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Gruselkrimi Dreierband 3310
Gruselkrimi Dreierband 3310
Gruselkrimi Dreierband 3310
eBook355 Seiten4 Stunden

Gruselkrimi Dreierband 3310

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Über dieses E-Book

Mark Tate ist der Geister-Detektiv. Mit seinem magischen Amulett, dem Schavall, nimmt er es mit den Mächten der Finsternis auf und folgt ihnen in andere Welten und wenn es sein muss, bis in die Hölle. Ihm zur Seite steht May Harris, die weiße Hexe. (399)


Dieser Band enthält folgende Romane

Die Göttliche (W.A.Hary)

Gestatten, Hölle (W.A.Hary)

Mission unmöglich (W.A.Hary)



Unterwegs in einer parallelen Welt, auf der Suche nach der Wahrheit und dem Weg zurück zur Erde. Mitten im Vorhof zur Hölle, in dem nichts so ist, wie es erscheint, und in dem das Böse längst schon gesiegt hat.

Wie in der Stadt der Triklops…
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum23. Feb. 2024
ISBN9783753212845
Gruselkrimi Dreierband 3310

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    Buchvorschau

    Gruselkrimi Dreierband 3310 - W. A. Hary

    W.A.Hary

    Gruselkrimi Dreierband 3310

    UUID: 30d02cf0-2dc2-411c-84ec-b929ca5e6050

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Gruselkrimi Dreierband 3310

    Copyright

    W. A. Hary - Die Göttliche

    W. A. Hary - Gestatten, Hölle

    W. A. Hary - Mission unmöglich

    Gruselkrimi Dreierband 3310

    W.A.Hary

    Mark Tate ist der Geister-Detektiv. Mit seinem magischen Amulett, dem Schavall, nimmt er es mit den Mächten der Finsternis auf und folgt ihnen in andere Welten und wenn es sein muss, bis in die Hölle. Ihm zur Seite steht May Harris, die weiße Hexe.

    Dieser Band enthält folgende Romane

    Die Göttliche (W.A.Hary)

    Gestatten, Hölle (W.A.Hary)

    Mission unmöglich (W.A.Hary)

    Unterwegs in einer parallelen Welt, auf der Suche nach der Wahrheit und dem Weg zurück zur Erde. Mitten im Vorhof zur Hölle, in dem nichts so ist, wie es erscheint, und in dem das Böse längst schon gesiegt hat.

    Wie in der Stadt der Triklops…

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2024 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

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    Alles rund um Belletristik!

    W. A. Hary - Die Göttliche

    „Sie kennt keine Gnade!"

    Unterwegs in einer parallelen Welt, auf der Suche nach der Wahrheit und dem Weg zurück zur Erde. Mitten im Vorhof zur Hölle, in dem nichts so ist, wie es erscheint, und in dem das Böse längst schon gesiegt hat.

    Wie in der Stadt der Triklops…

    1

    Der Palast von Triklopstadt war riesig und beeindruckend. Die wuchtigen Mauern stützten ein weit ausladendes Dach, das wie eine sanft geschwungene Hügelkette anmutete. Die Metallschuppen, aus denen es bestand, waren breit und wiesen mannigfaltige Verzierungen auf.

    Auch die Mauern waren reichgeschmückt, doch erfreute dieser Schmuck nicht das Auge, sondern erzeugte im Betrachter eher so etwas wie Beklemmung. Das lag an den Motiven, die unbekannte Triklopkünstler zur Verzierung ihres Palastes benutzt hatten: Monströse Kreaturen, die nichts weiter im Sinn hatten, als Triklops zu zerfetzen, zu quälen und zu verschlingen.

    Wenn man bedachte, wie knapp der Lebensraum überall in der Stadt bemessen war, deutlich erkennbar an der zunehmenden Enge, wenn man sich dem Zentrum hier näherte, konnte man den ungeheuren Luxus ermessen, der hier getrieben wurde: Der Palast stand mitten auf einem weiten, freien Platz.

