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Krinar Diplomatie
Krinar Diplomatie
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eBook132 Seiten1 Stunde

Krinar Diplomatie

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Über dieses E-Book

Er nahm sie in einem Augenblick für sich in Anspruch.

ihrer beider Leben veränderten sich in diesem Moment.

Kann ihre Liebe in einer Zeit des Wahnsinns überleben?


Als der geniale, aber als rücksichtslos verrufene Diplomat der Krinar eine junge Menschenfrau während der großen Panik, die der Ankunft der Krinar auf der Erde folgt, vor einer randalierenden Meute rettet, weiß er sofort, dass sie etwas in ihm ausgelöst hat, mit dem er sich noch nie hatte auseinandersetzen müssen. Jarek wird von einem Gefühl der Besitzgier überwältigt, das zu stark ist, als dass er es abstreiten könnte. Er gibt sich seinen dunkelsten Trieben hin und nimmt sie für sich in Anspruch.

Nachdem sie als Kind die Ermordung ihrer Eltern – beide Diplomaten – durch Terroristen überlebte, musste Charlotte immer mutig und selbstbewusst sein. Sie hat ihr Leben dem Frieden verschrieben und ist gewillt, den Krinar die Möglichkeit zu bieten, zu beweisen, dass sie nicht die Monster sind, für die viele Menschen sie halten. Sie ist aber nicht auf die überwältigende Leidenschaft und ihre Reaktion auf den Außerirdischen vorbereitet, der sie für sich in Anspruch genommen hat. Gemeinsam müssen sie sich ihren Gefühlen füreinander und den Kräften stellen, die drohen, eine ganze Welt – und sie – zu zerreißen.

Können Jarek und Charlotte im Chaos der Gegenwart ihre schmerzlichen Vergangenheiten hinter sich lassen? Können sie allen Unwägbarkeiten trotzen und sich eine gemeinsame Zukunft schaffen?

SpracheDeutsch
Erscheinungsdatum11. Okt. 2019
ISBN9781643660615
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    Buchvorschau

    Krinar Diplomatie - Josie Litton

    Kapitel Eins

    Charlotte

    Ich war fast schon aus der Dusche, als der Klingelton von Crazy Town ankündigte, dass mich Arbeit erwartete. Ich tastete nach meinem Handy und stieß es dabei beinahe auf den Kachelboden. Als ich völlig unelegant vorsprang, schlug ich mit dem Knie hart gegen das kantige Emaillewaschbecken.

    Ich zuckte zusammen und keuchte: »Was?«

    »Charlotte? Ich bin es, Derek. Wo bist du?«

    Nackt in meinem Badezimmer, tropfnass, nach einem Handtuch fischend und mit einem Knie, das nur am Ende einer Abfahrt einer tiefschwarzen Piste so sehr schmerzen sollte.

    »Zu Hause.«

    »Gut.«

    Er hörte sich erleichtert an, als hätte er erwartet, dass ich zusammen mit so vielen anderen unterwegs war, auf dem schnellsten Weg aus Washington D. C. zu verschwinden. Ich konnte ihm das noch nicht einmal verübeln. Gerüchte machten die Runde, dass sich einige der hohen Tiere des Außenministeriums bereits unentschuldigt verabschiedet hatten. Ich zweifelte nicht daran, dass ihnen noch mehr folgen würden.

    »Du musst sofort herkommen«, sagte Derek. »Wir brauchen hier jeden.«

    Ich schloss einen Moment lang die Augen und versuchte, nicht zu stöhnen. Während der letzten fünf Wochen war ich nicht mehr als ein paar Stunden zu Hause gewesen. Gerade einmal lange genug, um ein paar Stunden zu schlafen und zu duschen. Diesmal hatte ich auf etwas mehr Zeit gehofft, vielleicht sogar auf eine warme Mahlzeit, hätte es aber besser wissen müssen.

    Seit unser offensichtlich aufgewühlter Präsident vor die Fernsehkameras getreten war, um uns davon zu berichten, dass die große Frage beantwortet war, ob wir allein im Universum sind, war nichts mehr auch nur annähernd normal gewesen.

    Er hatte zwar die Zeile aus Independence Day nicht benutzt, dafür aber die Medien. Sie hatten damit achtlos zu der Panik beigetragen, die zwei Sekunden nach der Vorstellung durch den Präsidenten des unbestreitbar gut aussehenden, aber trotzdem erschreckend fremdartigen Abgesandten der Krinar ausgebrochen war. Sie waren eine hoch entwickelte und mächtige außerirdische Spezies, die den Entschluss gefasst hatte, dass die Zeit der Kontaktaufnahme mit uns gekommen war.

