehte sich um.

    „Was ist noch?"

    „Ich habe draußen eine verlassene Baustelle gefunden."

    Die Männer blickten sich betroffen an.

    „Was - was für eine Baustelle?", ächzte James Olson endlich.

    Cliff erzählte ihnen in groben Zügen, was er gesehen hatte. Den Lastwagen, der auf ihn Jagd gemacht hatte, ließ er allerdings aus.

    James Olson fühlte sich äußerst unbehaglich.

    „Es stimmt, dass da draußen einmal eine Baustelle war, rückte er endlich mit der Sprache heraus. „Sie müssen sich dennoch geirrt haben, denn das ist schon Jahre her.

    Cliff blickte ihn skeptisch an.

    „Auf mich hat das mehr den Eindruck gemacht, als habe man die Baustelle erst vor Tagen errichtet. Wären Jahre vergangen, hätte die feuchte Luft einen Teil der Geräte zerstört. Außerdem hat mir John Reicher kein Wort davon gesagt."

    „John Reicher hat zu Ihnen gesprochen? Olsons Augenbrauen zuckten nach oben. „Ach, das ist ja interessant. Sie haben also auch die Gabe, sich mit einem Toten zu unterhalten?

    Cliff hätte sich am liebsten eine runtergehauen. Jetzt war es aber heraus, und er musste Farbe bekennen. Er erzählte von dem Telefonanruf Reichers vor ein paar Tagen.

    „Hören Sie, Mr. Rambo, sagte James Olson, „ich weiß selbst, dass es unglaubwürdig klingt, aber es stimmt, dass die Baustelle schon vor Jahren da draußen errichtet wurde. Es handelte sich um eine Baufirma aus dem größten Ort in der näheren Umgebung, aus Cansville. Der Besitzer war ein gewisser Joseph Greene. Die Firma war nicht besonders groß. Greene wollte mit den Straßenarbeiten da draußen ein großes Geschäft machen. Da niemand dort arbeiten wollte, kletterten die Angebote in astronomische Höhen. Er sagte zu. Die Arbeiter stammten alle nicht aus dieser Gegend. Vielleicht haben Sie das an den Nummernschildern der Autos gesehen? Cliff hatte nicht, nickte aber, damit Olson fortfuhr: „Die Männer fürchteten weder Tod, noch Teufel, außerdem wurde ihnen eine Menge Geld bezahlt.

    Ein paar Tage lang ging alles gut. Abends fuhren sie nach Cansville, übernachteten dort und setzten morgens ihre Arbeit fort. Hier in Crowlsbury wäre es natürlich näher für sie gewesen, aber niemand wollte sie beherbergen - auch nicht die Bürger von Solswell auf der anderen Seite des Gebietes.

    Als sie eines Abends nicht in Cansville eintrafen, dachte sich niemand etwas dabei. Man hielt es für möglich, dass sie gewesen. Schließlich kehrten sie dorthin nicht wieder zurück. Man nahm zunächst an, dass sie trotz allem entweder bei uns oder in Solswell eine Bleibe für die Nacht gefunden hätten. Erst nach Tagen wurde man misstrauisch. Ich wurde beauftragt, nach dem Rechten zu sehen, lehnte es aus verständlichen Gründen allerdings ab. Das brachte mir ein Disziplinarverfahren ein, ließ mich aber überleben.

    In Cansville wurde eine Kommission gebildet. Acht der zwölf Beauftragten kehrten der Sache rechtzeitig den Rücken. Die anderen vier Unverbesserlichen drangen in das Gebiet ein.

    Wieder vergingen mehrere Tage. Da fand ein Bauer von Solswell auf seinem Acker zwei Männer. Es waren Joseph Greene und sein Polier. Sie waren beide völlig am Ende und lagen offenkundig schon seit einiger Zeit dort ohnmächtig im Feld - wahrscheinlich sogar seit dem Tag ihres Verschwindens. Bei anderer Witterung wären beide mit Sicherheit tot gewesen. Sie wurden gerettet. Der Polier allerdings hatte seinen Verstand verloren. Er stammelte ununterbrochen unzusammenhängendes Zeug.

    Joseph Greene verzichtete offiziell auf weitere Untersuchungen des Falls und verschwand von heute auf morgen von der Bildfläche. Wahrscheinlich lebt er irgendwo unter falschem Namen."

    Olson räusperte sich.

    „Sie sehen, Mr. Rambo, dass ich offen bin und Ihnen nichts verheimliche. Hoffentlich halten Sie das von jetzt ab auch so mit mir?"