    Alles, was den Palast betraf, war groß, wuchtig, pompös und ließ alles andere klein und unbedeutend erscheinen. Aber es war eben auch gemein und gewalttätig in der Darstellung von teils vieläugigen Horrorgeschöpfen, die alle nur eines im Sinn hatten: Triklops bis aufs Blut und sogar bis zum Tode zu quälen.

    Dies war überhaupt und ausnahmslos das Hauptmotiv bei allen Verzierungen, und wo keine grausigen Szenen dargestellt wurden, so waren es zumindest schaurige und makabre Einzelheiten, die einem eine Gänsehaut nach der anderen über den Rücken rieseln ließen.

    Am liebsten hätten wir uns herumgedreht und die Flucht ergriffen. Eben auch Thor, obwohl man davon ausgehen konnte, dass er als Gott des Donners sicherlich schon einiges in seinem mehrtausendjährigen Leben erlebt hatte.

    Wenn das Urreich wirklich vom Bösen regiert wurde, dann hatte es hier, in diesem Palast, anscheinend seinen Hauptsitz. Daran hegten wir in diesem Moment nicht mehr die geringsten Zweifel.

    Einmal abgesehen davon, dass es jetzt erst recht mehr als unwahrscheinlich erschien, dass wir wirklich mit der bis hierhin demonstrierten Friedfertigkeit erwartet wurden!

    Der Boden des Marktes rings um den Palast bestand aus anderem Material als die Straßen der Stadt. Es fiel mir jetzt erst auf, nachdem ich es schaffte, endlich die Augen von den grausigen Darstellungen zu lösen und meinen Blick zu senken.

    Doch das erschien nur auf den ersten Blick so, denn eigentlich bestand die Andersartigkeit nur in einem: Überall auf den Straßen waren die Metallschuppen mit der Zeit zwangsläufig stumpf und unansehnlich geworden, wogegen sie hier ständig auf Hochglanz poliert wurden, damit ihre feinen Ziselierungen auch richtig zur Geltung kamen. Ziselierungen, die es nirgendwo sonst gab, mit Darstellungen, die genauso grausig waren wie alles, was den Palast des Grauens, wie ich ihn insgeheim bereits nannte, so reich verzierte.

    Man wagte es kaum, seinen Fuß darauf zu setzen, nicht nur wegen der Darstellungen, sondern auch, weil man unwillkürlich fürchtete, diesen Hochglanz zu beschmutzen, und dennoch ritt San-te-al einfach mit seinem Daedrapferd darüber, als wäre es die selbstverständlichste Sache der Welt.

    „Sieht alles aus wie neu!", bemerkte Thor nur.

    San-te-al wandte sich ihm zu und verkündete stolz:

    „Das ist es auch! Es wird ständig darauf geachtet, dass bei den Wartungsarbeiten Unbrauchbares sofort durch Neuwertiges ersetzt wird. Es gibt eine eigene Werkstätte mit Künstlern, die nichts anderes machen, als neue Metallschuppen für den Marktplatzboden herzustellen."

    „Was ist das eigentlich für ein Metall?", hakte ich sofort ein, weil ich jetzt eine günstige Gelegenheit dafür sah.

    Der Troll starrte mich mit seinem roten Stirnauge erstaunt an, während seine beiden halbwegs normalen Augen weiter nach vorn gerichtet blieben. Ein erschreckender Anblick. Dann wandte er sich brüsk ab und ritt einfach voran, ohne auf meine Frage einzugehen.

    Irritiert folgte ich ihm weiter.

    Vor der breiten Treppe zum Eingang zügelte San-te-al sein Reittier. Wir taten es ihm gleich.

    Triklops eilten plötzlich von zwei Seiten herbei und warteten, bis wir abstiegen, um sich der Tiere anzunehmen.

    Alles sträubte sich in mir dagegen, die hohe, ausladende Treppe zum Hauptportal hinaufzusteigen. Aber es würde mir wohl nichts anderes übrigbleiben.

