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Endstation Föhr
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eBook118 Seiten1 Stunde

Endstation Föhr

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Über dieses E-Book

Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr

Dr. Felix Steinbrinck, ein Internist mit einer florierenden Arztpraxis in dem mondänen Badeort Travemünde, kommt von einem Ärztekongress in München nach Hause und freut sich auf einen erotischen Abend mit seiner Frau Nicole – doch die ist verschwunden.
Die Chef-Ermittlerin der Mordkommission (MK), Rahel Fechner, tippt sehr bald auf eine Entführung, doch davon will der Mediziner nichts wissen. Er ahnt, was mit Nicole passiert sein könnte, doch er behält seine Gedanken für sich. Nur die beste Freundin seiner Frau, Gabi, weiht er in seinen Plan ein, auf eigene Faust zu ermitteln.
Seine privaten Recherchen und die der Chefin der MK laufen ins Leere. Er holt sich dabei einige Blessuren, und die Mordermittlerin erhält in dem mysteriösen Fall unerwartet "Schützenhilfe". Am Ende gibt es manch böse Überraschung, aber auch Visionen für den einen oder die andere.
SpracheDeutsch
Herausgeberneobooks
Erscheinungsdatum26. Nov. 2016
ISBN9783738093889
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    Buchvorschau

    Endstation Föhr - Rainer Ballnus

    Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr

    Dr. Felix Steinbrinck, ein Internist mit einer florierenden Arztpraxis in dem mondänen Badeort Travemünde, kommt von einem Ärztekongress in München nach Hause und freut sich auf einen erotischen Abend mit seiner Frau Nicole – doch die ist verschwunden.

    Die Chef-Ermittlerin der Mordkommission (MK), Rahel Fechner, tippt sehr bald auf eine Entführung, doch davon will der Mediziner nichts wissen. Er ahnt, was mit Nicole passiert sein könnte, doch er behält seine Gedanken für sich. Nur die beste Freundin seiner Frau, Gabi, weiht er in seinen Plan ein, auf eigene Faust zu ermitteln.

    Seine privaten Recherchen und die der Chefin der MK laufen ins Leere. Er holt sich dabei einige Blessuren, und die Mordermittlerin erhält in dem mysteriösen Fall unerwartet „Schützenhilfe". Am Ende gibt es manch böse Überraschung, aber auch Visionen für den einen oder die andere.

    Das Telefon…

    …am Bett klingelte und riss Nicole Steinbrinck aus dem Schlaf. Es war zwar schon halb zehn am Morgen, aber sie hatte erst gegen zwei Uhr ins Bett gefunden. Mit zwei guten Freundinnen, die sie seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen hatte, war sie bummeln gewesen. Die beiden waren auf der Durchreise und wollten mit dem Schiff von Travemünde weiter nach Skandinavien. Da war es natürlich klar, dass sie den beiden den mondänen Badeort von seiner besten Seite hatte präsentieren wollen. Und es hatte gut gepasst, denn ihr Mann Felix war auf einem Ärztekongress und wollte erst heute Abend wiederkommen.

    Sie hatte sich auf den Besuch gefreut und sich ausgiebig mit ihnen amüsiert. Ja, das Ostseebad hatte schon eine gewisse Klasse. Im Sommer war viel los, und es wurde einiges geboten. Und es war ein super Sommer.

    Nicole riskierte einen Blick zum Fenster und schloss die Augen gleich wieder. Die Sonne, sie verwöhnte in diesen Tagen die Urlauber, aber auch die Einheimischen sehr. Sie hatte vergessen, die Jalousien herunterzulassen, und so erreichten die schon um diese Zeit sehr warmen, fast heißen Sonnenstrahlen ungeschützt ihr Bett.

