Entdecken Sie Millionen von E-Books, Hörbüchern und vieles mehr mit einer kostenlosen Testversion

Nur $11.99/Monat nach der Testphase. Jederzeit kündbar.

Geister Fantasy Dreierband 1018
Geister Fantasy Dreierband 1018
Geister Fantasy Dreierband 1018
eBook339 Seiten4 Stunden

Geister Fantasy Dreierband 1018

Bewertung: 0 von 5 Sternen

()

Vorschau lesen

Über dieses E-Book

Mark Tate ist der Geister-Detektiv. Mit seinem magischen Amulett, dem Schavall, nimmt er es mit den Mächten der Finsternis auf und folgt ihnen in andere Welten und wenn es sein muss, bis in die Hölle. Ihm zur Seite steht May Harris, die weiße Hexe.


Dieser Band enthält folgende Romane:

(399)

Die Legende lebt (W.A.Hary)

Blutige Stadt (W.A.Hary)

Götterdämmerung in der Hölle (W.A.Hary)
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum6. Nov. 2023
ISBN9783753211800
Geister Fantasy Dreierband 1018

Mehr von W. A. Hary lesen

Ähnlich wie Geister Fantasy Dreierband 1018

Ähnliche E-Books

Fantasy für Sie

Mehr anzeigen

Ähnliche Artikel

Rezensionen für Geister Fantasy Dreierband 1018

Bewertung: 0 von 5 Sternen
0 Bewertungen

0 Bewertungen0 Rezensionen

Wie hat es Ihnen gefallen?

Zum Bewerten, tippen

Die Rezension muss mindestens 10 Wörter umfassen

    Buchvorschau

    Geister Fantasy Dreierband 1018 - W. A. Hary

    W.A.Hary

    Geister Fantasy Dreierband 1018

    UUID: 748f9e41-eebf-483f-b259-5a82854c5fd9

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Geister Fantasy Dreierband 1018

    Copyright

    W. A. Hary Die Legende lebt

    W. A. Hary Blutige Stadt

    W. A. Hary Götterdämmerung in der Hölle

    Geister Fantasy Dreierband 1018

    W.A.Hary

    Mark Tate ist der Geister-Detektiv. Mit seinem magischen Amulett, dem Schavall, nimmt er es mit den Mächten der Finsternis auf und folgt ihnen in andere Welten und wenn es sein muss, bis in die Hölle. Ihm zur Seite steht May Harris, die weiße Hexe.

    Dieser Band enthält folgende Romane:

    Die Legende lebt (W.A.Hary)

    Blutige Stadt (W.A.Hary)

    Götterdämmerung in der Hölle (W.A.Hary)

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

    postmaster@alfredbekker.de

    Folge auf Twitter:

    https://twitter.com/BekkerAlfred

    Erfahre Neuigkeiten hier:

    https://alfred-bekker-autor.business.site/

    Zum Blog des Verlags

    Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!Verlags geht es hier:

    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    W. A. Hary Die Legende lebt

    Er galt als Legende – bis ich ihn persönlich traf!"

    Meine Aufgabe klang eindeutig: Ich war nach Detroit gekommen, um schwierige Verhandlungen einzugehen mit einem besonders harten Gesprächspartner. Für den Konzern meiner Freundin May Harris. Aber allein. Weil mein Verhandlungspartner im Ruf stand, ein absoluter Frauenfeind zu sein.

    Dass er darüber hinaus sowieso ein absoluter Menschenfeind war, erkannte ich erst, als es bereits zu spät war.

    Und jetzt bin ich mitten drin, im Schlamassel…

    1

    „Berett Tamingo!", stellte sich mir der mittelalte Mann mit dem feinen Anzug vor. Eine hoch aufragende Gestalt, die wie ein Turm fünf Schritte vor mir stand und mich angrinste.

    Ein irgendwie anzügliches Grinsen.