    Was würde passieren, wenn ich mich jetzt weigerte?

    Ich hatte keine Lust, es herauszufinden, zumal es mir als unsinnig erschien, bis hierhergekommen zu sein, nur um ausgerechnet jetzt einen Rückzieher zu wagen.

    San-te-al schritt vor uns hinauf. Sein Cape flatterte im leichten Wind, der ständig über das Urreich wehte und dabei keinerlei Abkühlung brachte. Ganz im Gegenteil: Er schien diese Hitze erst recht anzufachen, an die ich mich wohl nie gewöhnen würde. Obwohl ich sie erstaunlich gut verkraftete, wahrscheinlich dank der ominösen Macht, die in mir schlummerte.

    San-te-al wirkte in seiner Haltung wie ein Eroberer, der von einem erfolgreichen Feldzug zurückkam. Er tat sehr stolz, und alle Furcht vor uns war inzwischen komplett von ihm abgefallen.

    Wie mächtig war er eigentlich wirklich hier in der Triklopstadt und darüber hinaus?

    Es wird sich zeigen, dachte ich zähneknirschend.

    Ich konnte jedenfalls diesen San-te-al nicht ausstehen. Für mich war das nur ein mieser, dünkelhafter Schauspieler, der sich gern in Pose warf, ohne wirklich etwas vorweisen zu können.

    Dennoch folgte ich ihm zögernd, an der Seite von Tri-tan und Thor, der mal wieder wie prüfend seinen Donnerhammer in den Händen wog, als wollte er damit im nächsten Moment zuschlagen. Dabei war ich ziemlich sicher, dass ein einziger Hieb genügt hätte, um diesen Widerling San-te-al zu zerschmettern. Ich kam nicht umhin, solches sogar zu ersehnen – und zu bedauern, dass es nicht eintrat.

    Das Eingangsportal öffnete sich wie von Geisterhand bewegt. Auch hier die überwiegend geschmacklosen Darstellungen von Horrorgeschöpfen. Auffallend nur die Tatsache, dass ausnahmsweise sämtliche Negativwesen zwei Augen hatten, während das Positive im Kampf gegen das Negative dreiäugig dargestellt wurde, mit roten Stirnaugen, erinnernd an so etwas wie Zyklopen, nur dass bei denen eben die beiden „normalen Augen" fehlten.

    Für einen Moment dachte ich:

    Was haben eigentlich Triklops und Zyklopen gemeinsam, außer dass es sie auf der Erde nicht gibt?

    Eine fantastische Idee:

    Ist es denn möglich, dass Triklops so eine Art Verschmelzung sind von Zyklopen einerseits und zweiäugigen Menschen andererseits?

    Unwillkürlich tastete ich bei diesem Gedanken nach meiner eigenen Stirn.

    Was, wenn das dritte Auge dort nicht schon immer da gewesen, sondern irgendwie später erst hinzu gekommen war?

    Nein, ich wehrte mich gegen diese Möglichkeit. Würde es denn nicht bedeuten, dass ich selber so eine Art Verschmelzung war zwischen einem Zyklopen und einem Menschen?

    Die Erinnerung an die Metallsichelspitze drängte sich mir auf, wie sie vorn aus meiner Brust geragt hatte. Eigentlich hätte ich auf der Stelle tot sein müssen, aber ich hatte nur da gestanden und auf diese Spitze gestiert. Bis Thor die Sichelklinge wieder aus meinem Körper herausgezogen hatte. Danach war alles so gewesen, als hätte mich die Sichelwaffe niemals getroffen. Ich hatte weder Schmerzen noch sonst eine Beeinträchtigung spüren können. Außer eben, dass ich für Sekunden paralysiert gewesen war. Aber doch mehr aus Entsetzen über den Vorgang an sich und nicht etwa, weil mich dieser eigentlich tödliche Treffer auch nur irgendwie bewegungsunfähig gemacht hätte.