    Cliff nickte geistesabwesend.

    „Sagen Sie, was wurde aus den Männern der Kommission und aus den Arbeitern?"

    Olson zuckte mit den Achseln.

    „Das weiß kein Mensch. Sie tauchten nie mehr auf. Die Presse und die Behörde haben irgendeine halbwegs plausible, wenn auch unzutreffende Erklärung gefunden, und im Übrigen interessierte sich später kein Mensch mehr dafür. Die Verschollenen gelten offiziell als tot."

    „Ich kann es nicht glauben", schüttelte Cliff den Kopf.

    „Nun aber los", grollte Olson und gab seinen Männern einen Wink.

    Sie gingen die Treppe hinunter.

    Im Flur waren die Männer versammelt, die Olson aus dem Kinderzimmer geworfen hatte. Erst jetzt kam es Cliff wieder in den Sinn, dass sie die ganze Zeit mit dem toten Jungen zusammen gewesen waren. Er konnte all das, was er in den letzten zwölf Stunden erlebt hatte, einfach nicht begreifen. Noch vor einem Tag hätte er jeden für verrückt erklärt, der ihm etwas Ähnliches erzählt hätte.

    Und da war das Gefühl, dass sie erst am Anfang standen, dass ihnen das Schlimmste noch bevorstand.

    „Ihr seid also immer noch nicht weg", sagte Olson angriffslustig.

    „James, du machst einen großen Fehler, wenn du dem Mann hilfst, beschwor ihn Konstantin. „Er ist eine Gefahr, und das weißt du selbst. Wenn wir nichts unternehmen, wird es eine andere Macht tun. Das Teufelsmoor wird uns alle verschlingen!

    In seiner Erregung hatte er es ausgesprochen: Teufelsmoor!

    Die Männer erblassten.

    Die Küchentür flog auf. Mrs. Konstantin rannte auf den Flur. Sie schrie gellend und fiel ihrem Mann um den Hals.

    „Mein Gott, Konstantin, stammelte Olson, „wie konntest du nur? Der starke Mann zitterte.

    „Unsinn! Cliff versuchte, seiner Stimme Festigkeit zu geben. Es misslang. „Wenn es gefährlich wäre, müsste schon etwas passiert sein. Es ist einfach lächerlich, zu glauben, dass das Aussprechen des Wortes Teufelsmoor...

    „Wenn Sie das noch einmal sagen, schlage ich Ihnen eigenhändig die Zähne ein!", drohte Olson. Cliff glaubte es ihm aufs Wort. Er hielt den Mund.

    Mrs. Konstantin schluchzte laut. Die Gesichter aller waren kalkweiß. Georg Konstantin schaute sich mit schreckgeweiteten Augen um. Er war unfähig, ein Wort zu sagen.

    „Los, kommandierte der Sergeant, „wir gehen. Er gab seinen beiden Männern und Cliff einen Wink.

    In Georg Konstantin kam plötzlich Bewegung.

    „Nein, stöhnte er auf, „das könnt ihr nicht tun!

    Olson blieb stehen.

    „Was können wir nicht?"

    „Verdammt, siehst du denn nicht, warum mir nichts passiert? Dieser Rambo ist daran schuld. Seine Anwesenheit schirmt die teuflische Kraft von uns ab. Wenn ihr aber - ihr aber geht, dann..."

    „Mach dich nicht lächerlich, rief der breitschultrige Barry dazwischen. „Hier kann dir nichts geschehen. Vielleicht haben die Teufel da draußen im Moment etwas anderes zu tun? Vielleicht achten sie zu sehr auf diesen Rambo? Es klang wenig überzeugend.

    Konstantin ging auf Cliff Rambo zu. Seine Frau klammerte sich schreiend an ihn. Er stieß sie zurück. In seinen Augen stand nackte Todesfurcht. Die Frau fiel auf den Boden. Zwei Männer kümmerten sich um sie und stellten sie wieder auf die Beine.

    Konstantin packte Cliff hart am Kragen.

    „Hören Sie, Sie dürfen nicht von meiner Seite weichen. Ich weiß nicht, was das für eine Kraft in Ihnen ist, aber sie wird mich am Leben erhalten."

    „Vor nicht allzu langer Zeit wolltest du ihn töten", sagte Olson eisig. Er schob Konstantin weg.

    In diesem Augenblick wurde Cliff von der Frau angesprungen. Sie hatte sich blitzschnell von ihren Helfern losgerissen. In ihrer hocherhobenen Rechten blitzte ein Messer. Es sauste auf Cliff nieder.