    Er schielte auf meine Brust, dorthin, wo sich unter meinem Hemd der Schavall verbarg. Gleichzeitig spürte ich, wie dieses Dämonenamulett glühend heiß war.

    Hier stimmte etwas nicht. Ganz gewaltig sogar. Dieser Berett Tamingo hatte nicht nur einen seltsamen Namen, sondern war überhaupt ein ziemlich seltsamer Typ.

    Wollte er sich nicht unbedingt mit mir allein und vor allem persönlich treffen, von wegen wichtiger, milliardenschwerer Geschäftsverhandlungen? Mich als Gesprächspartner im Auftrag von HARRIS INDUSTRIES?

    Das war in Wirklichkeit nichts weiter als eine verdammte Falle!

    Ja, noch offensichtlicher konnte es nicht noch werden, als ich aus den Augenwinkeln die vielen Schusswaffen sah, die sich auf mich gerichtet hatten.

    Aha, deshalb hatte er mich hier, in einem verlassenen Fabrikgelände, treffen wollen.

    Berett Tamingo, ein Name, der in der Welt der Hochfinanzen durchaus Gewicht hatte. Er galt als einer der reichsten und dabei auch noch einflussreichsten Männer der Welt. Obwohl eigentlich niemand wusste, wie er überhaupt aussah.

    Nun, ich wusste es jetzt. Aber was nutzte es mir?

    Er deutete jetzt direkt auf meinen Schavall, den er nicht sehen, aber offenbar spüren konnte. Sein Grinsen erstarb.

    „Das Ding ist ziemlich unangenehm!", bemerkte er.

    „Für schwarzmagische Kräfte, worauf das Amulett natürlich reagiert!, belehrte ich ihn, ohne ihm zu zeigen, dass ich eine verdammte Todesangst hegte. „Er hat schon die mächtigsten Dämonen verschlungen!

    „Verschlungen? Meinen Sie wirklich… verschlungen?"

    „Ja, das meine ich!", nickte ich ihm ungerührt zu.

    „Interessant – allemal!, räumte er ein und schürzte die Lippen. „Nun, ich bin so ein mächtiger Dämon, der sich hier auf Erden ziemlich wohl fühlt, zumal es mir gelungen ist, alle Welt glauben zu lassen, ich sei einfach nur ein rücksichtsloser Finanzhai.

    „Dann haben Sie mir einfach nur eine tödliche Falle stellen wollen?, vergewisserte ich mich. „Aber wieso ausgerechnet mir?

    Er lachte, als hätte ich einen guten Witz gemacht.

    „Du bist doch dieser Teufelsjäger Mark Tate, nicht wahr? Bevor ich antworten konnte, winkte er lässig ab. „Natürlich bist du es. Du verbirgst ja noch nicht einmal deinen Namen. Und wie lange gehst du nun schon dem Schwarzen Adel auf die Nerven?

    „Der Schwarze Adel hat keine Nerven!, belehrte ich ihn jetzt. „Aber gut, ich habe tatsächlich schon Mächtigere besiegt als dich.

    „Mit diesem Ding da auf deiner Brust? Wie nennst du es noch? Schavall?"

    „Ja, mit diesem Ding da auf meiner Brust!", äffte ich ihn nach.

    „Das mich einfach so aufsaugen würde, nicht wahr?"

    „Nahe genug bist du schon!", drohte ich.

    Er wich unwillkürlich einen Schritt weiter zurück.

    „Gut, sagen wir mal, ich glaube dir das. Und in der Tat, ich merke, dass ich diesem Ding da nicht gewachsen wäre. Aber schützt es dich auch gegen Kugeln?" Er deutete lässig in die Runde.

    Ich folgte seinem Fingerzeig mit den Augen.

    Ungefähr dreißig schwer bewaffnete Männer. Alle hatten mich im Visier. Wenn sie abdrückten, durchschlugen mich also gleichzeitig dreißig Kugeln. Auf Anhieb!