    Ich verdrängte diese unerfreulichen Gedanken an das eigentlich Unmögliche wieder und widmete meine Aufmerksamkeit lieber der unmittelbaren Gegenwart.

    Die geschlechtslosen dreiäugigen Diener, die von innen die mächtigen Flügeltüren des Eingangsportals geöffnet hatten, kamen hervor und verbeugten sich untertänig.

    Wir drei Gäste betraten, mit unserem Führer San-te-al an der Spitze, eine weite Halle.

    Ich hörte das Patschen von nackten Füßen und sah zur Seite. Da trippelte eine Gruppe leichtgeschürzter Triklopmädchen direkt auf uns zu. Es waren die ersten Mädchen, die ich bisher zu Gesicht bekam. Sonst schien es in der Stadt nur Krieger und Geschlechtslose zu geben. Wobei wir nicht hatten feststellen können, ob die Krieger nicht auch geschlechtslos waren. Immerhin waren sie so in Rüstungen gehüllt, dass man dies nicht einmal vermuten konnte.

    Die Mädchen hier erschienen im Gegensatz zu allen anderen Triklops ohne diesen fellartigen Körperhaarwuchs, waren dabei außerordentlich gut gewachsen und hätten in jeder Menschenfrau Neid geweckt. Nur durfte man nicht in ihr unmenschliches Gesicht sehen. Die dritten Triklopaugen auf der Stirn wirkten wie glühendrote Kohlestücke.

    Es schauderte mich unwillkürlich, und ich wandte mich schnell ab.

    Die Mädchen hielten Abstand, und dann benahmen sie sich genauso wie menschliche junge Frauen auch, die man Zeit ihres Lebens in einen Palast sperrte, denn sie erinnerten eher an ausgelassene Kinder als an junge Erwachsene. Kinder, die das Aussehen eines echten Zweiäugigen wie Thor als wahre Sensation ansahen. Überhaupt hatten sie nur Augen für ihn. Erst staunten sie und konnten sich an der Ungewöhnlichkeit kaum sattsehen, aber dann verloren sie schnell ihre Scheu, kokettierten, witzelten und kicherten in einem fort.

    Tri-tan und ich wurden von ihnen völlig ignoriert, wobei ich nicht sagen konnte, dass mir das etwa unangenehm gewesen wäre.

    Wir beobachteten quasi als unbeachtete Zaungäste halb amüsiert, halb misstrauisch, wie sehr sich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf die insgesamt doch ziemlich imposante Erscheinung von Thor konzentrierte. Wohl nicht nur wegen seiner in der Triklopstadt äußerst ungewöhnlichen Zweiäugigkeit. Sicherlich auch wegen der von ihm verkörperten äußerst potenten Männlichkeit.

    Tri-tan und ich zogen uns ein wenig davon zurück, während unser Führer San-te-al sich abwartend verhielt.

    Worauf wartete er eigentlich?

    Seinem unmenschlichen Gesicht war nichts anzumerken.

    Und dann sah ich erstaunt, dass Thor ein - wie er wohl meinte - verführerisches Lächeln aufsetzte. Manche eher sensible Frau hätte meiner eigenen Meinung nach angesichts dessen wohl eher schleunigst das Weite gesucht. Nicht, dass Thor etwa hässlich gewesen wäre, aber die schwellenden Muskeln und das Lächeln eines als unbesiegbar geltenden Eroberers konnten schon Furcht erzeugen. Nur wenn man wusste, dass Thor lediglich für seine Feinde gefährlich war, konnte man ihn sogar als herbe Schönheit ansehen.

    Eine Frage halt des Geschmacks – und eben mein ganz persönlicher Eindruck. Denn den Geschmack der Triklopmädchen traf Thor mit seinem Lächeln jedenfalls hundertprozentig. Das wurde mit jeder Sekunde deutlicher.

    Ich fürchtete schon, dass sie sich im nächsten Moment auf ihn stürzen und ihn zu Boden zwingen würden, um es mit ihm auf der Stelle zu treiben.