    Geistesgegenwärtig warf sich dieser zurück. Der Stoß ging ins Leere. Aber Mrs. Konstantin gab nicht auf. Wie eine Furie drang sie auf den Yardmann ein. Ihr Gesicht war eine hasserfüllte Grimasse.

    Olson hielt sie zurück. Mühelos entwand er ihr das Küchenmesser.

    „Dieser Mann bringt Unglück über uns alle!", geiferte sie. Schaum lag auf ihren Lippen.

    Olson sah Cliff an. Dann deutete er mit dem Kopf hinaus.

    „Nein, das könnt ihr nicht tun", schrie Konstantin.

    „Du Mistkerl! fuhr ihn Christopher Davis an, „siehst du denn nicht, was mit deiner Frau los ist? Und oben liegt dein toter Sohn. Willst du, dass deine Frau genauso endet wie er? Rambo muss raus hier. Erst dann kann sie sich beruhigen.

    „Aber es geht um mein Leben." Georg Konstantin sank schluchzend auf die Knie und barg das Gesicht in beiden Händen.

    Die tobende Frau wurde Olson abgenommen. Er drängte Cliff und die beiden Konstabler hinaus.

    Sie waren gerade dabei, in den Wagen zu steigen, als im Haus Konstantins das Chaos ausbrach.

    Die vier Männer standen stocksteif da. Es dauerte eine Weile, bis sie aus der Erstarrung erwachten.

    Aber nur Christopher hatte die Überwindungskraft, zum Haus zurückzugehen.

    Er blieb nicht lange. Als er wieder zu dem Wagen trat, schien er mit den Nerven am Ende. Er zitterte wie Espenlaub.

    „Was ist passiert?", drängte ihn James Olson, obwohl eine Antwort kaum notwendig gewesen wäre.

    „Sie haben Georg regelrecht in Stücke gerissen!", kam es ächzend über Davis' Lippen.

    *

    „Nyl und Davis werden das Haus im Auge behalten. Ich muss Sie bitten, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen, wenn Sie gehen wollen, sagte der Sergeant. „Wir dürfen kein Risiko eingehen. Er räusperte sich. „Außerdem ist die Gegend außerhalb der Stadt für Sie ab sofort tabu. Ich muss Sie im Auge behalten. Es ist nur zu Ihrem Besten."

    „Davon bin ich überzeugt", sagte Cliff, ohne erkennen zu lassen, ob er es wirklich so meinte.

    Sie saßen im Wagen vor dem Haus der Witwe Ballerd. Cliff war inzwischen ärztlich versorgt worden. Seinen Wagen hatte er am Ausgang der Stadt stehenlassen. Zum Sergeant hatte er gesagt, es sei schließlich egal, wo der Morris stehe. Er war dort so gut aufgehoben wie hier. Aber der wahre Grund war natürlich ein anderer.

    Cliff stieg aus.

    „Was ist, wenn ich nach London zurückkehren will?"

    „Das muss ich Ihnen leider untersagen. Sie sind ein wichtiger Zeuge im Fall Konstantin. Wahrscheinlich wird bald Inspektor McCormick hier auftauchen, um den Fall zu untersuchen."

    „Das passt Ihnen wohl nicht ganz, wie?"

    „Es passt mir nie, wenn ein Mensch sein Leben hat lassen müssen", entgegnete der Sergeant eisig.

    Cliff biss sich auf die Unterlippe und ging zum Haus.

    Christopher Davis postierte sich vor den Eingang, Jack Nyl begab sich hinter das Haus.

    James Olson fuhr davon. Cliff sah ihm nicht nach.

    Er blieb stehen und schaute nachdenklich zum Fenster Cabots hinauf. Ein seltsames Gefühl war in ihm erwacht. Und hatte sich nicht eben die Gardine bewegt? Nein, er musste sich geirrt haben. In dem diffusen Licht der Straßenbeleuchtung konnte man ohnehin kaum etwas erkennen.

    Mit dem Schlüssel, den ihm die Witwe Ballerd überlassen hatte, öffnete er und wollte eintreten.

    Jemand kam über die Straße gelaufen.

    Es war Roberta Ballerd. Schweratmend erreichte sie ihn.

    „Bitte, gehen Sie nicht hinein, Mr. Rambo!", bat sie eindringlich.

    Cliff lächelte amüsiert. Davis kam neugierig näher.

    Roberta Ballerd sah ängstlich zu Cabots Fenster empor.