    Sie standen leicht erhöht, was gewährleistete, dass sie sich nicht gegenseitig gefährden konnten. Also konnten sie nach Herzenslust ihre ganzen Magazine auf mich entleeren. Ich hatte nicht die geringste Chance, mich auch nur um einen Millimeter zu bewegen, weil sie sofort los geballert hätten.

    Und warum warteten sie überhaupt noch? Sollte es nicht eine tödliche Falle für mich sein? Hatte dieser verfluchte Berett Tamingo mich nicht extra deshalb aus dem fernen London her kommen lassen, um mich endlich zu vernichten, um damit dann vor dem Schwarzen Adel und der Schwarzen Mafia – was beinahe dasselbe war – glänzen zu können?

    Falls es ihm gelang!

    „Nun, der Schavall schützt natürlich nicht vor Kugeln, sondern lediglich vor schwarzer Magie!", gab ich kleinlaut zu.

    Er lachte abermals. Ein wahrhaft teuflisches Lachen.

    „Na dann… ist es ja eigentlich schon entschieden. Den Schavall kann nur ein Lebender zum Einsatz bringen. Und ich spüre, dass der Abstand groß genug ist für mich. Er wird mich noch nicht einmal gefährden können, geschweige denn aufsaugen, selbständig – mich nicht!", betonte er, bevor er befahl:

    „Feuer frei!"

    Und die Waffen bellten los.

    Schalldämpfer wurden keine benutzt. Wir waren sowieso ganz unter uns.

    Raffiniert eingefädelt und perfekt funktionierend.

    Es benötigte keine dreißig Kugeln, um mich zu töten. Auch die nächsten Kugeln, die meinen halb zerfetzten Körper am Boden noch weiter zerteilten zu einem blutigen Brei, wären nicht mehr nötig gewesen.

    Gottlob war der Schmerz diesmal nur kurz, weil ich beinahe sofort unter dem Kugelhagel sterben durfte.

    Ja, gottlob!

    *

    Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich diesmal tot geblieben war. Ich kam wieder zu mir und erinnerte mich sofort daran. Meine Kleidung war zerfetzt. Sie lag unter mir, und ich lag in dem eigenen Blutmatsch, den mein vorheriger Körper hinterlassen hatte. Und ich war splitternackt. Natürlich.

    Aber auch der Schavall, der von Kugeln nicht zerstört werden konnte, weil ihn nichts und niemand überhaupt zerstören konnte, lag unter mir. Er hatte sich zwar von mir gelöst, aber er glühte unangenehm heiß genau dort, wo sich mein Brustbein befand.

    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die Mordschützen ihre Waffen gesenkt hatten. Warum sollten sie auch weiter mit mir beschäftigt bleiben? War ich denn nicht längst mausetot?

    Sie sahen lieber nach ihrem obersten Boss Berett Tamingo, der sich bog vor Lachen.

    Zeit für mich, zu handeln!

    Ich griff blitzschnell nach dem Schavall und schleuderte ihn genau in die Richtung, in der Berett Tamingo stand.

    Und ich durfte mich rühmen, noch niemals mit dem Schavall ein Ziel verfehlt zu haben!

    Das Amulett hatte Berett Tamingo noch nicht ganz erreicht, als es sich plötzlich mächtig aufblähte, zu einem grellrot glühenden Riesenauge wurde und zu saugen begann – mit einer Gewalt, der erfahrungsgemäß auch der stärkste aller Dämonen nichts entgegensetzen konnte.

    Da hätte ihm nur noch Flucht geholfen, aber dafür war es längst zu spät.

    Berett Tamingo bekam noch nicht einmal mehr mit, dass ich schon wieder von den Toten auferstanden war. Offensichtlich hatte er nicht alles gewusst über mich. Er war zumindest nicht auf dem neuesten Stand gewesen, hatte also nicht gewusst, dass ich seit meinem Aufenthalt im Daedrareich kein Mensch mehr war, sondern gewissermaßen eine Kreuzung zwischen einem Menschen und einem Daedra. Und als Daedra war ich nun einmal seitdem unsterblich.

