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Gruselkrimi Dreierband 3308
Gruselkrimi Dreierband 3308
Gruselkrimi Dreierband 3308
eBook343 Seiten4 Stunden

Gruselkrimi Dreierband 3308

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Über dieses E-Book

Dieser Band enthält folgende Romane:
(399)


Mark Tate und die Pforten der Hölle (Gerhard Börnsen/ W.A.Hary)

Geisterhauch (Alfred Bekker / W.A.Hary)

Im Schatten der Erdmagie /Alfred Bekker/W.A.Hary)







Die Studenten Ellen Kioto und Peter Carmichael laufen sich auf dem Campus der Oxford Universität über den Weg und verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Wie gebannt erkennen beide, dass sie nicht nur füreinander bestimmt sind, sondern schon frühere Leben gemeinsam verbracht haben. Fortan sind sie ein Paar. Einzig Kara Kioto, Ellens Mutter, verhält sich dem Freund ihrer Tochter gegenüber distanziert, und Ellen verlangt von ihr den Grund dafür zu wissen. Schweren Herzens erzählt Kara ihrer Tochter von der japanischen Mythologie, der Urmutter Gaia und dem Volk aus der Tiefe und dass sie befürchte, dass Ellen das gleiche Schicksal beschieden sei wie allen Frauen ihrer Familie, deren Ehemänner sehr jung starben ...
SpracheDeutsch
HerausgeberCassiopeiaPress
Erscheinungsdatum14. Nov. 2023
ISBN9783753211893
Gruselkrimi Dreierband 3308

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    Buchvorschau

    Gruselkrimi Dreierband 3308 - W. A. Hary

    W.A.Hary, Alfred Bekker, Gerhard Börnsen

    Gruselkrimi Dreierband 3308

    UUID: a09bad2a-4a7a-4f37-a4b3-3aaf78590401

    Dieses eBook wurde mit StreetLib Write (https://writeapp.io) erstellt.

    Inhaltsverzeichnis

    Gruselkrimi Dreierband 3308

    Copyright

    Mark Tate und die Pforten der Hölle: Neuer Mark Tate Roman 6

    Geisterhauch

    Im Schatten der Erdmagie

    Gruselkrimi Dreierband 3308

    W.A.Hary, Alfred Bekker, Gerhard Börnsen

    Dieser Band enthält folgende Romane:

    Mark Tate und die Pforten der Hölle (Gerhard Börnsen/ W.A.Hary)

    Geisterhauch (Alfred Bekker / W.A.Hary)

    Im Schatten der Erdmagie /Alfred Bekker/W.A.Hary)

    Die Studenten Ellen Kioto und Peter Carmichael laufen sich auf dem Campus der Oxford Universität über den Weg und verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Wie gebannt erkennen beide, dass sie nicht nur füreinander bestimmt sind, sondern schon frühere Leben gemeinsam verbracht haben. Fortan sind sie ein Paar. Einzig Kara Kioto, Ellens Mutter, verhält sich dem Freund ihrer Tochter gegenüber distanziert, und Ellen verlangt von ihr den Grund dafür zu wissen. Schweren Herzens erzählt Kara ihrer Tochter von der japanischen Mythologie, der Urmutter Gaia und dem Volk aus der Tiefe und dass sie befürchte, dass Ellen das gleiche Schicksal beschieden sei wie allen Frauen ihrer Familie, deren Ehemänner sehr jung starben ...

    Copyright

    Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

    Alfred Bekker

    © Roman by Author /

    © dieser Ausgabe 2023 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

    Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

    Alle Rechte vorbehalten.

    www.AlfredBekker.de

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    https://cassiopeia.press

    Alles rund um Belletristik!

    Mark Tate und die Pforten der Hölle: Neuer Mark Tate Roman 6

    Von Gerhard Börnsen und W. A. Hary

    Um den einzigen Menschen, der das apokalyptische Unheil vielleicht doch noch abwenden kann, über die kommenden Ereignisse zu informieren, macht sich der angehende Wächter der Höllentore auf den beschwerlichen Weg zur Erde - auf den Weg zu Mark Tate.