    Das Telefon, es hörte einfach nicht auf zu klingeln. Unbarmherzig schrillte ihr der imitierte Ton eines Uralttelefons entgegen. Zu dumm, sie hatte den AB gestern Abend abgeschaltet, wollte nicht, dass irgendjemand etwas draufquatschte, dem sie hätte antworten müssen. Aber sie war neugierig, und so drehte sie sich stöhnend und ächzend zur Seite und langte nach dem Hörer. Die Nummer auf dem Display versöhnte sie ein wenig.

    „Na, du alte Schlafmütze! Sag’ bloß, du liegst noch im Bett – bei dem herrlichen Wetter!", schlug ihr eine fröhliche Stimme entgegen. Das war Gabi, ihre beste Freundin, die sich wahrscheinlich langweilte.

    „Mensch, schrei doch nicht so!", maulte Nicole und hielt den Hörer auf Abstand zu ihrem Ohr.

    „Oha, da hast du ja wieder einmal sehr tief ins Glas geschaut", interpretierte Gabi ihre Empfindlichkeit.

    „Ja und? Neidisch?, reagierte Nicole schnippisch. Doch dann meinte sie ein wenig versöhnlicher: „Was willst du alte Nervensäge?

    „Nichts eigentlich. Mir ist nur langweilig. Wollen wir bei dem herrlichen Wetter nicht etwas unternehmen?"

    „Mhm."

    „Schlafen deine Freundinnen etwa auch noch?"

    „Ne, die sind ins Hotel gegangen, die mussten schon früh raus und wollten mich nicht stören."

    „Okay. Sag mal, wann kommt Felix eigentlich zurück?"

    „Keine Ahnung, am späten Nachmittag, schätze ich. Er ist mit dem Auto gefahren und du weißt ja, von München…"

    „Na klar, jede Menge Stau, unterbrach Gabi ihre Freundin. „Dann könnten wir ja tagsüber noch was unternehmen, oder?

    Nicole drehte sich stöhnend im Bett um.

    „Ne, du das geht heute nicht, wirklich nicht. Ich… ich muss noch einiges besorgen. Ich habe Felix versprochen, ihm etwas Besonderes zu kochen, wenn er heute kommt. Und…. Sie hielt kurz inne. „Sei bitte nicht böse, aber er wollte mit mir alleine sein. Du weißt ja, manchmal haben Männer solche Anfälle.

    „Verstehe."

    Gabi konnte ihre Enttäuschung nicht ganz verbergen, und es tat Nicole auch leid, aber heute ging es nun mal nicht anders. Mit Gabi verband sie eine innige Freundschaft. Sie beide hatten eine ziemlich schlimme und abgründige Vergangenheit; sie waren in ihrer Jugend aufgrund zweifelhafter männlicher Freundschaften ins Hamburger Rotlichtmilieu abgerutscht, und wenn es Felix und Bernd nicht gegeben hätte, dann wären sie kaum aus eigener Kraft diesem schmutzigen Milieu entkommen. Die beiden Männer hatten als Studenten einmal aufgrund einer Semester-Abschluss-Feier einen Abstecher auf die Reeperbahn gewagt und dabei in einer Nachtbar die beiden „Animier-Damen" kennengelernt. Felix und Bernd hatten sehr schnell begriffen, dass die beiden da nicht hin gehörten, und da sie sich ineinander verliebt hatten, waren sie es, die die Mädels, wie sie sie immer genannt hatten, aus dem Sumpf des Rotlichtmilieus gezogen hatten, übrigens mit einigem Ärger und Drohungen übelster Art, wie man sich vorstellen kann. Und dann, ja und dann hatten die beiden sie geheiratet; Felix und sie und Bernd und Gabi hatten sich in einer Doppelhochzeit das Ja-Wort gegeben.

    „Vielleicht morgen dann?" Nicole fuhr erschrocken zusammen. Gabi hatte sie aus ihren Gedanken gerissen.

    „Was, ja, natürlich, Gabi. Du weißt doch, du gehörst zu uns, auf immer und ewig, okay?"

    „Okay, dann bis morgen."