    Obwohl ich den Tod nach wie vor zu fürchten hatte. Weil es ganz einfach weh tat!

    Ein so grausamer Schmerz, den ein normaler Mensch nur ein einziges Mal in seinem Leben spüren musste – wenn überhaupt! – eben bei seinem Tod. Und den ich jedes Mal spüren musste, wenn ich mal wieder starb…

    Der Schavall schlürfte grausig, und der mächtige Dämon Berett Tamingo setzte sich doch tatsächlich zur Wehr. Als würde ihm das noch etwas nutzen können.

    Sein grauenhaftes Geschrei verstummte erst, als der Schavall sein Werk vollendet hatte und wieder zur normalen Größe zusammenschrumpfte.

    Gegen die Mordschützen ging er nicht vor. Das waren keine Besessenen und auch keine magisch versierten Menschen. Das waren einfach nur eigens zu meiner Tötung abgestellte Killer.

    Als sie sahen, dass ich wieder lebte, erschossen sie mich erneut!

    Und als sie mitbekamen, dass ich wieder zu neuem Leben erwachte, taten sie es abermals.

    *

    Das ging mindestens ein halbes Dutzend Male so, weil sie einfach nicht kapieren konnten, dass sie einen Unsterblichen vor sich hatten, und es wäre vielleicht sogar noch weiter so gegangen, während ich jedes Mal qualvoll enden musste, aber irgendwann war natürlich die Munition am Ende.

    Kein Schuss mehr fiel. Ich konnte mich vollends aufrichten und mich umsehen.

    Da wandten sie sich ab und ergriffen panikartig die Flucht. Sie schienen jetzt erst begriffen zu haben, dass ihr oberster Boss gar nicht mehr existierte!

    Weit kamen sie allerding nicht, denn wie aus dem Nichts tauchte da noch jemand auf. Er bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, zu der ein normaler Mensch unmöglich fähig war. Wie ein Derwisch wirbelte er durch die Reihen der Killer und tötete einen nach dem anderen, indem er ihnen einfach das Genick brach oder sogar… die Köpfe abriss. Mit einer solchen Gewalt, wie sie ebenfalls kein Mensch aufbringen konnte.

    Als nur noch blutige, verstümmelte Leichname übrig waren, konnte ich ihn endlich genauer betrachten.

    Er sah irgendwie seltsam aus mit seinem total kahlen Schädel, der zudem irgendwie total verformt wirkte. Sein Gesicht erschien auf den ersten Blick gesehen wie grell geschminkt. Eine Art Horrormaske. Aber das war gar keine Schminke. Der Kerl sah tatsächlich so aus!

    Ich benötigte nicht den Schavall, um längst zu wissen, was ich da vor mir hatte:

    Ein weiterer Dämon!

    Ein Konkurrent zu Berett Tamingo? Der darauf gelauert hatte, dass ich für ihn diesen Konkurrenten nachhaltig ausschaltete?

    Ich war gerade dabei, mich nach meinem Schavall zu bücken, der wie ein harmloses Amulett vor mir am Boden lag, als der Typ mir zurief:

    „Lass dass, Mark Tate!"

    Ich hielt tatsächlich in der Bewegung inne und hob den Blick.

    Da stand er, etwas über zehn Meter von mir entfernt.

    Er fuhr fort:

    „Habe ich denn die Killer umsonst für dich erledigt? Eigentlich wollte ich dir damit zeigen, dass ich auf deiner Seite bin!"

    Ich nahm den Schavall jetzt trotzdem auf.

    „Da hast du dir reichlich Zeit gelassen. Ich bin einige Male qualvoll gestorben, falls es dir entgangen sein sollte. War das denn nötig?"