    Vorerst nichts von alledem ahnend, wird Mark Tate nach Ägypten gelockt, unter recht fragwürdigen Umständen, um einem Geheimnis auf die Spur zu kommen, dem anscheinend eine Forschergruppe mitten in der Wüste zum Opfer gefallen ist.

    Das Ziel heißt Al Kahara, die versunkene und verschollene Stadt.

    Nur in dem Bewusstsein, dass dies wahrlich nichts Gutes bedeuten kann…

    *

    Eine Gruppe von fünf Wissenschaftlern und ihre drei einheimischen Begleitern bewegte sich mühsam durch den mit brachialer Gewalt tobenden Sandsturm inmitten der östlichen Sahara. Er hatte sie im wahrsten Sinne des Wortes auf kaltem Fuß erwischt. Vor Minuten erst. Ohne ihnen Gelegenheit zu lassen, noch rechtzeitig irgendwo Schutz zu finden in dieser schier endlosen Einöde.

    Eine Reise in das wahrhaftige Pech sozusagen. Sie hatten vor zwei Tagen schon ihre beiden Fahrzeuge aufgeben müssen. Wohlgemerkt beide gleichzeitig. Irreparabel mit den Möglichkeiten, die sie dabei gehabt hatten. Trotzdem hatten sie die Expedition nicht abbrechen wollen, ja, nicht können, denn sie waren der festen Überzeugung gewesen, dass ihr Ziel bereits in greifbarer Nähe liegen würde.

    Greifbare Nähe? Das hatte sich in den letzten beiden Tagen dramatisch relativiert. Immerhin in einer Wüste wie der Sahara.

    Der Name stammt ja ursprünglich aus dem Arabischen und heißt dort tatsächlich so viel wie… Wüsten, also Wüste in der Mehrzahl. Und in der Tat, die Sahara hat eine gewaltige Ausdehnung, denn eigentlich handelt es sich dabei eben nicht um eine, sondern um mehrere zusammenhängende Wüsten. Nur etwa zwanzig Prozent der Sahara bestehen dabei tatsächlich aus Sand und Dünen, so wie es auch durch zahlreiche Filme bekannt wurde. Der größere Rest aber sind Gesteins- und Geröllwüsten.

    Wenn man dann beispielsweise erzählt, dass sich am Rand der schier endlos erscheinenden Straßen in der marokkanischen Wüste doch tatsächlich Kästen mit Streusand für die kälteren Wintertage befinden, erntet man bei seinen Zuhörern in der Regel ein deutliches Kopfschütteln oder gar anzügliche Bemerkungen. So sehr ist das falsche Bild der reinen Sandwüste Sahara geprägt.

    Die Sahara war und ist dabei sogar die größte Trockenwüste überhaupt der ganzen Erde, nicht nur die berühmteste. Zahlreiche Sagen und Legenden ranken sich um dieses unwirtliche Land, dessen neun Millionen Quadratkilometer Fläche jede Menschengruppe für immer verschlucken kann, die den Fehler gemacht hat, sich in diese Gefahr zu begeben.

    Eine Erfahrung, die sie auf ziemlich bittere Weise hatten machen müssen, wobei immer noch unklar blieb, wieso beide Fahrzeuge gleichzeitig ausfallen konnten.

    Die Frage, ob sie die Fahrzeuge je wieder finden würden, um zumindest ihre wertvolle Ausrüstung von dort zu bergen, stellte sich in ihrer Situation noch lange nicht. Denn hier und jetzt ging es einzig und allein nur um das nackte Überleben.

    Doch genauso plötzlich wie er begonnen hatte, legte sich der tödlich gefährliche Sandsturm wieder und gab unvermittelt den Blick auf eine filmreife Traumlandschaft frei. In diesen frühen Morgenstunden, als die Sonne sich am fernen Horizont erst blutrot und dann immer greller werdend erhob, irgendwie unwirklich erscheinend. Immerhin jedoch dermaßen beeindruckend, dass sie darüber beinahe die winzigen Sandkörner vergaßen, die sich nicht nur in jeder Naht ihrer Kleidung, sondern auch in jeglicher Körperöffnung verfangen hatten.