    Gabi legte auf und Nicole hing noch ein wenig ihren Gedanken nach. Sie wusste, dass ihre Freundin daran zu knabbern hatte, doch heute war der Abend ganz allein für Felix reserviert. Bei diesen Gedanken spürte sie plötzlich ein Kribbeln im Bauch, und sie freute sich auf ihren Felix. Es musste auch einmal möglich sein, ohne Gabi einen Abend zu verbringen, rechtfertigte sie ihre Absage an ihre Freundin. Natürlich, sie hatten ihr versprochen, immer für sie da zu sein, nachdem ihr Mann vor einem halben Jahr im Urlaub ums Leben gekommen war. Bernd war Architekt und hatte einen Preis gewonnen, eine Reise in die Anden. Selbstverständlich hatte er darauf bestanden, seine Gabi mitzunehmen. Für Bernd war es eine Reise ohne Wiederkehr geworden. Bei einem Tagesausflug war er beim Aufstieg auf einem glatten Felsen ausgerutscht, hatte den Halt verloren und war Hunderte von Metern abgestürzt. Sein Körper war bis heute nicht gefunden worden. Gabi hatte sich immer noch nicht von dem Schock erholt und steckte mitten in der Trauer.

    „Hoffentlich bleibt mir so etwas erspart, murmelte Nicole vor sich hin, schlug die leichte Decke zurück, schwang sich aus dem Bett, streifte sich den seidenen Bademantel über und trat auf die Terrasse, mit einem direkten Blick auf die Ostsee. Sie atmete tief durch und sog die noch frische Morgenluft ein. Sie dachte an den Abend, an das besondere Essen, das sie zubereiten würde, und sie dachte an den Nachtisch, den sie sich beide gönnen würden. Sie schaute auf die Uhr. Kurz vor halb elf. Wenn nichts dazwischen kam, dann würden sie sich in gut neun Stunden in die Arme schließen. Sie ahnte nicht, wie schnell etwas „dazwischen kommen sollte.

    Felix Steinbrinck trommelte mit seinen Fingern auf das Lenkrad. Er schaute auf die Uhr. Schon zehn nach drei. Wenn sich der Verkehr weiter so zäh hinzog und wenn vor allem noch mehr solcher Sonntagsfahrer ihm die wenigen Chancen für eine freie Fahrt nahmen, so wie eben gerade, dann würde er nicht vor neun Uhr zu Hause sein. Und er wusste, was das bedeutete. Seine temperamentvolle Nicole würde platzen vor Wut. Sie hasste es, wenn sie für ihn nach seinen Dienstreisen etwas ganz Besonderes in der Küche gezaubert und den Tisch besonders liebevoll gedeckt hatte und er zu spät kam, nicht eine, nicht zwei, nein, manchmal drei und mehr Stunden. In solchen Situationen musste er ganz tief in die Trickkiste greifen, um ihr aufschäumendes Temperament wieder zu bändigen. Meistens war ihm das gelungen, und der Nachtisch im Bett versöhnte nicht nur sie.

    „Was schmunzelt du?"

    Der Internist fuhr herum.

    „Beobachtest du mich etwa?", drehte er sich zur Seite und schaute Ralf Kastner grienend an. Die beiden waren befreundet. Jeder von ihnen unterhielt eine gut gehende Internisten-Praxis in dem exklusiven Badeort Travemünde. Beide konnten sich über viele Privatpatienten freuen, die für ein gutes Jahressalär sorgten. Und jetzt kamen sie gerade von diesem stinklangweiligen Ärztekongress aus München zurück. Viel Gelaber und nichts Neues.

    „Ich musste gerade an den Nachtisch denken, den mir Nicole stets serviert, wenn ich spät nach Hause komme", meinte Felix vielsagend, und Ralf nickte verstehend.

    „Aha, dann trödelst du wohl mit Absicht, mein Lieber", gab der feixend zurück

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