    „Bleiben Sie hier, Mr. Rambo, flehte sie. „Dort drinnen lauert Gefahr.

    „Was ist denn los?, fragte Christopher Davis. „Was haben Sie? Wer lauert da drin?

    „Cabot", sagte sie geheimnisvoll.

    „Natürlich, versetzte Cliff, „wer sollte es sonst sein?

    „Aber, Sie verstehen nicht, Mr. Rambo: Cabot ist vom Teufel besessen!" Ihre Augen waren groß und rund. Ihre Lippen bebten.

    „Mrs. Ballerd, was reden Sie denn da?, meinte der Konstabler kopfschüttelnd. „Ich habe noch am Abend mit ihm gesprochen. Er erschien mir völlig normal.

    „Ich bin nicht mehr die Jüngste, Konstabler, aber immer noch im Vollbesitz meiner geistigen Kräfte, entgegnete sie scharf. „Ich habe es deutlich gesehen. Seine Augen leuchteten von innen heraus, und sein Gesicht war eine dämonische Fratze.

    Christopher Davis konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Die Witwe drohte mit der Faust.

    „Das werden Sie bereuen, zischte sie. Zu Cliff Rambo gewandt, fügte sie hinzu: „Ich wollte Sie nur warnen. Es ist Ihre Sache, was Sie daraus machen.

    „Sie müssen halt nur aufpassen, dass Sie sich nicht an den glühenden Augen verbrennen", gluckste Davis.

    Roberta Ballerd stampfte wütend mit dem Fuß auf. Dann rannte sie über die Straße davon, ängstliche Blicke auf Cabots Fenster werfend.

    Sehr nachdenklich betrat Cliff das Haus.

    „Ich brauche ja wohl nicht mitzugehen, was?", fragte Davis.

    Cliff antwortete ihm nicht. Er konnte sich nicht helfen, aber die Warnung der Witwe hatte das eigenartige Gefühl in seinem Innern noch verstärkt. Was erwartete ihn wirklich?

    Dann schalt er sich einen Narren. Natürlich, er hatte in den letzten Stunden Furchtbares erlebt. War das aber ein Grund, sich verrückt zu machen?

    Glühende Augen und eine dämonische Fratze?

    Er schüttelte den Kopf und schloss hinter sich die Haustür. Langsam stieg er die Treppe hinauf.

    *

    Trotz allem musste er zugeben, dass die Witwe vielleicht doch etwas gesehen hatte, was zumindest ungewöhnlich war. Immerhin musste es einen Grund dafür geben, dass sie um diese Zeit noch auf den Beinen war und sich außerdem nicht zu Hause aufhielt, sondern irgendwo anders Unterschlupf gefunden hatte.

    Doch er schob diese Gedanken von sich und ging den kurzen Flur entlang zu seinem Zimmer.

    Dabei musste er an Cabots Tür vorbei. Unschlüssig blieb er stehen. Sollte er nach dem Lehrer sehen?

    Doch dann stellte er sich vor, wie Robert Cabot reagieren würde. Nein, der Mann brauchte seinen Schlaf. Er musste wieder früh auf die Beine.

    Langsam ging er weiter.

    In diesem Moment wurde die Tür zu Cabots Zimmer aufgerissen. Cliff fuhr herum.

    Robert Cabot sah schrecklich aus. Seine Haare hingen ihm wirr ins Gesicht, seine Augen waren entzündet, die Tränensäcke dick geschwollen. Das ganze Gesicht war aufgedunsen.

    Cliff erschrak. In der zitternden Rechten hielt Cabot eine Pistole. Die Mündung der Waffe zeigte direkt auf Cliff Rambos Bauchnabel. Langsam krümmte sich der Zeigefinger des Lehrers um den Abzug.

    Cliff hatte einen Moment den Eindruck, die kleine, schwarze Öffnung der Mündung würde ihn verschlingen. Er rechnete seine Chancen aus.

    Er hatte keine! Cabot stand fast zwei Meter von ihm entfernt in der Tür. Die Entfernung war zu groß. Cabot brauchte nur den Finger krummzumachen.

    Nun habe ich in diesem verfluchten Ort soviel überstanden, dachte Cliff erbittert, soll mich jetzt hier das Schicksal ereilen?

    *

    Die Pistole polterte zu Boden. Mit einem dumpfen Laut brach Robert Cabot zusammen.

    Mit zwei Schritten hatte ihn Cliff erreicht. Mit dem Fuß trat er gegen die Waffe. Sie schlidderte über den Flur zur Treppe. Cliff bückte sich nach dem Lehrer.