    Botschafter Arus hatte die richtigen Worte benutzt – wir kommen in Frieden, wir respektieren die Hoheitsrechte der Nationen, wir bieten die Hand der Freundschaft, und so weiter. Aber alles, was die Menschen gehört hatten – ich inbegriffen – war: Blabla, Außerirdische! Blabla, Außerirdische! Arus sprach noch, als bereits die ersten Krawalle ausbrachen. Sie waren seither noch immer im Gang.

    »Was ist los?«, fragte ich, während ich mich gleichzeitig in ein Handtuch wickelte.

    »Was schon? Chaos.« Dereks Stimme zitterte. Er war ein netter Kerl – völlig vom Ehrgeiz besessen, wie fast jeder im Department, aber kein Arschloch. Er hatte mich um eine Verabredung gebeten, meine Ablehnung aber mit Anstand hingenommen. Bis zum K-Day, an dem sich all die belanglosen Probleme des normalen Lebens in Rauch aufgelöst hatten, war er ein angenehmer Kollege gewesen.

    »In Saudi-Arabien ist es zu einem Zwischenfall gekommen. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer.« Er legte eine kurze Pause ein, während der er vielleicht darüber nachdachte, dass wir über eine ungeschützte Leitung sprachen, die jeder abhören konnte. Dann sagte er leise: »Wir fürchten, dass er den Krinar einen Vorwand bieten könnte, einzuschreiten und die Krawalle mit ihren eigenen Mitteln, welche immer das auch sein mögen, zu unterbinden.«

    Trotz der dampfenden Hitze im Badezimmer jagte ein kalter Schauder der Angst durch mich. Ich musste nicht über besonders viel diplomatische Erfahrung verfügen, um zu wissen, dass wir direkt am Abgrund standen. Der ganze Planet. Wir alle befanden uns an einem Scheidepunkt, an dem sich entschied, ob wir überhaupt eine Chance haben würden, unsere Unabhängigkeit zu behalten, oder …

    … erobert werden würden. Es gab keinen anderen Weg, das auszudrücken. Allein das Erscheinen einer Spezies aus einer fremden Galaxie, die jetzt um unseren Planeten kreiste, hatte keinen Platz für Zweifel gelassen, dass selbst unsere beste Technik kümmerlich im Vergleich mit ihrer war. Die Tatsache, dass sie uns so ähnlich sahen, sogar vorgaben, dass wir ihre Kreation waren, half auch nicht. Im Gegenteil. Die Art und Weise, wie sie sich bewegten, ihre Körpersprache und die Leidenschaft in ihren Blicken ließen die Krinar wie mächtige, räuberische Wesen erscheinen.

    Unsere Politiker konnten noch so viele Worte über die friedlichen Absichten der Besucher verlieren, niemand hörte zu. Unsere tiefsten, ursprünglichsten Instinkte sagten uns, dass die Krinar die größte Gefahr für die Menschheit darstellten, mit der sie je konfrontiert gewesen war. Möglicherweise stand uns ein Massensterben bevor. Wir mussten uns ihnen aber stellen; dafür gab es keine Alternative. Ich war der Meinung, dass wir das besser bei klarem Verstand und mit so viel Würde wie nur möglich tun sollten. Andere waren da anderer Meinung. Ihre Seite stand kurz davor, die Kontrolle über die Straßen zu übernehmen.

    »Ich bin auf dem Weg«, sagte ich und war erleichtert, dass sich meine Stimme nicht so ängstlich anhörte, wie ich mich fühlte.

    »Sei vorsichtig. Ich würde dir einen Wagen schicken, aber es gibt keine mehr. Einige der Fahrer sind nicht zum Dienst erschienen. Die anderen sind damit beschäftigt, die obersten Bosse zu chauffieren.«

    Das war keine Überraschung. Im Ministerium lief eine Wette, wie lange es noch dauern würde, bis die Helikopter sich in die Luft erheben, weit weg von unserer schönen Hauptstadt fliegen und den Rest von uns mit der Horde der Außerirdischen allein lassen würden. Ich hatte zwanzig Dollar auf drei weitere Tage gesetzt, war aber ein Optimist. Viele meiner Kollegen maßen die verbleibende Zeit in Stunden.

    Derek zufolge gehörten sie zu den Klugen.