    Er grinste amüsiert, während ich mich eines Schauderns nicht erwehren konnte. Natürlich nicht deshalb, weil ich Thor auch nur einen Augenblick lang beneidete. Thor war gewiss eher in der schlechteren Position.

    Als der Hüne seinen Blick schließlich auf eine der Triklopfrauen konzentrierte, die etwas größer und eigentlich noch besser gewachsen war als die anderen, fühlte diese sich zuerst geschmeichelt, aber dann schmolz sie förmlich dahin. Es sah so aus, als würde sie jeden Augenblick vor Glück in Ohnmacht fallen.

    Ich fragte mich indessen immer noch vergeblich, auf wen oder auf was wir hier überhaupt noch warteten.

    Aber dann traten zwei andere Mädchen vor und sagten mit zittrigen Stimmchen und sich fast bei jedem Wort abwechselnd:

    „Wir - wir sind hier, um uns um - um dich zu kümmern, starker Fremder. Wir sollen dir frische Kleidung besorgen, dich baden und salben…"

    „Ihr beide?", rief Thor begeistert aus.

    Ja, begeistert! Ich hatte mich nicht verhört!

    „Nein, wir alle!"

    Sein Lächeln wirkte plötzlich ein wenig verzerrt. Er winkte ab.

    „Och, das ist nicht nötig, ich bin nicht etwa schmutzig oder so. Ähem, außerdem, tja, ich kann das auch allein, falls es notwendig sein sollte."

    Verlegen kratzte er sich im Genick.

    Jetzt hätte ich am liebsten laut losgebrüllt vor Lachen, aber das wollte ich dem Hünen nicht antun. War es denn möglich, dass Thor vor der holden, wenn auch dreiäugigen Weiblichkeit am Ende doch noch in die Knie ging?

    Ich zählte rasch nach.

    Nun, es waren immerhin etwa zwanzig Mädchen. Da konnte es einem Mann schon mal mulmig werden - auch wenn er über einen Körper wie Thor verfügte.

    Die beiden Triklopmädchen, die sich als eine Art Führerinnen hervortaten, bekamen durch seine Unsicherheit mächtig Auftrieb. Eine legte lächelnd den Kopf schief und säuselte:

    „Nur baden und salben und vielleicht auch massieren. Wir werden dir nichts antun, was du nicht willst. Die Göttliche hat uns persönlich dazu beauftragt, und so bist du für uns tabu."

    Noch deutlicher ging es nicht. Dennoch schickte Thor Tri-tan und mir einen hilfesuchenden Blick.

    Ich tat indessen sehr ernst und zuckte die Achseln.

    Tri-tan sprach ohnedies kein Wort mehr und tat völlig neutral.

    San-te-al stand abseits und beobachtete alles mit nach wie vor unbewegter Miene. Jetzt fand er es wohl endlich an der Zeit, sich einzumischen:

    „Du solltest diesen Akt der Gastfreundschaft nicht abschlagen. Es ist eine besondere Ehre, die dir hiermit zuteil wird."

    Ich klopfte Thor beruhigend auf die Schulter und wollte etwas sagen.

    Thor kam mir zuvor:

    „Es wäre besser, wenn wir uns nicht trennen würden!"

    „Und wie stellst du dir das vor, Thor? Tri-tan und ich als Spanner während deiner rituellen Waschung zu Ehren der Göttlichen? Ich glaube kaum, dass es von Nutzen wäre."

    „Wir wissen schließlich nicht, worauf das alles noch hinaus läuft, Mark Tate!", knurrte er mich ärgerlich an.

    „Dazu braucht man nicht allzu viel Fantasie, denke ich!, sagte ich ohne Häme. „Waffengewalt spielt dabei sicherlich die geringste Rolle.

    „Und danach? Was, wenn mich die Göttliche als Wegwerfgegenstand benutzt?"