    Das Expeditionsteam staunte nur noch. Darüber vergaßen sie beinahe auch noch die Euphorie darüber, überlebt zu haben.

    Professor Lehmann sprach aus, was sich jeder bei diesem Anblick dachte:

    „Dort sind die Ruinen von Al Kahara! Wir haben es doch tatsächlich geschafft!"

    Nein, Professor Lehmann sprach es nicht einfach aus, sondern er rief es laut in seinem berechtigten Anfall von ausufernder Euphorie. Immerhin galt er als ruhiger, besonnener Mann der Wissenschaft, den kaum jemals jemand oder etwas aus der Fassung bringen konnte.

    Und diese Euphorie war wahrlich ansteckend: Ein Jubeln ging durch die Reihen der insgesamt acht Expeditionsteilnehmer. Die Strapazen hatten sich bis hierher gelohnt, das gesteckte Ziel war erreicht, allen Gewalten zum Trotz. Und auch allen Unkenrufen zum Trotz, denn niemand hatte dem Professor glauben wollen, dass es das überhaupt gab, was sich hier vor ihren Augen offenbarte. Außer natürlich denen, die ihm bis hierher gefolgt waren, um dabei nicht nur ihre Gesundheit, sondern sogar ihr Leben zu riskieren.

    Vor ihnen breitete sich ein großes Areal an zerbrochenen und umgestürzten Säulen aus. Dazu die Ruinen von Tempeln, ehemaligen Wohnstätten und Statuen. Alles in der Farbe des sie umgebenden Sandes gehalten.

    Einige wenige verblasste Hieroglyphen und Wandmalereien in rot und blau stachen daher besonders heraus. Dabei blieb die Frage erst einmal noch ungefragt, wie diese Farben überhaupt die raue Umgebung hatten überstehen können im Laufe der Zeit.

    „Kein Wunder, dass man die Stadt bisher noch nicht gefunden hat", meinte jetzt der Professor, sichtlich um Fassung bemüht. „Sie ist hier regelrecht im Sand eingebettet und schaut nur oberflächlich heraus. Dazu ist sie noch auf allen Seiten von Hügeln umgeben.

    Auch farblich ist sie von oben praktisch überhaupt nicht vom Wüstensand zu unterscheiden. Eine perfekte Tarnung, wenn man so will. Lasst uns dort auf dem Platz vor dem kleinen Tempel unser Basislager aufschlagen.

    Bergmann, Sie versuchen noch einmal über Satellitentelefon Kontakt zu bekommen. Falls es gelingen sollte: Man soll endlich die defekten Geländewagen abholen und unser Institut informieren, dass wir die Stadt gefunden haben."

    Das klang ziemlich optimistisch, denn immerhin waren sie seit zwei Tagen ohne Kontakt. Was ziemlich beunruhigend war, denn eigentlich war Satellitentelefon an jedem Ort der Welt möglich, außer an den Polen. Zwar nicht gerade während eines tosenden Sandsturms, aber vorher hatten sie eigentlich freien Himmel gehabt.

    „Mach ich!", versprach Bergmann dennoch, weil er der Meinung war, man sollte die Hoffnung niemals aufgeben, und war die Tatsache, dass sie trotz alledem ihr Ziel doch noch gefunden hatten, nicht der eindeutige Beweis hierfür?

    Er lief zum freien Platz vor der nächsten Tempelruine. Dort fing er an, seine Ausrüstung aufzubauen. Die zahlreichen Versuche, über Satellitentelefon Kontakt zu bekommen, hatten die Batterien des unhandlichen Gerätes total entleert, und er musste jetzt Maßnahmen ergreifen, um das Gerät mit neuer Energie zu speisen.

    Die anderen Teilnehmer waren indessen froh, endlich ihr umfangreiches Gepäck von den Schultern nehmen zu können. Sie beeilten sich, die Zelte aufzuschlagen und das Lager zu sichern. Jeder wusste dabei, was zu tun war. Alles verlief wie bereits hundertfach geübt und auch in den letzten beiden Tagen praktiziert. Sie waren ja immer nur während der Abendstunden und Morgenstunden und vor allem nachts weitergezogen, um in der größten Hitze sich zu schützen.

