Stronghold against the Dark Creatures: Newport fällt
Von Moira F. Black
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Über dieses E-Book
Jackson Harrington und sein Team von der Dark Creature Defence, der DCD, sind die einzige Bastion zwischen den Menschen und den Dunklen Kreaturen, als diese plötzlich erstarken und unverwundbar werden. Doch um sie zurückschlagen zu können, muss sich Harrington seiner eigenen Vergangenheit stellen und lernen, im Team zu arbeiten. Scheitert er, bedeutet es das Ende Newports und der Welt.
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Buchvorschau
Stronghold against the Dark Creatures - Moira F. Black
Kapitel 1
Verschlafen und alles andere als erbaut über diese frühe Störung, tastete ich nach dem unerbittlich klingelnden Telefon. Ich glaube kaum, dass der Anrufer meinen genuschelten Namen verstand, nachdem meine tastende Hand das Gerät endlich gefunden hatte. Aber das war unwichtig. Ob ich meinen Namen nannte oder nicht, spielte für den frühen Anrufer keine Rolle, er wusste immer, mit wem er telefonierte.
„Hey, Jackson! Nicholas hier."
Seine Stimme klang unerhört munter. „Nein, du hast mich nicht geweckt, und danke, dass du dich für die Störung entschuldigt hast", knurrte ich.
Nicholas war einer meiner Arbeitskollegen. Wir arbeiteten in der Newporter Abteilung der DCD, der Dark Creature Defence. Die normalen Menschen wussten nicht, dass wir Nacht für Nacht durch die Straßen patrouillierten, um Vampire, Werwölfe und weit schlimmere Wesen aufzuspüren und unschädlich zu machen. Woher diese kamen, war uns nicht bekannt, aber auch die Ursprünge der DCD lagen irgendwo im Dunkel der Geschichte verborgen, was uns vermuten ließ, dass es sie seit jeher gab.
Nicholas ließ sich durch meine Aggressivität – die meist Farce war – nicht abschrecken. „Bedank' dich bei denen ganz oben."
„Hab' ich was angestellt?"
„Du nicht. Am Telefon darf ich nicht darüber reden. Der Boss will dich um 0400 hier sehen."
Ich drehte mich auf die Seite, um die Leuchtziffern des Weckers sehen zu können. „Verdammt, Nicholas, das ist in zwanzig Minuten!", fauchte ich.
„Irgendeine Überraschung muss ich doch in der Hinterhand halten, um dich zu dieser Zeit aus dem Bett zu bekommen."
Ich hörte seiner Stimme an, dass er grinste. Aber er hatte recht. Durch diese Information wurde ich zuverlässiger geweckt als durch einen Guss kalten Wassers. Wenn es eines gab, was einem gar nicht bekam, so war das, den Boss warten zu lassen. Ohne ein weiteres Wort knallte ich den Hörer auf die Gabel und sprang aus dem Bett. Duschen, Zähneputzen und Anziehen schaffte ich in fünf Minuten, ein Toast schlang ich hinunter, während ich schon die Treppe nach unten lief.
Meine Wohnung lag im elften Stock in einem der zahlreichen Wolkenkratzer von Newport, einer Stadt, die fast so groß war wie New York und als eine der gefährlichsten Städte weltweit galt. Und das sicher nicht ohne Grund. Es war eine Stadt, die niemals schlief, und obwohl es unmöglich war, zum nächsten Briefkasten zu gehen, ohne dass es gleich die halbe Stadt wusste, sah doch selten jemand eines der Verbrechen, die hier täglich – selbst am hellen Tag und auf offener Straße – begangen wurden.
Mit der linken Hand zog ich die Karte durch den Schlitz neben der Tür zur Garage, während ich mit der rechten bereits in den Taschen meiner Lederjacke nach dem Schlüssel für das Motorrad suchte. Eines hatte ich in den zehn Jahren, die ich inzwischen hier lebte, gelernt: Wenn man es eilig hatte, gab es garantiert irgendwo einen Stau, egal wie früh oder spät es war. Mit dem Auto war da kein Durchkommen, und so hatten einige Kollegen und ich uns ein Motorrad angeschafft – damit kam man in der Regel überall durch.
