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Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen: Eine Fiktion
Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen: Eine Fiktion
Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen: Eine Fiktion
eBook156 Seiten1 Stunde

Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen: Eine Fiktion

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Über dieses E-Book

Nicholas Bolder, ein Angestellter der Eisenbahngesellschaft und leidenschaftlicher Pianist und Komponist, der seine künstlerische Seite zum Beruf machen möchte, lernt in der Tänzerin Petruschka eine Seelenverwandte und Leidensgenossin kennen und lieben. Ist es ein Zufall? Oder gar eine Fügung des Himmels?
SpracheDeutsch
HerausgeberXinXii
Erscheinungsdatum22. Jan. 2024
ISBN9783905802139
Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen: Eine Fiktion

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    Buchvorschau

    Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen - Benedikt Zberg

    Benedikt Zberg

    Gesetzt den Fall die Götter hätten ein Einsehen

    Eine Fiktion

    Theodor Boder Verlag

    Impressum

    eBook, Februar 2011

    Copyright © 2007 by Theodor Boder Verlag,

    CH-4322 Mumpf

    Alle Rechte vorbehalten

    Covergestaltung: Boris Braun

    Lektorat: Mirko Partschefeld

    ISBN 978-3-905802-13-9

    www.boderverlag.ch

    E-Book Distribution: XinXii

    www.xinxii.com

    logo_xinxii

    Table of Contents

    Über den Autor

    1.

    2.

    3.

    4.

    5.

    6.

    7.

    8.

    9.

    10.

    11.

    12.

    13.

    14.

    15.

    16.

    17.

    18.

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    23.

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    27.

    28.

    29.

    30.

    Über den Autor

    Benedikt Zberg wurde 1945 in Littau bei Luzern geboren. Nach einer Ausbildung als Mechaniker und einem Studium als Ing. HTL hielt es ihn nicht allzu lange in diesem Beruf. In den Siebzigerjahren begann er sich intensiv mit Philosophie zu befassen. Diese Interessen führten ihn nach Dänemark, England und den USA, wo er hauptsächlich auf Englisch studierte. Zwischendurch arbeitete er in Nordafrika und der Schweiz als Lehrer und Instruktor, aber auch in zahlreichen anderen Betätigungsfeldern. Heute gibt er Privatpersonen Englischunterricht.

    1.

    Spät in der Nacht kam Nick nachhause von seiner Arbeit bei der Eisenbahngesellschaft. Eigentlich war es ein bloßer Job, ein Brotverdienst, der ihm den ganzen Abend und die halbe Nacht wegstahl, und Nick, mit vollem Namen Nicholas Bolder, war weit davon entfernt, dies als „seine Arbeit oder gar als „seinen Beruf zu bezeichnen. Nick hatte keine große Beziehung zu dieser Beschäftigung. Sie existierte für ihn ganz einfach in Form einer Notwendigkeit, um als Organismus überleben zu können.

    Müde und ausgelaugt von der schweren und ungewohnten Arbeit, schloss er die Türe seines winzigen Apartments und zog die Gardinen in seinem Wohnzimmer zu, das ihm zugleich als Ess-, Schlaf- und Arbeitsraum diente, als Arbeitsraum dann, wenn er Piano spielte oder komponierte.

    Nick war, in gewisser Weise, ein freischaffender Künstler, ein Musikus, der versuchte, seinen eigenen Weg zu gehen, und die Welt der Töne und Klänge war das Gebiet, dem er seine volle Zuneigung schenkte. Das andere betrachtete er nur als einen hoffentlich vorübergehenden Job. Aber es war klar, dass gerade dieser an seiner Substanz besonders zehrte, da er seinen Kopf meistens bei erfreulicheren Dingen hatte, während er sein Pensum an eintöniger, körperlicher Arbeit verrichtete.

    An den Wochenenden hatte er manchmal kleine Engagements als Pianist in einer städtischen Bar, wo er immerhin die Gelegenheit bekam, eigene Kompositionen vorzutragen. Laut Vertrag musste er jedoch den größten Teil seiner Darbietungen für Unterhaltungsmusik reservieren, um die Gäste im Lokal zufrieden zu stellen. Das Letztere behagte ihm ganz und gar nicht, aber schließlich wurde er dafür bezahlt, wenn auch nur bescheiden.

    Nebst diesem Engagement in der Widderbar schrieb Nick von Zeit zu Zeit kleine Essays für eine lokale Zeitung, die ihm ebenfalls etwas Geld einbrachten, aber das war kaum der Rede wert. So musste er sich noch zusätzlich als Hilfskraft bei der Eisenbahn verdingen.