    Der Mann war ohne Bewusstsein.

    Cliff wuchtete ihn hoch und trug ihn zum Bett im Innern des Zimmers. Kaum lag der Lehrer, schlug er die Augen auf.

    Verständnislos blickte er um sich.

    „Was ist passiert?"

    „Sie waren gerade drauf und dran, mich zu erschießen!", antwortete Cliff rau.

    „Was? Cabot ruckte auf, sank aber im nächsten Moment wieder stöhnend in die Kissen zurück. Mit schmerzverzerrtem Gesicht betastete er seinen Kopf. „Verdammt, ich kann mich an nichts mehr erinnern. Doch, da war eine seltsame Benommenheit in mir, als Olson mit seinen Männern ging. Ich dachte an Sie und...

    „Was war danach?"

    Cabot zuckte mit den Achseln.

    „Ich weiß es nicht. Vielleicht bin ich ohnmächtig geworden? Wo haben Sie mich gefunden? Hier auf dem Bett liegend?"

    „Sie standen in der Tür, mit der Pistole in der Faust."

    „Um Gottes Willen, Mr. Rambo. Cabot sah zum Schreibtisch. „Tatsächlich, die Waffe ist weg.

    „Sie liegt draußen auf der Treppe."

    „Aber ich begreife das alles nicht."

    Cliff erhob sich. Er nickte grimmig.

    „Ich schon, Mr. Cabot. Mrs. Ballerd wollte mich vor Ihnen warnen, und ich glaubte ihr nicht."

    „Sie glauben, die Teufel da draußen wollten, dass ich Sie umbringe?"

    „Denken Sie einmal nach. Sie wären nicht der erste in diesem Ort, der zu einer mordenden Marionette geworden ist."

    „Aber warum habe ich es dann doch nicht getan?"

    „Eine gute Frage! Cliff erzählte dem Lehrer, was inzwischen passiert war. „Das alles deutet tatsächlich darauf hin, dass irgendetwas in mir ist, gegen das die Teufel im Moor nichts ausrichten können. Ihre Angriffe müssen stets indirekt erfolgen. Über mich selbst haben sie keine Gewalt. Er ging hinaus und kehrte mit der Pistole in der Hand zurück. „Wo haben Sie denn das Ding her?"

    Cabot sagte es ihm.

    „Sie können es behalten, fügte er hinzu. „Ich möchte nicht ein zweites Mal in eine solche Situation kommen. Er setzte sich vorsichtig auf.

    „Geht es Ihnen wieder besser?"

    „Danke der Nachfrage. Mein Kopf fühlt sich an, als habe ihn jemand mit der Axt bearbeitet, aber ansonsten bin ich gesund. Cabot lachte verbittert. „Wenn es nicht schlimmer wird, kann ich zufrieden sein.

    Cliff betrachtete nachdenklich die Pistole.

    „Ich weiß nicht, ob ich das annehmen kann. Ich bin britischer Polizist. Sie wissen, dass wir keine Waffen besitzen dürfen."

    „Sie sind ein Narr, Mr. Rambo. Entschuldigen Sie, wenn ich es so hart ausspreche, aber denken Sie daran, was inzwischen alles hier passiert ist. Glauben Sie wirklich, dass Sie auf eine Waffe verzichten können - auch wenn Sie dabei gegen das Gesetz verstoßen? Mir wäre jedenfalls mein Leben lieber als die strikte Einhaltung des Gesetzes."

    „Also gut. Cliff steckte die Pistole ein. „Sie haben mich überzeugt.

    „Was werden Sie jetzt tun?"

    „Erst einmal schlafen. Ich glaube, das habe ich verdient. Wahrscheinlich wird ohnehin bald Inspektor McCormick hier auftauchen und unangenehme Fragen stellen."

    Cliff ging zur Tür.

    „Auf jeden Fall wünsche ich eine gute Nacht", sagte er im Weggehen.

    „Ich glaube, die Erfüllung dieses Wunsches hätten Sie mehr verdient als ich", murmelte Robert Cabot und schaute ihm nach.

    Cliff hörte es nicht mehr.

    Bevor er zu Bett ging, nahm er ein Bad.

    Der Morgen dämmerte schon fast, als er endlich einschlief. Es wurde ein sehr unruhiger und wenig erholsamer Schlaf.

    *

    Um neun Uhr morgens schreckte er auf.

    Cabot hatte also rechtbehalten. Der Inspektor hatte ihn noch nicht so früh besucht.