Den Weg, für den ich in den Hauptverkehrszeiten bis zu eineinhalb Stunden brauchte, schaffte ich, einige Geschwindigkeitsbegrenzungen ignorierend, in nicht ganz zehn Minuten. Das Gebäude, ein fünfstöckiges, recht unscheinbares Haus, erreichte ich vier Minuten bevor ich beim Boss zu erscheinen hatte. Ich schaffte es, mit dem Gongschlag den Konferenzraum im obersten Stock zu betreten.
Der ovale Tisch bot Platz für bis zu fünfundzwanzig Leute, doch ich hatte noch nie erlebt, dass so viele auf einmal hier drinnen waren. Auch jetzt waren nur Nicholas, Ken und Kay hier. Sie und ich waren sozusagen die Abteilungsleiter. Uns unterstanden die Leute aus je einer Etage, was darin begründet lag, dass wir die dienstältesten Mitarbeiter der Newporter Abteilung waren. Wer in Newport bei der DCD arbeitete, war entweder noch jung und naiv und auf Abenteuersuche oder strafversetzt. Die Lebenserwartung eines dreimal wöchentlich auf Streife fahrenden Mitarbeiters lag in den Vereinigten Staaten im Schnitt bei 90 Jahren. Der sicherste Ort war Carfal in Queensland; dort war in den fünfhundert Jahren, seit denen man Aufzeichnungen über Verluste machte, noch niemand auf Streife getötet worden. Der dortige Vorsitzende, Jonathan Evoy, behauptete sogar, dass während den ganzen fast achthundert Jahren seiner Dienstzeit noch niemand umgekommen sei. Das Gegenteil zu Carfal bildete Newport. Hier lag die Lebenserwartung bei gleichen Bedingungen bei nur etwa einem Jahr und es war damit der mit Abstand gefährlichste Ort der Welt. Dennoch waren fähige Leute unter unseren Mitarbeitern, aber man war gut damit beraten, keine Freundschaften zu schließen.
Der Boss, Lloyd McRey, betrat den Raum nur Sekundenbruchteile, nachdem ich mich gesetzt hatte. „Meine Herren. Schön, dass Sie alle so schnell kommen konnten."
„Können wir zur Sache kommen?", fragte ich genervt.
McRey kannte meine kleinen Macken zur Genüge und überging es. „Wie viele Streifen hatten Sie heute Nacht draußen?"
Bei Ken und Kay waren es jeweils drei, bei Nicholas vier und bei mir sechs. Im Gegensatz zu ihnen sah ich keinen Grund, weniger Leute als üblich nach draußen zu schicken, nur weil unsere Gegner sich im Moment auffällig still verhielten.
Der Boss nickte, nachdem er unsere Auskünfte vernommen hatte. „Das habe ich befürchtet, sagte er. „Von D-2 und K-1 sind Notrufe eingegangen, ehe die Verbindung mit ihnen abriss.
Das waren die Kennbuchstaben von Kens und Kays Truppen. „Sie sind seitdem wie vom Erdboden verschluckt, genau wie D-1 und 3 und K-2 und 3. Zwei Ihrer Teams, Harrington, wollten ihnen helfen, auch von ihnen fehlt jede Spur."
Ich runzelte die Stirn. Es gefiel mir gar nicht, dass Männer und Frauen, die ich nach draußen geschickt hatte, gestorben waren. „Was ist mit Nicholas' Leuten und meinen restlichen Teams?"
„Keine Lebenszeichen."
Ich stieß die unwillkürlich angehaltene Luft aus und wischte mir mit beiden Händen über das Gesicht. „Wie kann das sein?"