    Der spanische Geologe aus dem Team, Dr. Mendez, schlenderte zu den nahe gelegenen Ruinen und nahm schon mal Proben, die er in Plastiktüten steckte, wobei er mit seinem Stift Datum und Fundort auftrug.

    Die Sonne hatte inzwischen schon eine solche Kraft entwickelt, dass es schon ziemlich bald wieder Zeit wurde, regelrecht in Deckung zu gehen, bevor die Luft bis zu fünfzig Grad heiß wurde und jeden Atemzug zur Qual machte.

    In ihren Fahrzeugen hatten sie Klimaanlagen besessen. Jetzt gab es das nicht. Und um in den Ruinen Schutz zu suchen, mussten sie diese erst einmal genauer untersuchen. Nicht unbedingt in der größten Hitze jedoch, sondern das wollten sie erst gegen Abend in Angriff nehmen.

    Das Expeditionsteam sammelte sich noch kurz um ein Lagerfeuer, grillte Würstchen und verteilte zur Feier des Tages sogar Bier. Da sie aus den defekten Geländewagen nicht genug mitgenommen hatten, erhielt jeder nur eine Flasche aus den kargen Vorräten.

    Bergmann hatte inzwischen ihre Position laut GPS bestimmt und doch tatsächlich Kontakt bekommen. Es erschien wie ein Wunder. Er wurde an das europäische Institut für Ägyptologie weitergeleitet. Man würde ihnen sofort Rettungskräfte schicken mit Ausrüstung und Nahrungsmitteln. So das Versprechen. Jetzt, wo sie doch tatsächlich die verschollene Stadt Al Kahara gefunden hatten, würden schon bald hier ganz offiziell Ausgrabungsarbeiten beginnen können, und die Welt würde von dieser Entdeckung erfahren.

    Ja, soweit jedenfalls das Versprechen, und nichts schien in diesen Minuten, noch bevor sie vor der sengenden Sonne Deckung suchen mussten, dagegen zu sprechen.

    Welch ein fataler Trugschluss…

    *

    Erst nachdem gegen Abend die Haupthitze überwunden war, erkundeten sie die versunkene und bisher verschollene Stadt weiter. Auch bezüglich einer möglichen Unterkunft für den nächsten Tag, wo sie noch besser als in ihren Zelten vor der Sonne geschützt waren. Zahlreiche Fotos wurden gemacht, Zeichnungen angefertigt und erste Messungen angestellt.

    Ein pyramidenartiger Tempel von etwa zwanzig Metern Höhe noch über Sandniveau hatte es ihnen besonders angetan. Oder handelte es sich gar nicht um ein Tempel, sondern ganz einfach „nur" um eine Pyramide aus aufeinander gestürmten Steinen? Einen direkten Zugang konnten sie nämlich nirgendwo entdecken. Er sah tatsächlich eher aus wie eine Mischung zwischen Maya- und Gizehpyramide. Eine ziemlich verwitterte Steintreppe führte bis hinauf auf eine Art Plattform.

    Die deutschen Professoren Lehmann und Klein sowie der holländische Ägyptologe Dr. Rischke kletterten die Stufen hinauf und sahen sich um. Mehrere halbwegs verwitterte Säulen mit noch fragmentarisch vorhandenen uralten Schriftzeichen ragten etwa fünf weitere Meter in die Höhe.

    „Von hier aus kann man die ganze Stadt überblicken. Es scheint der Mittelpunkt…"

    Dr. Rischke hörte mitten im Satz auf zu sprechen, denn unter ihm brach plötzlich der Boden ein, und er stürzte haltlos in die Tiefe.

    Seine Kollegen hörten unten zwar einen dumpfen Aufschlag, aber keinen Schrei.

    „Schnell, wir brauchen Seile und Lampen. Hol die anderen her", ordnete Professor Klein an.

    Lehmann rannte schon los und kehrte mit einem der einheimischen drei Trägern und Ingenieur Bergmann zurück.

    „Die anderen waren nicht zu finden, sie sind irgendwo in der Stadt unterwegs", entschuldigte sich Professor Lehmann.