    „Was wäre die Alternative? Sollen wir die Mädchen hier bekämpfen? Sie sind waffenlos und machen nicht den Eindruck, jemanden umbringen zu wollen. Wenn du der Göttlichen als so wichtig erscheinst, Thor, ist das vielleicht noch nicht einmal so sehr von Nachteil für uns? Vergiss nicht, wofür wir da sind. Wir wollen endlich Antworten auf all unsere Fragen. Zumindest jedenfalls dies. Aber gut, es ist letztlich deine Entscheidung, ob du auf die unmissverständliche Einladung der Göttlichen eingehst oder nicht. Es ist ja nicht mein Körper, sondern der deinige…"

    Ich hatte leise genug gesprochen, um von San-te-al nicht belauscht werden zu können, und die Mädchen ignorierten mich sowieso. Doch selbst wenn die Göttliche unseren Wortwechsel mitbekam, sie tat jedenfalls nichts, um ihn zu stören.

    Thor betrachtete mich, als würde er mich zum ersten Mal sehen. Dann stahl sich ein feines Lächeln um seine Mundwinkel.

    Hatte ich ihn jemals lächeln sehen, ehe wir den Palast erreicht hatten? Das sah ja gerade so aus, als würde er sich auf die bevorstehende Begegnung mit jener Göttlichen ganz besonders freuen?

    Es irritierte mich zutiefst, wie ich zugeben musste.

    „Nun gut, auf in den Kampf!", sagte er wie zu sich selbst, packte dabei den Donnerhammer fester, den er die ganze Zeit über in Händen behalten hatte, als müsste er gegen einen tödlichen Angriff gewappnet sein, und schloss sich der kichernden Mädchenschar an. Sie umzingelten ihn regelrecht und schienen es gar nicht mehr erwarten zu können, ihn auszuziehen und zu verwöhnen.

    Nachdenklich blickte ich hinterher. Ich dachte unwillkürlich an die fünf Daedrapferde, die nach dem Kampf auf einmal wie aus dem Nichts aufgetaucht waren. Und ich dachte auch an die meines Erachtens nur vorgespielte Friedfertigkeit, an die Einladung und daran, dass die sogenannte Göttliche uns mit Sicherheit die ganze Zeit über schon beobachtet hatte.

    Thor, ich glaube fast, die Göttliche hat einen Narren an dir gefressen. Nur deshalb hat man uns nicht das übrige Triklopheer auf den Hals gehetzt und umgeschaltet auf postulierte Friedfertigkeit, gepaart mit einer besonderen Art von Willkommenskultur!

    Ich betrachtete Tri-tan. Der Troll hätte mir wahrscheinlich eine ganze Menge erzählen können. Allein, er hatte die Erinnerung daran verloren. Ähnlich wie ich, der ich mich nur in Bruchstücken zurück an die Erde erinnern konnte.

    Er erwiderte meinen Blick, und ich sah in seinen Augen, dass er ähnliche Gedanken wie ich hegte, die Rolle Thors in diesem ansonsten noch weitgehend undurchschaubaren Spiel zwischen uns und der sogenannten Göttlichen betreffend.

    2

    San-te-al trat an meine Seite und behauptete mit vor Stolz geschwellter Brust:

    „Es ist eine besondere Gunst, die die Göttliche deinem Freund erweist. Er wird sie hoffentlich zu schätzen wissen."

    „Keine Bange, knurrte ich abweisend, „Thor hat im Laufe der Jahrtausende gewiss gelernt, seinen Mann zu stehen und sich zu benehmen, wenn es von ihm gefordert wird. Aber was geschieht nun mit uns?

    San-te-al deutete in eine andere Richtung. Dort öffnete sich eine weitere Tür und entließ einen Trupp von Kriegern. Sie marschierten im Gleichschritt auf uns zu.

    „Jedem das, was ihm gebührt, erklärte er dunkel. „Die Göttliche hat schon richtig vorgesorgt. Unser Empfang ist gesichert.