    „Natürlich war es das, denn ich musste es erst bis hierher schaffen und dabei äußerst vorsichtig sein. Zwar bezwinge ich auch stärkere Dämonen, aber diesen Berett Tamingo… Das war leider eine Nummer zu groß für mich. Und er war bereits dabei gewesen, alles das, was ich hier in Detroit mühsam an Ordnung aufgebaut hatte, wieder zu zerstören. Dabei musste ich mich auch noch feige vor ihm verkriechen – ich, den man übrigens Skull nennt."

    „Skull?, wunderte ich mich. „Übersetzt etwa… Schädel? Wer heißt denn so?

    „Na, ich halt!, gab er trocken zurück. „Aber gut, du hast das Recht, Mark Tate, den man den Teufelsjäger nennt, alles über mich zu erfahren. Allerdings nur, wenn du diesen scheiß Schavall von mir fern hältst. Oder willst du deinen einzigen Freund hier weit und breit damit vernichten?

    „Freund? Das ist noch nicht ganz raus. Und geholfen hast du mir eigentlich überhaupt nicht. Die hatten sowieso keine Munition mehr und wollten gerade abhauen."

    „Aber sie hätten Verstärkung gerufen, versuchte er aufzutrumpfen. „Schneller jedenfalls als du von hier hättet fliehen können – als splitternackter Mann! Übrigens, tolle Show, wie dein Schavall diesen Berett Tamingo vernichtet hat. Nur reichlich kurz. Wo ist der jetzt eigentlich? Gibt es eine Möglichkeit, dass er irgendwann wieder hier auftaucht?

    „So mächtig ist kein Dämon, dass er das schafft!, beruhigte ich ihn. „Und was die Hilfe betrifft: Ich sehe hier nur einen einzigen Helfer – und das bin ich! Nach wie vor. Anscheinend wolltest du doch, dass ich deinen ärgsten Konkurrenten vernichte?

    „Er war kein Konkurrent!", begehrte Skull auf. „Aber gut, ich will es dir erklären, während du auf denen Schavall aufpasst, dass der mir ja nicht zu nahe kommt:

    Ich war einmal als Mensch der mächtigste Pate in Detroit, das ich nur die Stadt des Verbrechens nenne, nicht ohne Grund. Das war damals noch ein wahrer Moloch aus Abermillionen von Menschen, die täglich vor allem um eines kämpften: Ums schiere Überleben!

    Doch ich wurde alt und todkrank. Ich wusste, wenn meine Schwäche publik wurde, zersprang mein Imperium in tausend Fetzen. Denn meine Söhne und Töchter hassten sich gegenseitig bis aufs Blut. Ihre sieben Mütter lagen längst irgendwo auf dem Meeresgrund. Von ihnen war wohl kaum noch mehr übrig als die Betonschuhe, die ich ihnen mit auf den letzten Weg gegeben hatte.

    Und da ging ich endgültig den Pakt mit dem Teufel ein. Ich hatte ihm ein Leben lang treu gedient und durfte endlich vom Menschen zum Dämon mutieren. Dabei jedoch, sozusagen auf halbem Wege, halb Mensch noch und bereits halb Dämon, geschah etwas, was ich mir bis heute nicht erklären kann: Ich sah endlich klar, begriff endlich, was in meinem Leben schief gegangen war. Und ich beschloss, alles zu tun, um es irgendwie wieder gut zu machen. Indem ich meine Position für immer aufgab und... Polizist wurde."

    „Polizist?", echote ich fassungslos.

    „Was bist du denn eigentlich, Mark Tate? Wieso bist du unsterblich? Das heißt: Wieso stehst du jedes Mal wieder von den Toten auf? Ich spüre keine Magie dabei. Es ist für mich also nicht begreiflich. Bist du so etwas Ähnliches wie ich? Nur noch zur Hälfte… Mensch?"

    „Insofern liegst du durchaus richtig. Aber bevor ich mehr von mir preis gebe, will ich alles über dich wissen. Nur Skull? Sonst nichts?"

    „Nur Skull!", bestätigte er.