    Cliff Rambo fühlte sich wie zerschlagen. Er warf die Decke zur Seite und begab sich erst einmal unter die Dusche.

    Die Witwe war noch nicht zurückgekommen. Er musste sich sein Frühstück selbst zubereiten. Cabot hatte einen Zettel auf den Küchentisch gelegt, auf dem stand, wo er alles finden würde.

    Cliff wurde zum ersten Mal bewusst, dass er seit dem Mittag des vorangegangenen Tages nichts mehr gegessen hatte. Der Körper verlangte sein Recht. Roberta Ballerd hätte wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, hätte sie ihn beim Plündern des Kühlschrankes sehen können.

    Eine halbe Stunde nach dem Aufstehen fühlte sich Cliff wieder einigermaßen als Mensch. Nachdenklich ging er auf sein Zimmer. Er dachte an das Vergangene. Jetzt, nachdem er die Sache einmal überschlafen hatte, erschien ihm alles unwirklich, wie ein schon halbvergessener Albtraum.

    Er befühlte die Wunde an der Brust. Sie war tatsächlich so gut wie verheilt.

    Früher hatte er sich keine Gedanken darüber gemacht, dass er nie krank wurde und dass sich sein Körper unglaublich schnell regenerieren konnte. Er hatte es einfach als gegeben hingenommen. Jetzt machte es ihn nachdenklich. Was unterschied ihn von den anderen Menschen?

    Unwillkürlich musste er an seine Großmutter denken. Sie hatte aus dieser Gegend gestammt. Was war in der Vergangenheit passiert? Gab es vielleicht einen Zusammenhang zwischen ihr und diesem rätselhaften Fluch?

    Cliff konnte sich das Hirn zermartern wie er wollte, aber er kam zu keinem vernünftigen Ergebnis.

    Er trat ans Fenster und schaute hinaus. Auf der anderen Seite der Straße stand ein Konstabler. Er machte sich keine Mühe, unentdeckt zu bleiben. Olson hatte deutlich genug gesagt, dass er das Haus bewachen ließ.

    Cliff hatte seinen Morris abseits von hier stehenlassen, um jederzeit ungesehen mit ihm wegfahren zu können.

    Aber zuerst musste es ihm gelingen, unbemerkt das Haus zu verlassen.

    Er ging auf den Flur hinaus. Zwei Zimmer befanden sich auf der Rückseite des Hauses.

    Im Erdgeschoß waren Küche, Wohnzimmer und eine große Abstellkammer, da das Haus über keinen Keller verfügte.

    Cliff betrat das Bad. Auch im Hof stand ein Polizist. Wie konnte es ihm gelingen, unauffällig aus dem Haus zu kommen?

    Leise öffnete er das Fenster. Der Polizist blickte nicht herauf.

    Vorsichtig beugte sich Cliff hinaus. Eine hohe Mauer trennte auf dieser Seite das Anwesen der Witwe Ballerd vom Nachbargrundstück. Das war Cliffs Chance.

    Der Konstabler sah sich gelangweilt um, warf aber gottlob keinen einzigen Blick herauf.

    Die Abdeckplatte der Mauer befand sich tiefer als die Fensterbank und war drei Fuß zur Seite versetzt.

    Bange Sekunden verstrichen, bis es Cliff endlich gelang, mit dem Fuß die Mauer zu erreichen. Er schaute nach unten. Der Hof war immerhin drei Yard tief. Wenn er abrutschte und unglücklich unten aufkam...

    Mit aller Kraft stieß er sich ab. Mit rudernden Armen kämpfte er um sein Gleichgewicht. Dann ließ er sich auf die Knie nieder.

    Ein letztes Mal sah er nach dem Polizisten, der nicht ahnte, was über seinem Kopf vor sich ging.

    Leise ließ sich Cliff Rambo auf der anderen Seite von der Mauer rutschen. Wie eine Katze sprang er in den Nachbarhof.

    Hinter dem Hof öffnete sich ein schmaler Garten.

    Cliff musste mehrere Zäune überklettern, bis er es endlich wagen konnte, die Straße zu betreten.

    *

    Minuten später stand er schweratmend neben seinem Wagen. Olson hatte es versäumt, auch ihn bewachen zu lassen, wie sich Cliff nach einem kurzen Rundblick überzeugen konnte.

    Er klopfte den Staub aus dem Jeansanzug, den er für sein Unternehmen angezogen hatte, klemmte sich hinter das Steuer des Morris und wendete.

    Er zögerte einen Moment. Dann gab er Gas und brauste in Richtung Teufelsmoor davon.