    Gemeinsam ließen sie ein langes Seil in die Öffnung hinab, bis es irgendwo dort unten aufsetzte. Oben befestigten sie es an einer Säule hinter ihnen. Aber erst nachdem sie geprüft hatten, dass die Säule auch wirklich noch stabil genug dafür war.

    Bergmann leuchtete immer noch vergeblich hinunter.

    „Ein Ende ist von hier aus leider nicht zu sehen. Keine Ahnung, ob das Seil wirklich bis zum Boden reicht."

    Der Träger meinte mit seinem gebrochenen Englisch:

    „Ich versuchen. Sie schauen und warten."

    Sie banden dem Träger mit Namen Hammed ein Seil um die Hüften und ließen ihn dann langsam hinunter. Bergmann konnte nicht mehr leuchten, weil er wie die beiden Professoren beide Hände voll zu tun hatte. Sie hofften, dass immer noch genügend Licht hinunterfiel, damit Hammed genug sehen konnte, sobald er unten ankam.

    Und dann erscholl sein Ruf:

    „Ich sehen Boden und Doktor, ist nicht mehr weit."

    Professor Lehmann rief beunruhigt zurück:

    „Was kannst du sehen? Ist er denn noch am Leben?"

    Es dauerte nach seinem Empfinden viel zu lange, bis sie oben hören konnten:

    „Tut mir leid, Doktor sein tot. Wohl Genick gebrochen. Hier ist Raum, und Gang führen tiefer in Pyramide."

    Professor Klein war geschockt.

    „Wir müssen ihn heraufholen. Er hob seine Stimme. „Hörst du, Hammed? Ich werfe dir ein weiteres Seil zu. Binde den Doktor damit fest. Wir ziehen ihn dann rauf.

    Das Seil, an dem Hammed hing, konnten sie jetzt locker lassen. Der stand ja auf festem Boden, wie es schien. Dann zogen sie erst ihren toten Kollegen herauf, bevor sie den einheimischen Träger wieder nach oben beförderten.

    Bevor sie weitere Schritte unternehmen wollten, hatte erst einmal alles andere Vorrang. Das hieß: Zunächst trugen sie den Toten zum Lager und wickelten ihn dort in eine Plane ein. Bei den Temperaturen würde die Leiche schnell anfangen zu vermodern.

    Bergmann setzte einen entsprechenden Bericht ab. Inzwischen waren auch die anderen Expeditionsteilnehmer von ihrem Ausflug in den Ruinen zurückgekehrt. Geschockt saßen nun alle am Lagerfeuer und berieten, was als nächstes zu tun sei.

    Bergmann teilte ihnen überraschend mit, dass die defekten Fahrzeuge bereits von dem dort an Ort und Stelle angelangten Rettungstrupp gefunden waren. Seltsam dabei war nur, dass sie nichts davon hier in den Ruinen mitbekommen hatten. Waren sie in den letzten beiden Tagen denn wirklich so weit zu Fuß gekommen, dass sie jetzt noch nicht einmal die Suchhubschrauber hören konnten, die wohl über den verlassenen Fahrzeugen kreisten?

    Lehmann stellte die entscheidende Frage:

    „Und wann gedenkt man, hier endlich aufzutauchen?"

    Er fragte auch hinsichtlich des Toten, den sie zu beklagen hatten. Ansonsten würden sie es noch weitere Tage aushalten können, ohne zusätzlich versorgt werden zu müssen. Zumindest zur Not jedenfalls.

    Bergmann zuckte die Achseln.

    „Die suchen uns bereits."

    „Wie bitte?, regte sich jetzt Professor Klein auf. „Sie haben denen doch die genauen Koordinaten durchgegeben.

    „Ja, habe ich, und ich habe das auch noch einmal genauestens überprüft, aber sie behaupten, dass diese Koordinaten nur übereinstimmend wären mit denen, wo die Lastwagen stehengeblieben sind. Deshalb konnten sie diese ja auch so schnell finden."

    „Aber das ergibt doch gar keinen Sinn!", mischte sich Lehmann ein.