    „Und darüber wundert sich niemand? Ich meine, wie konntest du Polizist werden – als Skull?"

    „Ich bin halt zur Hälfte auch ein Dämon. Leider nicht so mächtig wie Berett Tamingo es war, sonst hätte ich ihn selbst erledigen können, aber immerhin mächtig genug, um Detroit von der Stadt des Verbrechens zu einer halbwegs normalen amerikanischen Großstadt werden zu lassen. Das war ein enormes Stück Arbeit, das zu erreichen, kann ich dir versichern. Aber jetzt ist Detroit vom Bösen weitgehend befreit. Das wird dank dir auch so bleiben."

    Unschlüssig betrachtete ich den Schavall in meiner Hand.

    Dann lauschte ich.

    „Kommt keine Polizei nach diesem Höllenlärm?"

    „Nein, es wird niemand sonst kommen. Berett Tamingo war gut auf dich vorbereitet. Kein Laut drang nach draußen. Erst jetzt klingt die magische Barriere ab, die ich nur mühsam überwinden konnte. Sonst wäre ich viel früher da gewesen, ehrlich."

    Ich glaubte ihm.

    Ein Dämon, der gewissermaßen von einem Saulus zum Paulus mutiert war?

    Ich hatte eigentlich noch nie davor gehört, dass so etwas möglich war. Handelte es sich bei diesem Skull um eine Ausnahme? Es schien fast so…

    „Also gut!, beschloss ich. „Ich will deine Geschichte hören, aber es wäre leichter und vor allem extrem viel schneller, wenn wir das telepathisch machen würden, meinst du nicht auch?

    „Telepathisch?", wunderte er sich.

    „Ja, ich bin nicht nur unsterblich, seit ich zurück bin aus dem Daedrareich…"

    „Daedrareich?"

    Er kannte es anscheinend gar nicht, hatte möglicherweise noch nie davon gehört?

    Das begegnete mir nicht zum ersten Mal.

    Ich winkte ihm zu, dass er erst mal abwarten sollte. Dann wandte ich mich ab und suchte ein Plätzchen, an dem ich meinen Schavall ablegen konnte.

    Falls Skull da war, um mich hereinzulegen, war das natürlich ein Risiko. Andererseits vertraute ich auf die Daedraenergien, die mich jedes Mal aufs Neue entstehen ließen. Selbst wenn mich eine Atombombe zerfetzt hätte…

    Gut, es blieb immer noch ein gewisses Risiko. Vor allem, wenn ich daran dachte, wie schmerzhaft jeder Tod für mich war…

    Trotzdem legte ich den Schavall ab und kehrte zu Skull zurück. Ich stellte mich direkt vor ihn.

    Er lächelte entwaffnend.

    „Dies ist nun meine Geschichte – und die Geschichte von Lucia Ferror, der ungewöhnlichsten Frau aller Zeiten…", begann er.

    Und dann nahm ich an seinen Erinnerungen teil…

    2

    „Du bist verhaftet, Giorgio Mandelini!", sagte ich hart und stellte mich breitbeinig vor ihm auf.

    Er sah überrascht auf – überrascht und vor allem amüsiert.

    „Und wer sagt das?"

    „Skull!"

    „Und sonst?"

    „Nur Skull!

    „So heißt doch kein Mensch!", sagte er abfällig.

    „Wer sagt dir denn, dass ich überhaupt ein Mensch bin?"

    Er verstand es falsch.

    „Kein Mensch, aber ein Cop, wie? Und mit welcher Begründung willst du mich verhaften?"

    „Du hast Drogen verkauft an Kinder und Jugendliche!", warf ich ihm vor.

    „Dafür gibt es keine Beweise. Er machte eine umfassende Geste. „Ansonsten, wie du siehst, bin ich ein seriöser Geschäftsmann. Gefällt dir meine Pizzaria nicht oder was?

    „Die hast du dir erkauft mit dem Blut und dem Elend von Kindern und Jugendlichen."