    All die Sorgen, die damit verbunden waren, stürmten jetzt besonders heftig auf ihn ein, da er müde war und sein Körper ihm zu schaffen machte. Mit einem Seufzer ließ er sich in seinen Schaukelstuhl nieder. Dabei dachte er kurz an die beiden kleinen Kinder der Familie Honegger, die gerade unter ihm wohnte.

    Matthias und Doris, so hießen die beiden, waren seine Lieblinge im Hause, und Nick seinerseits war sozusagen ihr Spezialfreund. Zwischen ihnen bestand ein Verhältnis von hohem, gegenseitigem Respekt, wie es zwischen Kindern und Erwachsenen gelegentlich vorkommt.

    Oft geschah es, wenn Nick am Piano saß, ganz vertieft in seine Musik, dass sie sich heimlich in seine Wohnung stahlen. Dann setzten sie sich ruhig aufs Sofa und hörten ihm zu.

    Ohne dass er von den Tasten weggesehen hätte, wusste er, dass sie da waren. Er fühlte ganz einfach, dass seine Musik freudig aufgenommen und verstanden wurde. Er konnte die rege geistige Anteilnahme der beiden Kinder förmlich spüren, und meistens gelangen ihm gerade dann die schönsten Improvisationen. Das Letztere erschien ihm als ein Phänomen, das zu untersuchen sich vielleicht einmal lohnen würde.

    Aber jetzt wurde ihm plötzlich bewusst, wie spät in der Nacht es war, und er hatte sich noch nicht einmal die Mühe genommen, seine Schuhe auszuziehen oder seine Jacke abzulegen. Er wollte dies jetzt nachholen und verfuhr dabei so leise wie nur möglich, um ja niemanden im Hause zu wecken. Schließlich nahm er wieder Platz in seinem Lieblingsstuhl und dachte nach über sein Schicksal, dem er zurzeit einen eher bitteren Geschmack abgewann.

    Da waren auf der einen Seite seine geheimen Träume, seine Ideale, denen er sich voll hingeben konnte, und auf der anderen Seite der stumpfe Broterwerb, von dem er nichts erwarten konnte, außer der Garantie, seine Rechnungen bezahlen zu können.

    Instinkt und Besonnenheit! – Diese beiden Komponenten schienen ihn zerreißen und spalten zu wollen! Seine innere Stimme trieb ihn mit unwiderstehlicher Kraft in die Welt der Kunst. Sein gesunder Menschenverstand warnte ihn: Halt! Kannst du davon leben?

    Wenn er als professioneller Künstler arbeiten wollte, so war es jetzt höchste Zeit, sich voll darauf einzustellen. Solch ein Vorhaben forderte ihn als ganzes Wesen heraus. Wenn er andererseits in einem „normalen Beruf" auf einen grünen Zweig kommen wollte, so durfte er keine Zeit mehr vertrödeln mit temporären Jobs, wollte er den Anschluss nicht vollends verpassen. Das eine schien das andere auszuschließen!

    Aber er hatte nun mal an dieser Sache, genannt „Kunst", gerochen. Und wen es mal gepackt hat, den lässt es nicht so schnell wieder los.

    Wie oft hatte er schon, während er auf dem Piano improvisierte, zauberhafte, um nicht zu sagen spirituelle, Momente erlebt! Dabei kam es vor, dass er sich plötzlich losgelöst fühlte von aller Erdenschwere. In solchen Augenblicken wusste er, dass er ER SELBST war, ein geistiges Wesen, eine Seele, gebunden an einen Körper aus Fleisch und Blut.

    In solchen Momenten war er glücklich. Manchmal hielt dieses Glück noch einige Zeit an, aber meistens verblasste es in dem Moment, wo er seine Aufmerksamkeit zwangsläufig wieder den Nöten und Forderungen seines Alltagslebens zuwenden musste. Diese kontroverse Situation wuchs in ihm zu einem echten Problem heran.

    Warum konnte er nicht einfach das tun, was er schon immer hatte tun wollen? Derartige Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Manchmal überkam ihn sogar der Verdacht, ob er nicht doch zu jenen gehöre, die einer echten Herausforderung aus dem Wege gingen.