    Alle schüttelten jetzt fassungslos den Kopf, hielten sich jedoch nicht länger mit diesem Thema auf, denn es war inzwischen bereits dunkel. Es war zwar besser, während der Nacht durch die Wüste zu wandern, aber hier und jetzt, die weitere Untersuchung der versunkenen Stadt… Das konnten sie besser auch tagsüber erledigen.

    Es wurde der Entschluss gefasst, erst noch bis zum morgigen Tag zu warten. Dann würden sie in aller Frühe weitersehen.

    *

    Keiner von ihnen kam in dieser Nacht wirklich zur Ruhe. Obwohl alles friedlich erschien. Immer wieder lauschten sie auch in die Nacht hinaus, um vielleicht sich annähernde Hubschrauber rechtzeitig zu hören.

    Am Morgen erst nahm Bergmann wieder Verbindung mit den Rettungskräften auf. Es wurde ihm erneut bestätigt, dass weitere Experten unterwegs waren, um bei den bevorstehenden Ausgrabungen und Untersuchungen zu helfen. Es würde allerdings noch eine Weile dauern, bis sie eintrafen.

    Und wo blieben die Rettungskräfte? Sie suchten angeblich immer weiträumiger das Gelände ab und hatten das Lager in der verschollenen und versunkenen Stadt immer noch nicht gefunden. Allerdings war man zuversichtlich, dass sie im Laufe des Tages schon mit der zusätzlichen Versorgung rechnen konnten.

    Und dann kam auch noch der Hinweis, die beiden Lastwagen, die ja beide gleichzeitig liegengeblieben waren, wären vollkommen intakt. Man hatte keinerlei Probleme damit, und sobald das Lager in der Stadt gefunden sei, würden die beiden Lastwagen hierher gefahren werden.

    Bergmann gab alles so weiter, wie er es erfahren hatte, aber keiner von ihnen konnte sich darauf einen Reim machen. Zumal er schwor, schon wieder eine genaue Ortsbestimmung vorgenommen zu haben, die sich in keiner Weise inzwischen geändert hätte, aus welchen Gründen auch immer. Und das, obwohl behauptet wurde, genau dort würden sich die verlassenen Lastwagen befinden.

    „Die sind noch zu doof, ihre eigenen Ortungs- und Navigationsgeräte zu verstehen", schimpfte Ingenieur Bergmann.

    „Wir können uns ja inzwischen die Zeit damit vertreiben, indem wir versuchen, in das Innere der Pyramide zu gelangen", schlug Professor Klein vor, wohl auch um die beginnende und eigentlich völlig fruchtlose Diskussion rechtzeitig abzuwürgen, wieso letztlich die Rettungskräfte einfach nicht die versunkene Stadt und somit ihr Lager fanden.

    „Ist das denn nicht zu gefährlich?, meldete ausgerechnet Lehmann jetzt Bedenken an. „Was, wenn plötzlich wieder irgendetwas einstürzt? Sollen wir nicht lieber erst auf die Verstärkung aus dem Institut warten?

    Über die Diskussionen darüber und die Trauergespräche um den toten Freund wurde die Tatsache, dass sie nach wie vor für die Rettungskräfte unauffindbar blieben, beinahe vergessen.

    *

    Das unbeabsichtigt entstandene Öffnen der obersten Kammer in der Pyramide und das somit eingedrungene Sonnenlicht setzte eine Reihe von Ereignissen in Gang, die wahrhaft kosmische Auswirkungen hatten, von den Expeditionsteilnehmern aber natürlich nicht bemerkt werden konnten, solange sie nicht wieder hier herauf kamen und tatsächlich, wie von Professor Klein vorgeschlagen, hier einstiegen.

    Energie wurde frei. Uralte Mechanismen bewegten sich. Zwei kleinere Kammern, die aus gewiss guten Gründen seit undenklichen Zeiten verschlossen geblieben waren, öffneten sich nun.

    Sie hatten etwas Dunkles und Unheimliches vor aller Welt verborgen und neutralisiert. Und dieses… erwachte nun.

    Dies wiederum löste eine Art Alarm aus. In einer zugemauerten Kammer unter der Pyramide erwachten zusätzlich uralte Maschinen zum Leben und schickten einen bereits vorformulierten, gerafften und verschlüsselten Bericht an eine Art weit entfernte und sogar nichtirdische Relaisstation.