    „Noch einmal und zum letzten Mal: Dafür gibt es keine Beweise."

    „Klar, weiß ich doch. Aber es gibt nun für dich zwei Möglichkeiten, nicht mehr und nicht weniger: Erstens, du ziehst es vor, hier und jetzt zu sterben, oder zweitens, du lässt dich verhaften und legst ein umfassendes Geständnis ab."

    Er schaute erst entgeistert drein. Dann lachte er prustend los.

    „Skull?, gluckste er zwischendurch immer wieder. Dann, als er sich endlich wieder halbwegs beruhigt hatte: „Du schneist hier in mein Lokal herein, baust dich vor mir auf und begreifst gar nicht, dass mindestens ein Dutzend geladene und entsicherte Waffen auf dich gerichtet sind. Woher willst du denn die Armee nehmen, die du benötigst, um hier wieder lebend hinaus zu kommen?

    „Also gut! Ich zuckte resignierend mit den Achseln und zog meine Dienstwaffe, um die Mündung zwischen seine Augen zu richten. „Dann ziehst du also deinen Tod sogar noch vor? Ganz wie du willst.

    Er glaubte nicht daran, dass ich es wagen würde, abzudrücken. Doch ich drückte trotzdem ab. Die Kugel hinterließ auf dem Nasenbein ein hässliches Loch. Der plötzliche Innendruck bekam seinem Schädel nicht, weshalb er an der Rückseite aufplatzte. Mehr als hässlich. Doch das bekam er nicht mehr mit. Er war längst tot, noch bevor er begreifen konnte, was ihm überhaupt widerfahren war.

    Nur Sekundenbruchteile danach bellten die Waffen seiner Leibwächter. Die Kugeln trafen meinen Oberkörper und hinterließen in dem sauberen T-Shirt so viele Löcher, dass es nur noch ein Stück Lumpen war.

    Ich richtete die Waffe auf die Schützen. Für jeden benötigte ich genau eine Kugel. Es waren keine zwölf, wie von Giorgio Mandelini angedroht, sondern nur sieben. Das war auch besser so, denn ich hatte nur insgesamt acht Patronen im Magazin. Ein wenig leichtsinnig, dass ich nicht mit mehr gerechnet hatte, aber halt nur ein wenig, denn das Kalkül ging trotzdem auf. Mit der letzten Patrone erledigte ich den Letzten seiner Leibwächter.

    Noch während sie einer nach dem anderen starben, brach die Panik aus im Lokal. Erst warfen sich die in vorderster Front in Deckung. Dann, als sie checkten, dass ich sie gar nicht meinte, folgten sie den anderen, die bereits Hals über Kopf nach draußen flohen. Auch die im Hintergrund, allesamt treue Mittäter des angeblich so großen Giorgio Mandelini, suchten ihr Heil in der übereilten Flucht.

    Am Ende war ich allein mit acht Leichen.

    Ich schaute an mir herab. Das T-Shirt war im Grunde genommen nur noch Fetzen. Auf mehr Kleidung hatte ich verzichtet. Zumindest am Oberkörper. Aus gutem Grund, wie man jetzt sah. Ich hatte vorher sogar mein Schulterhalfter abgelegt. In weiser Voraussicht eben. Es wäre nämlich schade darum gewesen.

    Jetzt steckte ich die Dienstwaffe einfach in die Hosentasche zurück und verließ das Lokal.

    Das Dienstfahrzeug mit dem Tarnkennzeichen stand direkt vor der Tür. Meine Partnerin Lucia Ferror saß hinter dem Steuer und gaffte mich atemlos an. Sie war eine schwarzhaarige Schönheit, mit Augen, die so glutvoll waren, dass die meisten Männer dahin schmolzen, nur wenn sie mal einen Blick von ihr erhaschten. Anfangs hatte ich gedacht: „Viel zu gut ist die für den Polizeidienst. Wieso wurde sie kein Model oder so etwas?" Doch sie hatte mir längst bewiesen, dass sie durchaus ihren Mann stehen konnte. Mehr noch als das!