„Wir wissen noch nichts. Mehr als das Kennungssignal von dem K- und dem D-Team haben wir nicht erhalten, und die Suchmannschaften sind ebenfalls noch nicht zurück."
„Aber es war doch in letzter Zeit so still", murmelte Ken.
„Genau das hätte uns warnen müssen! Wir hätten die Teams vergrößern müssen und nicht noch weniger nach draußen schicken dürfen!" Ich merkte, dass meine Stimme lauter geworden war, und schwieg, da ich mich im Moment für nicht ganz zurechnungsfähig hielt – eine weitere meiner Macken: Ich verlor leider nur allzu leicht die Beherrschung.
„Sie hatten die normale Anzahl an Teams draußen, aber auch die sind verschwunden, Harrington."
„Ja, und eben darüber ärgere ich mich besonders, Sir! Wenn die Leute zu mehreren unterwegs gewesen wären, hätten sie sich leichter verteidigen können."
Der Boss nickte. „Ich habe Ihre Berichte der letzten Wochen gelesen. Darin konnte ich nichts Außergewöhnliches feststellen, aber erinnern Sie sich bitte, ist Ihnen nicht doch irgendetwas aufgefallen?" Auch wir gingen auf Streife, wie jeder normale Mitarbeiter. Normalerweise war man alle drei Tage an der Reihe. Ich wäre morgen wieder dran.
„Nein, und das hätte uns warnen müssen!"
„Harrington, jeder und jede Einzelne bei der DCD kennt die Gefahren."
„Aber die Hälfte von denen waren noch Kinder, selbst nach menschlichen Maßstäben!" Beim Sprechen hatte ich auf den Tisch geschlagen und erhob mich nun, um aus dem Fenster zu sehen, was in erster Linie dazu dienen sollte, dass die anderen mein Gesicht nicht sehen konnten.
„Ich weiß, dass es nicht einfach ist, und ich verlange auch gar nicht, dass das, was heute Nacht passiert ist, Sie vollkommen kalt lässt, aber beherrschen Sie sich wenigstens, solange wir in diesem Raum sind!" McReys Stimme war scharf geworden. Jetzt war es wirklich besser, den Mund zu halten.
In dem Moment knackte es in der Lautsprecheranlage und eine Stimme sagte: „Mr. McRey, Sir, wir erhalten einen Funkspruch von einem der Rettungstrupps."
McRey drückte den Gegensprechknopf und erwiderte: „Wir kommen."
Weit brauchten wir nicht zu gehen, nur durch zwei Türen, denn sämtliche technische Dinge, wie zum Beispiel Funk- oder Videoanlagen, waren hier oben untergebracht.
Der Funker, der gerufen hatte, saß an seinem Pult und gestikulierte wild. McRey beugte sich über das Mikrofon und sagte: „McRey hier. Haben Sie die Leute gefunden?"
Die Stimme des Mannes, der darauf antwortete, klang irgendwie tonlos, geradeso, als stünde er unter Schock. „Ja, Sir. Es ist ... es ist furchtbar. Sie sind alle im Northern Market Park. Sie ... es ..."
„Reden Sie, Mann!", fuhr McRey ihn an, als der Mann mit einem wie nach einem Schluchzen klingenden Seufzen abbrach.
Es dauerte einen Moment, bis eine Antwort erfolgte, und es handelte sich dabei um eine andere Person als zuvor. „Es ist eine Riesenschweinerei, Sir. Einige unserer Leute sind regelrecht zerpflückt worden. Wer ... was auch immer das getan hat, muss unglaublich stark gewesen sein. Die Wagen sind ... Er suchte das richtige Wort, fand es nicht, und sagte deshalb: „... zusammengefaltet!
„Überlebende?"
„Ich weiß es nicht. Eigentlich kann das niemand überlebt haben, aber wir suchen noch."
„Sind es alle Leute, oder werden noch welche vermisst?"
„Unmöglich zu sagen, Sir, tut mir leid. Aber einige der Toten sind ... nun,