    Fünfzehn Minuten später steckte ich in einem einfachen schwarz-weißen Pencilkleid mit einer kurzen Jacke, einem schwarzen Gürtel und schwarzen Pumps, in denen mich meine Füße nicht umbringen würden. Während ich mir mein schulterlanges, blondes Haar bürstete, dankte ich nochmals dem Frisör, der mir einige Tage vor der Ankunft eine fantastische Frisur verpasst hatte.

    Was mochte er jetzt wohl tun? Die meisten Geschäfte waren geschlossen oder nur wenige Stunden geöffnet. Meistens in Anwesenheit von bewaffneten Wächtern. Wenn sie konnten, flohen die Menschen aus den Städten zurück in die Orte, aus denen sie einst gekommen waren. Ländliche Gebiete übten plötzlich eine ganz neue Anziehungskraft aus.

    Mir blieb diese Versuchung erspart. Es gab für mich keinen Hort meiner Kindheit, in den ich fliehen konnte. Auf mich wartete keine Familie. Ich hatte Freunde, zu denen ich gehen konnte, aber die hatten ihre eigenen Probleme. Anstatt mich ihnen aufzudrängen, wollte ich lieber die Stellung halten, egal was die Krinar planten.

    Ich musste mich beeilen, bevor die Ausgangssperre in Kraft trat, und war auf dem Weg zur Tür als ich mich daran erinnerte, dass der Fernseher noch lief. Ich wollte ihn gerade ausschalten, als ich abrupt innehielt. Eine Nachrichtensendung lief. Die Sprecherin, eine junge Frau, sah aschfahl aus. Sie kämpfte darum, ihr professionelles Auftreten nicht zu verlieren.

    »Anonyme Quellen haben uns diese Aufnahmen übermittelt«, sagte sie mit zittriger Stimme. »Wie wir erfahren haben, sind sie ebenfalls online verfügbar. Die Aufnahmen wurden vor etwa einer Stunde in Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, gemacht. Dort ist es bereits nach Mitternacht, daher sind die Szenen dunkel. Es gibt aber genügend Licht, um die Geschehnisse sehen zu können.«

    Sie zögerte, und es war klar, dass sie den Anweisungen in ihrem Knopfohrhörer lauschte. Nach einigen Sekunden fuhr sie fort: »Wir werden eine kurze Pause machen, bevor wir die Aufnahmen zeigen. Sollten sich Kinder im Raum befinden, bringen Sie sie bitte sofort hinaus. Sie dürfen das nicht sehen.«

    Ich stand während eines Zeitraums, der mir unendlich lang erschien, aber nicht mehr als eine Minute sein konnte, wie erstarrt da. Er war lang genug, dass mir verzweifelte Gedanken durch den Kopf schossen: Oh Gott, was kommt jetzt? Nach allem, was bereits geschehen war, was konnte da noch Schlimmeres kommen? Wie würde die Bevölkerung reagieren, die bereits jetzt panische Angst hatte?

    Darüber schwebte noch größer die ultimative Frage: Was würden die Krinar tun? Zu was waren sie fähig?

    Ich bekam die Antwort nur zu schnell, genau wie der Rest der Welt.

    Die aufgenommene Szene sah wie eine Seitenstraße einer der großen Prachtstraßen aus. Die Straßenbeleuchtung spendete genügend Licht, um eine große Gruppe Männer, etwa drei Dutzend, ausmachen zu können, die in der Seitenstraße zusammengedrängt standen. Sie trugen alle Schwarz und waren anscheinend schwer bewaffnet. Auch mit automatischen Sturmgewehren. Einige von ihnen trugen Kopfkameras. Plötzlich kam mir in den Sinn, dass sie beabsichtigt hatten, die Welt Zeuge ihrer Tat werden zu lassen. Sie mussten davon ausgegangen sein, dass sie den Sieg davontragen würden. Schnell wurde aber klar, dass sie sich auf tragische und grausame Weise geirrt hatten.

    Ein halbes Dutzend Krinar kamen ins Bild, die über die Prachtstraße schlenderten. Genau wie alle anderen Außerirdischen, die wir bisher zu sehen bekommen hatten, waren sie unvorstellbar schön – groß gewachsen, durchtrainiert und von einer Aura der Kraft und des Selbstvertrauens umgeben. Diese Gruppe schien ausschließlich aus Männern zu bestehen. Sie waren allem Anschein nach unbewaffnet.

    Ein Befehl in arabischer Sprache erklang. Die Gruppe der Männer rannte aus der Seitenstraße, in der sie sich verborgen hatten. Sofort erklangen Schüsse und die unverwechselbaren Geräusche explodierender Granaten. Ohne jeden

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