    Die Krieger marschierten mit patschenden Ledersandalen näher und erzeugten ein flaues Gefühl in meiner Magengegend.

    Jedem das, was ihm gebührte?

    Was hatten sie mit mir und Tri-tan vor?

    Spätestens als sie nahe genug waren, auseinandersprangen und dabei ihre Sichelschwerter zogen, gab es zumindest für mich keinen Zweifel mehr:

    Während der eine mit Namen Thor von hübschen, gutgewachsenen Triklopmädchen gebadet, gesalbt, massiert und verwöhnt wurde, sollten die anderen, nämlich Tri-tan und ich, massakriert werden!

    Einen nicht geraden hübschen Empfang hatte sich also die sogenannte Göttliche für uns ausgedacht. Und sie hatte nur so lange damit gewartet, bis Thor außer Reichweite war und nicht mehr mitbekam, was hier geschah.

    Ja, ja, da half es überhaupt nichts, wenn ich mich ordentlich aufregte ob so viel hinterhältiger Ungerechtigkeit: Ich hatte gemeinsam mit Tri-tan zweifelsohne das schlechtere Ende der Wurst abbekommen.

    Tri-tan indessen reagierte gar nicht auf die neuerliche Bedrohung. Er stand ein wenig abseits und stierte dumpf vor sich hin. Ja, er rührte sich überhaupt nicht, und es war nicht zu erkennen, ob er überhaupt begriff, was hier vorging.

    Die fünf Krieger konzentrierten sich vorerst nur auf mich. Sie hatten mich sogleich in die Zange genommen und preschten mit wirbelnden Sichelschwertern vor.

    Um Tri-tan kümmerten sie sich gar nicht? Wieso nur um mich? Was sollte das jetzt? Oder hielten sie ihn für keinen würdigen Gegner?

    San-te-al zog sich lächelnd weiter zurück. Für mich war das wie das Lächeln des Fleisch gewordenen Teufels.

    Weit kam er jedoch nicht, denn ich wusste es zu verhindern. Ich war zwar kein Thor, was den Kampf betraf, aber ich hatte die erbeutete Sichelwaffe behalten dürfen und wusste durchaus damit umzugehen.

    Blitzschnell wirbelte ich aus dem Kreis der Bedrohung hinaus, ehe er sich schließen konnte.

    San-te-al erschrak und machte eine Abwehrbewegung.

    Vergeblich. Er, der er sich hochtrabend einen obersten Kriegsherrn nannte, war offensichtlich im Kampf dermaßen ungeübt, dass ich leichtes Spiel hatte mit ihm. Ehe er sich versah, zeigte die Spitze der Sichelklinge haargenau auf die Kehle des Triklops.

    „Halt!, brüllte ich warnend, zu den Angreifern gewandt. „Noch einen einzigen Schritt weiter und euer oberster Dreiäugiger oder wie ihr ihn auch schimpft, wird der oberste Tote!

    Die Krieger blieben tatsächlich stehen und blickten irritiert drein.

    „Und jetzt Abmarsch, zurück!"

    San-te-als ständig rote Haut unter dem Zottelfell hatte eine Menge von ihrer Farbe verloren. Sie wirkte jetzt sehr ungesund. Selbst die Farbe seines Stirnauges hatte gewechselt. Sie erinnerte jetzt an einen verschmutzten Rubin, mit einem Sprung.

    „Mo-moment!, stotterte er. „Ein - ein fatales Missverständnis, mein lieber Freund, hoher Herr und Handhaber der Sichelwaffe. Bei der Göttlichen, die sich Zyna-en nennt und die schönste aller Triklopfrauen und ewig sein wird: Die tapferen Krieger der Palastwache wollten dich keineswegs angreifen, sondern nur nach oben in die Gemächer der Tabuzone geleiten. Eine - eine Ehreneskorte sozusagen. Die - die können überhaupt nicht kämpfen. Sind nur Statisten, die ihre Sichelwaffen eher tänzerisch handhaben und – und…

    Ich reagierte ziemlich irritiert während dieser langen Rede. Mein Blick ging zwischen den Kriegern und San-te-al hin und her.