    Dort wurde der Bericht entschlüsselt und weitergeleitet an das eigentliche Ziel.

    Anschließend fuhren die Energieerzeuger wieder herunter, und alles erschien wie vorher.

    Aber es erschien halt nur so!

    *

    Die schiere Neugierde gab schließlich den Ausschlag. Das Expeditionsteam wollte gemeinsam die Zeit nutzen, um herauszufinden, wohin der Weg unterhalb der eingebrochenen Plattform führte, den der Träger entdeckt hatte. Dort, im Innern der Pyramide, würde sie die Hitze des Tages nicht mehr erreichen können. Da waren sie sicher. Also wieso jetzt noch zögern?

    Mit mehreren gesicherten Seilen ließen sich die Männer von der Plattform aus in den darunter befindlichen Raum ab. Vorher hatten sie natürlich sorgfältig die Stabilität des übrigen Bodens der Pyramidenplattform getestet und für sicher befunden.

    Unten angekommen leuchteten sie den Raum aus. Er war bis auf eine zerbrochene Treppe, die wohl früher einmal zur Plattform hinauf geführt hatte, ehe diese schließlich von oben hermetisch verschlossen worden war, leer. Der eingebrochene Teil der Plattform musste tatsächlich der ehemalige Durchgang gewesen sein. Womöglich vor Urzeiten mit einer Art Bodenluke versehen. Die hermetische Verschließung war weit weniger stabil ausgefallen als die übrige Plattform. Daher war sie nach Jahrtausenden durch Verwitterung und letztlich durch das Gewicht von Dr. Rischke eingebrochen.

    Der Raum war nicht besonders groß, nur wenige Meter im Quadrat. An einer der glatten Wände gab es einen spitzen Torbogen. Unverschlossen. Dort begann ein Gang, der offensichtlich spiralförmig abwärts führte. Zwei Männer konnten hier bequem nebeneinander gehen.

    Taschenlampen und selbstgebastelte Fackeln erleuchteten den Gang. Vorsichtig, jeden einzelnen Schritt bedenkend, gingen die Männer immer tiefer nach unten. Die Luft wurde stickiger und irgendwie auch heißer, obwohl es eigentlich nicht an der Hitze außerhalb der Pyramide liegen konnte, denn wie hätte diese bis in das Innere, durch alle Gesteinsmassen hindurch, gelangen können?

    Allmählich ging den Expeditionsteilnehmern die Puste aus.

    Ingenieur Bergmann blieb plötzlich stehen und meinte besorgt:

    „Verzeihung, aber wie lange sind wir denn schon unterwegs, und immer noch ist kein Ende in Sicht? Hier stimmt doch etwas nicht: Wir müssten eigentlich schon längst unterhalb der Pyramide sein. Zumindest seltsam, dass wir noch auf keine Kammer gestoßen sind."

    Alle waren jetzt stehengeblieben.

    „Das finde ich auch", antwortete ihm Professor Klein nachdenklich.

    Aber was sollten sie tun? Wieder zurückkehren?

    Bergmann, der ja ihr technischer Experte war, deutete auf die brennenden Fackeln.

    „Zumindest ist noch genügend Sauerstoff in der Luft. Was eigentlich auch höchst seltsam ist, wenn man bedenkt, dass der Zugang oben womöglich für Jahrtausende geschlossen gewesen war. Obwohl die Luft das Atmen schwer macht."

    „Ich bin trotzdem dafür, weiterzugehen!", lautete das Votum von Professor Lehmann.

    Das gab schließlich den Ausschlag.

    Immer tiefer ging es hinab. Was würden sie am Ende des Ganges finden?

    Weit kamen sie allerdings sowieso nicht mehr. Ein unbestimmbares Geräusch ließ sie herumfahren.

    Das zitternde Licht ihrer Taschenlampen beleuchtete hinter ihnen zwei mannshohe, schwarze Kreaturen, irgendwie spindeldürr, wie man sie auf manchen Alien-Darstellungen sah, aber mit Krallenhänden bewehrt.

