Die Nacht ist ein Klavier: Kurzroman
Von Patricia Koelle
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Über dieses E-Book
Patricia Koelle
SPIEGEL-ONLINE-Bestseller-Autorin Patrica Koelle Die deutsch-amerikanische Autorin Patricia Koelle, geboren 1964, lebt mit ihrem Mann in Berlin. Ihre Eltern zeigten ihr, wie man auch verrückte Träume wahrmachen kann und dass Ideen nicht als etwas Außergewöhnliches, sondern als eine Selbstverständlichkeit zu betrachten sind. Dies prägt ihr Schreiben ebenso wie ihre Kindheit im geteilten Berlin und die erlebte Wiedervereinigung. Ihre Geschichten und Romane erzählen von den greifbaren Wundern im wirklichen Leben und von den kauzigen und liebenswerten Helden, die wir nebenan finden können oder selbst sind, ohne es bemerkt zu haben. Die bildhafte Sprache fängt den Leser ein, lässt ihn in die Texte reisen und mit einem erfrischten Blick für den heimlichen Glanz im Alltag wieder auftauchen. Aber Vorsicht: mancher mag entdecken, dass er von dieser Reise eine neue Hoffnung oder einen überraschenden Wunsch mitgebracht hat. Mit ihrem Roman "Das Meer in deinem Namen" gelang ihr ein Bestsellererfolg. Er stand im November 2013 eine Woche lang auf Platz 1 der eBook-Bestsellerliste von Amazon und wurde von der Amazon-Redaktion zu den Best of Kindle-Deal der Woche im Jahr 2013 gewählt. Dank des großen Erfolgs erscheinen ihre Romane nun im Fischer Verlag. Bereits im Fischer Verlag erschienen sind die beiden ersten Bände der Ostsee-Trilogie "Das Meer in deinem Namen" und "Das Licht in deiner Stimme". Die Taschenbuchausgaben von "Das Meer in deinem Namen" und "Das Licht in deiner Stimme" haben beide bereits in der ersten Woche nach Erscheinen einen Platz auf der Liste der SPIEGEL ONLINE Bestseller erobert!
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Buchvorschau
Die Nacht ist ein Klavier - Patricia Koelle
Die Nacht ist ein Klavier
Kurzroman
Patricia Koelle
Dr. Ronald Henss Verlag
Dr. Ronald Henss Verlag
Sudstraße 2
66125 Saarbrücken
www.ronald-henss-verlag.de
verlag@ronald-henss-verlag.de
© Patricia Koelle
Umschlaggestaltung: Patricia Koelle unter Verwendung eines Fotos von Patricia Koelle ©
eBook im epub-Format
ISBN 3-939937-80-7
Weitere Ausgaben
Buchausgabe: ISBN 978-3-939937-16-6
eBook Amazon Kindle: ASIN B008LV2HIS
Patricia Koelle
Die Nacht
ist ein Klavier
„Geschlossen."
Nick hockte im Nieselregen an einem der klebrigen Tische vor seinem Stammlokal und starrte auf das Schild an der Tür. Wie wunderbar klar man etwas mit einem einzigen Wort sagen konnte!
Isa hatte sehr viel mehr Wörter benutzt um ihn in die Wüste zu schicken. Die Wüste, in die er ihrer Meinung nach ihr Leben verwandelt hatte. Sie hatte vierundfünfzig Minuten lang geredet. Er fragte sich, wie viele Wörter wohl vierundfünfzig Minuten füllten. Ein schlichtes „Geh!" hätte es auch getan und zu demselben Ergebnis geführt: dass er seine Zahnbürste, seine Wäsche und seine Bücher einpackte, Isa den Schlüssel zurückgab, den sie ihm vor zwei Jahren an den Weihnachtsbaum gehängt hatte, und ihr mit einer verlegenen Umarmung Glück und einen Mann wünschte, der ohne Schlaf auskam.
Gut, dass er seine Ein-Zimmer-Bude nie ganz aufgegeben hatte, hauptsächlich weil bei Isa keine Lücke für seine Sachen war. In ihrer Wohnung hatte er oft das Gefühl, er müsste schon morgens durch eine Schicht Worte waten wie durch frisch gefallenen Schnee.