    Tri-tan reagierte immer noch nicht. Er war wie weggetreten. Ja, anders konnte man es nicht bezeichnen.

    Wollte dieser San-te-al nur seine Haut retten oder sprach er die Wahrheit?

    Mein Misstrauen blieb - ebenso wie die Sichelspitze an der Kehle von San-te-al.

    Aber dann wurde mir endlich bewusst, wie wenig es mir eigentlich nutzte, wenn ich San-te-al als Geisel missbrauchte. Die sogenannte Göttliche würde ihn zweifelsohne opfern, wenn es galt, meine Flucht zu vereiteln. Und dann blieb da auch noch Thor, den ich nicht einfach so im Stich lassen durfte.

    Von oben hörte ich leises Mädchenlachen.

    Ich ließ langsam die Sichelwaffe sinken, bis die Klinge zu Boden zeigte.

    San-te-al massierte stöhnend seinen Hals, obwohl ich diesen noch nicht einmal mit der Waffe berührt hatte. Aber allein schon die Vorstellung, was ihm hätte widerfahren können, ließ schon wieder Panik in ihm aufsteigen. Sein rotes Auge glotzte, als würde er jeden Augenblick in Ohnmacht fallen. Als oberster Führer der Triklopkrieger gab er damit ein denkbar schlechtes Beispiel ab. Er erschien eher wie der oberste Jammerlappen seines Volkes.

    Ich verlor vollends mein Interesse an ihm oder an den Kriegern, die angeblich gar keine waren, sondern nur Tänzer, auf Kampftänze spezialisiert, wenn man den Worten San-te-als glauben mochte. Ich blickte nämlich die breit ausladende Treppe hinauf.

    Dort oben stand sie: Zyna-en, die sogenannte Göttliche!

    Ich brauchte nicht zu fragen, um sogleich zu wissen, wer sie war.

    Sie erwiderte meinen Blick, abermals leise lachend.

    Das rote Auge auf ihrer Stirn wirkte keineswegs abstoßend wie bei den meisten Triklops. Ganz im Gegenteil. Es war wie ein makelloser Rubin, der passend zur unbeschreiblichen Schönheit der Trägerin geschliffen schien als geniales, lebendig wirkendes Schmuckstück und sie in kaum vorstellbarer Weise perfektionierte. Auch sie war wie die Mädchen, die Thor entführt hatten, völlig ohne Körperhaare. Dabei war nicht ersichtlich, ob sie von Natur aus eine glatte Haut besaß oder ob das Zottelhaar einfach nur abrasiert worden war.

    Abermals lachte sie, während sie begann, langsam die Treppe herunter zu schreiten.

    Jawohl, sie ging nicht, sondern sie schritt!

    Das war regelrecht ein Erlebnis!

    May!, dachte ich mit beginnender Verzweiflung. Herrjeh, ich bin doch auch nur ein Mann, oder?

    May?

    Plötzlich konnte ich mich an sie erinnern, so deutlich, als wäre diese Erinnerung niemals verloren gegangen. Mein geistiges Auge produzierte deutlich das Gesicht von May Harris, meiner Lebensgefährtin auf Erden.

    Gewiss bangte sie jetzt irgendwo dort um mein Leben, nicht wissend, was alles mir hier widerfahren würde.

    Aber sie würde nicht tatenlos bleiben, sondern alles tun, um irgendwie zu mir zu gelangen, um mir zu helfen. Oder um mich zurückzugewinnen.

    Denn sie war kein gewöhnlicher Mensch, dem in einer solchen Situation völlig die Hände gebunden wären, sondern eine fähige Hexe!

    An mehr konnte ich mich leider nicht erinnern. Doch es half mir entscheidend, nicht den Verstand zu verlieren angesichts jener Hexe,

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