    Es kam Bewegung in sie, während ich mich näherte. Sie stieß die Beifahrertür auf und ließ mich hinein.

    „Was – was war denn das soeben? Ich denke, du wolltest für uns nur zwei Pizzas für unterwegs holen?"

    „Wollte ich ja auch, ursprünglich. Aber da sah ich diesen Dreckskerl Giorgio Mandelini hinten sitzen, inmitten seiner Bande. Sorry, aber ich konnte einfach nicht anders. Musste es einfach tun. Und jetzt wäre es besser, du würdest die Kollegen von der Spurensicherung rufen."

    „Verdammt und zugenäht, Skull, du bist doch total bescheuert. Hast du vielleicht einmal an die armen Leute gedacht, die hier gemütlich was essen wollten? Hast du auch nur eine Sekunde mit der Möglichkeit gerechnet, sie zu Tode zu erschrecken?"

    „Nun, ich denke eher, die werden mir dankbar sein, weil sie jetzt ihr Essen nicht bezahlen müssen. Und es ist ihnen doch nichts passiert, nicht wahr?"

    Sie schüttelte fassungslos den Kopf und bediente das Funkgerät, während ich die T-Shirt-Fetzen von meinem Oberkörper entfernte und ein frisches T-Shirt überzog. Meine Haut war makellos. Sie zeigte kein einziges Einschussloch.

    „Die Kollegen sind auf dem Weg, berichtete Lucia schließlich, obwohl ich das Funkgespräch selber mitgehört hatte. Aber sie musste das tun, um ihre Nerven einigermaßen zu beruhigen, wie es schien. „Wir sollen hier ausharren. Ich habe ihnen gesagt, hier hätte wohl ein Bandenkrieg stattgefunden, und wir wären zufällig hinzu gekommen, allerdings zu spät, um noch eingreifen zu können. Die werden sich allerdings während der Obduktion wundern, dass die Kugeln allesamt aus deiner Dienstwaffe stammen.

    „Werden sie nicht, weil ich rechtzeitig mit den Kollegen von der Gerichtsmedizin reden werde."

    „Reden nennst du das? Du meinst wohl, du wirst sie beeinflussen, nicht wahr?"

    „Ist fast dasselbe", redete ich mich heraus.

    „Sag mal, hast du bei dieser unmöglichen Aktion denn nicht damit gerechnet, dass es auch mal schief gehen könnte?"

    „Ach was, nur wenn man Silberkugeln verwendet hätte. Und wer tut das denn schon?"

    „Und wie wäre es mit geweihten Kugeln?"

    „Ein Mafioso lässt nicht mit geweihten Kugeln schießen. Die kommen gar nicht auf die Idee."

    „Bis die dir irgendwann einmal auf die Schliche kommen, Skull. Dann wehe dir. Noch mehr solche Aktionen, und du bist so gut wie enttarnt. Bislang weiß nur ich, dass du halb Mensch, halb Dämon bist. War krass genug für mich, das zu kapieren. Und denke vielleicht eine Sekunde daran beim nächsten Mal, dass du auch mir einen gehörigen Schrecken einjagst, wenn du solche Kapriolen machst."

    Die Kollegen von der Spurensicherung waren in Rekordzeit vor Ort. Wir kamen nicht mehr dazu, uns weiter zu unterhalten, meine gute Partnerin Lucia Ferror und ich.

    Wir brauchten uns ansonsten nicht abzusprechen, was unsere Version der Vorgänge betraf. Wir blieben ganz einfach beim möglichen Bandenkrieg und konnten den Tatort verlassen.

    „Äh, Lucia, dieser Reverend Palmer, der den Kirchenraub angezeigt hat…"

    „Ja, ja, ich weiß schon: Ich soll mich allein mit dem unterhalten und auch allein die

    Gefällt Ihnen die Vorschau?
    Seite 1 von 1