    Hätte er geahnt, was ihn erwartete, wäre er wohl auf der Stelle wieder umgekehrt.

    *

    Es sah alles so aus wie am Vortag. Ohne Zwischenfall erreichte Cliff Rambo die Baustelle. Die Absperrung war vom Lastwagen durchbrochen worden. Das große Fahrzeug war ins Moor gerollt und zu Zweidrittel untergegangen. Irgendwo hing es fest, was ein Tiefersinken verhinderte.

    Cliff bog in den Weg, auf den das Umleitungsschild gedeutet hatte. Jetzt lag das Schild verbogen auf der gepflasterten Straße.

    Auf diesem Weg befand sich eine schmale Fahrspur. Ungezählte Räder hatten sich in den glitschigen Boden gegraben. Der kleine Morris schlingerte wild, brach aber dank der Fahrspur nicht zur Seite aus.

    Die knorrigen Bäume rechts und links des Weges rückten näher zusammen. Alle hundert Yard befand sich eine Ausweichstelle für entgegenkommende Fahrzeuge.

    Plötzlich endete der Weg an einer trüben Wasserfläche. Cliff konnte gerade noch bremsen. Schliddernd kam der Wagen zum Stehen.

    Die bizarren Baumkronen verdunkelten den Himmel über ihm. Deshalb hatte Cliff längst schon die Scheinwerfer eingeschaltet. Fluchend stieg er aus.

    „Das gibt es doch nicht, murmelte er vor sich hin. „Wieso endet der Weg im Wasser? Erst nach etwa fünfzig Yard tauchte der Weg wieder aus der schlammigen Brühe auf.

    Cliff untersuchte die Fahrspuren. Alles deutete darauf hin, dass der Weg einmal häufig benutzt worden war. Offenbar waren alle Verschollenen hier entlanggekommen. Aber waren sie mitten durch das Wasser gefahren? Cliff konnte sich das nicht recht vorstellen.

    „Vielleicht ist das wieder eine Finte der teuflischen Mächte, die das Moor regieren?", fragte er sich halblaut. Er suchte sich einen Stock, mit dem er die Wassertiefe prüfte.

    Erstaunt runzelte er die Stirn. Offenbar war er doch etwas zu vorsichtig. Das vor ihm war nichts als eine übergroße Pfütze, nur wenige Zoll tief. Wenn er langsam fuhr, konnte er sie ohne Schwierigkeiten mit dem Wagen überwinden.

    Trotzdem ging Cliff weiter, immer wieder mit dem Stock stochernd. Das Wasser drang ihm in die Schuhe. Es quatschte bei jedem Schritt.

    Dann war er auf der anderen Seite. Hinter sich sah er das Licht der Scheinwerfer. Achselzuckend kehrte er um.

    In diesem Moment rauschte es über seinem Kopf, Äste knackten. Für den Bruchteil einer Sekunde drang das Licht der Sonne bis zum Boden herunter, dann verdunkelte eine Wolke wieder den Himmel.

    Cliff legte den Kopf in den Nacken. Ein riesiges Etwas schwebte über den Baumwipfeln. In seinem Schatten war pechschwarze Nacht.

    „Verdammt, entfuhr es Cliff, „was ist das?

    Ein schrecklicher Schrei hallte durch den dichten Wald. Es klang wie der Entsetzensruf einer Gruppe von Menschen.

    Menschen?

    Es rauschte in den Baumkronen. Wind kam auf, zerrte an Cliffs Haaren. Wie gebannt starrte der Mann nach oben.

    Der mächtige Schatten schwebte langsam weiter.

    Cliff erkannte einen mächtigen, gebogenen Schnabel, wie der eines Geiers. Daraus drang dieser furchtbare Laut.

    Der Schatten entpuppte sich als Vogel, der mit mächtigen Schwingen über den Wald trieb.

    „Die Mächte des Teufelsmoors beginnen den Kampf", sagte Cliff tonlos. Er sah auf seine Armbanduhr. Es war kurz vor elf Uhr vormittags.

    Mit hölzernen Schritten kehrte Cliff zu seinem Wagen zurück und warf sich hinter das Steuer. Brummend zog der Motor an. Die Räder wälzten sich durch die Schlammbrühe. Cliff fuhr vorsichtig.

    Als er die Pfütze hinter sich hatte, beschleunigte er etwas. Der Weg machte eine sanfte Biegung. Das Licht der Scheinwerfer stach in das Halbdunkel.

    *

    Ein kleiner Busch stand zwischen den beiden Fahrspuren. Nachdenklich hielt Cliff an.