Anfangs hatte sie ihn bezaubert mit ihren genauen Beschreibungen, mit den Geschichten, die sie über alles und jeden erzählte, mit der Art, wie sie alle Satzzeichen durch ein fröhlich daherhüpfendes Lachen ersetzte. Und mit ihrer Unternehmungslust. Jeden Abend verführte sie ihn, irgendwohin zu gehen, wo etwas los war, wo Menschen und Gespräche und Bewegung den Raum füllten. Es war gut für ihn. Das Leben war lebendig, aufregend und bunt mit Isa.
Doch nachdem er seine Ausbildung zum Pfleger abgeschlossen und einige Monate in der Klinik gearbeitet hatte, wurde ihm klar, dass ihm das nicht genügte. Er wollte mehr wissen. Er wagte ein Medizinstudium. Isa sah das gern, gab reichlich damit an. Aber das Studium wurde stetig aufwändiger, sog die Kraft und die Zeit aus Nicks Tagen. Er musste auch Geld verdienen, arbeitete weiterhin nebenbei als Pfleger, übernahm Nachtschichten, weil er dabei büffeln konnte. Isa musste meist allein ausgehen, und wenn sie Nick hinterher davon erzählte, war er schon nach dem Vorwort eingeschlafen. Wenn Isa beim Erzählen wild gestikulierte, war ihm, als ob ihre roten Fingernägel Spuren auf seiner Netzhaut hinterließen wie die Sonne, wenn man zu lange hineingesehen hat. Die Bilder, die sie in die Luft malte, flimmerten noch in seinen Träumen und ließen ihn nicht zur Ruhe kommen.
Blieb Isa ihm zuliebe zuhause, war sie unglücklich. An Ruhe erstickte sie.
Nick und Isa waren auf Dauer schlichtweg nicht kompatibel.
Und jetzt saß er hier und beneidete ein Türschild um seine klare Einfachheit.
*
Das Schild bewegte sich plötzlich, schwang mit der Tür vor und zurück. Heiner, Nicks alter Schulkamerad, dem das Lokal gehörte, steckte den Kopf heraus und blinzelte in das nasse Dämmerlicht. „Was machst du da? Du weißt doch, dass heute Ruhetag ist! Eigentlich bin ich gar nicht hier. Brauchst wohl’n Schnaps, so wie du aussiehst? Geht aufs Haus!"
„Nee, danke. Mein Dienst fängt gleich an."
„So schnell schon ein neuer Job? Gratuliere. Wie wär’s dann mit einem Eisbecher? Schokoeis ist gut gegen Liebeskummer."
„Bin ich ‘n Mädchen?"
„Schokolade wirkt auf beide Geschlechter. Wir geben’s nur nicht zu. Ist dir nicht kalt hier draußen?"
Natürlich war ihm kalt. Immerhin war Anfang Oktober, und ein Sauwetter. Aber Nick wollte einen klaren Kopf bekommen, und außerdem war ihm nach Leiden zumute.
Heiner wischte mit gerümpfter Nase über einen Stuhl, setzte sich widerwillig. „Sie passte nicht zu dir. Vergiss sie!"
Aber ihr Funkeln, mit dem sie sein Leben bestreut hatte wie mit Puderzucker, und die Wärme in ihrer braungebrannten Armbeuge würden ihm fehlen.
„Und? Was ist das für’n neuer Job?", lenkte Heiner ab.
In der Klinik hatten sie Personal abbauen müssen, und da Nick keine Vollzeitkraft war und außerdem noch nicht lange da, musste er als Erster gehen. Es traf ihn nicht sehr. Auf der Station herrschte ebenso viel Hektik wie bei Isa, ständig war Eile geboten, flogen Befehle hin und her, fiepten und blinkten die Maschinen. Nick hatte zunehmend das Gefühl, dass in ihm eine Zeitbombe tickte. Nicht nur bei Isa gab es zu viele Wörter. Sie tropften auch aus seinen Lehrbüchern, verfolgten ihn zusammen mit Isas Geschichten