    Erst wirkten sie wie lebensechte Statuen, doch die Forscher spürten irgendwie, dass dies etwas Lebendiges war. Allerdings auf höchst unnatürliche Art und Weise lebendig. Etwas immerhin, das hier schon seit Jahrtausenden lauern musste.

    Die beiden Kreaturen standen jedenfalls so hinter ihnen im Gang, dass sie ihnen den Rückweg versperrten.

    Und bevor sie sich noch fragen konnte, ob vielleicht auch eine gewisse Gefahr von diesen ihnen völlig unbekannt erscheinenden Kreaturen ausgehen konnte, allein schon angesichts der gekrümmten Krallenhände, bemerkten sie, dass die beiden Körper von einer grünlichen, irgendwie leicht dampfenden Aura umgeben zu sein schienen.

    Und dann kam Bewegung in sie, noch bevor überhaupt einer der Expeditionsteilnehmer auf die Idee kommen konnte, dass vielleicht Flucht die bessere Option hätte sein können.

    Lautlos und geradezu leichtfüßig kamen die beiden Kreaturen heran.

    Mit einem lauten Aufschrei stürzte sich der Träger, der das Schlusslicht gebildet hatte, geradezu todesmutig und nur mit einem Messer bewaffnet auf die vorderste der beiden unheimlichen Kreaturen.

    Vor allem im Licht der Fackeln sahen sie wahrhaft dämonisch aus.

    Das Messer kam nicht rechtzeitig zum Einsatz. Mit einer blitzschnellen und dennoch irgendwie elegant wirkenden Bewegung schlug die Kreatur mit ihrer Krallenhand zu. Die Krallen zerfetzten nicht nur die Kleidung, sondern schlitzten auch den Oberkörper des Angreifers auf.

    Röchelnd und Blut spuckend stürzte der Träger zu Boden.

    Da war auch schon die zweite Kreatur heran. Gemeinsam bissen sie zu und rissen große Fleischbrocken aus dem Körper des Sterbenden.

    Dann begannen sie zu fressen.

    Professor Klein hatte inzwischen endlich seine Pistole aus dem Rucksack gezerrt und feuerte mehrere Schüsse auf die scheußlichen Kreaturen ab.

    Der zweite Träger floh indessen in die Richtung weiter, in die der Gang noch führte, da ja der Rückweg blockiert war. Alle anderen Expeditionsteilnehmer, außer Professor Klein, folgten dichtauf.

    Die grausigen Kreaturen ließen sich indessen von den Kugeln aus seiner Pistole in keiner Weise beeindrucken und fraßen einfach weiter.

    Voller Todesangst folgte Professor Klein nun den anderen weiter in den Gang hinein.

    Es war jetzt tatsächlich nicht mehr allzu weit: Er endete vor einer größeren leeren Kammer.

    Drei der Wände waren mit Bildern verziert, die unter anderem zeigten, wie mehrere Krieger gegen genau solche schwarzen Kreaturen kämpften. Eine Ähnlichkeit mit den gerade begegneten Kreaturen war auf jeden Fall deutlich zu erkennen.

    Andere Malereien zeigten Menschen, die Gebäude bauten und unbekannten Wesen in Rüstungen Getreide und Fleisch opferten. Die vierte Wand war glatt, sogar ohne Bemalung, und enthielt auf der rechten Seite nur eine kleine, exakt fünfmal fünf Zentimeter große Vertiefung in Brusthöhe. Eine Art Aussparung, so als gehörte dort etwas hinein.

    Professor Klein dachte an die Kreaturen, die inzwischen den Träger wohl komplett auffraßen und danach vielleicht auf die Idee kamen, noch weitere Opfer sich zu suchen, und sah sich im Raum um.

    Es gab keine erkennbare Tür, um den Durchgang zum Gang zu schließen. Und ansonsten? Der Boden war bedeckt mit Sand, Staub und kleineren Steinbrocken, die scheinbar schon vor langer Zeit aus der Decke herausgebrochen waren.

    Klein untersuchte als einziger die Brocken und wurde doch tatsächlich rasch fündig: Ein kleiner, messingfarbener

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