    Es war ihm unerklärlich, wie die Pflanze hierhergekommen war, wenn der Weg schon seit einem Jahrhundert in unregelmäßigen Abständen benutzt wurde. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass die Natur hier wie tot erschien. Die Pflanzen waren alt. Für junges Leben war offenbar kein Platz. Und jetzt dieser Busch.

    Misstrauisch stieg Cliff aus. Der Motor tuckerte im Leerlauf. Der Busch besaß dornige Äste, aber keine Blüten.

    Und da sah Cliff das Unglaubliche. Die Wurzeln waren nicht im Boden verankert! Sie bewegten sich zitternd. Langsam wanderte die Pflanze auf ihn zu.

    Mit einem erstickten Laut wich Cliff zurück, bis er mit den Beinen gegen den Wagen stieß. Der Busch wurde schneller, hatte ihn fast erreicht.

    Die dornigen Zweige begannen zu wedeln. Plötzlich wirkten sie wie knochige Hände, die nach dem Mann griffen.

    Der furchtbare Schrei klang wieder auf. Das Vogelmonster rauschte über den Weg hinweg, kehrte zurück, verharrte über Cliffs Kopf.

    Dornen gruben sich tief in sein Fleisch. Über ihm brachen Äste und prasselten auf den Weg und auf den Wagen herab. Der Vogel keuchte gierig.

    Endlich kam in Cliff Bewegung. Er trat nach dem Busch. Das dünne Holz splitterte wie Glas. Nein, das war kein selbständiges Wesen. Irgendeine Macht beseelte die tote Pflanze.

    Cliff warf sich zur Seite. Der mächtige Schnabel des Vogels zischte dicht an ihm vorbei. Es stank bestialisch nach Aas.

    Cliff hetzte davon. Das Wesen folgte ihm, die Schwingen dicht an seinen mächtigen Leib gepresst. Es erinnerte tatsächlich an einen Geier, war aber gut fünfmal so groß. Welcher Hölle war es entsprungen?

    Cliff rannte um sein Leben. Tatsächlich vergrößerte sich der Abstand. Das dämonische Tier kam auf Grund seiner Größe nicht so schnell voran.

    Rambo erinnerte sich an die Pistole, die ihm Cabot gegeben hatte. Er zerrte sie aus der engen Jackentasche und blieb stehen.

    Kreischende Laute ausstoßend hüpfte der Vogel auf ihn zu. Die scharfen Krallen wühlten den Boden auf, der mächtige Leib entwurzelte Bäume.

    Cliff Rambo lud durch und schoss.

    Die erste Kugel verfehlte das Ziel.

    Rambo zwang sich zur Ruhe und zielte sorgfältiger.

    Es war, als ahnte das Tier etwas von der Gefahr. Es hielt inne und glotzte ihn mit einem seiner triefenden Augen an.

    Cliff schoss direkt hinein. Der Kopf des Wesens flog zur Seite. Der Körper zuckte. Das andere Auge fixierte den Mann, während sich der Vogel näherschob.

    Jetzt war Cliff eiskalt. Er zielte sorgsam. Die Bestie war nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, als er zum zweiten Mal schoss. Das getroffene Auge lief aus.

    Ein röhrender Laut klang auf, umfauchte Cliff wie ein Sturmwind. Der Schnabel hackte blind nach ihm.

    Cliff warf sich herum und rannte weiter. Hinter ihm brach die Hölle aus. Dann war plötzlich alles still.

    *

    Cliff wartete eine Weile. Erst dann wagte er es, zurückzukehren. Er erreichte die Stelle, an der er das Monster zum zweiten Mal angeschossen hatte. Er hatte den Platz über die Biegung des Weges nicht mehr einsehen können, nachdem er weggelaufen war.

    Die dämonische Kreatur war verschwunden! Sie hatte sich nicht etwa wieder in die Lüfte erhoben, denn das hätte man sehen können. Nein, der Tunnel, den die Bäume über dem Weg bildeten, war unbeschädigt. Wo aber war die Bestie geblieben?

    War er, Cliff, einer Halluzination zum Opfer gefallen?

    Nein, die Spuren des Kampfes waren noch vorhanden. Der Weg war übersät mit abgebrochenen Zweigen und kleineren Ästen.

    Cliff traf die Erkenntnis wie ein Schlag:

    Seine Großmutter, die alte Mary Rambo, hatte eines Abends seinem Vater ein kleines, schwarzes Büchlein gezeigt. Die beiden waren sehr ernst

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