    Solches und Ähnliches glaubte er wenigstens von Leuten gehört zu haben, die seine Laufbahn mit Stirnrunzeln verfolgten. Im Moment war er ganz einfach zu schwach, um dieses „Vielleicht", das alles in der Schwebe hielt, auflösen zu können, und er hatte auch gar keine Lust, noch länger darüber nachzugrübeln.

    Aber etwas anderes beschäftigte ihn umso mehr. Ein höchst merkwürdiges Geschehnis war ihm heute widerfahren. Ein älterer Herr mit langen weißen Haaren und glasklaren Augen war plötzlich aus der Menge aufgetaucht, direkt auf ihn zugekommen, und hatte ihn in ein scheinbar belangloses Gespräch verwickelt.

    Gleich zu Beginn der Konversation war Nick ganz und gar fasziniert vor dem Fremden stehen geblieben und hatte seine weitere Umgebung völlig vergessen. Nick hatte einige Fragen über die Stadt beantwortet. Dabei war ihm aufgefallen, dass er diese Person eigentlich von irgendwoher kennen müsste. Er hatte sich aber nicht vorstellen können, wie und wo das hätte der Fall sein können. Auch jetzt, zuhause, hatte er nicht die geringste Ahnung.

    Im Verlaufe des Gesprächs hatte ihn der Fremde nach seinem Beruf gefragt. Ihm aber war diese Fragerei äußerst peinlich vorgekommen, und er wäre in seinem roten Overall am liebsten in den Erdboden versunken. Dann aber hatte er doch widerwillig geantwortet, er sei sozusagen noch im Studium, dies hier sei nur ein Broterwerb, weil er eben von etwas leben müsse. Aber seine Liebe und seine Neigung gelten der Musik, mit der er sich in seiner übrigen Zeit beschäftige. Leider sei es noch sehr ungewiss, ob es ihm gelinge, sich auf diesem Gebiet zu entfalten, hatte er noch kleinlaut hinzugefügt.

    Der weißhaarige Mann hatte aufmerksam zugehört und schließlich genickt. Und dann hatte er ihm, als wäre es ein Geheimnis, zugeflüstert: „Wissen Sie, manchmal kommt es vor, dass man plötzlich hindurchblickt und den Weiterweg sieht, oft sogar gerade dann, wenn man es am wenigsten erwartet. Geben Sie die Hoffnung nicht auf!" Dann hatte er ihm nochmals bedeutsam in die Augen geschaut und war bald darauf in der Menge verschwunden.

    Nick hing noch in Gedanken an diesen Worten. Hatten diese eine ganz bestimmte Bedeutung für ihn? Er konnte sich darauf keinen Reim machen.

    Schließlich ließ er auch diese Sache wieder fallen, seufzte ein paar Mal, stülpte sich den Kopfhörer über die Ohren und legte eine Platte auf den Plattenspieler. Es war eine alte Gewohnheit von ihm, noch kurz vor dem Schlafengehen etwas Musik zu hören, in der Hoffnung, seine Gedanken abschalten zu können.

    2.

    Er musste wohl eingeschlafen sein. Jedenfalls fand er sich plötzlich inmitten eines scheinbar unendlichen Raumes wieder, der von einem ungewöhnlichen, angenehm schimmernden Licht erfüllt war. Nick glaubte, er erwache gerade und versuchte gegen das Licht zu blinzeln. Das gelang ihm aber nicht! Er suchte seine Arme, seine Füße, konnte aber nichts finden. Es gab für ihn keinen Zweifel, ER SELBST war zwar da, wo immer das auch sein mochte, aber von seinem Körper fehlte jede Spur.

    Er wollte sich genauer umschauen, und dabei entdeckte er, dass er sich gar nicht anzustrengen brauchte. Er konnte nämlich gleichzeitig ringsherum schauen. Komischerweise erschien ihm das als eine ganz natürliche Fähigkeit. Zudem fühlte er sich schwerelos. Weit in der Ferne nahm er etwas wahr, das auf den Ursprung jenes Lichtes schließen ließ, das den ganzen Raum durchdrang. Die Helligkeit schien von diesem einen Punkt auszuströmen.

    Nick wurde neugierig, er fühlte sich davon angezogen. Aus einem inneren Impuls heraus fing er an, seine Aufmerksamkeit auf jenen Punkt zu richten. Das Leuchten wurde stärker. Jetzt konnte er eine Art kreisrunden Kanal ausmachen, bestehend aus einem Wirbel von Myriaden von Teilchen. Dieser Kanal war etwa vergleichbar mit einem sehr tiefen Brunnenschacht, durch

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